Kolben/Pleuel - schwimmend / gepresst

  • Moin!

    Wie sieht n das aus, kann man in Pleuel die für schwimmende Bolzen gedacht sind gepresste einsetzen? Oder andersherum, in Gusskolben die für gepresste Bolzen gedacht sind, Buchsen für schwimmende Pleuel einsetzten?


    Hab keine Lust mich beim Motorenbauer zu blamieren )A(

    Bilder vom Kolben kann ich zur Not einstellen, Bilder von den Pleuel nur s "Stock" Foto, da noch nicht geordert.


    Wenn das beides nämlich (irgendwie) zusammengeht, ist das ein großer Schritt nach vorn :thumbsup:

  • Hallo!


    Der Kolbenbolzen klemmt ja im Pleuel, also müsste man das Pleuel aufreiben, damit der da saugend durchgeht...

    Dann muss man aber im Kolben Nuten eindrehen für die Bolzensicherung damit dieser nicht rauswandert. :unsure

    Alternativ gibt's auch so kleine POM-Pilze, wird überwiegend bei VW-Boxer verwendet.


    Also machbar ist das alles....


    Gruß


    Steve

  • Vom ganzen Buchsen und pressen hab ichs verdaddelt.

    Hast natürlich recht, im Kolben schwimmt der Bolzen eh, aber die Nut für den Clip fehlt. Genau das ist Punkt, habe noch nie gesehen, dass sowas nachgesetzt wird.

    Was sind das für POM-Pilze? Sagt mir gar nichts, habe von Käfern auch absolut keine Ahnung.

    Google liefert da auch keine Ergebnisse die nicht mit Essen zu tun haben.

  • Das hab ich schon mehrfach gemacht. Also Kolben nachträglich mit Nute für Sicherungsringe versehen. Das ist kein großes Problem.

    Das größere Problem ist das Kürzen der Kolbenbolzen. Die sind schon ordentlich hart, über einen HSS Dreh- oder Abstichstahl lachen die sich tot. Aber mit HM geht das auch.


    Mitte der 90er Jahre fuhr ein Kumpel von mir mit einem umgebauten PRS Formel Ford 2000 (genannt der Antichrist) in der Formel Euro Serie. Im unserer damaligen jugendlichen Naivität haben wir die Serienkolben und Pleuel des OHC auf schwimmende Bolzen umgebaut. Heißt Pleuelauge honen lassen, aber keine Buchsen eingesetzt, nur eine Ölbohrung von oben. Dann eben die Nute in den Kolben gedreht, mit von Kollege Horst geliehenem Drehstahl. "Macht ihr den kaputt ist der Bock fett", ich hörs heute noch :cool. Haben ihn heile gelassen. Und haben stinknormale Seegerringe als Bolzensicherung genommen. Viele sagten das hält nicht, die fliegen raus. Natürlich haben wir drauf geachtet die Öffnungen der Seegerringe auf 12 oder 6 Uhr zu setzen, aber das macht man mit den richtigen Sicherungsringen ja auch.


    Und was ist passiert? Nix ist passiert, wir sind mit dem Antichrist 3. in der Formel Euro Meisterschaft geworden, gegen damals schon Kohlefaser F3 Autos mit Opel 16V Motoren usw.

    War echt ne lustige Zeit mit Rennen in ganz Europa, Deutschland, Belgien, Italien, NL, Tschechien, Ungarn...


    Okay, im Jahr darauf ist in Spa ein Ringsteg an einem Kolben gebrochen, 7000 Umdrehungen sind auf die Dauer zu viel für Serienkolben.


    Aber ich schweife ab. Das geht.

  • Magst Du uns Deine Motivation verraten?

    Irgendwie wirkt die Fragestellung für mich inkohärent.

    Geht mal wieder um den Error.

    Ich habe ja Einschläge in den Kolben. 2 Jahre lang habe ich kaum Kolben gefunden. Evtl Motorradkolben von na Luftgekühlten Einzylindrigen, aber mir kann niemand sagen ob das funktioniert.

    Jetzt gibt es zur Zeit wieder originale Kolben.


    Nun bin ich aber mittlerweile tiefer im Thema wie damals als ich nur ARP Schrauben verwendet habe und weiß, dass den Inselaffen mehr oder weniger regelmäßig die Serienpleuel bei hohen Drehzahlen (>7000) fliegen gehen. Besonders wohl beim 2.3er, da der dieselben Pleuel verwendet, die aufgrund vom erhöhten Hub aber natürlich anderen Winkeln und somit größeren Kräften ausgesetzt sind.


    Da geplant ist, dass der Motor sich viel im höheren Drehzahlband bewegt und auch mal 30min ausschließlich, würde ich das Risiko gerne weiter minimieren und Schmiedepleuel verbauen.

    Die Schmiedepleuel die es gibt, sind ausschließlich für schwimmende Bolzen ausgelegt. Die Schmiedekolben die es gibt sind für 2l oder 2.3 Turbo, aka nicht verfügbar für 2.3 Sauger.

    Die Serienkolben sollen ganz gut halten, selbst im Turbobetrieb + Dauerdrehzahl und kosten mich nur rund 1/5 einer Sonderanfertigung.


    Daher ist die aktuelle Idee neue Serienkolben + Schmiedepleuel.

    Hat auch den Vorteil, dass ich nicht Bohren muss.


    Lange Rede wenig Sinn

  • Das hab ich schon mehrfach gemacht. Also Kolben nachträglich mit Nute für Sicherungsringe versehen. Das ist kein großes Problem.



    Okay, im Jahr darauf ist in Spa ein Ringsteg an einem Kolben gebrochen, 7000 Umdrehungen sind auf die Dauer zu viel für Serienkolben.

    Der erste Teil gefällt mir gut.

    Passende Kolbenbolzen gibt's sogar meine ich. Muss nochmal messen ob Schmiedepleuel und Serienkolben den selben Durchmesser haben.


    Der zweite Teil bereitet mir etwas Kopfschmerzen, aber is a) natürlich von Motor zu Motor unterschiedlich und b) läuft der Motor nicht 24/7 am Limit oder auf der Rundstrecke.

  • Ja, ich weiß auch nicht ob es damals einfach nur die Drehzahl war, oder die Verdichtung, oder ob die Kolben schon die Quetschkanten berührt haben. Der Motor hatte nur 0,8 mm zwischen Kolben und Kopf, man kann aber anhand der Spuren nie so genau sagen, ob die Kolben wirklich schon anschlagen oder nicht.


    Wobei die Pleuel natürlich mit der Zeit weicher werden, die Kolben immer stärker kippen usw. Aber die OHC Kolben sind natürlich schon altbackene Brocken gegenüber den modernen Teilen. Wobei das damals schon die späteren Kolben mit den dünneren Ringen waren. Und etwas erleichtert waren die auch. Unter anderem dafür hatten wir die ja auch von den Pleuelstangen getrennt.


    Aber ich bin der Meinung, dass Dauerfeuer auf der Autobahn schlimmer ist als Rennstrecke. Sooo lang sind die Geraden ja auch nicht. Aber der Antichrist hat damals noch den alten Hockenheim Kurs überlebt, und die Kemmel Gerade in Spa, nach der Eau Rouge Kombination. Die Kemmel Gerade geht die ganze Zeit bergauf, das ist wirklich ein Motortest. Aber eben auch nur für 20 Sekunden oder so. Wobei auch der Antichrist schon Trockensumpfschmierung hatte.


    Paar Gedanken, der OHC hat zwar recht schwere Kolben, dafür aber kürzeren Hub (knapp 77 mm) gegenüber dem DOHC mit 86 mm (?). Die DOHC Kolben sollten aber wesentlich leichter sein.


    Fliegen wirklich regelmäßig die Pleuel? Oder ist das eher Internet - Stammtischwissen, wie so oft? Oder fliegen die Pleuel aufgrund von Lagerschäden? Die Problematik mit der losen Verschlußschraube ist ja extrem verbreitet bei den Motoren. Genau wie übel gefertigte Ölpumpen in manchen frühen Baujahren.


    Es gab in den 90er Jahren Beispielsweise ja auch den Escort RS 2000 Cup, da wurden die Motoren auch ordentlich getreten, und die waren komplett Serienmäßig. Ich wüsste nicht das die große Probleme mit den Motoren hatten.


    Aber ne endgültige Antwort wird man nur bekommen wenn man es ausprobiert.

  • Das ist ne gute Lösung, funktioniert aber leider nur bei Kolben ohne eingezogenen Bolzenbereich. Bei uns würden die rausfallen.

    Fahre selber Käferkolben (92 mm) in meinem Cossie, aber ohne diese Knöpfe... :blink

    Bei mir sind noch Sicherungsringe verbaut. :biggrin


    Gruß


    Steve

  • Modern ist n Kolben von 96 jetzt auch nicht. Gut, gegenüber dem Pinto schon.

    Sind schon sehr flach, ~52mm und ne Kompressionshöhe von ~29mm.


    Hub habe ich nicht 86mm, das sind die 2l. Ich habe 91mm Hub und 89,6mm Bohrung.


    Dauerfeuer auf der Autobahn wird es nicht geben, maximal so 200km/h Dauerfeuer und da sind wir in Drehzahlbereichen, wo auch das Serientriebwerk liefern muss.


    Was da jetzt Stammtischparole ist und was nicht, kann ich nur schwer differenzieren, Bilder von nem Schaden habe ich nur eins gesehen. Die Verschlussschraube ist natürlich auch ein Thema, schwierig zu sagen wieviel die zu verschulden hat. Auch schwer zu sagen wieviele Pleuel eher dem Ladedruck als der Drehzahl zum Opfer gefallen sind.


    Ausprobieren möchte ich es eigentlich nicht. Also im Sinne vom Motorschaden.

    Im Escort Cup waren auch wieder die 2l Motoren mit 86mm Hub.

    Pleuel sind identisch zwischen 2l (86mm) und 2.3l (91mm).

    Bei ~7200 Umdrehungen sind das im Übrigen mittlere Kolbengeschwindigkeiten von 20,64m/s und 21,84m/s.



    Würdest du mir denn ggf die Kolben umarbeiten?

  • Mal gerade ein Bild bei Motomobil geklaut, OHC Kolben:



    Hier ist der Bereich um den Kolbenbolzen eingezogenen und reicht nicht bis an die Zylinderwand. Hier würde sich der Teflonknopf also verdünnisieren. Vergleiche mit den Käferkolben von Steve's Cossi, die haben das so nicht, da würde es gehen.

  • Würdest du mir denn ggf die Kolben umarbeiten?

    Klar.

    Der Post von Steve beantwortet jetzt aber ja auch noch gleich deine Frage von vorhin bezüglich Kolben aus luftgekühlten Motoren. Geht doch offensichtlich.

  • Klar.

    Der Post von Steve beantwortet jetzt aber ja auch noch gleich deine Frage von vorhin bezüglich Kolben aus luftgekühlten Motoren. Geht doch offensichtlich.

    Ja, das geht.

    Habe damals mit Mahle telefoniert und meine Pläne geschildert.

    Waren damals äußerst kompetent am Telefon. :grin

    Der Motor läuft schon seit mehr als 12 Jahren seeehr gut... :biggrin


    Gruß


    Steve

  • Klar.

    Der Post von Steve beantwortet jetzt aber ja auch noch gleich deine Frage von vorhin bezüglich Kolben aus luftgekühlten Motoren. Geht doch offensichtlich.

    Das macht Mut, danke!


    Ja klar, stimmt mit den Käferkolben. Habe gelesen, aber irgendwie nicht verarbeitet.

    Dann muss ich jetzt nur noch für mich entscheiden, ob ich dir extra Meile mit Schmiedekolben & Bohren gehen möchte. Hubraumerweiterung wäre marginal, auf knappe 2.4l.

    Verdichtung wird wohl eh übern Kopf gemacht, da sonst die Quetchkante auch schnell zu gering wird.


    Kolben wäre von Wössner für ne Honda XLS 400, falls es wen interessiert; 8642D100.

    Gibt insgesamt 4 verschiedene.

    Ggf müsste man auch gar nicht Bohren, fällt mir eben auf, abhängig vom Laufspiel.

  • Mal gerade ein Bild bei Motomobil geklaut, OHC Kolben:



    Hier ist der Bereich um den Kolbenbolzen eingezogenen und reicht nicht bis an die Zylinderwand. Hier würde sich der Teflonknopf also verdünnisieren. Vergleiche mit den Käferkolben von Steve's Cossi, die haben das so nicht, da würde es gehen.

    :bye: die hatte ich gar nicht auf dem schirm, sry.

  • Hm, dann müsste es der Kolben für 89,94 mm Bohrung sein. Heißt man müsste 0,34 mm honen. Da muss vielleicht dann doch schon gebohrt werden, normalerweise hont man so maximal ein Zehntel mm, eher die Hälfte. Aber da würde ich wirklich einen Instandsetzer fragen.