Zünd-C

  • Bin mir jetzt gar nicht sicher, ob Technische Frage oder Treffpunkt - kommt auf die Antwort an.


    Weiß jemand, wo der Unterschied zwischen AGR22 und AGR22C oder zwischen AG22 und AG22C usw ist?


    Ford Service Technische Daten Ausgabe Dez. 88 behauptet, dass V6 ab 78 das C an der Zündkerze haben müssen. Welche relevante Änderung gab es damals denn?


    Suche brachte mir keine Ergebnisse. Google auch nicht.

  • Ah, cool. Nach genau so etwas habe ich gestern gesucht. Für andere Kerzenhersteller findet man das ziemlich schnell im www. Nur Motorcraft hüllt sich in Schweigen :uglyzwinker:



    Das C steht für Copper, also Kerzen mit Kupferkernelektroden. Mit den normalen wirds aber auch funken.

    Nun gleiten wir dann doch in Zündkerzen-Religion ab. Es wird ja einen Grund geben, dass Ford das geändert hat. Und damals war es eine Weiterentwicklung. Sind solche mit Kupferkernelektrode denn dann besser also die (damals) herkömmlichen? Denn nur, weil die anderen auch funken, heißt das ja nicht, dass sie genau so empfehlenswert sind :dunno:

  • Weiß auch nix genaues.

    Ich hab mir das immer so zusammen gereimt, dass die Kupferkerne die Wärme besser von der Elektrode ableiten. Und die Elektrode dadurch länger hält. Was ja umso wichtiger wird je stärker der Zündfunke ist. Und die Transistorzündung ab 78 (77) hat theoretisch einen stärkeren, heisseren Zündfunken. Dazu auch noch einen größeren Elektrodenabstand. Damit die Kerzen dann die 20.000 km bis zum nächsten Wechsel sicher überstehen hat man dann vielleicht die Kuferkernkerzen vorgeschrieben.


    Ich würde da nicht zu viel Wissenschaft draus machen. In meinem Scorpio 24V fahre ich beispielsweise Kerzen aus dem Glubschi DOHC Vierzylinder. Gleicher Wärmewert, nur keine Platinelektrode und damit natürlich wesentlich billiger. Und hält genauso lange. Genau das richtige für mich Geizkragen. :no:

  • Leider neige ich dazu, aus allem eine Wissenschaft zu machen :laugh:


    Und da meiner zwar von 72 ist, aber so eine KTSZ nachgerüstet ist, wären da ja eher die mit C angebracht. Zumal ich dazu neige, Intervalle nicht einzuhalten :paranoid:

  • Schaden können die C Kerzen auf gar keinen Fall. Damit wird er bestimmt allergeschmeidigst laufen. Auch wenn die KTSZ wahrscheinlich nicht wirklich für einen stärkeren Funken sorgt.

  • An den stärkeren Funken der kTSZ (sofern es die von Bruno ist) mag ich dennoch glauben. Durch die Schaltung wird ein deutlich kürzerer Impuls erzeugt, als es mit einem Kondensator möglich wäre, der schnellere Spannungszusammenbruch erzeugt auch einen größeren (=stärkeren) Zündimpuls.

    Aber das können Elektroniker eh besser erklären. :whistling

  • Ja, ist die von Bruno. Stärkerer Funken hin oder her, in Zukunft werden in meinem Karren wohl wieder die AGR22C ihren Dienst tun. Weil haben ist besser als brauchen. Danke Euch :uglyzwinker:

  • Bin ich auch schon gefahren de AG22, nicht radioentstört, kein Kupfer, der v6 rannte.


    Ich hatte meinem Coupé damals direkt angemerkt das die KTSZ drin war, lief damit fühlbar schöner, hatte auch einen noch glatteren Leerlauf.

  • Ich hab eher Sorge um meinen Ampelnachbarn. Bin dazu ein zu rücksichtsvoller Mensch :uglyzwinker:


    Außerdem hab ich keine Widerstandskabel/-Stecker verbaut - Gesamtwiderstand bei 2Ohm.


    Wo wir bei nem anderen Thema sind: Wenn ich über AUX mein Telefon mit dem Radio verbinde und gleichzeitig über die 12v Buchse (landläufig "Zigarettenanzünder" :laugh: ) lade, höre ich die Lichtmaschine deutlich auf den Boxen. Kann das mit den niedrigohmigen Kabeln zusammenhängen? :gruebel:

  • Das kann auch einfach an einem minderwertigen Aux-Kabel liegen.

    Ich brauchte sowas mal in relativ lang, da habe ich einige durchprobiert bis ich keine Störgeräusche mehr auf den Lautsprechern hatte, war nicht Auto sondern im Haus.

  • Der Widerstand im Hauptzündkabel würde also reichen, um die fehlenden Widerstände in den Kerzen zu kompensieren? In jeder Hinsicht?


    Bierchen Du hattest drehzahlabhängige Störgeräusche im Haus? :uglybeer:

  • Das weiß ich auch nicht, daher die schwammige Frage :laugh:

    Irgendwer erzählte mir zu den Widerstandskabeln mal, dadurch hätte man auch einen stärkeren Zündfunken. Das würde dann ja aber auch für die R-Kerzen gelten. Und das ist ja nun eindeutig nicht deren Aufgabe.

  • Die "Stärke" vom Funken hängt hauptsächlich von der Spule und dem Schaltgerät ab. Ne Zündspule ist im Prinzip ein Trafo in Sparschaltung.

    Weniger Windungen auf der "Unterbrecherseite" gibt mehr Stromstärke durch die Eingangswicklung, gibt "stärkeren" Magnetfluss Phi Φ im Eisenkern.

    Sehr schnelle Unterbrechung dt des Eingangsstroms durch einen elektronischen Schalter lässt den Magnetfluss ebenfalls schneller zusammenbrechen (dΦ).

    Und weil auf der "Zündkerzenseite" die Spannung U = dΦ/dt ist, dΦ sehr groß und dt sehr klein ist, wird U wahnsinnig groß :uwe:

    Wenn jetzt im Zündkerzenstromkreis hochohmige Widerstände sind, egal ob in der Kerze oder im Kabel, spielt das tatsächlich keine so große Rolle, weil erstens die Spannung auch sehr hoch ist und zweitens die Stromstärke sehr klein (wir haben ja nahezu Kurzschluss im Augenblick des Funkens und da kann man den Strom nach der Trafoformel ausrechnen).


    Kurzfassung: Ein Widerstand in der Kerze/Kabel verhindert Rechteckgeprassel durch R-L-Schaltung, schwächt aber den Zündfünken praktisch nicht.

    Spannungsspitzen sind weg, der Funke brennt minimal schwächer dafür minimal länger.