des Makkers Fotolovestory, oder, was hast Du da für Nonsens aneinandergeschräubelt

  • irgendwann in den 2010er Jahren (echt, ich weiss es nichtmehr genau) bekam ich einen Motor angeboten, der nirgends richtig reinpasste und keiner wirklich Ahnung hatte. ein Hanomag O28, heisst: Otto, 2,8l.

    kam mir irgendwie bekannt vor, aber war doch anders. ich hab den dann mal gekauft, steht ja Hanomag drauf.


    was ich mir dadurch antat ist auf den folgenden Seiten beschrieben. des Wahnsinns fette Beute in 15 Jahren.






    so kam der 300 Kilo Gussbrocken hier an. da hatte ich noch meinen Baumann H4S Seitenstapler (ein 8x8x4, auch so ein Wahnsinnsprojekt).


    naja, was will man erwarten, das Ding war mausetot...






    erstmal alles auseinander und festgestellt, dass der O28 dem D28 sehr ähnlich ist. Moment, war da nichtmal was, AL28 mit Benzinmotor, der immerwieder in alten Listen auftauchte, aber nie jemand gesehen hat. es gibt ja auch keine mehr. KEINE!


    nach Rücksprache mit der Hanomag IG kam raus, dass das der einzig lauffähige O28 ist, der bekannt ist. das motiviert.


    also ne Karosse gekauft. eine Karosse mit kleinem Häuschen hätte ich gehabt, aber ich kann im kleinen Häuschen so schlecht sitzen. da bin ich einfach zu gross dafür.






    da war es nun, das Puzzle, 3to schwer und gut verteilt auf einer BDF Lafette.


    so kreisten nun meine Gedanken. auf 200Qm verteilt lagen nun ein AL28, zwei Motore (dazu später mehr) und 1000de Kleinteile. was mach ich damit? lass ich einen AL-O28 wieder aufleben, aber wenn dann technisch verbessert. Und ich wollte schon immer ne Radstandskürzung vornehmen. also ran ans Werk. Schrott ist es schon.











    3150mm wurde es dann. vom Heck hab ich dann auch nochmal 250mm rausgenommen. warum? weil ich es kann.



















    dann ging es an Aggregate aufarbeiten. alles geschliffen, gedichtet, gelackt. da ich es verbessern wollte, und die Bremse einfach nix taugt, dachte ich, bau ich halt was anderes ein. brauch kein Hydrair, gebt ja ehh keine teile mehr. bei Iveco wurde ich fündig. 10" Doppelkammer Bremskraftverstärker. das bremst wie sau.


    blöd nur, der will so garnicht in den AL28 passen... aber wird schon werden. geht net, gibts net.











    andere Sachen, wie Karan kürzen, waren dann eher einfache Übungen






    auch ein Auspuff wurde gebaut









    ja, und dann kamen die Kids, ein Hallenumzug und der Transit und es ging eher schleppend voran. und seit paar Jahren kam das Projekt vollends zum erliegen. der Transit fährt einfach zu gut, um Zeit an so lahmen Teilen wie einen AL28 zu verschwenden.

    Kaufen will ihn leider auch keiner. weiss ja auch keiner, ob das, was ich dann so gebastelt hab auch wirklich funktioniert. bis heute!

  • heute war der erste Tag, als das hässliche Kind aus der Halle fuhr.


    ok, wir haben noch so paar Probleme (vorallem, wenn die Zündlichtpistole verreck is), Aber es fährt. und bremst! wenn auch etwas viel...

  • Ich hab ja keine Ahnung, dachte aber Rahmenkürzungen macht man durch versetzen der Hinterachse und anschließendem einkürzen des Rahmens am Heck.

  • so, weiter im Text:


    warum zwei Motore. der D28, eine Entwicklung noch vor dem 2.Wk wurde von der Hanomag ende der 40ger Jahre als Ackerschlepper Motor mit 25PS gebaut. man baute dafür die damals modernsten Transferstrassen auf der auch die ähnlichen Motore D14 und D21 (zwei und Dreizylinder) gebaut werden konnten. durch den stetigen Anstieg der Leistungen wurde auch der D28 immer weiter bei der Hanomag frisiert, bis er ende 50ger, Anfang 60ger 65Ps leistete. damals vergleichbar mit einem Formel 1 Motor. dass das Ding dann in den LKWs Kurier, Garant, Markant und L28 / Al28 kam war ja klar. Leistungsstark und Langlebig.

    die Endausbaustufe waren dann 72 PS in den mittleren 60ger Jahren für den AL28 2 mit dem eckigen Haus.


    der O28 lief da irgendwie immer mit, als Aggregate Motor, oder eben für die Bundeswehr und die Niederländische Armee mit Otto Motor. bei der Ausschreibung der Bundeswehr wurden dann 3 Prototypen mit Ottomotor gebaut und zur Erprobung geliefert. die Bundeswehr entschied sich dann für den Unimog S 404. man hat nie erfahren, was mit den Prototypen geschah.


    die Niederländer kauften jedoch eine Handvoll AL-O28, auch da ist kein überlebender bekannt.


    dann kam ich wieder ins spiel. der Motor ist eindeutig ein Aggregate Motor, soll aber für den LKW Betrieb umgebaut werden. einen fertigen D28 hab ich ja noch. also mach aus einem, zwei. aus nen Diesel, nen Benziner.


    also frisch ans Werk...






    ganze Kisten voll mit verschiedenen Motorteilen. da macht sich das Hanomag Lego mal bezahlt.









    Burgmann Dichtring alles neu. mit Diesel Block (wegen dem Wasser / Öl Wärmetauscher und Kurbelwelle fing ich an.






    dann war da noch das Problem mit den gefressenen Kolben




    da es keine Kolben mehr gab, entschied ich mich, Kolben vom R16 (D14) zu verwenden (der in der Mitte) diese haben zwar einen Schusskanal, aber Kompressionshöhe stimmte. als so what. wird schon funktionieren. und hab ich eine Alternative?




    weiter ging' am Kopf. anscheinend war man sehr grosszügig mit verbleitem, oder der Guss ist echt gut. es reichte, die alten Ventile mit der Hand einzuschleifen. bissl Auslasskanäle wurden auch geglättet. das schöne am Hanomag Lego: der D28 hat Rotocaps (Ventildrehvorrichtungen am Auslassventil) diese konnte ich in den O28 bauen. so wird das Auslassventil bei jedem schliessen ein Stück weitergedreht.









  • Ich hab ja keine Ahnung, dachte aber Rahmenkürzungen macht man durch versetzen der Hinterachse und anschließendem einkürzen des Rahmens am Heck.

    ja, kann man so machen. wenn man die Federböcke wieder mit Popnieten vernieten und die Bohrungen vorher reiben kann, dann ja. ich kann das aber nicht, daher hab ich geschnitten. übrigens nach Aufbaurichtlinien der Hanoveranischen Maschinenbau AG. die auch bei Radstandsänderungen ein einschweissen von Knotenblechen aus dem selben Stahl verlangten. hatte ich. da ich einen Zusatz Unterzug für Behördenfahrgestelle rausbohrte. diesen haben die 1,5to Fahrgestelle nämlich nicht.

  • Klasse, mal was richtig ausgefallenes mit Hecktrieb :thumbsup:

    Bin auch gespannt wie es weitergeht und wie du das mit der Bremse lösen kannst.

  • schau grad in meine historischen unterlagen.


    Zündzeitpunkt: OT :gruebel:


    Kontaktabstand 0,4


    naja, wenn sie meinen. versuch ich das.


    jetzt, wo ich so ne sexy neue Zündzeitpunktpistole mit Drehzahlmesser und Schliesswinkelanzeige hab :sinnlos:

  • Wunderbar anzusehen, schön ausgeführte Arbeiten und ein tolles Fahrzeug!

    War mit nem AL28 zweimal aufm Festival, 13 Leut mit Bier und Gepäck waren kein Problem. Leider war die Bremse immer gut zu und daher gabs vmax von 40 auf der Bahn. In Nürnberg stand die Fuhre dann, weil alles fest war. Nach zwei Abkühlbier, ging’s wieder. )A(

    Die Nürnberger dachten tatsächlich dass man mit kniehohen Quadersteinen Zufahrten versperren kann, kann man ja auch, aber n AL28 fährt halt drüber :la: :rock:

    Freu mich drauf wie es weitergeht!

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    Kotflügel vorne neumachen. meine Karosseriebau mässige Glanzleistung. der Radius und das Umschlagen des Bleches um den 4mm Draht.


    auf dem Bild sieht man noch einwenig die Grundierung, an der ich schier verzweifelt bin. das Zeug wurde mit Pinsel sehr dick aufgetragen und hat meine Schleifblätter im nu stumpf werden lassen. nein, nicht zugesetzt, das Zeug war härter, als die Schleifpartikel und deren Bindung auf der Klettscheibe :irre:

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