Tschja, da hatte ich doch viel vor an diesem vergangenen Wochenende.
Und das hat auch geklappt - allerdings völlig anders wie geplant. Haarsträubend anders.
Ich texte Euch mal zu:
Die Trümmertranse braucht Zuwendung. Die kommende HU ist schon dräuend am Horizont - oder sollte schon sein, weil letzten Monat abgelaufen.
Da es aber Gevatter Rost an den Kragen gehen soll und auch mal neue Ventilschaftdichtung von Nöten sind, da sie jeden AU-Versuch erfolgreich abwehren, ist eine größere OP eingeplant.
Somit bin ich mit der Schleifhexe (Motorrad) in die Halle gefahren wo der Eimer gelagert ist, verlud das Krad im Wagen und fuhr Richtung meiner Schrauberhalle. Denn ich wollte den Transit dort lassen, da ich dort in Ruhe Schraub- und Schweißarbeiten verrichten kann, mit dem Krad wollte ich dann wieder heim fahren. Ich habe es aber nicht dorthin geschafft.
Auf die Gefahr euch mit Wiederholungen zu langweilen:
Schon wieder an einer Bushaltestelle havariert. Da Fuck?
Gut, diesmal nicht mit seiner Exkremez aus Sindelfingen und das ist eigentlich das überraschende. Denn der Transit ist bisher ein Ausbund an Zuverlässigkeit.
Denoch war es ähnlich.
Wärend der Fahrt einfach aus. Puff! Nix mehr.
Ich habe das erst garnicht geschnallt, dachte noch kurz: "Hä? Wisoissndersoträge?"
Ernsthaft jetzt?
Endstation wieder mal eine Bushaltestelle welche sich dankenswerterweise nach einer Kurve darbot um dort tot auszurollen.
Also aussteigen und Haube auf.
Natürlich hatten wir das denkbar schlechteste Wetter.
Ein wüster Mix aus Schnee und Regen von ordentlich Wind getrieben, peitschte die Scheiße aus mir raus wärend ich versuchte die Ursache für dieses unverzeihliche Fehlverhalten zu ergründen. Treibstoff kam schonmal, Luft war ausreichend vorhanden - blieb also wieder mal nur ein Verdächtiger - die Zündung.
Ja, die war es auch in diesem Falle.
Kein Funke - so garnicht. Hmmm, Zündspule oder die elektronische Zündung? Letztere ist immer schnell in Verdacht, hat sich aber bisher immer als sehr zuverlässig herausgestellt.
OkOk, mal überlegen. Ich habe das Krad ja hinten drinne, somit könnte ich schnell nach Hause fahren , im 170er die Ersatzzündspule aus dem Kofferaum fischen und die in den Transit implantieren.
Schmerzlich denke ich in dem Moment an die Kiste mit Zündungskrempel für den Transit, welche in meiner Schrauberhalle sinnlos herumliegt.
Ungewohnt entschlußfreudig habe ich mich sofort mit dem Zündspulemitmotorradholen-Gedanken angefreundet, als sich meine Ratio (ein seltener Moment) einschaltet: "Was ist wenn es nicht die Zündspule ist?
Dann biste gebummst.
Willst du wieder im Regen ein paar Stunden auf den ADAC warten, hmmm?"
Scheiße, nein!
Also durfte mein leidgeprüfter Bruder wieder mal der erste Auserwählte sein ( ich wußte das er an diesem Samstag nicht arbeiten mußte.
Und was kann für ihn schöner sein, als seinen freien Tag wieder mal mit seinem Bruder zu verbringen, der mit seinem alten Müll....naja, Sie wissen schon).
Als er den Hörer abnahm und ich ihn unvermittelt fragte, wo er gerade sei und was er denn heute so vorhabe, vernahm ich ein unverkennbares Schnaufen welchem eine dramaturgischen Pause folgte: "Was ist passiert? Wo bist du?" kam danach (ziemlich unverschämt wie ich finde, so oft war das diese Jahr doch noch gar nicht) als Antwort.
Ich schilderte meinen heutigen Totalausfall inklusive meiner tollen Motorrad/Zündspulenidee und bereitete ihn nur seelisch darauf vor das er eventuell, möglicherweise heute noch einen Abschleppvorgang verrichten müsste.
Er antwortete, das er tatsächlich gerade in der Nähe mit meiner Mutter unterwegs sei - hierbei möchte ich hervorheben, das es natürlich auch seine Mutter ist.
Hier wollte er mir nur durch die Blume mitteilen, das er seinen freien Tag damit verbringt mit Muttern einzukaufen, wärend der feine Herr (ich) es vorzieht lieber seinen eigenen Stiefel zu fahren.
Oh ja, sowas kann man mit einem Wort sagen!
Zum Glück bin ich mit der Arroganz meines Vaters gesegnet, ignoriere sowas einfach weg und nehme es als selbstverständlich an, dass mir geholfen wird.
Wärend ich im Transit auf die beiden wartete - meine Mutter wollte partout nicht das ich bei dem Wetter mit dem Krad fahre, sie (Plural, Lol) würden mich fahren - kamen zu meinen Kopfschmerzen noch ein paar stressige Gedanken.
Meine Lebensgefährtin war just in diesem Zeitraum aus Kassel auf den Weg zu mir (Umland von Köln) – also hatte ich noch was vor. Mein Schraubersamstag ist dahin bzw. mutiert. Es ist wieder mal kalt, naß und mein gemütlicher Feierabend ist schon bedenklich in die Nacht verschoben. Ich k-ö-n-n-t-e kotzen. In diesen Gedanken schiebt sich der Wagen meines Bruders.
Kurzes Blabla und ab ging es die 20 Km bis nach Hause. Vor Ort bemerkte ich, das mein Hausschlüssel natürlich gemütlich im Transit liegt. Also kam ich nicht in die Wohnung und somit auch nicht an den Schlüssel vom 170er – Auweia, das kann ich meinem Bruder jetzt aber nicht sagen. Mir rinnt der Angstschweiß schlagartig die Furche runter. Aaaaber Moment! Der Kofferraum ist doch vielleicht auf, denn das abschließen nervt immer so!
Und tatsächlich, er ist auf!
Also gerade noch um die spontane Selbstentzündung herum gekommen, ab in seine Karre und zurück zum Havaristen.
Im Regen die Spule getauscht – das Bauchgefühl sagt aber schon: Näää, das ist es nicht, Alter.
Ja, war auch so.
Kein Zündfunke.
Zwischendurch rief die Frau an und fragte wie denn der Stand sei.
Och, unterirdisch.
Da Caro aber mit logischem Denken behaftet ist, stellte sie die Frage nach einem Abschleppseil. Hmm, weder ich noch mein Bruder besaßen eines – also nicht hier am Objekt natürlich.
Sie hatte aber eine Lösung – in der Halle in ihrem japanischen Kleinstflitzer läge eines, falls Bedarf.
Also wieder in die Karre meines Bruders – meine Mutter saß übrigens immer noch amüsiert dabei – und rüber zu nahegelegenen Halle (7 Km). Celica aufgebrochen, Seil rausgefummelt, wieder zurück zum Transit.
Im strömenden Regen, in Pfützen knieend, das Seil zwischen Chrysler und Ford gefummelt und ab ging es. Mein Bruder hatte wohl keinen Bock mehr, oder doch noch was anderes an diesem Tag vor. Deswegen hatte er auch einen leichten Bleifuß. Ich habe in meinem Leben noch nicht so geschwitzt beim drängeln.
Aber es ging gerade noch gut. Karre vor Ort in die Halle geschoben, Motorrad wieder raus, Mama und Brüda in den Arm genommen und direkt nach Hause gegeistert.
Tach gelaufen.