Bremse Granada

  • Liebe Mitforisti,

    Ich habe bei meinem Wagen (Granada Mk 1, Bj. 77) das Problem, das, vor allem bei wärmerem Wetter, nach einigen Kilometern Fahrt im Stadtverkehr die vordere Bremse nicht mehr richtig löst. Die Bremssättel und der Hauptbremszylinder sind zwei Jahre alt und haben bisher ohne Probleme funktioniert. Gleichzeitig mit dem nicht mehr vollständigen Lösen der Belege von der Scheibe wird das Bremspedal ziemlich hart und es hat fast keinen Pedalweg mehr, bis die Bremse packt. Ich habe es auch schon gehabt (vorallem bei Fahrten auf der Landstraße), das das Problem plötzlich schlagartig weg ist. Der Druck bzw. Pedalweg am Bremspedal ist auch völlig unauffällig. Aufgrund dieses Problems denke ich, das der Fehler nicht an den Bremskolben der Sättel liegt, sondern eher am Bremskraftverstärker. Durch einen defekten Hauptbremszylinder war beim Kauf des Wagens einiges an Bremsflüssigkeit in den Bremskraftverstärker gelaufen, die Flüssigkeit hatte ich aber vor dem Einbau des Hauptbremszylinders entfernt. Er war dann trocken und ich hatte ob normaler Bremskraft auch nicht den Eindruck, als ob die Membrane im Verstärker dadurch einen Schaden genommen haben. Jetzt nach etwas mehr als zwei Jahren und mehreren 1000km scheinen sich doch Schäden zu zeigen.

    Ich würde jetzt nur gerne eine kurze Bestätigung von euch bekommen, ob meine Vermutung richtig ist. Dann wird der Bremskraftverstärker ausgetauscht, bevor mir die Bremse vollständig blockiert.


    Herzlichen Gruß

    Chris

  • Könnten das nicht auch zugequollene Gummi-Bremsschläuche sein? Dann kann die Bremsflüssigkeit nicht zurück und die Bremse hängt. Wie alt sind die denn?


    Das wäre zumindest das, was mir spontan dazu einfällt.

  • Die Bremsschläuche sind auch vor zwei jahren neu gekommen. Von der alten Bremsanlage blieben eigentlich nur die hinteren Radbremszylinder, Bremskraftverstärker und die Metalleitungen. Alles andere habe ich erneuert.

    Wenns die Leitungen sein sollten, ist es denn normal, das die nach so kurzer Zeit hinüber sind? Alle Teile für die Bremse kamen von mm

  • Nee, ausgebaut war der BKV damals nicht. Aus Zeitgründen hab ich die Bremsflüssigkeit mit saugfähigen Lappen aufgenommen und dann vorsichtig mit ein bisschen Druckluft die letzten Reste verwirbelt. Aber jetzt fällt es mir offensichtlich auf die Füße!

  • Kommt das Bremspedal denn immer vollständig zurück? Die Symptome hören sich nach fehlendem Lüftspiel an, aber dann wäre das immer und nicht sporadisch

  • Das Pedal kommt immer vollständig zurück. Es baut sich aber temporär ein Druck auf, der nur wenig Spielraum beim Pedalweg lässt. So, wie wenn ein Fahrzeug lange steht und währenddessen das Pedal mehrfach betätigt wird, bis es "hart" ist. Bisher hat sich das aber immer wieder gegeben, so dass die Bremse frei war und der ganz normale Pedalweg bestand. Das die Belege an den Scheiben schleifen müssen, war an einer sehr warmen Felge zu spüren.

  • Ich vermute mal, dass das die üblichen Gummischläuche sind? Bei der Qualität heutiger Gummimischungen würde es mich nicht wundern, wenn die Schläuche zu sind. Das hat wenig mit MM zu tun, die kaufen auch nur ein, was verfügbar ist.

    Das war aber der Grund, warum ich ALLE Bremsschläuche auf Stahlflex getauscht habe - den Kittelmann hat's auch gefreut.


    Allerdings spricht das plötzliche freigeben in meinen Augen gegen diese Theorie. :gruebel:

  • Gerade eine Probefahrt gemacht. Das Pedal wird bei stehendem Motor hart und gibt beim anlassen wieder bis zum üblichen Druckpunkt nach. Könnte es auch eventuell das Regelventil sein?

  • Muss nochmal was fragen. Wenn ich den BKV ausbaue, wird die Verbindung zum Hauptbremszylinder logischerweise getrennt. Gehe ich richtig in der Annahme, dass dann damit auch Bremsflüssigkeit ausläuft und die ganze Anlage am Ende entlüftet werden muss?

    Hat einer von Euch schonmal den BKV gewechselt und könnte mir sagen, mit welchem Zeitaufwand ich rechne sollte? Werkstatthandbuch habe ich, so dass die Arbeitsschritte auch visuell vorliegen.

    Ich habe über Kleinanzeigen einen BKV aus einem 2,3l Mk 3 gekauft, der sollte doch auch beim Mk 1 passen? Oder ist das Gestänge zum Bremspedal kürzer/länger?

    Danke für weitere Infos.

    Gruß

    Chris

  • Halter ist, glaub ich, anders, aber der ist ja auch nur angeschraubt.

    Wenn du mit ein bißchen Gefühl vorgehst kannst du den HBZ an seinen Leitungen lassen, sanft zur ein Stück vor und dann beiseite, d.h. du musst nicht Entlüften.

  • Der HBZ ist nach hinten hin geschlossen. Du kannst also HBZ und BKV bedenkenlos trennen.

    Wenn du den BKV tauschen willst, wirst du aber wohl kaum drumrum kommen, den HBZ von seinen Leitungen zu lösen. Du könntest allerdings probieren, das Bremsdruckdifferenzventil von seiner Halterung loszuschrauben und den HBZ dann durch den längeren „Leitungsspielraum“ möglichst weit nach vorne zu ziehen. Musst du halt schauen ob es ausreicht…


    BKV zu lösen ist ein Scheiß: Die Stift-Verbindung mit Splint zum Bremspedal hin lösen geht noch (zumindest wenn das Auto noch nicht auf der Bühne steht und die Türen dementsprechend noch ausreichend weit aufgehen… :sad: ), aber den BKV von seinem Halter an der Spritzwand zu lösen ist anspruchsvoll… da musst du am Besten mit mehreren unterschiedlichen Verlängerungen und Nuss-Längen schauen, mit welcher du an die unteren beiden Muttern kommst und die Ratsche drehen kannst. Die hab ich von unten her gelöst und dann auch wieder von unten angezogen.

  • Moin,

    Halter ist, glaub ich, anders, aber der ist ja auch nur angeschraubt.

    Vorsicht.


    Ich hatte diese Problematik beim Capri.


    Nur nackten BKV gekauft und Halter vom alten transplantiert.


    Ergebnis war eine veränderte Geometrie,

    die Stange zum Bremspedal ragte minimal weiter heraus,

    sodass man zur Montage mit sanftem(!) Zwang arbeiten musste, die Stange also immer unter minimalem Druck stand.

    Ergebnis war, dass bei höherer Drehzahl auf der Probefahrt der BkV plötzlich zupackte und nicht mehr losliess.