Sierra Diff umbauen

  • Moin,


    hat schon jemand von euch ein Sierra Diff auf Sperre umgebaut/das Diff überholt?

    Muss ich das Diff dann neu einmessen? Kann ich das selbst? Kann das hier jemand?

    Werkzeug für diese komische Verzahnung habe. Sonstige Unterlagen leider nicht.

    Die Überlegung ist nämlich ein gescheites Sperrdiff zu verbauen und gleich das Diff überholen, wenn man eh bei ist.

    Diff ist absolutes Neuland für mich.


    So möge der Sierra Hass beginnen :05er:

  • Wenn ihn jemand mit nem schweren Objekt (zum Beispiel einem funktionierenden Sierradiff) bewerfen möchte, übernehme ich das gerne und behalte dafür das blutige diff.

  • Wenn du Kegel- und Tellerrad beibehälst, vor allem eben auch die Ausgleichscheibe unter dem Kegelrad, dann ist das kein Ding. Nur Zahnflankenspiel und Lagervorspannung einstellen und sicherheitshalber Tragbild am Ende mit Tuschierpaste oder Edding kontrollieren und gut is.

  • Kegel und Teller würde ich beibehalten.
    Da ich aber zu 90% das Diff umbauen mag, dessen Zustand ich nicht kenne, mag ich auch die Lager und Simmerringe erneuern.


    Also sagst du, dass es kein Hexenwerk ist?

  • Ist absolut kein Hexenwerk. Für die Lager des Kegelrades brauchst du dann allerdings diese Drehmomentlehre, um die Lagervorspannung wieder korrekt einzustellen.

  • Hab noch kein defektes Halslager gehabt.

    Prüf doch erstmal ob es gut läuft.

    Teller und Kegelrad behälst du immer bei.

    Tellerrad wird ja mit den Antriebswellenlagern eingestellt.

    Hab das schon 3mal gemacht.

  • Willi hat das perfekt beschrieben! Keine "Rocket Science", aber ohne Schleppmomentlehre kann ich vor irgendwelchen "sorglosen Basteleien nur warnen, denn diese Achsen wachsen mittlerweile auch nicht mehr an jeder Ecke auf Bäumen.

    Gelegentlich gibts bei Nachrüstsperren trotzdem "tolle Überraschungen". Bei englischen LSD hatte ich schon Maßunterschiede. Mit falscher Lagervorspannung geht das schneller in die Buchse, als es einem lieb sein kann.


    Die wenigen Firmen, die solche Arbeiten noch anbieten, rufen für Komplettüberholungen mittlerweile auch schon zwischen 1 und 2 K€ auf!

    "Drehmomentschraubendreher" sind ganz bedingt geeignet, die sehr kleinen Momente (unter 5Nm!) einigermaßen sauber zu erfassen (eigene "Versuche"), ist trotzdem ne blöde Fummelei. Danach kam ein Eigenbau mit Correx-Federwaage mit Schleppzeiger, sperrig, aber sehr viel besser in Bedienung und Ablesbarkeit. Irgenwann habe ich mir dann mal meinen NOS "Tonichi DB12N4-S" gegönnt. (hat aber statt 300++€ auch nur 43€ inkl. Versand gekostet, da konnte ich nicht nein sagen ...).


  • Die wenigen Firmen, die solche Arbeiten noch anbieten, rufen für Komplettüberholungen mittlerweile auch schon zwischen 1 und 2 K€ auf!

    Klingt danach, dass die Caterhambude die n Diff für 350€ ins ausgebaute Diff baut ein Schnapper ist und meine Anlaufstelle wird.
    Überholen mit Lager einpressen ist ja das kleinste, das würde ich selbst vorbereiten.

    Rufe morgen an und frage nach ob der Preis so auch stimmt.

  • Kläre mal, ob es nur darum geht, eine angelieferte Sperre und ein angeliefertes Tellerrad zu verbinden. Die 1 bis 2 k€ beziehen sich auf eine Komplettüberholung (Alle Lager neu, einmessen, ...) aber ggf kommen rund 400 - 600€ für eine Sperre noch dazu ...

  • Sperre liegt bei rund 600 - 1200 - je nach Diff, welches ich verwenden mag.

    Mir kam heute nämlich die Idee die Klo Achse reinzuwerfen für 13mm mehr Spur pro Seite und weil ich dann die Stabihalter nicht umbauen muss.


    Ich würde ja alles vorbereiten, neu lagern und könnte auch Tellerrad mit Diff verbinden (denke ich).


    Nur Einmessen müsste man dann wohl.

  • Ja klar, ist immer das beste ... (wenn man weiß, was man tut), aber Nico hatte oben 350€ in den Raum geworfen. Da war die Sperre selbst aller Wahrscheinlichkeit nicht dabei ...

  • Genau, da war sie nicht bei.


    Das war rein der Preis, den sie angegeben zum Diff Einbau.




    Aber wie gesagt, ich ruf morgen mal an.

  • Wenn du es selbst machst weisst du danach wie gut oder scheisse es ist.

    Die nächste Achse mache ich auf jeden Fall selbst, freu mich heute noch über das Getriebe.

    Baue auch noch eins sobald ich ein Th350 Gehäuse habe.

    Dann in voll HD Stage 3.

  • Wenn Du es selbst machst, weißt Du im Zweifel, warum es scheisse geworden ist.

    Das geht jetzt nicht gegen Dich Nico. Ich weiß, daß Du mehr machst und kannst als viele hier. Es geht viel mehr darum, daß Differenzial nicht halb so easy ist, wie Leute, die vielleicht mal Öl nachgekippt haben, glauben machen.

    Du kannst Dir ein beliebiges WHB von Taunus über Capri und Granada bis zum Transit rauspicken und dort nachlesen, was man sich in Köln lustiges ausgedacht hat.

    Ja, unterm Strich ist es nur ein probieren, shimmen und wieder probieren, bis es passt und am Ende die Hülse stauchen, bis das Tragbild auch von Picasso sein könnte.

    Aber man muss halt genau wissen was man macht, sonst ist es der kurze Weg zum Griff ins Klo.

  • Das geht jetzt nicht gegen Dich Nico. Ich weiß, daß Du mehr machst und kannst als viele hier. Es geht viel mehr darum, daß Differenzial nicht halb so easy ist, wie Leute, die vielleicht mal Öl nachgekippt haben, glauben machen.

    Das weiß ich und deshalb hab ich gefragt.

    Habe vermutlich auch wenig Freude daran, mir Werkzeug für teuer Geld zu kaufen, dass ich danach in die Ecke lege und verstauben lasse. Da kommt eins zum anderen.

  • Ich finde, Du solltest es selber machen.

    Dann kannst Du uns später die Diffs überholen, damit sich die Investition auszahlt.

  • Für den simplen Einbau einer Sperre in ein Sierra / Scorpio Diff braucht man an Spezialwerkzeug nur eine Messuhr mit Halter, und eben diesen Reibmomentanzeiger, wenn die Lager neu sollen. Jedenfalls für den Einmessvorgang, diverse Abziehbar und ne Presse für die Lager sind natürlich auch nicht verkehrt.


    Das WHB ist grundsätzlich so geschrieben, als ob man ein Diff komplett aus Einzelteilen neu zusammensetzt. Muss ja auch so sein. Es schadet nicht, etwas zwischen den WHB - Zeilen zu lesen. Und natürlich mit Gefühl und Verstand zu Arbeiten. Markierungen machen usw...


    Lager sind in solch engen Toleranzen gefertigt, das sich zum Beispiel die Kegelradposition nur durch neue Lager überhaupt nicht ändert. Und das Sierra / Scorpio Diff hat ja den Vorteil, dass die Vorspannung und Position der seitlichen Differenziallager mit den Kronenmuttern einstellbar ist. Ähnlich wie beim Banjo Diff. Spielfrei einstellen, dann 2 Zähne weiter drehen, und schon stimmt die Vorspannung. Fürs Zahnflankenspiel dann nur noch jeweils beide Muttern um den gleichen Weg verdrehen, bis das Spiel passt. Klar ist der Schlüssel für diese Kronenmuttern auch nicht verkehrt, geht aber auch ohne. Oder mit Eigenbau.


    Vor einigen Jahren gehörte die Reparatur von Escort Capri Taunus Transit Hinterachsen zum Tagesgeschäft der meisten Ford Werkstätten. Haben wir immer im Eingebauten Zustand innerhalb ein paar Stunden erledigt. Wenn Ford Fahrer nicht chronisch klamm wären :whink (und ein Tag mehr als 24 Stunden hätte) würde ich nix anderes mehr machen als Achsen für Geld überholen, wenn es für ein Sierra Diff schon 300,- Euro gibt...

  • Langsam seh ich mich das wirklich selbst machen.
    Messuhr hab ich.
    Reibwertanzeige nicht.

    Werkstatthandbuch fürn Sierra leider auch nicht - wenn das jemand hat oder im optimalen Fall sogar abtreten mag, wäre ich äußerst glücklich.

    Diesen gezackten Schlüssel hab ich sogar, gabs für 25€ auf Kleinanzeigen, da konnte ich nicht nein sagen.


    Ich halte euch auf dem Laufenden.

  • Supergut!

    Ach ja, du solltest dir dann noch ein solides Haltewerkzeug für den Kardanflansch machen oder besorgen. Man muss ordentlich Kraft aufwenden, wenn man die Mutter anzieht und dabei diese Hülse zwischen den Lagern des Kegelrades staucht, bis man das richtige Reibmoment erreicht.


    Sierra WHB hab ich leider auch nicht. Bin mir jetzt nicht sicher, gabst das auch nur noch auf Mikrofilm?