Ford V6 2.8ltr mit Vergaser und elektronischer Zündung: Falsche Position des Zündverteiler-Fingers?

  • Nach dem Neuaufbau bzw. Einbau des Motors wollte ich vor dem Neu-Starten des Motors nochmals die Zündungseinstellung prüfen. Der Motor benötigt gemäss Buch 9° Frühzündung, was ich mit manuellem Durchdrehen des Motors genau eingestellt habe. Der Kolben beim 1. Zylinder steht jetzt ganz oben.

    Leider steht der Finger des Zündverteilers nicht so, wie dieser laut Buch stehen sollte. Anstatt auf das Zündkabel des ersten Zylinders bzw. die entsprechende Markierung auf dem Zündverteiler zu zeigen, steht der Finger ungefähr 90° zu weit rechts (in Richtung Uhrzeiger).

    Kann es sein, dass ich den Zündverteiler nicht korrekt eingesetzt habe? Falls ja, kann ich diesen etwas herausheben und drehen? Was passiert dann aber mit der Welle der Oelpumpe? Muss ich diese auch drehen, damit sich die Achse des Zündverteilers wieder "einklinken" kann? Da ich den Motor vor ca. 12 Jahren zerlegt und wieder teilzusammengebaut habe und jetzt keine Bilder oder Zeichnungen dazu gefunden habe, bin ich mir nicht klar was zu tun ist. Oder ob ich vielleicht einen anderen Weg gehen sollte, um die Position des Zündverteiler-Fingers zu korrigieren.

    Ich hoffe, dass mir jemand der den Motor etc. gut kennt, sagen kann, was zu tun ist.

    Vielen Dank!

  • ja du musst den versetzen. und auch auf zünd ot und nicht ggf 180grad versetzt.


    also raus nehmen. kurbelwelle auf zünd ot zyl 1 drehen und dann zyndverteiler so einsetzen, dass er auf kerbe finger zu zündverteilergehäuse so sitzt, dasss man den verteiler mit kappe dann noch bisschen verdrehen kann, zum frühzündung einstellen.

    genau wird dir das eh erst mit abblitzen gelingen wenn er läuft. also nicht zu viel zeit rein stecken

  • Auf dem schmalen Rand vom Verteiler sind ein Punkt und ein Strich. Finger so drehen, daß er auf den Punkt zeigt. Verteiler in den Motor einbauen. Durch die schräge Stellung der Zähne auf Welle und Ritzel dreht sich der Finger während des Einbau im Verteiler und kommt auf dem Strich zu stehen.


    Wichtig ist die Stellung des Motors. Der erste Zylinder muss auf Zünd-OT stehen. Meint die Kerbe auf der Riemenscheibe steht vor der OT-Markierung am Blech auf dem Stirnraddeckel und die Kipphebel am 5.Zylinder überschneiden. Meint, die beiden Kipphebel bewegen sich gegenläufig. Oder auch, am ersten Zylinder bewegen sich keine Kipphebel, während Du die Riemenscheibe auf OT-Markierung drehst.


    Beachte die Stellung der Unterdruckdose im Verhältnis zum rechten Zylinderkopf und zur Stirnwand des Motorraumes.


    Wenn der Verteiler im Zünd-OT eingebaut wurde und der Finger nach Einbau auf dem Strich steht, hat der Motor anzuspringen, wenn anderweitig kein Defekt vorliegt und Sprit im Vergaser ankommt.


    Danach abblitzen, wenn der Motor warm ist und der Unterdruckschlauch vom Verteiler abgezogen und verstopft wurde.

  • Du musst den Finger auf die Kerbe am Gehäuserand richten und dann, ohne dass sich die Position ändert, den Verteiler in den Block einsetzen,

    wobei du die verteilerwelle mit dem Zahnrad der Nockenwelle in Eingriff bringen musst, durch leichtes hin- und her bewegen.

    Der Verteiler muss natürlich in einer Position sein, dass er sich danach in beide Richtungen noch etwas verdrehen lässt (für Zündeinstellung),

    ohne dass die unterdruckdose am Block anstößt. Eigentlich ist es im WHB ganz brauchbar beschrieben.

  • Bei Vergaser sollen es nur 6 Grad frühzündung sein, wegen bleifrei Kraftstoff.

    Spannend wäre jetzt was, wenn man bleiersatz fährt?

  • #Ölpumpenwelle:

    Die Ölpumpenwelle wird vom Verteiler mitgenommen, steht beim Einbau gerne im Weg, hat aber keine vorgeschriebene Einbauposition.

    Stört die Ölpumpenwelle zu sehr, lässt sie sich mittels Bithalter (1/4"-Sechskant) problemlos in eine beliebige andere Position drehen.


    Umgekehrt lässt sich die Ölpumpe mittels Akkuschrauber und Bithalter antreiben und somit zur Arbeit bewegen. Wenn man gleichzeitig den Motor drehen und die Ölversorgung alle Lager schmieren lassen.

  • Bei Vergaser sollen es nur 6 Grad frühzündung sein, wegen bleifrei Kraftstoff.

    Spannend wäre jetzt was, wenn man bleiersatz fährt?

    Ich vermute, das mit der geringeren Frühzündung bei bleifreiem Kraftstoff kommt vom Unterschied in der Oktanzahl.

    Super verbleit hatte 98 ROZ, während Super Bleifrei nur 95 ROZ hat. Super Plus mit 98 ROZ gab es erst ab 1993.

    Ich fahre daher meine Kölnklumpen mit Super Plus und der ursprünglichen Frühzündung.

  • Ich vermute, das mit der geringeren Frühzündung bei bleifreiem Kraftstoff kommt vom Unterschied in der Oktanzahl.

    Super verbleit hatte 98 ROZ, während Super Bleifrei nur 95 ROZ hat. Super Plus mit 98 ROZ gab es erst ab 1993.

    Ich fahre daher meine Kölnklumpen mit Super Plus und der ursprünglichen Frühzündung.

    Das ist eine schöne erklärung. :thumbsup:

  • Danke für die verschiedenen Beiträge und Erklärungen!! Ich denke, ich blicke jetzt etwas mehr durch betr. dem richtigen Einsetzen des ZV und dem Uebergang zur Oelpumpenwelle.

    Meine 9° kommen aus einem Manual von 1981. Es ist daher gut möglich, dass die genannten 6° sich besser eignen, auch weil ich die Zylinderköpfe auf bleifrei habe umbauen lassen (war ca. 2012-14 und seither steht der Motor bzw. auch der Wagen).

    Danke auch für die Tabelle!

    Werde mich nach dem Weihnachtsurlaub wieder dahinter klemmen und hoffentlich erfolgreich sein.

  • Ob 6 oder 9° vor OT entscheidet, wann der Motor ausgeliefert wurde.

    Im Zeitraum 74/75 gab es kleine Änderungen an den Motoren, bei denen die Verdichtung von 9:1 auf 8,75:1 zurückgenommen wurde. Gleichzeitig wurde der ZZP von 6 auf 9° vorgestellt, und der CO-Gehalt von 3,0 Vol% auf 1,5 reduziert (genaue Werte einfach in der Tabelle nachschauen, je nach Motor gab es da auch noch geringfügige Abweichungen).


    Bei einem 81er Motor würde ich zu 1,5 CO mit 9° Einstellung tendieren. Wie oben schon geschrieben wurde, geht es nicht um das Blei selbst, sondern um die Oktanzahl des damals verfügbaren Bleifreisprits.

    Im Zweifelsfall auf 7,5° vor OT einstellen, dann liegt es mittig im Toleranzbereich, egal welcher Motor :whink

  • Oder im Leerlauf den ZZP ZZP sein lassen und bei Drehzahl den korrekten Wert einstellen.

    Gerade bei älteren, "ausgenudelten" Verteilern landet man da schnell im Leerlauf bei einem ZZP den man auf der Skala am Motor nicht mehr ablesen kann, dennoch ist alles gut bzw. viel besser als wenn man da wo´s egal ist (im Leerlauf) einen tollen Wert nach Buch hat.

  • Hat MM echt noch die uralte Tabelle auf seiner Website mit den leaded/unleaded Werten....unfassbar.


    Die Methode nach Willi gefällt mir auch besser, das benötigt eine Blitzpistole mit Frühverstellung oder man muss sich eine zusätzliche Kerbe in das Riemenrad schnitzen.


    Vielleicht kann Willi mal genau beschreiben wie man das macht und welchen Wert man bei welcher Drehzahl einstellt. IN den WHB´s stehen zwar Werte für verschiedene Verteiler drin, welche Frühverstellung sich aus Fliehkraftregler und Unterdruck bei welcher Drehzahl ergibt. Das finde ich unübersichtlich.