SPD-Politiker fordern Auto-Austauschprämie

  • Kapitalismus ist kein Naturgesetz. Die Regeln des Marktes sind keine Naturgesetze. Der Zweck ein Unternehmen zu führen ist nicht festgeschrieben.


    Kapitalismus ist zunächst einmal eine von mehreren Möglichkeiten, knappe Ressourcen effizient zu verteilen. Derzeit scheint es so als sei es die Beste, oder am wenigsten Schlechte, die wir kennen.

    Aber - das haben wir Menschen uns ausgedacht. Das muss so nicht sein. Und selbst die Säulenheiligen des freien Marktes wie Adam Smith haben kapiert, dass bei Gütern, die alle Menschen brauchen (Gesundheitsversorgung, Bildung) der Markt allein nicht funktioniert.


    Ende der 90er wurde der Chef der Deutschen Bank öffentlich geteert und gefedert weil er von Unternehmen mindesten 10% Profit verlangt hat. Damals galt es noch als unanständig, in einer Firma, die ein bescheidenes Plus schreibt, Leute zu feuern oder anderweitig zu kürzen. In dieser Zeit wurden die Grenzen des Kapitalismus von der Politik gesteckt, und was zu krasses Geld scheffeln war, wurde idealerweise unterbunden.


    Irgendwo danach haben (und hier ist die Abfolge Reagan-Thatcher-Clinton-Blair-Schröder recht klar zu sehen) sich die Machtverhältnisse gedreht und "die Wirtschaft" hat angefangen, die Grenzen für die Politik zu setzen - heute kann Politik keine Entscheidung mehr treffen, die "schlecht für die Wirtschaft" ist, eine Erzählung von "die Regeln des Marktes sind allmächtig und allein selig machend" hat übernommen. Und heute gilt ein Unternehme dass keine 10-15 Prozent Rendite liefert als Sanierungsfall, in dem dringend mal Leute entlassen werden müssen.


    Und deshalb sitzen wir in der Scheiße, von Klimawandel bis zu einstürzenden Brücken.


    Aber die Leute glauben ja zu gern, dass die fiiiiiiesen Grünen oder der unfähige Scholz schuld sind, und mit Fotzen-Fritz alles besser werden würde.


    Das wird *gar nix* ändern.

    Einmal editiert, zuletzt von Dr_Grip ()

  • Das artet ja in einer wahren Grundsatzdiskussion aus hier. Fakt ist dass niemand auf Dauer nur für die Allgemeinheit arbeitet.

    Manch einer macht dies vielleicht etwas mehr als andere aber im Grunde geht jeder für´s tägliche Auskommen arbeiten oder gründet ein Unternehmen oder meinetwegen gar ein Firmenimperium.


    Und die Aussage von wegen damals gings nicht nur um Gewinnmaximierung ; Ich bin überzeugt es ging fast immer vordergründig einzig und allein darum, die hatten nur noch nicht das Wissen bzw das Knowhow heutiger Finanzmärkte. Ich wette auch daß diese vorhin von euch genannten Herren mit den heutigen Finanzprodukten und Marktstrategien noch viel reicher geworden wären.

    Eventuell hätten sie mehr auf ihre Mitarbeiter und deren Wohlergehen geachtet, aber eines ist sicher: Wenn ein ehrgeiziger guter Unternehmer die Chance wittert seine Kohle auf einfacheren Weg zu vervielfachen dann macht er das auch. Ansonsten ist es kein Unternehmer, zumindest kein Erfolgreicher; und schon gar keiner, dessen Namen man 80 Jahre später in einem Forum nennt.....


    Die Welt in der heutigen Konstellation akzeptiert nur den Kapitalismus. Manche auch Diktatiuren, aber eher unfreiwiilig.... Da kann man noch so sehr darüber schimpfen und toben, am Ende gehts nur um die Kohle und wieviele Auto´s, Häuser und Bier man dafür kriegt. Und Motorräder. Und Nutten, äh ich meine Influencer*innen die einem sagen man sei der geilste Aber ich schweife ab

  • Is doch so. Das meisste für sich rausholen. Und jeder, der darüber schimpft, schaut sich mal unter Biete die Preise an. Verkauft wird natürlich nur zu Selbstkostenpreisen...


    Die VW-Aktien reizen mich auch, aber noch 1-2 Streikwellen und schlechte Nachrichten abwarten. Ichvdenke die Verhandlungen mit der IG Metall wird ein Drama in mehreren Akten


    Am Ende gilt immer - Too big to fail, erst recht mit 20% Anteil vom Land Niedersachsen

  • sich nicht selbst den Buckel krumm machen, aber trotzdem gut leben.

    Ich bleib dabei, das mit gut leben ok, aber dass die sich den Buckel nicht krumm machen wollten halte ich aufgrund der bekannten Vitae dieser Leute für unwahr.

  • Und heute gilt ein Unternehme dass keine 10-15 Prozent Rendite liefert als Sanierungsfall, in dem dringend mal Leute entlassen werden müssen.


    Und deshalb sitzen wir in der Scheiße, von Klimawandel bis zu einstürzenden Brücken.

    sehr wahr. Das beantwortet auch den Ursprung der Fred-Abdriftung, nämlich die Frage ob Unternehmen Gewinn machen müssen.

    Theoretisch nein, wenn nach der Bezahlung aller Kosten und Rücklagen nix übrigbleibt ists halt so. In einer AG stieben dann zwar die Aktionäre davon wie Fliegen. Aber das Unternehmen muss die Aktien ja nicht zurückkaufen, und wenn dann nur für Pfennige.

  • Ich bin der Meinung diesmal ist es wild - für Deutschland, nicht für VW und Co, da hat Rainer durchaus Recht. Aber was passiert, wenn man tatenlos zusieht wie die Fernost-Konkurrenz "unseren" Markt überschwemmt, haben wir an der deutschen Solarbranche gesehen - die ist ja quasi nimmer existent inzwischen. Weiß nicht ob das auf Dauer so gut ist, wenn wir das mit der Autoindustrie jetzt auch so machen, also sind Subventionen vielleicht doch angebracht.

    Ich fürchte nur, dass viele gar nicht sehen, dass VW und "ein paar Zulieferer" eben nicht nur "die böse Automobilindustrie" ist, sondern da gerade eine Riesenkette in unserm Land ins Wanken gerät. Letztendlich ist jeder in D nur deswegen so reich weil permanent viel Geld von außen reinkommt, was dann hier verteilt wird (durch Steuern, Sozialabgaben und vor allem durch die Käufe der bei den Exportfirmen angestellten MA oder Käufe der Exportfirmen bei anderen Firmen in D => Riesenkette). Dieses Geld kommt vor allem von Fahrzeugen, -zubehör und dazugehörigen Maschinen, s. Grafik. Wenn diese Säule wegbricht, wird auch ein großer Teil unser aller Reichtum wegbrechen, nicht nur vom bösen, reichen VWler. (Neid? Missgunst? Ja, bei mir durchaus auch da, hilft aber gerade nicht weiter).

    Long story short: anstatt unsere Kuh zu füttern, schauen wir zu wie sie hungrig auf eine andere Weide zieht, weil wir ihr das teure Futter nicht gönnen. Wir erwarten aber, dass die Kuh auch in Zukunft immer von allein rüberkommt wenn es darum geht Kälber oder Milch zu geben - m.E. eher unrealistisch.

    Ansonsten schätze ich das auch ein wie Tom: den Aktienwerten tut ein Rückzug aus D bestimmt gut in Zukunft, bin da auch gut eingedeckt.


  • Letztendlich ist jeder in D nur deswegen so reich


    Ich nicht

    Blöd ist halt, dass immer nur an den Symptomen rumgedoktert wird und sich keiner mal traut wirklich wenigstens eine Ursache anzufassen. Ist auch egal ob Ampel oder Fritz oder AfD oder wasauchimmer.

  • Tommy Stimmt alles, aber wir müssen auch anerkennen dass der Deutsche Wohlstand seit den 80ern auf billigem Gas aus Russland gebaut war. DAS fällt uns viel mehr auf die Füße als jeder Wettbewerb aus China.

  • Ich nicht

    Ist halt eine Sache wie man reich definiert und da wir hier über einen internationalen Kontext sprechen, würde ich mal sagen, dass sogar ein Bürgergeld-Empfänger noch vergleichsweise reich ist. Das sehen halt auch viele nicht, ist aber ein ganz anderes Thema. Wenn ein Deutscher behauptet er sei nicht reich, dann kommt das in der 3. Welt sicher so gut an wie Flieger-Fritzes Mittelschichtseinstufung. Und in der 3. Welt leben nunmal über 80% der Weltbevölkerung. Der Reichtum einiger weniger ist halt die Armut vieler anderer.


    Dr_Grip: jap. Das spielt auch eine Rolle. Ist ja auch Kuhfutter. Wenn sie das nimmer kriegt, zieht sie halt irgendwann weiter... Also hier auch pro Subvention?

  • Tommy Ich glaube nicht dass man 20 (Merkel + Groko), wenn nicht 28 oder mehr (Schröder, Merkel, GroKo und wahlweise auch die letzten Kohl-Ausläufer) Jahre völlig vergurkte Politik (nicht nur im Bezug auf russisches Gas, auch in vielen anderen Belangen) ohne nen Willen, Dreck zu fressen und Dreck fressen zu lassen kompensieren kann. Deutschland ist in ner Sackgasse aus der es ohne Umbrüche nicht mehr raus kommt.


    Ohne ihr Programm inhaltlich bewerten zu wollen haben die Grünen das zumindest versucht - nen Bruch, und nen neuen Ansatz. Aber Fotzen-Fritz, die FDP, und die BSW/AfD erzählen den Leuten halt man können einfach so weiter machen wie bisher und dann steigt der Wohlstand ins Endlose, ganz ohne das sich was ändern muss*.


    *man muss nur "mit grüner Gaga-Ideologie aufhören"/"Abschieben"/"Steuern senken"/"Frieden mit Russland machen"

  • Genau. In 3 Minuten gibts wieder Neues von Fotzen-Fritz, Fotzen-Olaf, Fotzen-Angela, Fotzen-Gerhard oder Fotzen-Helmut.

    Die sich alle später an nichts mehr erinnern.

  • Was soll die Aufregung?

    Morgen ist Donnerstag. Wieder mal.

    Das halte ich persönlich grad für bedenklicher als die wirtschaftliche Lage...


    Das ist wie mit so nem absaufenden Kahn: Die Passagieren hören halt lieber bis kurz vorm Ende, daß er unsinkbar ist, als daß es jetzt nass wird, weil zu wenig Rettungsbote da sind...


    War nicht nur das russische Gas. Auch die günstigen Zulieferer in unseren benachbarten Niedriglohnländern, die mittlerweile halt keine Niedriglohnlänger mehr sind. Und unser technischer Fortschritt, auf dem wir uns halt gemütlich ausgeruht haben ohne zu bemerken, das alle anderen an uns vorbeiziehen... Und eben die Tatsache, das gewisse "3. Welt-Länder" größere Probleme hatten als den Fahrzeugmarkt zu erobern.


    Die Frage ist halt, wie lang man etwas immer wieder subventionieren will bis man irgendwann dann doch feststellen muß, daß man die Kohle vielleicht besser darauf verwendet hätte auf ein anderes Pferd zu setzten. Unter Umständen ist es halt einfach in Zukunft nicht mehr möglich in Deutschland konkurrenzfähig zu produzieren. Selbst wenn wir das Problem mit den chinesischen Billigkarren in den Griff bekommen sollten, das uns offenbar bevorsteht. Was dann? Dann fällt den Indern ein, daß sie jetzt auch Karren bauen und in die ganze Welt exportieren wollen... Und dann vielleicht noch den Brasilianern und den Afrikanern usw... Und die Menschen in den Ländern wollen dann auch im Wohlstand leben...

    Und dann merken wir plötzlich, daß es weder genug Rohstoffe auf dem Planeten gibt, noch genug Abnehmer für die ganzen Karren die produziert werden... :sinnlos:


    Ist halt hier alles momentan noch durch den Planeten den wir uns irgendwie alle Teilen müssen limitiert.

    Gibt meiner Meinung drei Lösungswege:

    1. Die Menschheit lernt, daß ewiges Wachstum nicht möglich ist und schafft es damit klar zu kommen.

    2. Die Menschheit schafft es die Limitation durch den Planeten zu überwinden.

    3. Die Menschheit legt alles in Schutt und Asche und kann dann wieder klein Anfangen.


    Achja oder 4.: Der Planet findet ein wirksames Medikament gegen uns Plagegeister...

  • Punkt 3 ist aus meiner Sicht eindeutig am wahrscheinlichsten. Immer schön Technologie offen bleiben und weitermachen wie zuvor. Dann kann gar nix passieren.

  • 3 und 4 sind fast identisch. Krebs und AIDS sind zu langsam, Ebola zu lokal eingegrenzt und COVID dann doch nicht effektiv genug. Kommt aber bestimmt noch was. :dunno: Egal ob homemade oder natürlich gewachsen.

  • als obs nur autofahren gibt. gleichzeitig wird über mobilitätswende gesprochen und mehr öpnv. dann verkleinert doch den individualverkehr durch abbau von fahrzeugherstellern, setzt mehr auf digitalisierung und regionalität. weniger verkehr insgesamt.

    wäre doch schön, wenns an der ecke wieder nen bäcker, gemüseladen und fleischer gäbe, zu dem ich einfach fix rüber laufen kann, oder zur arbeit schräg rüber und nicht auf die grüne wiese, ähm betonwiese

  • als obs nur autofahren gibt. gleichzeitig wird über mobilitätswende gesprochen und mehr öpnv. dann verkleinert doch den individualverkehr durch abbau von fahrzeugherstellern, setzt mehr auf digitalisierung und regionalität. weniger verkehr insgesamt.

    wäre doch schön, wenns an der ecke wieder nen bäcker, gemüseladen und fleischer gäbe, zu dem ich einfach fix rüber laufen kann, oder zur arbeit schräg rüber und nicht auf die grüne wiese, ähm betonwiese

    Das wäre gut für die Menschen, aber wo bleibt "die Wirtschaft" und "das Wachstum"?

  • Na der Gemüsehändler und Metzger nebenan der hat doch dann Wachstum.


    Halt nicht der Vorstand von AuWeh.


    Erwin Belzig sagte mal: des Geld is ja net weg, es is nur woanders.


    Jetzt beim Vorstand, der sich mit goldenen Scheisshauspapier die Vaseline vom Arsch wischt, dann halt beim lokalen Gemüse und Fleischtandler. Da es davon dann mehr und viele gibt, verteilt sichs auch besser.


    Ja, find ich gut.