Ich hab hier so kleine BlingBling-Fräsmaschine und Drehmaschine (Fräsmaschine von Artec und Drehmaschine Interkrenn), damit geht sowas, aber man muss sich halt klarmachen, dass man ausgesprochen vorsichtig "spanen" muss, weil man von der Steifigkeit der Maschinenbett-Teile, Führungen, Klemmungen, .... her, an der Grenze der Möglichkeiten arbeitet. Und beim Ausspindeln der Sitzringpassungen kann man Rattermarken, Schwingungen und Ungenauigkeiten nicht brauchen ...
Für andere würde ich solche Arbeiten schon wegen der Verantwortung nicht übernehmen, zudem dauert das Ganze schon geraume Zeit!
In der Vergangenheit hab ich es mir teilweise "quick & dirty" vereinfacht, Sitzringbohrung im Kopf ein paar Hundertstel mm zu knapp ausgespindelt, genau vermessen, Sitzring an der Drehmaschine mit der passenden Überdeckung gedreht und eingeschrumpft. Dabei reicht es, den Kopf auf etwa 140 - 150°C zu bringen und den Sitzring mit selbstgebastelter Führung ins Gefrierfach des alten Kühlschranks zu legen, der sonst für die "Braunschen Röhren" zuständig ist.
Die Sitze wurden dann mit VHM-Fräsern fertigbearbeitet, wobei ich zunächst mittels Pilotdorn den Sitzring genau ausgerichtet habe, dann das Werkzeug gewechselt und alles fertig bearbeitet, Sitz 44,5°, Korrektur 15° und 75°,. Dauert schon einige Zeit, aber das ersparte Geld zu verdienen, das Ganze zum Motorenfach betrieb in 20km Entfernung zu schleppen und dann wieder abzuholen, dauert genauso lange und so machts mehr Spaß ...
Etwas OT, aber wer die Anschaffung solcher Maschinen überlegt: Was Klein kann, kann Groß auch, will heißen, so robust und steif wie möglich kaufen, so große Verfahrwege, wie möglich und unterbringbar, am Besten direkt stufenlose Drehzahlregelung des Dreiphasenmotors, Glasmaßstäbe zur Digitalanzeige sind auch von Vorteil. Wer schon mal die Spindelskalen der BlingBling-Maschinen gesehen hat, weiß, was ich meine ...
Das Gewicht spielt insoweit eine Rolle, dass die Maschine möglichst ohne größere Zerlegung an Ort und Stelle gelangen kann.
Nicht zu unterschätzen auch der Aufwand für robuste Spannmittel (Niederzug-Schraubstock, Pratzen, T-Nutensteine, Spanntreppen, ...) und vernünftiges Fräs- und Drehwerkzeug.
Mit China-Maschinen bin ich erst nach intensiver Überarbeitung zufrieden gewesen (z.B. Futterflansch der Drehmaschine nachdrehen, danach lief das Spannfutter dann genauer)