• Ziemlich genau fünf Jahre ises her, da hatte ich eines der beschissendsten Altauto Erlebnisse überhaupt (https://forum.hecktrieb.de/thread/61059-über-hot-rods-zeit-geld-und-einen-gewissen-sinneswandel/?postID=966588#post966588). Damals war mein unfassbarer Frust eine Mischung aus verschiedenen Sachen die an dem WE passiert sind, der Kessel ging ja kaputt nach nur acht Kilometern, Leute gingen mir auf den Sack mit deren guten Ratschlägen, für die Frau war’s ein Familienurlaub mit Auto als Beilage, und für mich genau andersrum, aber es wurde erwartet das ich alles stehen und liegen lasse um Alle zu versorgen, mein Sohn war erst drei Monate alt, also auch nicht gerade selbständig usw.


    Hätte man mir damals gesagt das ich mal mit der selben Karre da wieder aufkreuze, hätte ich es wohl nicht geglaubt.

    Ich meine, ich war zwar jedes Jahr dort, aber bis auf ein Jahr mim Knudsen, nie mit einem Altauto, und schon garnicht mit einem der älter ist als dieses komische 1958 das sich die Leute da als Limit für deren Veteranparkfläche rund um das Rennen ausgedacht haben…


    Es hat ja auch eine weltweite Pandemie gebraucht damit der 1929er überhaupt wieder auf die Straße kommt. Ohne Corona stünde die Fuhre bestimmt noch irgendwo in einer Ecke und würde weiter fleißig Flugrost und Schimmel wachsen, und sich die Reifen plattstehen.


    Ich habe zwar darüber nachgedacht ob ich den dieses Jahr nicht einfach auf Achse dahinschaffe, so aus Blödsinn, sind ja theoretisch nur 90 Kilometer, aber ich wollte sehen wie es mir an dem Tag gehen wird, und ob ich da Lust habe in bestem Fall 2,5 Stunden in der scheppernden und quietschenden Müllkarre zu sitzen (spoiler alert: Ich hätte keine Lust).


    Aber es hat sich was anderes ergeben, Dr. Feelgood Marc war hier Urlaub machen, und er hat mich gefragt ob er mit seinen Pänz am 21 und 22 zu Uns kommen kann weil die in’s Legoland wollten.

    Ich schlug vor das die schon am 20 hier aufkreuzen, er hat ein Auto mit Haken, ich besorge einen Anhänger, am Samstag schnallen Wir den ollen Ford drauf, packen Kinder ein, und ab nach Römö.

    Dann wäre es doch Latte wenn was schief gehen würde und wenn Wir Stundenlang im Stau stehen sollten, oder wenn ein kleiner Mensch beschließt “nu will ich nimmer“.


    Samstag morgen sima' türlich viel später aufgewacht als geplant, denn erstmal zum Bäcker und dann den Trailer holen. Aufgeladen, gefrühstückt, Kinder eingepackt und anstatt um Punkt 7, wie ich mir das ausgedacht hatte, fuhren Wir erst so gegen 9.30 los.


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    Bis zum Damm nach Rømø war freie Bahn mit Marzipan, aber denn ging (wie jedes Jahr) garnix mehr.


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    Spätestens hier hätte ich geheult wenn ich das Ding da auf Achse hingeschafft hätte. Ich meine es waren so knapp zwei Stunden für so 10-12 Kilometer? (Wenn Ihr einen braunen '34er Ford Pickup aus Norddeutschland mal zum verkaufen sieht, nicht machen, der Typ ist jedes Jahr damit auf Achse unterwegs, und das war das dritte mal das ich den mitten auf der Brücke mit Haube offen beim Abkühlen gesehen habe. Weisst der Geier wie oft der schon gekocht hat)


    Aber dann:


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    Einmal hin und her, und dann zu diesem komischen "pre 1958 parking”...


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    Dieses "pre 1958" finde ich immer etwas eigenartig, das Rennen selbst ist ja komplett strikt bis 1947, und alles muss passen, Klamotten, Autos usw, keine SBCs, keine Nike Schuhe usw. Auf den Parking stehen aber so Plastikkarren, und erschreckend viele Scheissrods, also nichtmal Rat Rods die ich an sich schon ungut finde, aber so Dinger aus Müll zusammengefickt.


    So Dinger:


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    Ja? Wenn ich in meinen Schuppen gehe und wirklich alles was da so ist, Granadateile, Dachträger, Mistgabeln, Blumenkübel, zusammenschweißen würde, käme sowas ähnliches heraus.


    Und der hier, meine Fresse, die Techno Mucke aus der Karre konnte nur der bekiffte Fahrer ertragen...


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    Eine Ausnahme mache ich für den hier, weil Anton glücklich war den zu sehen:


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  • Heisst ja ned das alles Scheisse war (und vielleicht hat Sowas auch seine Daseinsbrechtigung, aber warum denn nicht draussen auf'm Strand? Eine 1984er Corvette durfte ja nicht dort stehen, aber eine 1984er Corvette mit einer GFK Karosse, ja. Wo ist die Logik? ), es gab auch echte Perlen zwischen:


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    Ich hasse Radabdeckungen. Ehrlich, wenn man ein TÜVkonformer Rebell sein mag, dann lieber die originalen Kotflügel fahren (evtl. gebobbt), anstatt sich irgendwelchen Mist zu überlegen... Irgendwo stand einer mit Radabdeckungen aus Reifen, das sah’ noch bekackter aus.


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    Der hat ganz schrecklich geölt, und hatte zwei fies schwitzende Vergaser montiert:


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  • Hier noch'n Paar Bilder von den Rennteilnehmern die Marc gemacht hat. Oder Ich? Wer weisst es denn schon so genau:



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    Ich habe mit dem Gedanken gespielt mir 5.60-15er Reifen vorne aufzuschnallen, aber wenn ich das so sehe, dann lasse ich es glaube ich sein:



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    Der hat die gleiche Reifengröße wie meiner, und aus'm Bauch heraus glaube ich ich das es viel besser aussieht:



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    Hier noch Marc's liebling, so sehen wohl KLE dem seine Karren unter Spachtel aus:



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    Ich glaube so gegen vier haben Wir noch kurz mim Sebastos gequatscht, denn langsam eingepackt und haben Uns in's Stau gestellt um von der Insel zu kommen.



    Man hätte da noch bleiben können, laut Polizei waren es 30000 Leute an dem WE und tausende von Autos, aber man hätte eh ned alles ablaufen können. War eh ein Mirakel das die Jungs (5-7-10) das Ganze ohne großartig zu meckern ausgehalten haben.



    Bin auch froh das ich nicht behindert genug gewesen bin den Kessel auf Achse dahin zu fahren. Ich glaube ich wäre vor Stress gestorben.

    Ich muss leider zugeben das meine Zwangsneurosen immer schlimmer werden. Ich habe das Gefühl das in den letzten zwei-drei Jahren mein mentaler Verfall an Geschwindigkeit zugenommen hat. Wenn’s weiter so geht, und in ähnlichem Tempo, dann wird der Autowagen hier wohl gehen müssen, oder wird eingelagert, oder was weiß ich.


    Ich merke wie ich es immer schwerer habe mit dem Altautozirkus. Früher habe ich bloß immer wieder nachschauen müssen ob meine Haustür zu ist, oder ob der Ofen aus ist, nu habe ich hunderte Sachen die ich konstant kontrollieren muss, und ich schaue das Ganze teilweise irgendwie fufzehn mal nacheinander nach, um sicher zu gehen das ich sicher gegangen bin. Oder so.

    Fuck, ich habe die Batterie abgeklemmt, und trotzdem musste ich jeden Morgen als erstes nachschauen ob der Stromunterbrecher auf "Aus" steht...

    Dann selbstredend so Sachen wie Benzin im Tank, Handgas auf null, Benzinhahn sicher zu, ob Motor dreht, ob Öl da ist. Und zwar egal ob ich fuhr oder nicht.

    Manche Sachen kann ich mit Foddos machen teilweise austricksen, dann brauche ich nicht mitten in der Nacht zu den Karren und nachgucken ob der Bezinhahn zu ist zum Bleistift, aber da mache ich teilweise 20 Bilder bevor mein OCD es akzeptiert.

    Das wirkt sich auch auf meine Schrauberei aus, weil ich recht simple Sachen die ich vorher noch ohne Probleme selber erledigt habe, teilweise weggeben muss, weil ich weiß das ich mir damit weitere Geschichten schaffe die ich dann kontrollieren muss. Ich habe beim Lokus der Frau Anfang Mai ein Rad gewechselt weil Platten, es ließ mich Wochenlang nicht in Ruhe ob ich die Radmuttern nachgezogen habe…

    Ich glaube so Vergaser aufmachen würde ich heute vor lauter Stress nimmer schaffen... Einer meinen besten Freunde lacht das wenn bei meinen Autos Öl fehlt, dann nur weil ich es durch das ständige Kontrollieren mim Peilstab aus dem Motor raushole...

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  • Naja, 200 Kilometer sind fuer einen 1929er Ford schon eine Ecke, zumal der Seitenventiler seit 1962 nicht mehr wie vielleicht 25-30 Kilometer am Stueck gefahren ist, und kein Mensch weiss wieviel der gelaufen ist, oder wieviel Oel der verbrennen wuerde.


    Auch, Kinder will ich damit auf Landstrassen nur ungerne kutschieren, ich nehme den Anton mal mit, und wir hatten ja die Jungs auf'm Strand hintendrin, aber so zwei Stunden Fahrt, plus zwei Stunden Stau wuerde ich den niemals antun wollen.

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  • das stimmt schon teilweise. wenn die kollegen mit den rods los sind, war nach 50km der tank leer und abwechselnd wurde nachgeschraubt.


    aber bei uns sind die kinder immer happy wenns mit den alten kisten los geht. "wann sind wir da?"

  • Tanken waere egal, 40 Liter passen rein, ich glaube jetzt ned das er sich das genehmigen wuerde, zumal es im Stau mit Schrittempo ging, und wenn ich's bis dahin geschafft haette, wuerde ich hoffen das ich Hirn genug haette den auszuschalten und einfach im Stau zu schubsen anstatt Sinnfrei Benzin zu verballern.


    Kinder waren auch happy damit auf'm Strand zu fahren, aber nach 8 Stunden nur Autos waren die heilfroh in Klimaanlage zu sitzen und nicht noch zwei Stunden Terror ertragen zu muessen. Auch, Sicherheit von 1929 mag genug sein wenn man in der Stadt mit 40-60 km/h unterwegs ist, aber so? Ich glaube nicht.

  • Oh, eine wunderbare Zombie-Bilder-Geschichte. :thumbsup:

    Vielen Dank dafür!


    Ja, es ist ein Unterschied, mit den Kleinen im Gepäck und dem Altblech unterm Arsch ein paar Stunden Spaß auf'm Strand zu haben, oder eine halbe Stunde Oberstress auf der Bahn. Also alles richtig gemacht.

    Trotzdem traue ich Dir und der Kiste zu, dass Ihr es auch auf Achse geschafft hättet. Ist alte robuste Mechanik, die kann noch was ab. :uglyzwinker:

  • Tach!

    Schöne Bilders!

    Ich war 2mal dort....das ist mir jetzt aber zuviel Trubel und zuviel Menschen....

    Wäre das nicht so überlaufen.....würde ich mir nochmal anschauen.

    Sind aber 750km von mir ....und Trailern ist keine Option für mich.Das müsste der Volvo oder der 203 schon auf eigener Achse machen...


    Das mit deinem "Kontrollzwang" kann ich nachvollziehen....mache Ansätze kann ich auch bei mir beobachten.....muß am Alter liegen....


    Gruss

  • Das mit deinem "Kontrollzwang" kann ich nachvollziehen....mache Ansätze kann ich auch bei mir beobachten.....muß am Alter liegen....

    Du ahnst es nicht. Die wildeste Scheisse die ich in Verbindung mit der Karre habe, ist wohl das staendige Nachkippen von Wasser. Der baut ja keinen Druck auf, das Kuehlwasser wird heiss, und dadurch ja mehr, denn steigt es nach oben, wird durch die WaPu weiter gefoerdert, und ab in den Kuehler. Wenn's zuviel wird, dann kotzt er es eben aus. Das Problem ist das ich den Wasserspiegel bei kalter Maschine nicht im Kuehler sehen kann, und somit nicht nachschauen ob's denn wirklich voll ist, deshalb kippe ich immer diesen Liter oder was es da ist ein, bis ich Fluessigkeit im Wasserkasten sehen kann (nen Liter hoert sich viel an, aber wenn der wech ist, dann sind im System noch 14 Liter drin). Im Endeffekt verpulvere ich einen Liter gute Kuehlfluessigkeit bei jeder Fahrt fuer nix.


    Und wie gesagt, der Kontrollzwang dominiert langsam mein Leben, zu dem Punkt wo ich Bauchschmerzen kriege wenn ich an irgendwelchen Bloedsinn denke, kann mir zum Bleistift wunderbar den Urlaub versauen weil ich sieben Tage ausser Haus damit verbringe zu ueberlegen ob ich den Taunus Schluessel wirklich in die Dose getan habe wo der hingehoert. Grillen ist ein Zirkus, weil ich noch Studenlang danach tausendmal sicher gehen muss das die Kohle nimmer warm ist usw. Oder beim Hausverlassen nachschauen ob ich keine unserer Katzen in der Garage eingeschlossen habe. Auweja. Auf'n Dachboden gehen ist eine Exkursion, nimmer feierlich, da kann man wunderbar hundertfufzig Sachen kontrollieren (ob Katzen rauf gingen, ob Licht aus ist, ob das richtige Licht aus ist, ob die Leiter beim abschliessen wirklich sicher verankert ist, ob die Sachen da so stehen das die nicht umkippen).

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