Vergaserdüsen

  • 9°vOT muss auch noch nicht der Weisheit letzter Schluss sein, keine Ahnung mit deiner Nocke, werksmäßige 2.8i haben ja auch eine andere Nocke als die Vergasermotoren und bekommen 12° statt 9°.

    Was wirklich wichitg ist, dass die maximale Frühzündung nicht zu hoch ist, damit der Motor nicht kaputt geht (Hochgeschwindigkeitsklingeln, das man aber nicht hört), aber eben früh genug ist, damit auch wirklich Leistung anliegt, ZZP im Leerlauf einstellen ist einfach aber nicht der optimal, gerade bei gebrauchte Verteilern.

  • Vorsichtig vermutet, dürfte er bei HD120 / LK170 zwar gelaufen sein, aber vermutlich hat Leistung gefehlt? Wir waren ja oben von einer HD irgendwo zwischen 140 und 145 ausgegangen, dafür wäre dann 170 sehr klein und würde der Motor würde, speziell obenherum, recht stark anetten. Bei der Konstellation HD120 / LK170 sieht das anders aus und folgt wieder der "Weber-Faustregel" LK = HD+ ca. 50, die für Grundbestückengen in der Regel auch so einigermaßen funktioniert. Da die HD aber insgesamt sehr klein ist, dürfte, meiner "Kristallkugeldiagnose" nach, obenrum Leistung fehlen.


    Kannst Du ein wenig genauer beschreiben, was Dich am derzeitigen Laufverhalten stört ... ?

    Also ich muß nochmal nachhacken. Du vermutest auch das bei HD 120 / KD 170 Leistung fehlt. Aber nach Weber-Faustregel sollte er funktionieren, verwirrt mich etwas, da ich ja geneu diese Werte habe. Die vorangegangenen Kommentare lagen ja so bei HD 145 / KD 185.:unsure

  • Die Ford-Bedüsung ist vom Werk in umfangreichen Versuchen ermittelt, auf den konkreten Motor angepasst worden, da greifen die Weber-Faustregeln nur noch ganz eingeschränkt, oder gar nicht mehr.

    Im Mischrohr (oder -Kanal) werden Sprit (HD) und Luft (KD) gemischt, Weber spricht von "Emulsion tubes" (obwohl darin keine Emulsion erzeugt wird, sondern eher "blubbert" und den Sprit mit Luftblasen versetzt).

    Die HD gibt dabei die nötige Treibstoffmenge für Volllast. Die KD läßt Luft ins Mischohr, beides vermischt sich. Die Luftzufuhr ist über Last- und Drehzahlbereich nicht konstant, so dass im oberen Bereich entweder Anfettung, oder Ausmagerung erfolgt, je nach gewünschter Charakteristik. Die Mischrohre haben oft selbst noch kleine, kalibrierte Bohrungen, die auch noch (abhängig vom Schwimmerstand) in die Gemischbildung eingreifen.


    Ist jetzt in Volllast ein Motor zu fett abgestimmt, kannst Du

    • entweder die KD größer wählen, so dass er obenrum mehr Luft bekommt,
    • oder Du wählst die HD kleiner, so dass über den ganzen Volllastbereich weniger Sprit anliefert. Nur wirst Du nach dieser Methode irgendwann die mögliche Leistung drosseln ...
    • Dritte Möglichkeit: Einbau eines anderen Mischrohres: Dieses Verfahren ist am schwierigsten ohne genaue Messungen (Prüfstand) zu bewältigen. Beim Mischrohr gehen Zahl, Lage und Größe der Bohrungen nach außen, Durchmesser der Innenbohrung, sowie Aussendurchmesser mit ein. Ohne Not tausche ich normalerweise kein Mischrohr, weil man da an etlichen Variablen zugleich dreht ....

    Durch HD, Mischrohr und KD entsteht also ein genau auf den Motor abgestimmtes System, das man immer im Zusammenspiel betrachten muss. Es kann also passieren: HD140/KD185/Mischrohr F50 funktioniert, HD140/KD185/Mischrohr F6 funktioniert überhaupt nicht ..,

  • Danke für die ausführliche Erklärung. Heißt im Umkerschluß "probieren" und testen. Am besten habe ich gehört mit Lamda-Fahrt oder Lamdasonde die

    richtige Bedüsung herausfinden.

  • Ich benutze entweder das (recht teure) Innovate LM2 das auch mitloggen kann, oder das AEM Uego-Instrument 30-4110


    Beide nutzen die Breitbandsonde Bosch LSU4.9, die controllerseitig beheizt ist und deshalb sogar im Endrohr zur Messung angebracht werden kann.

    Bei allen Messungen immer sorgfältig zwischen Volllast und Teillast unterscheiden.

  • Hat das schon mal jemand probiert, die Sonde einfach nur ins Endrohr tüdern?

    Scheinbar kommt der aEM uego nicht immer mit Bosch Sonde wenn man die Amazon Bewertungen so liest.

  • hmmm, unpraezise. ich glaube man btaucht die flansche fuer diese dinger auch. kannst ja einbauen fuer permanent. die anzeigen gibts wohl mit als auch ohne sonde. 52 mm instrumente fuer cockpit.

  • Einfach ins Rohr stecken ?? Würde ich nicht machen ...

    a) moderne Lambdasonden sind recht empfindlich gegen z.B. Kondenswasser. Die Sonde sollte von (schräg) oben - etwa von 10 Uhr bis 2 Uhr-Position - ins Rohr ragen.

    b) Die Entnahmestelle muß minimal etwa 15-20 cm im Rohr liegen, sonst ist nicht ausgeschlossen, dass Umgebungsluft mitgemessen wird.

    Vom Innovate LM2 habe ich die "Abgasklemme" erstanden, so eine Art Impulsabgasrohr, bei dem die Sonde nach oben zeigt und außerhalb des Rohres sitzt, die Entnahme aber knapp 20cm im Rohr erfolgt ... funktioniert mit jeder Sonde mit M18x1,5mm Gewinde tadellos. (könnte man bei dem spochtlichen Preis aktuell natürlich auch nachbauen, im Set war sie damals bei knapp dem halben Preis).


    Die LSU4.9 ist kalibrierfrei, nach wenigen Sekunden messbereit und ungeheuer schnell in der Messung, Sogar Fehlzündungen eines Zylinders lassen sich im Log ausmachen ...


    Das AEM 30-4110 kann auch loggen, wenn man ein Interface bastelt oder Extra-Gerätschaften kauft, es hat einen seriellen 2-Draht-Ausgang.

    Es gibt ein Set ohne die Sonde und eines komplett mit Sonde. Zumindest im großen Set sind verschiedene Gehäuseringe und Wendezifferblätter in silber und schwarz dabei. Die Skalen sind in Lambda und in AFR dabei.


    Lambdasonden dieser Art nie unbestromt im Abgasstrom lassen, das killt sie in sehr kurzer Zeit.

  • Noch ne Frage zur Lambdasonde. Insbesondere wenn sie im Hosenrohr installiert wird:

    brauche ich beim V6 2 Stück / eine je Hosenrohr, oder reicht es, eine Zylinderbank zu überwachen?

  • Besser wäre zwei, da Du die Bänke ja auch einzeln verstellen kannst am Vergaser.

    Ja, es gibt eine Ausgleichsbohrung in der Brücke, aber trotzdem kannst Du eine Seite fetter laufen haben als die andere.

  • Wenn ich das hier richtig verstehe, könnte man aber die eine Sonde auch an der Stelle einbauen, wo beide Krümmer zusammentreffen. Ist dann halt ungenau, aber eben nur halber Preis.

  • Das wäre beim Granada MkI das kurze Stückchen Endrohr hinter dem Endtopf - also die Variante Abgasklemme.


    Suicide Jockey - Du schreibst ja, daß das tadellos funktioniert.

    Wie wirkt sich denn die Verzögerungszeit aus?

    Wird die Messung ungenau, da sich vielleicht auch das Abgas insbesondere bei schnellen Wechseln der Drosselklappenstellung in den Töpfen durchmischt und damit einen "Mittelwert" bildet?

    Und wenn - ist das überhaupt relevant?

  • Bislang habe ich keine Verzögerungen/Verfälschungen feststellen können. Die von Dir erwähnte "Vermischung", ich will sie mal als "Glättung" bezeichnen, sorgt im Gegenteil für eine ruhige Anzeige.

    Sowohl die LSU4.2 (die früher in den Innovate-LM2-Paketen verwendet wurde, aber noch gelegentliche Frischluft-Kalibrierung brauchte), als auch die LSU4.9 sind "rasend schnell" in der Messwerterfassung.


    Da die Abgase, je nach Temperatur, mit tlw. nahe/über Schallgeschwindigkeit im Auspuff strömen, sind die 3 Meter bis zur Abgasklemme nicht spürbar verzögernd. Es muss halt nur sichergestellt sein, dass, insbesondere bei Nockenwellen mit großer Überschneidung, die pulsierende Abgassäule im Rohr nicht Frischgas in den Auspuff zurücksaugt. Diese Gefahr ist aber hinter einem Schalldämpfer nicht mehr zu befürchten, wenn die Entnahmestelle (fast) 200mm tief im Rohr liegt.


    Wer bezüglich der Abgasklemme Bedenken zur Eintauchtiefe hat, könnte natürlich (z.B. aus Kupferrohr-Reststücken) eine längere Version löten, gerades Endrohr genügender Länge vorausgesetzt. Bei Bedarf messe ich gern die vorhandene Klemme aus und poste die Maße hier. Auch Aufstecken eines Silikonschlauches sollte funktionieren, probiert hab ich das aber nicht.


    An dieser Stelle sei aber nochmal gesagt, dass die Abgasklemme nichts für den Festeinbau ist, Stichworte "Robustheit", "Alltagstauglichkeit", "Querschnittsreduzierung" ... Beim Festeinbau bleibt nur der Einschraubnippel M18 x 1,5mm. Auch wenn ich im Motorsport/bei der zylinderselektiven Abstimmung Einzelzylinder erfassen will: Eine Breitbandsonde darf nicht unbestromt/ nicht controllergeregelt im Abgasstrom verbleiben! Das LM2 gibt es in einer Ausführung für zwei LSU-Sonden, so daß ein V6/V8 zumindest bankweise gemessen werden kann. Will ich Einzelzylinder erfassen, hilft nur (richtig teuer) pro Zylinder eine separate Sonde und Controller/Instrument, oder jeweils "Motor aus, umschrauben, Motor an, messen, Motor aus ..."


    Tante Edit kam gerade rein und meckerte: Bei den Innovate-Klamotten ist zwar Logging ohne Probleme möglich und recht komfortabel, aber die Amis haben sich bei der Drehzahlerfassung auf eine echte Bastellösung eingelassen, die einen Haufen Probleme mit der Erfassung an der Zündspule hat. Hier funktioniert nur entweder ein impulsformendes Interface, oder die ebenfalls angebotene Induktivzange.

  • Na mal sehen wann ich überhaupt so weit komme, aber dann spendier ich vielleicht pro 4zyl /Bank eine Sonde. Der Wechsel von 1 auf zwei versager bietet ja Gelegenheit für allerlei verstellmöglichkeiten.