Hallo zusammen,
dann "trage" ich das mal hier in die "Szene" ein:
Von: "Peter-David Göhr" <kulturgut-mobilitaet aet gmx.com>
Gesendet: 10.04.06 11:27:37
An: Jürgen Wolf <jawolf30 aet web.de>
Betreff: Erstes Treffen der Initiative Kulturgut Mobilität
Erstes Treffen der Initiative Kulturgut Mobilität
Mit viel Argwohn wurde bereits zu Beginn der Techno Classica über die neu zu
gründende „Initiative Kulturgut Mobilität“ diskutiert und immer wieder
tauchte die Frage auf: Was wollen die Initiatoren denn eigentlich genau? Als
ob im Vorfeld nicht immer wieder ausdrücklich betont worden war, dass es
sich nicht! um eine Gegeninitiative zu bestehenden Institutionen handelt.
Trotzdem verhielt man sich am Samstag anfänglich doch sehr vorsichtig auf
dem Stand, der uns freundlicherweise von den Organisatoren der „Creme 21“
für das erste Treffen der Initiative zur Verfügung gestellt worden war.
Jürgen Ockens als Vertreter des Historischen Arbeitskreises der FIVA wies
nochmals darauf hin, dass es nicht nur darum geht, was gesagt wird, sondern
auch wie es auf der anderen Seite ankommt. Ich glaube, diese Bedenken
konnten am Samstag endgültig ausgeräumt werden.
Es war ein Treffen von sachlich am Thema Interessierten und dies über die
leider doch oft existenten Grenzen zwischen Young- und Oldtimern hinweg.
Auch die Zweiradfraktion war durch Willy Hof vom Veteranen-Fahrzeug-Verband
vertreten und bat darum, doch die Besitzer historischer Zweiräder nicht bei
den Bemühungen der Initiative zu vergessen. Ihm wurde versichert, dass dies
sicherlich nicht geschehen würde. Der AvD war ebenfalls mit Johannes Hübner
als stillem Beobachter vertreten.
Ganz schnell war klar, dass die Initiative Gruppen, die innerhalb der
Oldtimerszene bisher eher nebeneinander standen, gemeinsam an einen Tisch
holen kann, um die gemeinsamen Probleme unter dem Aspekt des kleinsten
gemeinsamen Nenners anzugehen und gemeinsam Visionen zu entwickeln.
Besonders bemerkenswert war auch, dass Institutionen wie die Deutsche
Fachwerkstraße vertreten waren oder mit Frau Gundula Tutt eine
Diplomrestauratorin, die als Spezialistin für die Konservierung von
historischen Oberflächen auf technischem Kulturgut gilt, anwesend war.
Es wurde nochmals betont, dass es uns bei unseren Bemühungen nicht darum
geht, unsere Fahrzeuge zu Kulturdenkmälern werden zu lassen. Viel eher muss
eine breite Öffentlichkeit und die Entscheider in der Politik für diese
Thematik sensibilisiert werden, damit mobiles Kulturgut auch mobil bleiben
kann und unsere Kinder und Enkel historische Fahrzeuge nicht nur als
„Stehzeuge“ aus dem Museum kennen. Vergleicht man zum Beispiel die geringen
Besucherzahlen der Automobilmuseen und die hohen Zuschauerzahlen bei
Oldtimerveranstaltungen, so erkennt man, wie wichtig es ist, historische
Fahrzeuge auch in ihrer Mehrdimensionalität dem Zuschauer präsentieren zu
können. Ein historisches Fahrzeug muss man fahren sehen, hören, riechen und
möglicherweise auch schmecken können.
Zentraler Dreh- und Angelpunkt der Initiative wird die Homepage werden, die
in den nächsten Tagen noch unter www.kulturgut-Mobilitaet.org und einige
Tage später dann auch mit der Endung .de im Netz stehen wird. Hier sollen
fortlaufend Artikel zum Thema Kulturgut Mobilität eingestellt werden, die
die soziale, wirtschaftliche, technische und ethische Seite des Themas
behandeln. Ebenfalls werden Informationsschriften eingestellt, die für unser
Anliegen werben und aufklären sollen und die im PDF-Format von Initiativen
vor Ort, von Oldtimerclubs oder -stammtischen, die ein Treffen veranstalten
oder von anderen Interessierten herunter geladen und vor Ort verteilt werden
können. Weiterhin werden wir Musterschreiben entwerfen, mit denen
Interessierte die Entscheider in Sachen Kultur (z.B. Bürgermeister,
Regierungspräsidenten oder Landesministerien) anschreiben können, um diese
zum langfristigen Schutz des von uns bewahrten technischen Kulturguts zu
bewegen.
Über die Homepage kann man auch ideeller Unterstützer der Initiative werden,
indem man sich dort in die öffentliche Liste der „Mitmacher“ einträgt. Ein
monatlicher Newsletter wird über gemeinsame Aktionen informieren. Wie im
Vorfeld ebenfalls besprochen und am vergangenen Samstag nochmals bestätigt
wurde, wird es keine Mitgliedsbeiträge oder ähnliches geben. Die gesamte
Arbeit wird von engagierten „Mitmachern“ ehrenamtlich geleistet. Somit soll
eine möglichst breite Unterstützungsbasis für diese Initiative erreicht
werden. Wichtig ist auch, dass die Initiative jetzt schnell viele
Interessierte findet, die unser Anliegen weit in die Szene – sei sie
clubgebunden oder ein loser Zusammenschluss – hineintragen.
Mobiles Kulturgut muss mobil bleiben.
Kontakt:
Initiative Kulturgut Mobilität
c/o Peter-David Göhr
Stresemannring 3
63225 Langen
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In der Hoffnung, dass sich viele angesprochen fühlen...
Mit fordlichen Grüssen
Jürgen