Ölschlamm entfernen

  • Hallo, ich habe gestern einen ZK-Deckel von meinem "neuen" 2.8er geöffnet und eine Menge Ölschlamm gefunden.


    Fragen:


    1. Kann der Schlamm auch entstanden sein als der Motor längere Zeit stand? (2 Jahre)


    2. Wie bekomme ich einen Überblick über den Grad der Verschmutzung? (Kamäle usw.)


    3. Wie bekomme ich den Mist am besten raus?


    Motor ist nicht eingebaut, ölwechsel geht demnach nicht.


    4. Kann man den Motor trotzdem irgendwie Durchspühlen?


    p.s. wie ihr seht hab ich doch noch einen 2.8er ergattern können. Seit also auf weitere Fragen gefasst. :O


    Gruß Marc

  • Moin!
    Gratuliere zum 2,8er!
    Vom stehen kann der Ölschlamm nicht kommen. Ist es so richtiger Schlamm in braun grau weiß? Das hatte ich noch nie bei einem V6. ?Kopfdichtung? Du kannst zumindest das Öl mal ablassen und sehen, wie das aussieht. Sonst kann man wohl mit einer Bohrmaschine die Ölpumpe antreiben. Der Sechskant unter dem Verteiler. Habe ich selber noch nicht gemacht, nur von gehört.
    Davon ab kosten Dichtsätze bei ebay nicht die Welt und so ein dichter Motor fährt sich immer besser.

  • auch moin.


    Der Schlamm ist nur schwarz, also Dichtungen sind in Ordnung. Der Motor ist auch von außen sehr sauber. Staub und normaler schmutz halt.


    Die Idee mit der Bohrmaschine klingt nicht schlecht, werd ich mal probieren.


    gruß marc

  • Ich glaube ich weiß was du meinst. Aber bei so kalten Temperaturen sieht das in vielen Autos so aus, wenn z.B. günstiges Öl verwendet wurde oder der Ölwechselintervall "etwas" drüber ist. Dann wird das so ne dicke, zähflüssige Pampe.
    Deshalb sollte man ja Ölwechsel nur bei warmen Motor machen. Wird schwierig, wenn er nicht eingebaut ist...
    Also ich hab das schonmal so gemacht: da wo man ran kam schön mit Bremsenreinger ausgesprüht, dann das Öl abgelassen und Ölwechsel gemacht. Als der Motor wieder drin war ein paar hundert Km gefahren und dann nochmal Ölwechsel bei schönem warmen Motor machen. 10W40 finde ich eignet sich ganz gut, ist günstig und schon deutlich fließfreudiger ;-)


    Grüße Seb

  • Um die Ölwanne anzuwärmen, kannst Du auch einen Heizlüfter drunterstellen, oder mit einer Heißluftpistole arbeiten. Bringt ´ne ganze Menge, wenn das Öl 20 Grad wärmer wird.


    Uli

  • Hatte mevido nicht mal was mit Diesel geposted ?
    Also zum durchspülen ?
    Ich meine da war mal was ...

  • Mit diesel kenn ich nur im eingeb. zustand . Diesel dazugeben , 5min laufen lassen und ablassen oder so ähnlich. Aber ob das so optimal is ?
    Mein vater hat mal was von mit petroleum spülen erzählt , is aber das selbe als wie mit diuesel in grün denk ich.

  • hm, als ich den thread heut morgen erstmalig sah, hab ich auch spontan an diesel gedacht.


    und mir ein posting verkniffen, da diese spülung doch eher ne "rosskur" ist.


    habs aber mal bei meinem bmw 3er gemacht, da der vom vorbesitzer-rentner megaverschlammt war...


    da sich bei defekten auch durchaus ne menge benzin im öl sammeln kann, und son motor da auch nicht direkt dran verreckt, kann man sich das meiner meinung nach durchaus trauen.


    ich würd nen schönes teilsynthetisches 10w40 nehmen, vielleicht auf 4l öl so 300-500 ccm diesel geben und GAAANZ GEMÜTLICH ne kleine runde drehen.


    oder im leerlauf, dann aber ruhig auch mal nen bissel gas geben, damit das ganze "in wallung" kommt. bei leerlaufdrehzahl ist der öldruck und volumenstrom ja nich so hoch. betriebstemperatur sollte der motor auf jeden fall erreichen.


    geht natürlich nur im eingebauten zustand, probleme/schäden hats bei mir damals nich gegeben.


    der vorgeschlagene bohrmaschinenantrieb taugt meiner meinung nach nicht für ne wirkliche spülung, da dabei jede menge eigentlich bewegte teile still stehen und der motor auch nicht warm wird.


    im übrigen: es gibt spezielle "ölschlammspülungen" von liqui-moly etc, und die riechen höchst verdächtig nach diesel/petroleum. daher kam ich damals auf die idee.


    tschau, chris


    EDIT: da dein motor ja ausgebaut ist, aber ansonsten gut/sauber aussieht: ich würd ihn einbauen, und mir dann gedanken über die spülung machen. (sofern bei kipphebelwellen etc keine defekte durch mangelschmierung sichtbar sind). da die ablagerungen einfach nur schwarz sind, hat das weder was mit defekten dichtungen, noch mit langer standzeit zu tun. wahrscheinlich einfach nur billiges öl, überzogene wechselintervalle und viel stadtgezuckel in der vergangenheit.

  • motor warm laufen lassen.
    bis zur max-markierung mit diesel auffüllen.
    1 minute im leerlauf laufen lassen.
    rotz ablassen.
    komplett mit diesel auffüllen.
    1 minute im leerlauf laufen lassen.
    rotz ablassen.
    diesel erneut rein und ne gewisse zeit in der ölwanne belassen.
    ablassen.
    neuen filter rein, neues öl rein, abfahrt.


    punkt 1-4 mache ich bei jedem ölwechsel.


    im ausgebauten zustand wirst du keine richtigen spülergebnisse hinbekommen. ausser alles komplett zu zerlegen. aber nur für ölschlamm-entfernung lohnt sich der aufwand wohl nicht.

  • @mevido


    wie oft hast du das mit der KOMPLETTEN dieselfüllung schon gemacht?


    hört sich der motor dabei son bisschen in der richtung an als wie wenn kein öl drin wär? (dieses charakteristische rattern der lager...)


    mir is schon klar, wie gleitlager funktionieren, daher hätt ich son bisschen bedenken wegen der geringen viskosität von diesel. andererseits: 1 minute leerlauf is ja nich sooo heftig.

  • alle 10.000km ein ölwechsel. hier also nur mit diesel aufgefüllt. passiert so ca. 4 mal im jahr. verteilt auf mehrere wagen.
    komplettes programm beim taunus nach dem kauf, beim kadett nach dem kauf, beim transporter nach dem kauf, beim rekord mittlerweile 2 mal, beim sierra einmal.
    nein kein ratterrn der lager.
    leerlauf!!! und niemals länger als ne minute!!!


    bei mir gehörts zum standard programm. wer bedenken hat solls sein lassen.

  • hatte mal so ´ne Ölschlammspülung mit einem Zeug gemacht, dass auch Ölschlammspülung hieß. Bestand fast 100% aus Petroleum und minimal aus wasweißich.


    Laut Anleitung 5min im Leerlauf mit Hand am Zündschlüssel laufen lassen. Falls es kreischt: sofort ausstellen!

  • Zitat

    [I] Falls es kreischt: sofort ausstellen!


    Beim Kreischen am besten Uhr zurückdrehen und vorher aufhören.

  • Danke für die Tips.


    Ich werd mal die Kipphebelwellen reinigen und dann alles einbauen und dann ne "Mevido-Spülung" vornehmen. Allerdings nicht mit ner kompletten Dieselfüllung, hab ich Angst!
    Anschließend die Deckel nochmal runner und nachsehen was los ist.


    Dank nochmals.


    Gruß Marc

  • Hallo,


    hab mal bei meinem Astra nach ca. 250000 Km zum Öl
    1 Liter Diesel beigegeben. Danach 45 Min im erhöhten Leerlauf bis ca. 1500 laufen lassen.
    Danach natürlich 2mal Ölwechsel mit Filter.
    Motor war sauber, keine weiteren Probleme aufgetaucht.


    Gruß Mani

  • Also diese Dieselspülung ist auf jedenfall nix,wenn du den Motor damit laufen lässt.


    Beispiel:


    Der Verschleiss der während des Kaltstartes bis hin zum erreichen einer Mindestöltemperatur zur Bildung eines effektiven Schmierfilmes auftritt , entspricht ca dem von 2000-4000 Km fahrt mit Betriebstemperatur.


    Eklärt auch gleich mal die enormen Laufleistungen früherer Taxen(vor der TDI bzw CDI Zeit) oder Langstreckenfahrzeugen. Da diese Motoren kaum Kaltstarts haben,verschleissen sie natürlich auch deutlich weniger.


    Mit Diesel statt Öl hast du überhaupt keinen Schmierfilm ,der für die anforderungen im motor notwendig ist! Da Diesel eine extrem gute reinigende wirkung hat,wird sich sofort erheblicher verschleiss einstellen,da das restliche öl sofort weggespült wird.


    Richtig ist das der Diesel Ablagerungen ,auch unschädliche jedweder Art wegspülen könnte.Der Müll kann die aber auch nen wichtigen Kanal verstopfen.


    Nur der Einsatz von Vollsynthetic bei nem Gebrauchtmotor der zuvor einwandfrei lief hat mich einen 2,8 er gekostet. Nach 3 oder 400 KM mit dem gut riechenden und reinigenden Motul,gabs mächtig Lagerschrott wegen verstopfter Kanäle.


    Mein Vater hat damals auch mal nen Granni gedieselt ,die ganze Gegend zugequalmt und danach hat er den mit Motorschaden auf den nächsten Granni in Zahlung gegeben.Da war ich zwar noch Kind aber die Nachbarn und auch ich können sich heut noch gut an die Aktion erinnern.Die wollten schon die Feuerwehr rufen :D


    Der Motor liegt doch vor dir?
    Wenn Daten nicht im Kopf,Buch dazu und los! Zerlegen und reinigen.


    Wenn du Dichtungen brauchst ,ruf mich an alles in Mengen vorhanden für jeden deutschen v6




    COSSY69

  • Wenn Diesel - dann Biodiesel !!!!
    Der ist wesentlich freundlicher zu Mensch und Dichtung, löst aber auch ordentlich den Dreck ...


    Wichtig ist auch beim Spühlen ein funktionierender Filter.
    Lieber vor der Spühlung einen neuen rein machen.


    Den Biodiesel kann man dann durch ein Lacksieb gießen und später wunderbar zum Teilewaschen gebrauchen, da sich der Dreck nach einiger Standzeit am Boden des Gefäßes absetzt.


    Gruss P.

  • Zitat

    Original von Peter
    Wenn Diesel - dann Biodiesel !!!!
    Der ist wesentlich freundlicher zu Mensch und Dichtung, löst aber auch ordentlich den Dreck ...


    Hi,


    damit wär ich vorsichtig. Gerade Biodiesel (RME) ist agressiv, bei vielen älteren Diesel-Kfz muss man die Spritschläuche und/oder Dichtungen tauschen, wenn man Biodiesel tankt, da man sonst Probleme mit Aufquellen oder sonstiger Zerstörung bekommt.


    Gruss, Chris