Probleme Zündungseinstellung

  • Fehler gefunden: Mechanische Verstellung festoxidiert. Die zweiteilige Verteilerwelle lässt sich nicht richtig in sich verdrehen. Habe für die mechanischeVerstellung erst so richtig ein Gefühl bekommen, als ich mal an dem Verteiler aus dem 1300 LC gewackelt hab.



  • Den Verteiler aus dem 1300 LC habe ich auch weitgehend zerlegt und wieder zusammengebaut. Der war innen wesentlich besser erhalten. Ich werde den jetzt mal montieren und einstellen und dann fahren. Anschließend vergleiche ich dann mal die Kennlinie des eingebauten LC mit der Vorgabe des HC nach der Tabelle (siehe Bild). Was mich nur ein bisl verwundert ist, das diese Tabelle bei 2000 U/min endet. Müsste nicht bei noch höherer Drehzahl noch mehr verstellt werden ?

  • Klasse, Glückwunsch!! Der olle Verteiler sieht ja echt "erstklassig" aus, kein Wunder ...


    Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, sind die Angaben im Knudsen-WHB in Verteiler-Grad vermerkt, beim Abblitzen zur Kontrolle der Verteiler-Verstellbereiche ergeben sich in der Tat aus 12° @ 2200rpm echte 24° @ 4400rpm auf die KW bezogen. Zusammen mit z.B. 6°vOT Grundeinstellung (Anfangsvorzündung) wäre also bei hohen Drehzahlen 30°vOT KW zu erwarten ... wenn denn nix zammgegammelt ist ... :rolleyes

    :1.: UND    

  • Aha,


    Hatte ich also mal Recht. Egal, Hauptsache Fehler gefunden. Die verschiedenen Kennlinien wurden übrigens mit unterschiedlich starken Federn realisiert.

  • ... Die verschiedenen Kennlinien wurden übrigens mit unterschiedlich starken Federn realisiert. ...

    Sowohl durch Federn (für US-Motoren gab es früher, z.B. von Mallory, Tuning-Federnsätze, mit denen man lustig Experimente machen konnte), als auch durch andere Fliehgewichte (Form, Gewicht) und für die lastabhängige Kurve (Unterdruck) unterschiedliche Dosen. Zumindest bei Bosch-Verteilern lässt sich auch die Endausregelung durch Anpassen der Endanschläge im Verteiler verändern.


    Die Anpassung ist leider ohne einen heute recht raren Verteilerprüfstand, sehr zeitaufwändig und teuer, nötig ist jeweils Verteiler ziehen, teilzerlegen, modifizieren, zusammenbauen, installieren und einstellen, testen, ...


    Moderne elektronische Zündungen (ich bevorzuge wegen der annähernden Serienoptik und vollständigen Rückrüstbarkeit die 123-TUNE) lassen rein elektronisch die präzise Programmierung, teils mehrerer Zündkurven zu, zwischen denen dann während der Fahrt umgeschaltet werden kann ... das richtige Kennfeld ist ruckzuck gefunden, wenn man weiß, was man tut. Es sei aber nicht verschwiegen, dass es sich um kein "echtes 3D-Mapping" handelt, sondern eher um "2,5D" ... MAP- oder LMM-Sensor, Temperaturerfassung der Ansaugluft erfolgen, je nach System, höchstens zum Teil, Lambdaregelung gar nicht.

    Für die Praxis laufen die "Veteranen", wie Kent, oder OHC trotz "nur 2,5D" deutlich ruhiger, kraftvoller und sparsamer.

  • Fehler gefunden: Mechanische Verstellung festoxidiert. Die zweiteilige Verteilerwelle lässt sich nicht richtig in sich verdrehen.

    ...hatte ich mir von anfang an gedacht... aber warum nicht eher mal in den verteiler geschaut...? :tired


    hatte dazu unter tips und tricks mal was schönes geschrieben.... :spleeping


    Verteiler und so...

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  • Servus Leute,


    habe jetzt den Versteiler aus dem 1300 LC eingebaut und mal die gemessenen Istwerte der Verstellung mit den Sollwerten des 1300HC verglichen.


    MOTORDREHZAHL (in u/min)VERSTELLUNG ISTWERT (in°)VERSTELLUNG SOLLWERT (in°)
    1100108-10,4
    20002420,75-24,75
    30002822,5-26,5
    40002924-27


    Sieht ja auf den ersten Blick gar nicht mal so verkehrt aus. Was meint ihr so?

  • Alles doch sehr gut, die Gradzahlen verträgt er auf alle Fälle! Nur mach sicherheitshalber auf alle Fälle noch Kontrollmessungen bei 5000 und 5500rpm ohne Unterdruck! (nicht dass er da oben dann doch noch zu hoch verstellt). Max. für Kent ist zwar wegen des zerklüfteten Brennraums im Kolben bei einem ganzen Stück über 30°vOT @ 5500rpm, solange das Gemisch stimmt (= nicht zu mager ist!), aber lieber etwas zu "konservativ", als Klopfen ...


    Klopfen kostet beim Kent ruckzuck Kolbenschäden, wie z.B. gebrochene Kolbenstege, Abschmelzungen, oder Löcher ...

    Bissl was ausm Horrorkabinett:


    Schmelzschaden


    Gebrochener Kolbensteg:


    Das große Problem ist, dass Du echtes Klopfen bei dem Schreihals nicht hörst, wenn der mit 5000rpm da vorne rumtobt ...

  • Alles doch sehr gut, die Gradzahlen verträgt er auf alle Fälle! Nur mach sicherheitshalber auf alle Fälle noch Kontrollmessungen bei 5000 und 5500rpm ohne Unterdruck! (


    Das große Problem ist, dass Du echtes Klopfen bei dem Schreihals nicht hörst, wenn der mit 5000rpm da vorne rumtobt ...

    Alles klar wird gemacht :thumbsup:


    Vielen Dank für die Info und du hast recht. bei 5000u/min hört man kein Klingeln mehr :biggrin:biggrin


    Leider geht meine Tabelle nur bis 2000 U/min Verteilerdrehzahl, bzw. 4000 u/min Motordrehzahl. Hast du einen Erfahrungswert, wieviel Frühzündung der OHC so ungefähr verträgt ?

  • OHC: Mit leicht angehobener Verdichtung (ohne Unterdruck) rund 30-32°vOT noch sehr sicher. Nenndrehzahl liegt, je nach Modell bei etwa 5600rpm, also würde ich sogar noch eine Kontrollmessung bei etwa 6000rpm machen und wenn er höher verstellt, den Verteiler über die Fliehkraft-Anschläge bei 30°vOT begrenzen. (Alle Gradzahlen in Grad Kurbelwelle!!)