Einen Schritt weiter....

  • Moin Leute,

    so, wir sind einen Schritt weiter unseren Ponton auf Vordermann zu bringen.

    Als wir ihn kauften war ein für dieses Modell falscher Motor vom W120, 180Dc verbaut. Der hat zwar mit knapp 2 Litern den größeren Hubraum, ist aber in der Drehzahl auf 3800 U/min runter geregelt.

    Das hat Mercedes damals gemacht, weil das neue Modell der W110 (Flosse) parallel auf den Markt kam und der mit seinen 55 PS mehr Kunden anlocken sollte.

    Erkennen kann man das an der Motorkennziffer. Unserer sollte haben 621 910 und der eingebaute war ein 621 914.

    Also hatte ich einen entsprechenden Block ebenso wie auch noch einen originalen Kolbensatz mit Übergröße aufgetrieben.

    Nun hat der ehemals 1,9 Liter auch gute 2,0 Liter Hubraum und sollte ca 50 - 55 PS haben. Bei diesen Fahrzeugen bringt jede Pferdestärke Zugewinn.


    Nach einigem auf und ab, mit wieder Abholung des zerlegten Blocks bei einem Motorenbauer in Genthin, der uns über den Tisch ziehen wollte, ist er nun fertig.

    Nebenher hab ich neben dem Getriebe auch die Kupplung kompl. überholen lassen.

    Der Motor ist bereits seit dem Zusammenfügen auf Vollsynthetik Öl 10W60 umgestellt.


    Nachdem auch der Vorderachsträger ausgetauscht und alles neu gelagert wurde ist nun der neue Antrieb drin.


    Es darf eingefahren werden...wenn das Wetter mitspielt... :thumbsup:

  • Tach!

    Sehr schön!

    Ich mag Diesel die nix auf der Pizza haben.

    Hab selbst 2 Stück.Allerdings ist ein Escort MK4 Van mit 1,8 liter Wirbelkammer und 60 PS ein WILDES Tier gegen einen Benz! :biggrin


    Wieso schüttet man ein 10W60 in einen solchen Motor?Und dann auch noch zum einfahren?


    Das macht ÜBERHAUPT keinen Sinn!!


    Was für Probleme gab's denn mit dem Motorenbauer?


    Gruss

  • Hi OnkelB,


    ...man fährt ja auch keine originale Reifen aus den '60 ... :whink

    Hin und wieder gibt es auch sehr gute Weiterentwicklungen. So z.B. bei den Ölen.

    Ein Synthetik Öl nimmt viel mehr Verunreinigungen auf und befördert sie besser zum Filter.

    Ergebnis: keine Verkokungen mehr und die Ventilschaft Dichtungen halten auch länger.

    Gerade beim Diesel nicht unwesentlich :attention

  • totti


    zuerst gab es beim Motorenbauer nen Kostenvoranschlag.

    Dann schickte er mir mehrere Rechnungen in denen Neuteile mit sattem Aufschlag gebucht wurden.

    Zum Schluss, als der Motor zerlegt war wollte er nen Abschlag der schon höher war als der Kostenvoranschlag.

    Begründung: es käme ja noch Mehrwertsteuer drauf... (Nettogespräche einem Endverbraucher gegenüber sind irreführend und untersagt, wenn man nicht explizit darauf hingewiesen wird)

    Wir waren dann bei fast dem dreifachen der ursprünglichen Summe.


    Dann wurde ein Ultimatum gesetzt und ich bin ausgestiegen.

    Ich habe dann zum Glück jemanden gefunden der bereit war aus dem Puzzle wieder einen Motor zu machen.


  • Genauso ist es. Hab ich in meinem Turbo auch so. Erst minderwertiges Öl zum durchspülen und vorsichtigen Einfahren, dann kommt das Lagergold zum Einsatz.

    Genauso verhält sich dass im Kühlsystem. Erst die Discounterplörre, ob Spülen und dicht, dann Königsware.

    Machst schon richtig Greenie!!! :thumbsup:

    Viel Erfolg! :se:

  • Ich halte es auch nicht so clever in den alten Motor modernes Öl zu kippen, ich komme gerade nicht mehr wie das Zeug heißt, es ist aber in modernen Ölen nur noch zu einen sehr geringen Prozentsatz im Vergleich zu den alten Ölen enthalten und der alte Motor braucht das wohl. Mal sehen ob ich das noch herausfinde, wie das heißt.

    In den Motor kann man wohl sehr gut ein sogenanntes traktoröl kippen, passt ja auch irgendwie. Ölfreds sind hier aber auch immer sehr gerne gesehen.

  • ZDDP?


    Da hat Stefan (A) irgendwo was Gutes aufgetrieben.


    Man muss schauen dass man API SF Öl erwischt, da ist noch mehr von dem Zeug drin. Tötet halt Katalysatoren und dementsprechend gibts das heut kaum noch.

  • Muahaha Öl da war es wieder....

    Mit dem Öl kann man's übertreiben..

    Hab in meinem Einser Cabrio fast 150tkm Öl für Lkws gefahren. Natürlich nicht mit einer Füllung.

    Im Motorrad 600ccm mit 110ps und an die 12000 umin mit Rennstrecken Betrieb wird auch nur teilsynthetisch gefahren. Hat jetzt auch 83tkm runter und und läuft perfekt. Würde wohl vollsynthetisches fahren macht aber Probleme bei der Kupplung. Aber da sind es schon andere Belastungen im Motor.. Also man sollte nicht mit Kanonen auf Spatzen und so...

  • ich bezog mich eigentlich auch mit auf die originalität der motorkennung und dem abweichenden öl lt. mb werkstattunterlagen.

    Btw. Ist der ölmessstab doch schon nach 5min. im traktormotor wieder schwarz.

  • Nachdem hier die Diskussion um den Öl Zusatz ZDDP aufkam, habe ich Kontakte aufgenommen um mehr darüber zu erfahren.

    Bei dem Zuschlag ZDDP handelt es sich um Zinkdialkyldithiophosphat welches als "Schmieradditiv" den Verschleiß bei Reibflächen, insbesondere an der Nockenwelle, vermindern sollte.


    Die Grunddiskussion entstand aus angeblichen Problemen, die an wenigen alten amerikanischen Motoren nach Motortuning entstanden.

    Es wurde nie endgültig geklärt, was die Verschleiß-Probleme ausgelöst hatte. Also wurde ein Sündenbock gesucht und der Fokus fiel auf angeblich zu wenig ZDDP.


    Was man dazu noch wissen muss, ist die Tatsache, dass die alten Ami-Motoren zum überwiegenden Teil aus sehr schlechtem Grundmaterial und dann noch kaum gehärteten Oberflächen bestanden.


    etwas abschweifend:

    Was heute ebenfalls bei vielen Haltern von amerikanischen Fahrzeugen nicht berücksichtigt wird, ist die Tatsache, dass man keinen amerikanischen Oldtimer auf deutschen Autobahnen ohne Motorumrüstungen einfach so treiben kann wie einen alten europäischen Oldtimer, weil die Motorenteile einfach für niedrigere Geschwindigkeiten konstruiert wurden. So sind die Lagerschalen mit deutlich mehr Spiel versehen und die sich bewegenden Teile schlechter gewuchtet. Andauernde Vollgasfahrten sind schon vieler "Amis" Tod gewesen....


    Aber weiter zum ZDDP: irgendwann wurde diese offene Diskussion einfach grundlos auf ALLE alten Motoren ausgeweitet und hat sich schlicht "im Volksmund" allgemein so manifestiert.

    Es hieß dann nur noch: es müssten "wie früher" min 1600ppm sein und bloß nicht weniger....

    Dabei ist bis heute gar nicht eindeutig geklärt, dass dies mal das Problem war!


    Dabei wird völlig vergessen, dass Entwicklungen weitergehen und nur selten stehenbleiben. Es gibt inzwischen weitere gute Additive die die Schutzwirkung übernehmen können ohne dass man das hoch giftige Zinkdialkyldithiophosphat in großen Dosen einsetzten muss.

    Aus dem Grund wird dieses immer weiter reduziert oder gar ganz weggelassen.


    Sämtliche Öle sind heute gerade auch auf Verschleißschutz geprüft und genormt. KLar bekommt man noch Öle mit ZDDP für etliche Oldtimer oder Racing Motore....bis die EU das Zinkdialkyldithiophosphat irgendwann ganz verbietet....



    Zum ZDDP Thema nur diese eine Mail vom wirklich netten Castrol Team:


    Auch uns ist die schon lang anhaltende Diskussion über Anteile von ZDDP (Zinkdialkyldithiophosphat) im Motoröl bekannt, die sich angeblich mehr oder weniger auf den Verschleißschutz der Nockenwelle bei älteren Motoren auswirken sollen.


    Ursprung der Diskussion waren Erfahrungswerte zu bestimmten US-Motoren aus den 1960er Jahren, bei denen angeblich fehlende ZDDP-Anteile "moderner" Öle für Schäden an der Nockenwelle verantwortlich sein sollen. Hieraus wurde an den virtuellen Stammtischen in den einschlägigen Internetforen ein generelles Problem an allen "alten" Motoren konstruiert, die aber jeder Grundlage entbehren.


    ZDDP war seinerzeit ein günstiger, gut wirksamer Verschleißschutz, der in der Tat hauptsächlich aus Umweltgründen verdrängt wurde. In modernen Ölen gibt es heute eine Menge andere Möglichkeiten um für einen adäquaten Verschleißschutz zu sorgen. ZDDP ist nicht das einzige existierende Verschleißschutzadditiv, auch was konkret den Verschleißschutz für Oldtimer betrifft. Zudem bringt ein prozentualer ZDDP-Anteil als qualitative Aussage gar nichts, da es hunderte von Einbindungsformen gibt, dies natürlich auch für verschiedene Materialien und Temperaturbereiche. Ebenfalls zu beachten ist, dass die Abtestungen nach API natürlich auch einen Verschleisstest beinhalten, bei denen aber nicht die verwendeten Additive ausschlaggebend oder gar vorgegeben sind, sondern der effektive Verschleiß im Test.


    Somit spricht nichts dagegen, unser EDGE 10W-60 in dem revidierten Motor Ihres W121 190d zu verwenden. Ergänzend möchten wir noch darauf hinweisen, dass wir den Zusatz von ZDDP-Additiven zu unseren Produkten generell nicht empfehlen.


    Wir wünschen allzeit gute Fahrt!


    Mit freundlichen Grüßen,

    Ina Faschian


    Castrol Germany GmbH



    Ich fahre das CASTROL EDGE SUPERCAR 10W-60 TITANIUM welches laut Castrol noch folgende Zuschläge beinhaltet:

    Zink: 1000ppm,

    Phosphor: 940 ppm

    Schwefel: 3800 ppm

    Es ist u.U. eher zu dick für die niedrigen Drehzahlen des Diesels, hat aber gewiss nicht zu geringe Schmierwirkung. Sollte der Spritverbrauch überdurchschnittlich sein oder der Motor etwas unwillig in die höheren Drehzahlen möchte, würde ich auf ein 20W50 oder 10W40 wechseln.

    Ich würde aber immer versuchen bei synthetischem Öl zu bleiben!

  • Das mag alles stimmen.....


    Aber nach meiner Meinung ist ein vollsyntetisches 10 W 60 in deinem Motor total übertrieben.Vor allem beim Einfahren !Da verlängert es nur unnötig den Einlaufprozess.

    Ein stumpfes 15W40 API SF kann alles was dein Motor braucht genauso gut.


    10W60 im Sierra Cosworth.....das ist OK!

    Aber nicht im Saugdiesel Benz...


    Gruss

  • Es läuft wieder einiges durch einander.

    Wer sagt, dass ich nur Kurzstrecke fahre? Zudem hat das mit dem Öl in diesem Fall nichts zu tun.

    Klar könnte ich auch extra ein Einfahröl nehmen. Ich überlege noch.

    Aber grundsätzlich sehe ich, dass gerade die Skeptiker meiner Ölwahl Recht geben, weil "mein Öl" für die Einlaufphase ihrer Meinung nach zu gut schmiert.... :cool

    Dann ist es für den Dauerbetrieb ja genau richtig.. :thumbsup:

  • 10W60 ist einfach verdammt gut. Und damit für unsere alten Kisten im Grunde "zu gut". Wenn man aber nicht so aufs Geld schaut, was sollte daran falsch sein, einfach das Beste zu nehmen was auf dem Markt verfügbar ist? Ich fahre auch grundsätzlich 10W40. Das sollte reichen. Wenn ich 10W60 für den gleichen Preis bekäme, würde ich aber ganz klar das nehmen. (Voraussetzung der Rest passt auch, API etc.)


    Die Antwort von Castrol finde ich auch absolut top. So geht Kundenservice. Kein dummer Hotline-Schwurbler, sondern Fachwissen.

  • Äh je,

    Was soll so ein Öl in diesem Motor?

    Die Pampe ist so sch.. und hat in einem frisch gemachten Motor so was von gar nichts zu suchen.

    Hab im Moment ein Auto in der Werkstatt mit genau dem Problem.

    Scherkraft viel zu hoch, somit entsteht kein Ölnebel der für den Motor benötigt wird, da er sich über die Teile legt.

    Was nutzt mir die Notlaufeigenschaft wenn das Zeug nicht da hin kommt wo es hin gehört.

    SAE 30 werden dir die Hinteren Zylinder danken, lässt sich durch einen einfachen Kompressionstest belegen.

    Eine vernünftige Meinung von einem Ölhersteller einzuholen ist ungefähr so aufschlußreich wie nen Barkeeper zu fragen ob ich zu viel trinke.

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  • Also wenn schon Öl, dann das gute alte Klapperschlangenöl. Wie alle wissen, konnte man damals im Wilden Westen sogar Löcher in Stiefeln flicken.

    All die Wanderbuden die von Ort zu Ort gezogen sind und das Zeug feilboten, können nicht irren.

  • Öl-Fred :seinfeld:


    Hat eigendlich schon wer Sonnenblumenöl probiert?

    Vielleicht schmiert das ja im Sommer in der nähe von Sonnenblume besonders gut.

  • Eine vernünftige Meinung von einem Ölhersteller einzuholen ist ungefähr so aufschlußreich wie nen Barkeeper zu fragen ob ich zu viel trinke.

    :dc:


    Zum Schutz vor Verschleiß würde ich eher ein MOS2-Additiv reinkippen.