Ford Taunus Anlasser

  • Hallo, ich bin Daniel und komme aus Berlin. Ich fahren einen 82er Ford Taunus 1.3L.

    Ich habe ein Problem mit dem Anlasser. Er dreht nicht mehr und macht nur klack.
    Ich habe auch schon einen neuen Anlasser bestellt und den Alten ausgebaut, allerdings frage ich mich, ob das der Richtige ist.

    Die Bohrung für die Bolzen passen, aber er ist länger und hat anstatt 3 Anschlüsse nur 2.

    Es fehlt offenbar der Anschluss für die Zündspule.

    Hat jemand damit Erfahrung? Kann ich das Kabel für die Zündspule weglassen?

    Der Originale ist ein Bosch 0001211513, das Ersatzteil ein AS S0376


    Hier kann man sehen was der alte Anlasser macht. Ritzel geht raus aber dreht nicht:

    Ford Taunus Bosch Anlasser
    www.youtube.com


    Wäre super wenn mir jemand weiterhelfen könnte. Danke euch!

  • Hallo Daniel,


    dann erstmal willkommen hier.


    Also vorab, ich tendiere immer dazu einen original Anlasser überholen zu lassen bevor ich ein NoName Teil aus dem Netz verbau. Hab da schon die besten Dinge erlebt.

    Es gibt Instandsetzer, die sich auf sowas spezialisiert haben und meist ist das dann günstiger ein ein neues Qualitätsteil.

    Mein Instandsetzer mach sowas übrigens auch bei Zusendung, falls es bei Dir keinen geben sollte.


    Zu dem Anlasser:

    Ich kann jetzt auf den Bilder keinen dritten Anschluß am alten Anlasser erkennen.

    Ich sehe den großen Schraubanschluß für die Plusleitung und die Zunge für den Stecker für das Kabel, welches vom Anlassschalter (Zündschloß) kommt. Ok, dann noch den Anschluß für das kurze Verbindungsstück zwischen Magnetschalter und Anlasser selbst.

    Am neuen kann ich jetzt nur erkennen, daß der statt des Steckanschlusses einen Schraubanschluß für das Kabel vom Anlassschalter hat. Heißt, du mußt entweder den Stecker abzwicken und durch eine Ringöse ersetzen oder, wenn Du den Kabelbaum original lassen willst, eine Ringöse mit Zunge für den Stecker anschrauben.


    Grüße und viel Erfolg,

    Christian

  • Ohne den Anschluss zur Zündung wird der Wagen teilweise schlechter oder auch gar nicht anspringen. Mit ner sehr guten Batterie und dem kleinen 1.3er könnte es auch sein dass man das gar nicht wirklich merkt. Doof ist es allerdings trotzdem, da deine Zündspule dann erheblich weniger Spannung abkriegt als bisher.


    Entweder einen mit 3 Anschlüssen verbauen (den alten Anlasser schonmal „extern, also ohne die Verkabelung im Auto getestet?), oder n zusätzliches Relais für die Widerstandsüberbrückung einbauen.

  • Ok,

    der ist mit auf dem anderen Bild entgangen.

    Über den Anschluß bekommt Deine Zündspule mehr Spannung während des Startvorganges. Wenn Du den weglässt kann es passieren, daß die Spannung an der Zündspule während des Startvorgangs nicht ausreicht und der Motor nicht anspringt. Bestenfalls zumindest relativ schlecht anspringt und zum absaufen neigt.


    Optimalerweise brauchst Du einen Magnetschalter mit Klemme 15a, was auch wieder für eine Überholung Deines Anlassers spricht.

    Alternativ könnte man über die Klemme 50 am Anlasser ein Relais ansteuern, daß dann wärend des Startvorgangs Dauerplus auf die Zündspule gibt.

  • Ich vermute da ist nur am Anschluss zum Motor alles oxidiert und es gibt nen Übergangswiderstand an der Stelle.

    Die Spannung/Strom reicht dann noch zum ziehen des Magnetschalters, aber nicht mehr um den Motor zu drehen. Könnte natürlich auch innen an den Kontakten liegen.

    Ich würde die Verschraubung mal lösen und mit ner Drahtbürste ordenlich sauber machen. Dann wieder testen.


  • Danke für die Antworten.

    Hallo thwest, ja, das dachte ich mir auch, als ich das sah.

    Werde das probieren, und den neuen Anlasser erst mal wieder zurücksenden.

  • Kannst du evtl. den Magnetschalter vom alten an den neuen bauen? Falls der mechan passt, dann sollte das auch funktionieren.

  • Die Magnetschalter sind sehr oft Grund des Übels ...


    Elektrische Probleme (Risse im Bakelit, Korrosion der Kontakte, Übergangswiderstände) erfordern oft den Tausch des Magnetschalters.

    Startanhebung würde ich immer anschließen!


    Mechanische Probleme liegen oft im Verklemmen des Einrück"kolbens" im Magnetschalter. Die Lämpchen im Cockpit werden dann beim Starten, weil der Magnetschalter Strom zieht, deutlich dunkler leuchten.


    Wenn eine Hilfsperson den Zündschlüssel in Stellung "Anlassen" hält, löst oft ein (sanfter) Schlag auf den Magnetschalter den Krampf und der Anlasser orgelt vorübergehend wieder ...


    Eine einfache Abhilfe:



  • Wie immer, ein sehr ausführlicher Vortrag. Aber das Video zeigt den vorbildlich einrückenden Magnetschalter. Sollte es also überhaupt im Zusammenhang mit diesem stehen, dann nur, daß der Magnetschalter die Arbeitsspannung nicht an den Anlassermotor weitergibt.


    Hier hat sich noch niemand nach dem Befinden der Kohlen/Bürsten erkundigt. Wenn es denen schlecht gehen sollte, passiert im Anlassermotor auch nichts mehr. Das Internet verkauft vermutlich auch solche, wenn der Bosch-Dienst nicht mehr liefern kann.

  • ... nach dem Befinden der Kohlen/Bürsten erkundigt ...

    Guter Hinweis. Bei meinem ersten Seven war das bei dem Lucas-Anlasser der Fall, Ersatz der Kohlebürsten half nachhaltig. Zum Glück ist für Bosch- und Lucas-Starter da allermeiste recht günstig erhältlich.


    Zumindest bei diesem Anlasser waren die Startprobleme bei betriebswarmer Maschine übrigens deutlich größer. Kaltstart gelang i.d.R., kurzer Halt auf einem Parkplatz, "Klack", "Klack"

  • Bei mir lag der Fehler letztendlich beim oxidierten Massekabel von der Batterie zum Motor/Getriebe.

    Im ausgebauten Zustand lief der Anlasser nämlich wunderbar. Hab ihn dann trotzdem weitgehend zerlegt, gereinigt und gefettet.

    Wieder eingebaut zickte er dann immer noch rum. :irre:

    Beim Rusty läuft er aber auch ausgebaut net, Massekabel trotzdem zusätzlich mal kontrollieren.

  • Hallo!

    Hier ein Update!

    Der Taunus läuft wieder. Der Anlasser macht seinen Job.

    Danke nochmal für die vielen Tipps!

    Was habe ich gemacht:

    Alle Kontakte am Magnetschalter gereinigt auch das Massekabel abgeschraubt, alles sauber gemacht und wieder zusammengebaut. Batterie über Nacht aufgeladen.

    Ich nehme also eher an, dass es wohl eher an der Batterie liegt oder am Laden, denn nebenbei habe ich festgestellt, das der Zahnriemen an der Lima ziemlich lose war. Na ja, und die Batterie ist auch schon 5 Jahre alt, vielleicht hat die auch ein Ding weg.

    Gruß

    Daniel

  • Meist sind die Kontakte im magnetschalter vom Funken etwas abgebrannt.

    Wenn man die Dinger zerlegt und die Kontakte etwas nacharbeitet/ ebnet damit die kontaktplatten wieder richtig tragen wenn der MS anzieht, sind alle Probleme beseitigt.

  • So tief war er wohl nicht im Magnetschalter, weil der zum Glück verpresst ist.

    Schaltkontakte sind oft beschichtet und wenn man das abschleift, geht auch der Schutz restlos verloren und die Dinger backen noch besser aneinander.

  • Ne, die Bosch- MS sind geschraubt.

    Die Kontakte sind bloße kupferplatten.

    Musst so n Ding mal zerlegen, der Aufbau ist simpel.

  • 5 Jahre ist eigentlich nichts für eine Batterie, wenn man die nicht gerade tief entlädt.

  • 5 Jahre ist eigentlich nichts für eine Batterie, wenn man die nicht gerade tief entlädt.

    Oder es eine Billigbatterie ist... Hab mal zeitweise WM-Tec Batterien verbaut, weil die günstig waren... Wenn die 5 Jahre gehalten haben war das eine Ausnahme.


    Oder sie dank eines defekten Reglers ständig gekocht wird...