nachlaufen lassen (zb nach Autobahnettape)?

  • Nabbend,


    hab da neulich mit nen Kumpel drüber diskutiert, ob es nun schädlich ist, oder nicht, wenn man sein Auto nach zb ner längeren Autobahnetappe im Stand noch ne Minute oder 2 nachlaufen lässt.


    ich seh das, typisch deutsch, es steht nix davon in der Bedienungsanleitung, also ist es nicht nötig.


    er sagt, doch, damit der Turbo noch einwenig Hitze rausnimmt und geschmiert wird. oder so...


    so, jetzt hab ich beruflich so nen nagelneuen Sprinter mit Start Stop. und was macht der an der Autobahnausfahrt Kreuzung mit Rotlicht?


    genau, ausgehen. sobald die Räder stehen.


    was ist Eure Meinung? brauchst das noch? hat man es je gebraucht? oder ist es wie mit Bleizusatz?

  • Unsere beiden Firmenwagen mit den aufgeblasenen Downsize-Motörchen lasse ich immer nachlaufen, da ich eh das Fahrtenbuch ausfüllen muss. Ob die Kollegen und Kolleginnen das machen wage ich zu bezweifeln. Privat habe ich so einen Müll nicht und bin auch froh drum. Stop-Start kann natürlich den Turbotod beschleunigen, wenn da keine zusätzliche Wasserpumpe den Turbo bei "Stop" nachkühlt.

  • Ich vermute, daß es kein Problem darstellt, wenn der heiße Motor an der Ampel am Ende der Autobahnausfahrt ausgeht. Und ich glaube auch nicht, daß eine zusätzliche Pumpe Öl oder Kühlmittel weiter zirkulieren lässt.

    Die werden das fein berechnet haben, wann der Kunde, wahlweise ein neues Aggregat oder besser gleich ein neues Kraftfahrzeug ins Auftragsbuch eintragen lässt.

    Es ist selbstverständlich kein Problem für den Fahrzeughersteller und alles was da dran hängt.


    Lässt Du heute die Karre im Stand noch zwei Minuten nachlaufen, spucken die Leute doch fast schon auf Dich.

    Trotzdem wäre es, meiner Meinung nach, besser wenn der Motor sich auf ein gesundes Temperaturniveau einpendeln kann, bevor man abstellt.

  • Hehe, mal n schönes Thema. Wir hatten das mit dem nachlaufen lassen auch schon in der Berufsschule.


    Soweit mir das noch im Kopf habe, waren wir uns alle einig das es einem aufgeladenen Motor definitiv nicht schadet noch ein wenig zu laufen, damit die Turbine sich anständig erholen kann (ausdrehen) und von der Schmierung noch profitiert. Schalte auch in meinem Honda mit 320 Pferdchen und Spass-Turbinisierung die Start-Stop Funktion vehement aus. Sehe ich den ökologischen Sinn dahinter? Jein. Natürlich ist das klasse wenn du 10 Minuten an einer Ampel stehst, aber; Ist die Klima an, macht das Ding eh nicht aus im normalsten Fall. Für meine Verhältnisse völliger Mist, also aus.


    Zusätzlich, wenn ich die Mühle mal gedrückt habe wie blöd, nehme ich die letzten Kilometer auf dem Heimweg gemütlich. Wenn ich nicht falsch liege, dreht das Laufzeug mit bis zu 400'000 Umdrehungen je nach Angabe. Für mich macht es alleine schon vom gesunden Menschenverstand, thermischen und mechanischem Verständnis Sinn dem Dreh-Dingens eine gewisse Zeit zu geben um wieder "normale" Bedingungen zu erreichen.

  • Hi, Bekannter hatte mir von Motorenproblemen beim Sprinter erzählt, die wurden auf der Bahn gejagt ran an Tanke und weiter. Nur kurz danach gabs Motorschadens. Hintergrund war das der Turbolader hinten im V Bereich sich dermaßen erhitzt hatte und die Wärme an die hinteren Kolben; Pleule und Kurbelwellenlager abgegeben hatten das die wiederum gefressen hatten....so wie ich das Verstanden hatte.

    *Gruß Hoffy !!!

  • Ich lasse mein Heizölkombi nach flotten Autobahnfahrten immer nachlaufen, auf ein Schnapsglas Diesel an der Ampel oder auf'm Rastplatz kommt es auch nicht mehr an. StartStop funktioniert hier glücklichweise fast nie. Ansonsten das, was CIHinside sagt.


    Tante Edith fügt hinzu: Vergleiche das gerne mit Sportlern, die sich zunächst aufwärmen müssen und nach dem Sport auch wieder abkühlen müssen. Bin aber auch kein Motoringenieur oder so.

    Einmal editiert, zuletzt von escort_mk1 ()

  • Bei Neufahrzeugen gibt es tatsächlich auch welche bei denen alles mögliche automatisch nachgekühlt wird.

    Gerade bei älteren Fahrzeugen oder mit Nachrüstturbo würde ich immer etwas nachlaufen lassen.

    Und die letzten Km auch nicht mehr voll treten.


    Lustige Anekdote: Ein Arbeitskollege hat schon mehrfach seinen Firmenwagen (normaler Kombi) zur Werkstatt gebracht weil Start/Stop nicht funktioniert und die Standheizung auch nur läuft wenn der Motor dieses auch tut.


    Die Werkstatt hat es nie in den Griff bekommen.

    Irgendwann nahm ihn einer der KFZ-Elektriker beiseite und erklärte hinter vorgehaltener Hand das beide Systeme aus Sicherheitsgründen nicht funktionieren, damit die Batterie nicht zu tief entladen wird.

    Diese wird nämlich, zur Erreichung der Abgasnorm Euro6D-Temp nur bis ca. 80% geladen, dann wird die Lichtmaschine quasi entkoppelt damit sie nicht zusätzliche Energie verbraucht.

    Mein Kollege konnte das nicht glauben, hat deshalb den Wagen über Nacht mal ans Ladegerät gehängt. Nächsten Tag funktionierte alles, zumindest so lange bis die Batterie wieder nur die 80% hatte.

    Tolle Technik die da gebaut wird. :stupid:

    Als Privatperson würde ich den Wagen immer und immer wieder reklamieren.

    Immerhin bezahlt man ja Aufpreis für den Kram der dann nicht tut.

  • Mein Diesel wird auch nach schnell gefahrenen Autobahnetappen nicht direkt abgestellt. Ich gehe davon aus dass der Turbo es mir danken wird. Und die Start-Stopp-Kacke muss man nach jedem Start wieder abschalten. Ich sehe auch den Umweltfreundlichen Aspekt dahinter nicht.

  • Fahre auch einen neuen Sprinter an der Arbeit, das Start/Stop ist überraschenderweise fast das einzige, was wirklich gut funktioniert. Der Motor geht schon ab 9km/h aus, wenn man beispielsweise an eine Ampel heranfährt.

    Wenn der Motor kalt ist, bleibt er dauerhaft an (der Iveco, den ich davor fahren musste, hat auch bei -9 Grad nach 2 Minuten Fahrt zuverlässig den Motor ausgemacht) und nach einer Autobahnfahrt bleibt er auf der Abfahrt meist von selbst an, was mir auch recht logisch erscheint. Etwas Kühlung bei 190 PS aus 2 Litern bei über 4 Tonnen können bestimmt nicht schaden.

    Also wenn der Sprinter mal ohne Notlauf läuft, kann ich über das System nichts schlechtes sagen. Über das Auto aber schon :thumbsup:

  • Ich bin da wahrscheinlich etwas technik-optimistisch, aber ich wäre jetzt einfach mal davon ausgegangen, dass so modernes Start-Stopp-Automatik-Zeuch die Öltemperatur als "Entscheider" mit einbezieht.

    So mach ich das zumindest bei meinem Turbo-Oldie :michi:

  • Nachlaufen bei Turbomotoren würde ich immer machen wenn man etwas flotter unterwegs war. Ich war früher in der Japantunigszene :hexweg: unterwegs und mein GTR hat an den 1000ps gekratzt, nachladen war bei den Kugellagerladern ein Muss!

    Was anderes was auch nicht so gesund ist: z.b. voll auf dem Pinseln, kurzer stop auf der AB Tanke und Motor aus, dann Motor wieder an und wieder auf den Pinseln, weil man davon ausgehen, der Motor ist ja noch warm. Warm ist er, nur alles gleich warm, die Kolben kühlen aus und haben nicht die Betriebstemperatur wie vorgesehen.

    Hoffe zu verstehen was ich meine, spät und gute nacht getränke inside :fass:

  • Zusätzlich, wenn ich die Mühle mal gedrückt habe wie blöd, nehme ich die letzten Kilometer auf dem Heimweg gemütlich.

    Genau so ist das glaube ich am einfachsten und am vernünftigsten.


    Das mach ich schon immer und irgendwie auch automatisch so, weil die Autobahn nicht direkt vor meiner Haustür liegt (zum Glück). Und anderswo halt dann auch die letzten 15 km schön gemütlich und zum Ausklingen :thumbsup:

  • Irgendwann nahm ihn einer der KFZ-Elektriker beiseite und erklärte hinter vorgehaltener Hand das beide Systeme aus Sicherheitsgründen nicht funktionieren, damit die Batterie nicht zu tief entladen wird.

    Diese wird nämlich, zur Erreichung der Abgasnorm Euro6D-Temp nur bis ca. 80% geladen, dann wird die Lichtmaschine quasi entkoppelt damit sie nicht zusätzliche Energie verbraucht.

    Nennt man auch "Bedarfs- und Situationsgerechte Ladung". Ohne Scheiss, hab ich momentan im Stundenplan.


    Für diejenigen denen das nix sagt, in Kürze;


    -Früher lief die LiMa mit ob sie nun "gebraucht" wurde oder nicht.

    Heutzutage ist es halt so, das man ziemlich genau ansteuern kann was der Alternator denn versorgt. Minimal und Mindestwert der Batterie-Kapazität kommt da mit ins Spiel. Sprich das der Generator rein die Versorger beliefert die er muss, die Batterie halt nur als Reserve gilt. Lastenreguliertes Gedöns halt. Da kommuniziert jeglicher Bus miteinander da schlackern einem die Ohren. Gleichzeitig regeln die Steuergeräte wann was abgeschaltet werden kann falls die Batterie oder der Generator ins straucheln geraten. Komfortsysteme etc können also ausgegrenzt werden damit die Karre weiterläuft.


    Gehört also auch der Start-Stop dazu. Zu wenig Ladung? Kein Stop. Zu viele Verbraucher? Kein Stop. Alles damit man so wenig Energie wie nötig braucht, diese entsteht ja bekanntlich nicht aus dem Nichts...



    ein richtig kack Thema...

    Genau so ist das glaube ich am einfachsten und am vernünftigsten.


    Das mach ich schon immer und irgendwie auch automatisch so, weil die Autobahn nicht direkt vor meiner Haustür liegt (zum Glück). Und anderswo halt dann auch die letzten 15 km schön gemütlich und zum Ausklingen :thumbsup:

    Gut, bin ehrlich; den Ladedruck entweichen zu hören indem er zurück drückt durch die Turbine ist göttlich.... gibt ab und an den kleinen Drücker damit der Druck kommt und wieder gehen darf :love

  • Bei Turbomotoren ist ein kurzes Nachlaufenlassen extrem förderlich für die Lebenserwartung. Mein Motorinstandsetzer hat mir mal total zugesetze Ölleitungen eines Turboladers gezeigt und gemeint daß diese Ölkrusten in den Leitungen durch minderwertiges Öl und/oder eben zu heftigen Temperaturunterschieden von Öl und Leitungen her kommen was wohl passiert wenn man Turbomotoren nicht vernünftig "warm" und wieder "kalt fährt"...


    Aber ich lass auch meinen Transit (OHC) nachlaufen wenn ich ihn gefordert hab. Muß man nur mal ein Experiment machen:

    Nach einer fordernden Bergfahrt im Hochsommer einfach mal den Motor gleich ausmachen und dann die Zündung wieder einschalten und mal beobachten was die Temperaturanzeige macht... :uglyzwinker:

    Bei mir steigt die dann voll in den roten Bereich. Wenn ich den Motor kurz nachlaufen lasse steigt sie zwar auch, aber nicht annähernd in den roten Bereich.

    Ist also nicht nur eine Frage der Ölkühlung sondern auch eine Frage des Temperaturstaus im Zylinderkopf der durch ein Weiterlaufen der Wasserpumpe nach der Belastung gemindert wird...

  • Bei Turbomotoren ist ein kurzes Nachlaufenlassen extrem förderlich für die Lebenserwartung. Mein Motorinstandsetzer hat mir mal total zugesetze Ölleitungen eines Turboladers gezeigt und gemeint daß diese Ölkrusten in den Leitungen durch minderwertiges Öl und/oder eben zu heftigen Temperaturunterschieden von Öl und Leitungen her kommen was wohl passiert wenn man Turbomotoren nicht vernünftig "warm" und wieder "kalt fährt"...

    Liegt daran, dass das Öl im Turbo nach dem Abstellen steht (wenn keine zusätzliche Ölpumpe verbaut). Wie heiß so ein Turbo nach Dauerfeuer auf der AB ist kann sich wohl jeder selbst ausmalen. Das Öl zirkuliert nicht mehr, steht also an der heißen Welle des Turbos und verkokt dort durch die hohe Temperatur, verbrennt quasi und setzt Kanäle zu.

    Heutzutage deutlich filigraner als hier:


    Wenn man weiß, dass man abfährt, ~3km vorher hohen Gang rein, rechte Spur und rollen lassen. Die Kühler im Auto sind sehr effizient. Nimmt viel Thermik aus den Bauteilen.

    Kann man auch beim Sauger machen.

  • Gut, bin ehrlich; den Ladedruck entweichen zu hören indem er zurück drückt durch die Turbine ist göttlich.... gibt ab und an den kleinen Drücker damit der Druck kommt und wieder gehen darf :love

    Das nennt sich pumpen und ist für die Verdichterseite so ziemlich das schlechteste, was man dem antuen kann. Unsere Turbos (Magnetgelagert, nur Verdichter) knallts dann richtig schön in die Fanglager. Weswegen diese Aktionen intern mitgezählt werden.


    Beim Schulungsturbo (300kw) haben wir das mal gemacht, bei vollem Volumenstrom die DN250 Klappe zugerissen. Da hatten die benachbarten Schulungsräume auch was davon.

  • Aber ich lass auch meinen Transit (OHC) nachlaufen wenn ich ihn gefordert hab. Muß man nur mal ein Experiment machen:

    Nach einer fordernden Bergfahrt im Hochsommer einfach mal den Motor gleich ausmachen und dann die Zündung wieder einschalten und mal beobachten was die Temperaturanzeige macht... :uglyzwinker:

    Bei mir steigt die dann voll in den roten Bereich. Wenn ich den Motor kurz nachlaufen lasse steigt sie zwar auch, aber nicht annähernd in den roten Bereich.

    Ist also nicht nur eine Frage der Ölkühlung sondern auch eine Frage des Temperaturstaus im Zylinderkopf der durch ein Weiterlaufen der Wasserpumpe nach der Belastung gemindert wird...

    Das ist aber eher son Transit Ding, hat meiner auch, auch wenn ich nur zum Rewe fahr (1,3km) und im Sommer mehr wie im Winter. Hat denk ich mit dem Spannungskonstanthalter zu tun, als Stauwärme am Kopf.


    Wi gesagt, ich lass nie was nachlaufen. Nen Schaden hatt ich auch noch nicht. Früher, als ich noch jeden Tag mit verschiedensten Geländewagen Hänger zog, gabs auch keine Schäden die darauf zurück zu führen wären. Die karren waren halt nach 300000km Hängerbetrieb einfach durch.

  • Das nennt sich pumpen und ist für die Verdichterseite so ziemlich das schlechteste, was man dem antuen kann. Unsere Turbos (Magnetgelagert, nur Verdichter) knallts dann richtig schön in die Fanglager. Weswegen diese Aktionen intern mitgezählt werden.

    …okay, macht Sinn. Dann versteh ich aber nicht warum man nicht einfach ein Wastegate verbaut. Sonst wäre ja der Verschleiss absehbar? Ist ja nicht so dass des gefühlt 1000 mal passiert wenn man damit auf der Autobahn unterwegs ist?

  • Wie diese kleinen Dinger das wegstecken???



    Meine sind ja doch weng grösser und werden elektromotorisch angetrieben.

  • Das ist aber eher son Transit Ding, hat meiner auch, auch wenn ich nur zum Rewe fahr (1,3km) und im Sommer mehr wie im Winter. Hat denk ich mit dem Spannungskonstanthalter zu tun, als Stauwärme am Kopf.

    Nee, das ist schon so wie Herr Schmidt schreibt. Ich hab früher diverse Mercedes Heckflossen, /8 und 108 gefahren, die haben spannungsunabhängige Temperaturanzeigen über Kapillarröhrchen. Da konnte ich das auch immer schön beobachten, dass die Temperatur nach dem Motorabstellen nach oben rauscht. Und auch weniger, wenn ich den Motor noch etwas nachlaufen lasse.


    Es wird meistens nix passieren, wenn man das nicht macht, aber jeder gerissene Kopf oder rausgefallene Sitzring ist einer zu viel.


    Das die modernen Start/Stop Motoren darauf ausgelegt sind glaub ich jetzt nicht wirklich. Bei dem Schrott der heute so produziert wird. In den 90ern und frühen 2000ern hatte man doch kaum noch Motor- oder Turboschäden. Und heute? Ein Witz... Wieviele Turbolader hab ich in den letzten Jahren getauscht. In dem Zusammenhang muss ich sagen, dass diese 120 Euro China Turborumpfgruppen erstaunlich gut halten...