Ölwannendichtung OHC

  • Hallo zusammen,

    an meinem Taunus MK1 mit 2.0 OHC muss die Ölwannendichtung gewechselt werden. Als ich eben schon im Forum nach Tipps gesucht habe, ist mir schon das Herz in die Hose gerutscht. Bisher wurde zu dem Thema hauptsächlich der Dichtungswechsel beim V6 thematisiert… da muss ja entweder die VA abgelassen werden oder Motor ausgebaut.


    Ich hoffe beim OHC wirds nicht ganz so dramatisch. Wisst ihr obs reicht, wenn ich den Motor mittels Motorbrücke anhebe oder müsste (bitte nicht) das Getriebe (T9) zusätzlich entfernt werden?


    Liebe Grüße


    Benedict

  • Getriebe kann dran bleiben. VA raus ist von Vorteil, aber es sollte auch Motor anheben oder Achse etwas absenken reichen…

    Gibt aber auch unterschiedliche Wannen, daher ist bei der einen mehr Platz als bei der anderen.

  • genau, wobei am einfachsten ist den motor fix raus nehmen um vernünftig dran zu kommen und neu abzudichten. mit nur anheben wirst du wenig erfolg haben die ölwanne über den ölansaugrüssel zu fädeln. vielleicht klappt es auch, aber das wird dich länger aufhalten als es einmal richtig zu machen, wenns dann wegen der fädelei wieder nicht dicht ist.

  • Ohhh fuck! Jetzt hab ich gegessen!


    Ok Motor ausbauen geht aus Platzgründen bei mir nicht… dann bleibt nur noch der VA absenken. Danke Euch für die schnelle Antwort!


    Müsste ich beim ablassen der VA den Wagen absichern? Hab kein Plan wie schwer so ne VA ist.

  • Du musst vor Allem schauen, ob deine Bremsleitung an der Vorderachse entlang geht. Zumindest beim Granada 1 war es so, ob es bei der Nuss auch so gelöst ist kann ich nicht sagen. Wenn ja muss die Bremsleitung geöffnet werden, nebst nachfolgendem Entlüften. Wenn die Bremsleitung nur an der Karosse entlang geht reicht es die Bremssättel von der Achse zu lösen und an der Karosse aufzuhängen.

  • Ok, danke für den Hinweis! Im Entlüften bin ich mittlerweile Profi, da ich mehrmals die HA rausnehmen musste. 🙈

  • Auch die Benzinleitung ist an der VA verlegt! Motor kann man mit Spanngurten an einem Langen und starken Kantholz, was quer überm Motorraum liegt aufhängen.

  • Bei der Dichtung aufpassen: Im Dichtsatz einiger Hersteller sind die Halbrund-Formteile zur Abdichtung des vorderen und des hinteren Hauptlagers. Dazu kommen ggf. zwei winzige Gummikeile (Bei den Cosworth-Modellen sind diese Stückchen an den Formteilen mit angegossen), die losen Teile werden aber von Vielen für Verschnitt / Restteile gehalten. Diese Teile gehören zur Abdichtung des hinteren Hauptlagerdeckels und werden links und rechts in die Ecken neben dem Lagerdeckel gedrückt. Die Dinger sträuben sich gern nach Kräften und die Stelle will manchmal partout nicht dicht werden. Man kann die Keile auch weglassen und eine gute Dichtmasse statt der Gummikeile nehmen, aber es braucht Sorgfalt beim Einbau / Abdichten, sonst träufelt es da später.

  • das meine ich, die fläche ist so bescheiden ringsum, dass man nur empfehlen kann es nicht grad so zu machen, dass die ölwanne irgendwie raus zu fummeln geht mit indischen Seilwindertrick. nachher ist sie undichter als vorher. hab mir angewöhnt eine seite immer zu kleben und nur die andere für spätere demontage als pressdichtung zu lassen. überkopf machst du dir da grad doppelt keine freude

  • Perfekt! Vielen Dank für Tipps! Das hilft sehr weiter! Die Keile bei den Dichtungssätzen sind mir bereits auf den Bilder aufgefallen und wusste überhaupt nicht, wofür das gedacht ist.


    Sobald ich alles vorbereitet habe sende ich euch Bilder. Vor allem das mit den (Dicht-)Keilen werde ich euren Rat wahrscheinlich nochmal benötigen. Sind da entsprechende Stellen im Block/Lagerdeckel ersichtlich wo die platziert werden müssen oder muss man das einfach wissen?

  • Links und rechts neben dem hinteren Hauptlagerdeckel sind sehr schmale Vertiefungen, in die diese Keile hineinsollen ...

    Ja ... S O L L E N ... und sie sträuben sich mit aller Macht dagegen. Deshalb habe ich sie schlussendlich weggelassen und die Vertiefungen mit Dichtmasse sorgfältig aufgefüllt. Ausbau des hinteren Kurbelwellenlagers wäre auch kacka, da Du dabei die Lagervorspannung wegnimmst.


    Die beiden Gummikork-Dichtleisten habe ich bei eingebauten Motoren (Arbeiten von unten) dünn mit Fett einge"kleistert" und am Block angebappt und die Formteile für das vordere und hintere Hauptlager eingebaut. Danach kam die (bei mir Alu-)Wanne an Ort und Stelle. Die Motoren waren und blieben dicht ...


    Bei der Gelegenheit auch gleich die Frostschutzstopfen prüfen! Bei meinem Motor wurden sie beim Neuaufbau alle ersetzt und der alte, hintere am Block (in der Getriebeglocke) hatte ein winziges Rostloch, während die seitlichen deutlich besser aussahen und dicht waren. Durch die Roststelle trat tropfenweise (alle 10min zwei bis drei Tropfen) Kühlmittel aus.


    Auch das Pilotlager in der Schwungscheibe und die Kupplungsteile sind - wenn der Motor schonmal draußen ist - so schnell nicht so schön wieder zu erreichen ...

    Hier das Gefummel mit den Gummikeilen ...

    Die Anweisungen im WHB zu Anzugsdrehmomenten und Reihenfolgen genau befolgen!