Warnmelder für Kühlmittelstand (für die Elektroniker)

  • Die Bastler sind gefragt!

    Nachdem alle Scorpio und Granada Behälter mit Reed Kontakt nicht mehr funktionieren habe ich mir die berühmte VW "Bombe" besorgt. Da wird der Kühlmittelstand per Kontakt über zwei Edelstahlstäbe ermittelt.

    Aber wie realisiere ich eine Auswerteschaltung?

    Die Kühlflüssigkeit leitet nur sehr schwach, der Widerstand liegt im Megaohm-Bereich. Soll ich darüber einen Basisstrom zu einem Transistor fließen lassen? Hat einer von euch dazu einen (elektronischen) Rat?

    Ich will auch nicht zum Ford Behälter zurück, weil mir da die Fehlermöglichkeiten zu viele sind (Behälter nach Ausbau des Melders undicht, Reedkontakt kaputt, Rücklaufanschluß abgebrochen...)

    Eine schnell ersetzbare Lösung soll her.

    Wie immer danke!

    Grüße, George

  • Moin,

    vermutlich wird das kapazitiv ausgewertet.

    Ich würde mal in diese Richtung forschen, könnte sein dass es fertige Module dafür gibt.


    EDIT:


    Sehe gerade, es geht nur um an/aus.

    Da könnte die Transistor-Lösung funktionieren.

    Einmal editiert, zuletzt von TufkaP ()

  • Hallo,

    ja, das hatte ich vor Jahren auch bereits gehört. Konnte ich mir erstmal nicht vorstellen, da auch der Kondensator extrem "klein" wäre.

    Ich google.

  • Salz ins Wasser geben, bis es leitfähig genug ist.

    Das wäre wohl die Redneck-Lösung, was nicht heißt, dass es nicht funktioniert :thumbsup:


    Ich würde da knallhart ne Transistor-Basis (NPN) hinter schalten und an den Emitter vermutlich noch einen ran hängen wegen der geringen Spannung durch den hohen Widerstand.

    Daran n PNP. Emitter vom NPN an den Collector vom PNP. Emitter vom PNP auf 12V, Basis vom PNP an deine Kontrolllampe.


    Sowie Wasser weg gibts kein Strom mehr und der PNP schaltet durch.

    Hoffe ich habe das nicht verkackt, lange nichts mit gemacht.

    Einmal editiert, zuletzt von Nico95 ()

  • Oder mit einem 7404? Ich hab alles da (BC 547/557 usw) . Probiere ich ggf heute Abend.

  • keinen Bock mehr, machs dumm: häng hinter die ersten beiden Transistoren n Öffner Relais.
    Hat das keinen Saft mehr, is der Schalter geschlossen und du kannst n Leuchtmittel anschließen.

    Vielleicht fällt mir nachher noch ein wie es richtig geht.

  • Der Link von Peter ist gut. Danke. Hätte nicht gedacht, dass es dafür eigens einen IC gibt!

  • Den LM 1830 (Link oben) bekommt man nicht vernünftig.

    Aber sowas klinkt auch interessant:


    Auch einfach: Ein Schmitt-Trigger wie der LM4106. Geht an 12V zu betreiben, der schaltet wenn man die halbe Betriebsspannung über/unterschreitet.

    Was man machen kann: Zwei Widerstände von etlichen 100 Kiloohm bis Megaohm in Reihe, dass der gerade so nicht auslöst. Also etwa 1/3 zu 2/3 vom Verhältnis her, den "kleinen" nach oben. In der Mitte Richtung GND dann die Sensordrähte am Ausgleichsgefäß. Werden die übers Wasser leitend, dann wird der untere Widerstand durch diese Parallelschaltung auf einmal "klein", die Spannung am Teiler fällt unter die Auslöseschwelle und der Trigger schaltet seinen Ausgang. An diesem kann man nen kleinen FET wie einen BS170 als Treiber eines Relais oder einer LED hintersetzen. Gefällt einem die Pegellage nicht, wozu hat das Ding 6 Inverter in einem Chip. Nicht benötigte Inverter kommen beim Eingang auf GND.


    Und ebay kennt das: https://www.ebay.de/itm/363375…b6c913ffff31106%7Ciid%3A1

  • Schmitt-Trigger geht schon in die richtige Lösung, aber eigentlich wäre für die Aufgabe ein Microcontroller prädestiniert.

  • Ist jetzt gar nicht mein Metier, aber wie sieht es klassisch mit einem Schwimmer aus, schliessen öffnen, Lampe an bzw aus? Hätten doch auch einige Nicht-Ford so geregelt im Vorratsbehälter....?

  • Macht Sinn, so ist das ganze Gerödel aber wesentlich näher an einer Kennfeldkühlung bzw. lässt sie sich in diese Richtung realisieren und es lassen sich höhere Drücke fahren um Dampfblasen zu vermeiden.

    Bei anderen Herstellern ist es meist schon zu Spät wenn der Kühlmittelstand leer anzeigt da sind die Anschlüsse am Block schon abgeschmort.

  • Ist echt eine ziemlich knifflige Angelegenheit, weil das ganze ja auch ziemlich heiss wird.


    Das engt die Auswahl der Materialien schon ziemlich ein.

    Magnete z.B. können da schon schlapp machen, Elektronik ist es bei 120 Grad eigentlich auch zu heiss.

    Plexiglas streicht auch schon die Segel, mal ganz abgesehen von den chemischen Aspekten, sonst gäbe es da eine schön einfache Lösung mit Optik.


    Zu allem Überfluss hat man mit den Elektroden bei Gleichstrom noch mit galvanischen Effekten zu tun, weswegen das o.g. IC da mit selbst erzeugter Wechselspannung arbeitet.


    Klassischer Fall von ‚Wo ein Wille, da auch ein Geht nicht‘.

  • Es gibt ja etliche Behälter mit Schwimmer, aber "kontaktlos", also der Schwimmer ist innen und der Reedkontakt ist in einem eingegossenen Kanal. Mercedes und Opel machen das zb so. Hab aber nur die Komponenten einzeln gefunden und dann auch recht teuer. Man könnte jetzt natürlich Stunden lang im Internet suchen, aber tatsächlich wird der VW Behälter recht oft verwendet. Das System arbeitet auch stets zuverläßig, aber die Auswertung wird bei VW irgendwo in einem SG integriert sein und nicht einzeln erhältlich.

  • Wie ist es denn bei Benz und Opel? Einfacher Reedschalter ohne nachgeschaltete Auswerteelektronik? Dann wäre das doch eine potentielle Lösung

  • Habe jetzt eine Versuchsschaltung mit einem BC547C Transistor und 7404 als Inverter.

    Das funktioniert erstmal, aber ich muss es noch richtig abgleichen mit dem tatsächlichen Widerstand der sich aus dem Kühlmittel ergibt. Der Strom durch das Kühlmittel bildet den Basisstrom. Der Strom ist so gering, dass die galvanischen Effekte hoffentlich keine Rolle Spielen. Ich bleibe dran.

  • Jetzt hat die Neugier doch gesiegt.


    Hab mal einen Versuchsaufbau mit meinem Velleman Eduscope 09 gestartet, also einfach zwei Elektroden (Spiralbohrer lagen gerade rum) in einen Behälter mit Leitungswasser, Messkabel an die eine, 12 V an die andere.


    Im Glas, also quasi unter Idealbedingungen, kann man den Spannungsunterschied praktisch in voller Höhe sehen.

    Im Alu-Becherchen (Gehäuse auf -, schlechtere Bedingungen kann man praktisch nicht haben) kann man immer noch Änderungen von mehreren Volt sehen.


    Das sollte man also mit einem Komparator, z.B. LM311, locker abdecken können.