Schwungscheibe erleichtern: Sinn oder Unsinn?

  • wie die Überschrift schon sagt:

    Ich will übern Winter bzw jetzt im Herbst mir einen neuen Motor zusammenbauen. 2,8er V6 mit 2,9er Kolben und KW. Jetzt stellt sich mir die Frage:

    Macht es Sinn, die Schwungscheibe zu erleichtern oder ist das völliger Quatsch?

    Bin für Ratschläge dankbar.

  • Ich weiß nur eines, bloß nicht zu viel, so´ne Getriebeglocke und u.U. auch Motorhaube sehen echt putzig aus wenn die Schwungscheibe auseinandergeflogen ist.

  • Solch eine Maßnahme macht nur Sinn In Verbindung mit anderen Maßnahmen (z.b. Feinwuchten der KW, auswiegen von Pleuel und Kolben usw).

    Die Masse des Schwungrades dient zur Laufruhe, da in der Serie es eine große Streuung der oben genannten Parameter gibt, ist die Masse des Schwungrades relativ hoch gewählt um die Laufruhe zu gewährleisten. Einfach leichter machen ist kontraproduktiv.

    Grüße, Manfred

  • Meine im Capri soll erleichtert sein, im Sierra ist sie es ganz sicher. Aber alles "im Rahmen".

    Im Sierra merkst du es am meisten, da das echt ein Klumpen ist. Du braucht beim Anfahren etwas mehr Gefühl in der Kupplung, da eben Schwungmasse fehlt. Ansonsten merkt man es beim Schalten. Kannst schneller den nächsten Gang reinfeuern, hoch wie runter, da der Motor besser auf Gasannahme reagiert bei getretener Kupplung und auch schneller an Drehzahl verliert.

    Wenn du nicht zügig unterwegs bist oder unterwegs sein willst und auch keine kurvenreichen Pässe hoch und runter heizen willst: eher nicht


    Ansonsten hier beziehbar, habe ich bislang nur gutes von gehört: http://ttvracing.com/products/…rd-cologne&type=flywheels


    ja, erlebt in Postbauer Heng.

    DANKE!!!
    Dank dem Ort konnte ich binnen Sekunden das Video wiederfinden :phil:


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    Ich werde die Tage das Gewicht von einem normalen Schwungrad V6 nachreichen und auch Bilder vom Ergebnis aus dem Video )A(

  • Entweder ein Motor hat Drehmoment oder nicht.


    Würde man diesen Ansatz weiter verfolgen, müßte man Kardanwelle und Antriebswellen ebenfalls erleichtern.

    Die schwere Diff-Sperre durch ein leichtes offenes Diff ersetzen.

    ... und um Gottes Willen keinesfalls breitere Bereifung - da muß bei 165 Schluß sein.

  • Das kommt halt stark darauf an, was Du mit dem Motor vorhast.

    Wenn das ein reiner Rennsportmotor werden soll kann das durchaus sinnvoll sein. Dreht halt schneller hoch und hängt besser am Gas.

    Wenn Du das Ding aber auch auf der Straße nutzten willst und eine Abgasuntersuchung bestehen mußt, könnt das vor allem in Verbindung mit einer scharfen Nockenwelle dann irgendwann Probleme geben weil Du unter Umständen Probleme bekommen könntest einen sauberen Leerlauf in einem dafür vorgegebenen Drehzahlbereich hinzubekommen.

    Halt auch immer eine Frage, wie viel Material abgenommen wird, wie scharf die Nockelwelle usw...


    Bin aber auch kein Motorspezialist, gibt hier sicherlich VK die sich mit der Materie besser auskennen...

  • Lass es einfach, wenn Du nur wenig weg nimmst, macht es keinen Unterschied,wenn Du viel weg nimmst läuft der Motor m Stand rummpelig und das schnellere Hochdrehen ist kaum merkbar.

    Es sei denn, Du machst alles am Motor besser/leistungsstärker.

    Grüße, Manfred

  • Ford hat dem trotzdem zu Rennsiegen verholfen (mit der Hilfe von Weslake )A().


    Lohnt sich halt nur, wenn man den Wagen sportlich bewegt, sonst kann man es lassen.

    Der Unterschied ist nur im Leerlauf, beim Anfahren und bei den Gangwechseln.

    Sowie ein Gang drin ist und die Kupplung nicht getreten ist, ist es "egal" wie schwer das Schwungrad ist.

  • Natürlich kann man mit enormem Aufwand auch aus nem Köln V6 nen Rennmotor machen, wenn man praktisch alles bis auf den Block durch Rennteile ersetzt. Kann man machen, oder man baut gleich nen richtigen Rennmotor, dann hat das Hand und Fuß. Ich halte solche Maßnahmen, aus nem Kaltblut ein Rennpferd zu machen, für unsinnig. Das einzige echte Argument dafür ist Freude am basteln. Die Nüsse, Grannis und Transen die wir hier haben, sind nun mal ab Werk leider so ziemlich das Gegenteil von Sport- oder Rennwägen.

  • Erleichterung ergibt ein geringeres erforderliches Drehmoment, um die Massen des Motors zu beschleunigen, also rein drehmomentbedingter Effekt ...

    Diverse Vorteile:

    Schnelleres Hochdrehen und Abtouren

    Im unteren Leistungsbereich besserer, agilerer Durchzug

    Eindruck ein leichteres Fahrzeug zu fahren

    Faustregel: 1kg weniger Schwungmsse erscheint wie 25kg weniger Fahrzeugmasse.


    Aber auch teils deutliche Nachteile:

    Holperigerer Motorleerlauf

    Unter Umständen sogar höhere Lagerbelastung

    Leichteres Abwürgen beim Einkuppeln, Anfahren, Bremsen

    Keinerlei Leistungsgewinn, keine Verbrauchsreduktion

    Arbeitsaufwand (Abdrehen, Feinwuchten, ...)

    Gefahren (siehe folgenden Absatz)


    Da ein unsachgemäß erleichtertes Guss-Schwungrad im Betrieb regelrecht zersplittern kann und die Brocken dann mühelos durch Getriebeglocken marschieren (hab selbst so eine Glocke mit faustgroßen Löchern gesehen), um dann Füße, Schenkel und Beckenknochen zu zermalmen, besser ein leichteres Schwungrad aus Stahl kaufen.