Vielen Dank an Willi für die exakte Beschreibung. Ich habe mir diese ausgedruckt und werde die Einstellung danach vornehmen, sobald der Motor mal läuft.
Ford V6 2.8ltr mit Vergaser und elektronischer Zündung: Falsche Position des Zündverteiler-Fingers?
- scimitar
- Unerledigt
-
-
Kann ich machen. Schwierig ohne Romane zu tippen, die sowieso keiner liest.
Ich würde für den Anfang immer nach dieser Tabelle aus dem WHB arbeiten, hier Granada 2:
Das sind die Verstellwerte der verschiedenen V6 Verteiler bei 2000 U/min.
Beispiel 2,8 Vergaser:
Man zieht also zuerst den Unterdruckschlauch am Verteiler ab und verschließt den Schlauch. Jetzt bringt man den Motor möglichst genau auf 2000 Umdrehungen. Jetzt soll die Fliehkraftverstellung den Zündzeitpunkt laut der Tabelle um 12 bis 16° in Richtung Früh verstellt haben, also inklusive der statischen 9° (+/- 2°) muss man jetzt bei 2000 Umdrehungen eine Gesamt - Fühzündung von 21 bis 25° haben.
Passt? Supergut! Den gemessenen Wert merken, denn jetzt wird auch noch die Unterdruckverstellung geprüft.
Also den Unterdruckschlauch wieder entkorken und an die Unterdruckdose anschließen.
Jetzt den Motor wieder auf möglichst genau 2000 Umdrehungen bringen und den Zündzeitpunkt abblitzen. Jetzt soll die Unterdruckverstellung den Zündzeitpunkt um weitere 14 bis 20° verstellt haben. Hat man also bei der Fliehkraftmesung zum Beispiel einen Zündzeitpunkt von 25° (9° statisch + 16° Fliehkraftverstellung) gemessen, so sollte man jetzt inklusive Unterdruckverstellung einen Zündzeitpunkt von insgesamt 39 bis 45° bei 2000 Umdrehungen messen. Ich würde zusätzlich immer die Dichtheit der Unterdruckdose prüfen. Handpumpe, Spritze... halt irgendwas zum Unterdruck erzeugen und halten.
Warum ausgerechnet 2000 Umdrehungen?
Hat wahrscheinlich zwei Gründe. Man braucht einerseits eine Drehzahl, bei der die Fliehkraftverstellung schon in Aktion ist, andererseits sollen die Drosselklappen noch ziemlich geschlossen sein, damit ein hoher Unterdruck anliegt und die Unterdruckverstellung bis Anschlag betätigt wird.
Davon ab würde ich zusätzlich auch immer die reine Fliehkraftverstellung maximal ausgeregelt prüfen. Ein 2,8 sollte bei rund 4500 Umdrehungen rund 36° gesamte Frühzündung erreichen (9° statisch + 27° Fliehkraftverstellung).
Wenn man manche der angegebenen Werte nicht ganz erreicht kann man im Leerlauf zum Beispiel auch 12° anstatt 9° einstellen, im Leerlauf ist eh so wenig Gemisch in den Zylindern, so dass hier ein paar Grad mehr oder weniger Fühzündung auf keinen Fall einen Schaden anrichten werden.
Und ja, in der Tabelle oben stehen die Werksangaben. Die für den guten alten Sprit von Damals gelten. Die heutige Suppe erfordert, bzw. erlaubt schon auch andere Einstellungen. Aber auch mit den Werksangaben macht man natürlich nix verkehrt.
Danke für diese ausführliche Beschreibung, Ich werde das beim nächsten Einstellen mal so machen, mal sehen ob man da einen unterschied merkt.