Butschers Granader Fred

  • Glykohlpunsch. Hab gerne mitgelesen.


    Mein Beitrag zum "verlorenen Brief":

    Ich musste mal einen Motorrad/Rollerrahmen kaufen, da mein käuflich neu erworbenes Stück aus den Staaten kam und wegen Abgasegegröse hier nicht zulassungsfähig war. Der US Roller war vorschriftsmäßig mit allem erdenklichen Papieren ordnungsgemäß importiert und verzollt, aber eine Ziffer in der Fahrgestellnummer verweigerte eine korrekte deutsche Zulassung. Laut Honda auch nicht für Geld und Gute Worte machbar.


    Der gleiche Roller, eine Silverwing, wurde aber in gleichem Zeitraum ebenfalls ins D verkauft. Also hab ich mir den passenden Rahmen bei den Kleinanzeigen gesucht UND gekauft. Leider ohne Brief/Schein.


    Nach dem kompletten (!) Umbau aller Teile hab ich bei der Zulassungsstelle angerufen und gesagt, dass ich wohl beim Abholen ALLE Papiere außer dem Kaufvertrag auf der Sitzbank im offenen Hänger hatte liegen lassen und beim daheim ankommen diese nicht mehr vorfand. Blöd aber auch! Eidesstattliche Erklärung, Anfrage im letzten Zulassungsbezirk mit dem Kaufvertrag, und schon konnte es mit frischer HU losgehen.


    CheeRS

  • Also meine langjährige Erfahrung in solchen Fällen ist folgende:


    Wenn ich von vornherein darauf aufmerksam gemacht hab, daß kein Brief mehr vorhanden ist, gab es in mindestens 50 % aller Fälle einen riesen Aufriss von wegen eidesstattlicher Erklärung usw.

    Und klar kann man dann angeben, man hätte den Brief verloren. Und in den meisten Fällen hat das auch keinerlei Konsequenzen. Aber falls dann doch mal jemand mit dem original auftaucht, dann hat man eine eidesstattliche Falschaussage gemacht. Da wird´s dann richtig unangenehm!


    Am besten hat sich bisher folgende Methode bei diversen Zulassungsstellen bewährt:

    Als wenn alles selbstverständlich wäre, Datenblatt, HU-Bescheinigung, ausgefüllte Kontoauskunft, EVB-Nr., Ausweis und Kaufvertrag vorlegen.

    Dabei immer so auftreten, als wenn man das schon tausend mal gemacht hätte und sich bestens auskennt...

    Hat bei mir in den meisten Fällen ohne Probleme geklappt.


    Eine Ausnahme war die Zulassungsstelle Würzburg Stadt. Dort wollte ich für eine Kundin einen Ford Transit Mk2 Bestatter ohne Papiere zulassen:


    Sie: "Da müssen Sie eine eidestattliche Versicherung des letzten Halters vorlegen, daß der die Papiere verloren hat."


    Ich: "Aber der ist verstorben."


    Sie: "Ja dann von den Erben, die den Wagen verkauft haben."


    Ich: "Reicht da eine von einer Person oder von der ganzen Erbengemeinschaft?"


    Sie: "Von jedem der Erbengemeinschaft!"


    Ich: "Aber die wohnen alle nicht mehr hier und sind in ganz Deutschland verteilt."


    Sie: "Das ist ihr Problem! Man kauft ja auch kein Fahrzeug ohne Papiere..."



    Ende der Story: Ich hab den Wagen bei meiner Zulassungsstelle einfach auf mich zugelassen und zwei Wochen später, nachdem der Brief aufgeboten war, in Würzburg einfach auf sie umgemeldet...



    Also falls die sich bei Deiner Zulassungsstelle wirklich komplett quer stellen sollten...




    Wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg! :uglyzwinker: