Knudsen 1,6 Einfachvergaser ruckeln warm

  • Hallo, ich habe das Problem, dass mein Knudsen nach längere Fahrzeit von über einer Stunde plötzlich schlecht Gas annimmt und anfängt zu ruckeln. Man kann dann nicht mehr schnell beschleunigen, sondern nur noch mit Gefühl Gas geben, sonst ruckelt es.

    Es tritt immer erst nach längerer Fahrzeit auf, bis dahin läuft er gut. Habt Ihr eine Idee?

  • Bei den derzeitigen Temperaturen wäre auch Vergaservereisung denkbar. Dadurch, dass im Venturi der Gasstrom beschleunigt wird und der Druck im DK-Bereich dadurch sinkt, wird dort Wärme entzogen, die im Extremfall zu Eisansatz (mehr "Raureif") führt, Düsen und Bohrungen verstopft und bis zum Absterben des Motors führen können. Stichwort "Verdundtungskälte" ... Das Phänomen kann bei Umgebungstemperaturen bis knapp über 10°C auftreten, früher selbst erlebt ...


    Um das zu vermeiden, wird üblicherweise die Ansaugluft vorgewärmt, z.B. indem sie unmittelbar über dem Abgaskrümmer angesaugt wird. Bei sehr warmem Motor (Stop & Go) wäre das allerdings zuviel des Guten, so dass bei höheren Außentemperaturen diese Vorwärmung wieder entfallen muß. Das muß man zum Teil "händisch" umstellen (Luftfilter-Saugrüssel schwenken, Klappen bedienen, etc. ...), manche Motoren haben dafür aber auch automatische Umschaltungen (Thermoventile, Luftklappen, Schalter, etc.). Dieses System solltest Du mal komplett auf korrekte Funktion prüfen.


    Auf Eisansatz prüfen ist nicht ganz einfach, denn das Eis im DK-Bereich schmilzt blitzartig wieder ab, sobald Du anhältst, weil der Vergaser weniger Luft zieht, der Fahrtwind entfällt und die Strömungsgeschwindigkeit im Leerlauf auf nahe Null sinkt. Es hilft nur, bei Auftreten anzuhalten, blitzartig die Motorhaube zu öffnen und sofort den Bereich des Vergaserfußes zu beäugen ...

  • Lustig, auf Vereisung hätte ich auch getippt, war mir aber nicht sicher. Hatte ich erst einmal deutlich spürbar, 5grad und leicht neblig, Rüssel ohne Verstellung und recht eintönige längere Landstraße. Im nächsten Dorf war es dann schnell weg.

  • Ja, die Vereisungsgefahr ist stark abhängig von Temperatur und Lufrfeuchte, sowie von den Baulichkeiten des Vergasers. Speziell enge Venturis scheinen das noch zu begünstigen. Beim Käfer (Solex PICT) war das immer recht stark, wenn die Vorwärmung nicht i.O. war.


    Wegen der "dritten Dimension" der Fortbewegung ist der Effekt bei Piloten besonders "beliebt".

  • gestern ruckelte es wieder nach ca. 1 Stunde Fahrt - Vergaser haben wir inzwischen gereinigt, Kugel und Gewicht waren nicht mehr vorhanden, habe ich jetzt aber im Vergaser.

    das Ruckeln kommt nach langer Fahrzeit, der Taunus nimmt dann sporadisch kein Gas mehr an und es roch gleichzeitig stärker nach Benzin...was kann ich tun?

    ....eventuell die Startautomatik, aber dann würde er doch schon eher schlecht laufen, oder?

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  • Längere Fahrt erwärmt die zündungsteile wie die Zündspule, die dann mit einem Isolationsfehler sporadisch ausfallen können, passt aber eher nicht zu deiner Beschreibung, denn die Spule richtet sich nicht so sehr nach der Geschwindigkeit des Gasgebens. Genauso der Kondensator, der kann auch nach einer Zeit der Belastung ausfallen und nach Abkühlung wieder laufen. Aber auch da passen die Symptome nur bedingt.

  • Längere Fahrt erwärmt die zündungsteile wie die Zündspule, die dann mit einem Isolationsfehler sporadisch ausfallen können, passt aber eher nicht zu deiner Beschreibung, denn die Spule richtet sich nicht so sehr nach der Geschwindigkeit des Gasgebens. Genauso der Kondensator, der kann auch nach einer Zeit der Belastung ausfallen und nach Abkühlung wieder laufen. Aber auch da passen die Symptome nur bedingt.

  • sollte eigentlich mit das kühlste Teil im Vergaser sein, da läuft ja immer frischer Sprit dran vorbei.


    Oder doch Spritmangel durch fehlende oder mangelhafte Tankbelüftung? Wenn der Autowagen wieder sich so verhält gleich anhalten und Tankdeckel abnehmen, wenns dann deutlich zischt, weil da kräftig Luft in den Tank gezogen wird, dann mal den Deckel prüfen.