Kontaktlose Zündung?

1. offizieller Beitrag

    Moin,


    wie immer ist irgendwas. Auto ging immer fast aus, wenn er warm war. Standgasschraube 2 Umdrehungen dann hatte er wieder Standgas. Mir kommt es aber so vor, dass sich die Standgasschraube immer wieder verstellt. Muss ich mal mehr drauf achten. Jetzt ruckelt der Wagen! Verteilerkappe runter und mal saubergemacht. Dabei gesehen, dass der Verteiler innen ölig ist. Saubergemacht und Kerzen kontrolliert. Die sind schneeweiß. Also muss ich die Zündung einstellen. Da die Verteilerkappe und der Verteilerfinger nun auch schon etwas gelaufen haben, bin ich am überlegen auf kontaktlose Zündung umzubauen. Lohnt sich das? Ich habe noch einen V6 2,3l liegen der irgendwann in den Taunus soll. Nur wann ist die Frage! Mir fehlen noch einige Teile dafür. Wenn Kontaklos, gibt es eine empfehlung für 1,6l 4 Zylinder?

    So. Neuer Tag neues Glück. Zwischenzeitlich mal die Abgaswerte überprüft und Vergaser neu eingestellt. War komplett Verstellt. Dabei ist mir aufgefallen , dass die Einstellschraube sehr leicht zu drehen ist. So ganz ohne Widerstand. Ist das so richtig?

    Kerzenbild überprüft:

    1 Zylinder noch weißlich (bin nach dem einstellen auch nicht mehr weit gefahren. Nur über die Strasse)

    2 Zylinder Rehbraun

    3 Zylinder schwarz mit Ablagerungen (schätze mal Öl)

    4 Zylinder OK

    Am Wochenende kommt der Kopf runter und dann mal schauen. Hoffe das die Kolbenringe noch OK sind. Alle Teile sind bestellt und sollten Freitag hier sein. Kann mir jemand sagen, welche Kupfermuttern ich für den Zylinderkopf an Krümmer benötige? Es wird M8 sein aber welche Steigung? MM hat nur Edelstahlmuttern.

    Gruß und Danke

    Zusammengefasst, Du stellst ein, fährst fünf Meter nach dem Einstellen und wunderst Dich, daß die Kerzen mich kaffeebraune Farbe haben? Deshalb reißt Du gleich den Kopf runter? So schnell ging das nicht mal während der französischen Revolution.


    Kompressionstest bzw Druckverlustprüfung gemacht?


    Öl kommt von den Schaftdichtungen, wenn überhaupt.


    M8 ist eine Norm und hat automatisch immer die gleiche Steigung. Kupferpaste halt auch Stahlmuttern geschmeidig.

    Zitat von DC

    ... So schnell ging das nicht mal während der französischen Revolution. ...

    Made my day !!

    Auch sonst 100% d'accord! Vernünftig warmfahren, Kompressionstest und hier konkrete Erkenntnisse posten, nicht "ok" oder sowas indifferentes, sondern "Zyl. 1 9,4, Zyl. 2 9,3, ...."


    Und lass diese (sorry) SCHEISS-BlingBling-Muttern da weg. Auf Auspuffkrümmer kommen Stahlmuttern mit etwas Kermikpaste, oder (wie beim Kent) Messingmuttern. Die Bling-Bling-Muttern mögen ja "rostträge" sein, aber Kontaktkossosion hast Du eher mehr, als mit normalen Stehlmuttern. Ms-Muttern gammeln gar nicht fest.

    Den Drucktest mache ich, bevor ich loslege. Die Ventildeckeldichtung ist auch durch. Der Wagen bläut auch. Das traurige ist nur, der 2,3l Motor liegt schon. Allerdings fehlt noch Getriebe und Hinterachse. Große Bremse ist schon vorhanden. Eins nach dem anderen. Mal sehen, wann man sich das leisten kann, wenn wir erst zu Ader gelassen werden und alles ersparte abdrücken müssen.

    Ventildeckeldichtung hat nix weltbewegendes mit den Motorfunktionen zu tun .... Bläuen könnte ja auch an zu hohem Ölstnd ligen, oder die Ventilschäfte/-dichtungen sind tatsächlich fratze ... EINE weiße Kerze nach mindestens(!) 10 - 20km normaler Fahrt: Fremdluft am Ansaugkrümmer?


    Entschuldige, ich will Dir nix ausreden, unterstellen oder abreden, aber wie bitte möchtest Du den Motor nach Kopfdemontage /Teilzerlegung denn vernünftig diagnostizieren? Klar kann mn dann Öl auf die Kolben kippen, Benzin in die Brennräume, und, und, und ... und dann gucken, wie schnell es wegläuft ... Ein richtiger Druckverlusttest wär aber um Welten aussagekräftiger und Du brauchst keine Dichtungen, wenn der Motor keine Auffälligkeiten zeigt ...


    Naja, im Endeffekt musst Du wissen, was Du tust ...

    Die Ventile müssen eh eingestellt werden. Die Klingel, wie schon beschrieben. Den Kopf würde ich nur im äußersten Notfall abnehmen. Mache auf jedenfall noch vorher eine Probefahrt und messe die Kompression.Habe aber alles bestellt. haben ist besser als brauchen.

    Verkupferte stahlmuttern mit klemmfunktion sind schon ganz gut, ein klecks Keramikpaste oder antiseize schadet trotzdem nicht.

    Ich würde mich schon sehr wundern wenn die Gewinde nicht die Standard M8x1,25 haben. Edelstahl eher nicht nehmen wegen kontaktkorrosion insbesondere durch die hohen Temperaturen.

    Ich weiß nicht an welcher Schraube du leicht drehen kannst, aber die haben eigentlich eine Feder untergelegt, damit sie dauerhaft auf Spannung sind und sich eben nicht verstellen können, ist die Feder noch da?

    Na und zum Rest ist hier ja schon reichlich geschrieben worden.

    Gutes Gelingen!

    Miguel hat die Hinweise zur "Schraube" schon gegeben. Die Justierschraube der Drosselklappenwelle(n) ist federbelasted und verstellt sich nicht. Die Gemischregulierschraube (die eigentlich eine Düsennadel ist) sitzt dagegen nur durch einen winzigen Gummiring gehalten im Gewinde! Wenn der Gummiring zerbröselt, dreht sich die Schraube teils extrem leicht. Das könnte also der Grund sein, aber auch ausgenudelte Gewinde, zerdrückte Düsennadelspitzen, o.ä. könnten vorliegen. Ein Volldichtsatz behebt das Problem meist.


    Auspuffkrümmer-Stehbolzen in deutschen / kontinentaleuropäischen Autos sind in der Tat meist M8(x 1,25), die englischen Kent und Essex haben ber auch zöllige Bolzen: Im Kopf sitzt ein 5/16" UNC (Normalgewinde), dann kommt ein Stück Rundmaterial, außen dann das 5/16" UNF (Feingewinde) für die Messingmuttern. Ich hatte schon Fälle, wo Grobmotoriker M8 oder M8x1 auf diese Gewinde gewürgt haben, das geht (evtl.) genau EIN MAL ...


    Hier mal so ein Bolzen vom Kent mit häufigen Maßen:


    Im VAG-Bereich habe ich M8-Bolzen in hochfester Ausführung (10.9) gefunden und mit sehr guten Resultaten eingesetzt, das vergütete Material verdaut deutlich mehr, als der Stendardkram, oder gar Bling-Bling-Kackram.


    Seit den sehr positiven Erfahrungen sieht meine Idealkombination so aus: 10.9. Bolzen mit Messingmuttern. Seitdem habe ich nie mehr einen Krümmerbolzen "verloren".

    Mal ein Update:

    Ich habe den Ventildeckel abgebaut und festgestellt, dass das Ventilspiel überhaupt nicht passte. Dabei gesehen das einige Ventilschaftdichtungen hochgerutscht sind. Also habe ich den Kopf runtergenommen und festgestellt, dass die Ventile nichtmehr schließen konnten, weil an den Ventilen und den Sitzen weiße Ablagerungen waren. Ich kann nur schätzen das solche Ablagerungen vom Bleizusatz kommen. Keine Ahnung! Also Ventile eingeschliefen, Ventilschaftdichtungen neu und Ventile neu eingestellt. Morgen baue ich alles wieder zusammen. Kann ich folgenden Anzugsdrehmomente annehmen Taunus 73, 1,6l?


    Zylinderkopf 90-110 Nm (in 3 Schritten)

    Ansaugkrümmer 17-21 Nm

    Auspuffkrümmer 21-25 Nm

    Ventildeckel 5-7 Nm

    Zündkerzen 20-28 Nm

    Nocknwellenrad 45-50Nm ?

    Zitat von treiber

    weil an den Ventilen und den Sitzen weiße Ablagerungen waren. Ich kann nur schätzen das solche Ablagerungen vom Bleizusatz kommen. Keine Ahnung!

    Hattest Du den Motor schon jemals offen ?

    Bei meinem V6 war das bei Kauf auch, aber zu dem Zeitpunkt gab es noch Super Plus verbleit.

    Da waren auch die Ölabschirmkappen alle hinüber.

    Ich selber nie. Bin mir auch nicht ganz sicher, ob er evtl. Einmal in der Werkstatt offen war. Kompression hatte ich vor dem Abbau auch gemessen

    9-6-6-9 (jetzt nicht auf Komma genau gemessen)

    Auf Bleifrei umzubauen macht für mich keinen Sinn mehr, da der 2,3l V6 schon im Regal liegt. Der Motor ist zusammen und läuft. Allerdings habe ich wohl einen Sierra Ventildeckel verbaut mit breiter Dichtung. Somit passt die mitgelieferte Dichtung nicht (zu schmal und die Nasen an den falschen stellen).

    Irgendwas ist immer

    Zitat von treiber

    Auf Bleifrei umzubauen macht für mich keinen Sinn mehr, da der 2,3l V6 schon im Regal liegt

    Den würde ich dann aber auf jeden Fall umbauen lassen falls Du ihn aufmachst.
    Ich bereue es sehr, das nicht im richtigen Moment gemacht zu haben.

    Bevor der eingebaut wird, werde ich ihn zerlegen und einmal durchchecken. Bleifrei ist auf alle Fälle geplant. Mal sehen ob er dann hier zu PLUTA geht oder zu Leibl.