Taunus TC3 V6 2,0 Autom. Ruckelt bei 100km/h und geht in Rechtskurven aus

  • Hallo zusammen,


    ich war schon lange nicht mehr hier, sorry. Privat gab und gibt es viel zu tun und die Karre lief bisher ohne jegliche Probleme, meistens sogar als Daily im Sommer.


    Jetzt hab ich ein Problem mit meinem 80er Taunus TC3 V6 2,0 mit C3 Automatik und Solex EEIT32 Vergaser.


    Wenn ich zügig fahre, beschleunigt das Auto super. Geht’s Richtung 100 km/h geht die Leistung runter und bei fast exakt 100 km/h fängt die Karre zum Ruckeln an und nimmt kein Gas mehr an. Geh ich vom Gas, werde langsamer, zieht das Auto wieder normal. Gebe ich kein Vollgas, sondern beschleunige wenig bzw. nur mit Halbgas, dann kann ich normal durchziehen (mehr als 130 km/h Tacho auf der Landstrasse hab ich jetzt noch nicht gemacht).


    Auto läuft im Stand super und dreht ohne Last auch sauber hoch.


    Was dann noch ist, das Auto geht in Rechtskurven aus! D.h. wenn ich an der Ampel oder einer Abzweigung stehe, anfahre und nach rechts fahre, geht der Motor aus. Teilweise auch wenn ich um die Kurve fahre. Immer relativ langsam, also unter 20km/h. Noch während des Rollens in N geschaltet, kann ich das Auto wieder starten und zügig weiterfahren. Linkskurven machen nix aus.


    Woran können die beiden Fehler liegen?



    Gemacht wurde:


    Ventile eingestellt und ok


    Neuer Tankdeckel bzw. ist gerade eine Dauerentlüftung eingebaut (Loch im Deckel)


    Tank gereinigt und überall neue Spritleitungen eingebaut (Gates Barricade 6,3mm)


    Filter im Tank ok, Benzin ist vorhanden


    Benzinfilter vor der Pumpe ENTFERNT (vorher war es bei 80km/h dafür ging aber absolut nicht mehr)


    Pumpe ist ca. 1 Jahr alt (damals dachte ich, daß es diese ist), statischer Druck ca. 0,4 bar, Fördermenge hab ich noch nicht gemessen.


    Alle vier Membranen und internen Filter am Vergaser getauscht


    Kugelventil Beschleunigerpumpe war herausgedrückt und sitzt jetzt wieder an seinem Platz (gehört die kleine Kugel direkt darunter oder wo anders hin?)


    Schwimmer schwimmt und hat den richtigen Stand lt. Handbuch (14mm).


    Kaltstartdingens funktioniert und verstellt.


    Unterdruckleitungen auch zum Getriebe sind neu, außer zum Bremskraftverstärker (wurden aber auf Falschluft geprüft mittels Bremsreiniger)


    Zündkabel, Kappe und Spule sind neu


    Zündung kontrolliert, 8-9° v.OT. wie es soll


    Leerlauf in D/R ist ca. 680/min, in D/N ca. 900/min


    Verteilerverstellung verstellt


    Kerzen sind rehbraun, Elektrodenabstand eingestellt


    Massekabel soweit alle gecheckt und ok


    Batterie ok, Ladestrom 13,9V


    Luftfilter ist 1 Jahr alt, sauber und ok


    Motoröl und Filter ist neu


    Getriebe ist gespült und schaltet super weich, Filter ist gewechselt


    Falschluftkontrolle an Ansaugbrücke, Bremskraftverstärker und Dose am Getriebe mit Bremsenreiniger und Hebeln gemacht und hat keinen Einfluss gezeigt


    Auto raucht weder schwarz noch weiß oder in anderen Farben



    CO habe ich noch NICHT gemessen, da ich grad kein Gerät da hab, Leerlauf ist aber stabil


    Rücklauffördermenge von Benzinpumpe habe ich auch noch nicht gemessen



    Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem mir die Ideen ausgehen… Wäre super, wenn ihr mir helfen könnt. Danke schon mal, Gruß Thorsten

  • Ich tippe auf Schwimmer.


    Davon ab sollte im TC3 mit 2,0 V6 eigentlich ein Weber sitzen, spielt aber für das Problem keine Rolle.

    Ich wollte es nur angemerkt haben.

  • Danke schon mal.


    Schwimmer checke ich nochmal.


    Und wenn der Rücklauf oben ist, dann sollte es passen. Zumindest lt. Handbuch.


    Zum Weber. Ich hab das Auto so übernommen. Ist Erstauslieferung in die Schweiz und Baudatum Feb 1980.

    Ob Weber oder Solex hab ich mir noch nie Gedanken gemacht. Bisher lief das System ja gut.

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  • Stell dir einen Kanister in den Motorraum und lass den Kahn so laufen.

    Wenn er so läuft such den Fehler zwischen Tank und Motor.

    Fördermenge Spritpumpe ist auch immer interresant bzw. ob der Spritfilter vor oder nach der Pumpe sitzt

  • Hi, hast Du schon mal die Zündspule auf Verdacht getauscht? Wicklungsschluss bei erhöhter Temp?

    Grüsse, Manfred

  • Hab mal so ziemlich alles durch gelesen, was oben so stand.

    Durch den Tausch bzw. veränderung des Spritfilters kam wohl ein anderes Ergebnis.

    von daher würde ich die Sache mit dem Kanister noch mal versuchen.

    Geht er beim abbiegen aus weil du das Lenkrad einschlägst oder beim losfahren?

  • Moin, zum Thema Sprit:


    Sind bei Deinem Vergaser die Stutzen für die Benzinleitungen mal aus dem Gehäuse gegangen, etwa beim Schlauchwechsel?


    Dabei verliert sich gerne ein kleines Messingscheibchen, das die Rückflussmenge begrenzt.


    Zum Thema ausgehen in Rechtskurven:


    Da würde ich einen Wackler oder Kurzschluss vermuten.

    Bei mir hat z.B. mal das dünne Kabel vom Verteiler den Krümmer geküsst.

  • Hallo Thorsten,

    ich habe den gleichen Motor in meinem 77er-Granada I drin und auch bei mir passierte es immer wieder, das er bei Geschwindigkeiten von mehr als 80 km/h oder unter Last in Steigungen stotterte, kein Gas mehr annahm und letztlich ausging. Da ich den Wagen erst vor wenigen Wochen nach fast 15 jahren Standzeit wiederbelebt hatte und eine Fachwerkstatt u.a. den Vergaser überholt und gereinigt hatte, ist er aktuell wieder dort zur Fehlerbehebung. Nach langem Suchen konnte der Fehler behoben werden. Bei einer ersten Untersuchung zeigten sich an den Düsen des Vergasers keine Hinweise, dass diese ursächlich für die mangelnde Spritzufuhr sind. Feststand nur, das die Schwimmerkammer beim auftreten des Fehlers leer war. Daraufhin wurde der Förderdruck der im Rahmen der Aufarbeitung erneuerten Benzinpumpe geprüft und da der Förderdruck sich auch bei zunehmender Drehzahl nicht erhöhte, nahm man an, das dies die Ursache sei. Bevor jedoch probeweise eine elektrische Pumpe eingebaut wurde, nahm der Fall eine entscheidene Wendung. Der "alte" Meister der Werkstatt, der sich mit den Solex-Vergasern sehr gut auskennt, ließ den Rücklauf einwenig aufbohren. Bei einem anschließenden Probelauf bzw. Probefahrt kam es unter den Bedingungen, bei denen der Fehler zuvor auftrat, keinerlei Probleme mehr. Mir wurde es so erklärt, das der mangelhafte Rücklauf dafür gesorgt hat, das die Schwimmerkammer leerlief und das Schwimmernadelventil sich verklemmte, so das kein neuer Sprit in die Schwimmerkammer hineinlief.

    Eine weitere Probefahrt meinerseits mit Geschwindigkeiten von knapp 140 km/h verlief ohne Probleme. Der Motor drehte ganz sauber und gleichmäßig hoch und lief V6-typisch seidenweich.

    Ich kann nur sagen, kleine Ursache, große Wirkung!

    Gruß

    Chris

    Einmal editiert, zuletzt von Traveller1977 ()

  • Mangelhafter Rücklauf sorgt für leere Schwimmerkammer?

    Das halte ich für ein Gerücht.

    Denn wo soll der Sprit hin wenn nicht raus?

    Davon ab gibt es immer wieder Leute die den Rücklauf verschließen, z.B. nach Motorumbau wenn das Fahrzeug keinen Rücklauf hat.

    Es gab diese Vergaser sogar ohne Rücklauf.

    Und alle diese Autos laufen.

    Ich könnte mir eher vorstellen das Vor- und Rücklauf vertauscht wurden und durch die Bohrung des Rücklaufanschlusses nicht genug Sprit durchkam.

  • Micha-05: Ich habe es nur so wiedergegeben, wie es mir in der Werkstatt erklärt wurde. Die Kompetenz der Werkstatt möchte ich nicht in Frage stellen, es handelt sich um eine Fachwerkstatt für Vergasertechnik, die es schon seit Jahrzehnten gibt. Als ich das Auto gekauft hatte, stand es die letzten 15 Jahre. Ich hatte die ersten Probefahrten noch mit dem ungereinigten Vergaser durchgeführt, der Motorlauf war entsprechend ruppig. In der Werkstatt wurde der Vergaser neu abgedichtet und gereinigt. Danach lief der Motor für gute 30 km ohne Probleme, dann trat erstmals das Problem auf. In einem ersten Schritt wurde eine Düse ausgetauscht, mit dem größeren Durchmesser der Öffnung lief er zunächst sehr gut. Doch zu früh gefreut, das Problem trat immer wieder auf. Erst Motorruckeln, dann konnte ich das Fahrpedal treten ohne das sich etwas an der Drehzahl veränderte und anschließend ging er aus. Es bedurfte dann einiger Startversuche bis er wieder ansprang und öfter trat das Problem nach wenigen 100m Fahrtstrecke wieder auf.

    In der Werkstatt wurde der Benzindruck gemessen, er blieb konstant bei 0,3 bar egal welche Drehzahl anlag. So fiel der Verdacht auf die Benzinpumpe und man war drauf und dran, probehalber eine elektrische Pumpe einzubauen, bis dem Meister die Idee mit dem Rückfluß kam.

    Für mich ist nur wichtig, das das Problem nun gelöst ist und ich endlich ohne Befürchtungen eine Panne zu haben, fahren kann.

    Bierchen: es ist eine Transistorzündung. Der Verteilerfinger wurde erneuert, ebenso die Zündspule.

  • Transistor, das ist schon mal gut, dann kann es kein minderwertiger Unterbrecherkontakt sein.


    Reduzierscheibe für den Rücklauf fehlt oder liegt, hatte ich schon mehrfach, läuft dann mal schlechter mal quasi gar nicht manchmal auch normal, warum auch immer.

    Um das auszuprobieren einfach den Rücklauf ganz dichtmachen, der ist, außer manchmal im Hochsommer, unnötig, denn serienmäßig wurde der erst irgendwann in den 70ern.

  • Statt des Rücklaufes gibt es Pumpen die auf 0-Förderung schalten

    oder vorgeschaltete Druckdosen mit Rücklauf

    oder auch die BordComputer-Einheit für die Verbrauchsmessung realisiert den Rücklauf.


    ...nur der Vollständigkeit halber...

  • Und bevor es all diesen Kram gab, gab es halt gar keinen RL und auch sonst nix, naja manchmal Dampfblasenbildung, dagegen helfen die von Franz genannten Dinge aber auch nix.


    Wie gesagt, einfach mal zumachen, da kann nichts passieren,

    Schlauch trennen und ´ne passenden Stopfen rein, zur Not ´ne Schraube rein und eine Schelle drum und gucken, dass da nix vorbeiläuft, nicht dass der Wagen am Ende noch brennt.

  • Und bevor es all diesen Kram gab, gab es halt gar keinen RL und auch sonst nix, naja manchmal Dampfblasenbildung, dagegen helfen die von Franz genannten Dinge aber auch nix.

    Da das im Sommer akut war; Was hilft? Habe wenig Lust n Kraftstoffkühler irgendwo zwischen zubammeln.