Verteiler- Wartung... so als info für alle

  • da mein gr-1 am ende des urlaubs nur noch übel lief, dauernd ausging, fehlzündungen, kein sauberer leerlauf usw,

    schaute ich mal in den verteiler: voller metallspäne.

    nach ausbau des verteilers war dann zu sehen, dass die fliehgewichte schon das gehäuse halb durchgeschliffen hatten.

    grund war, dass alle beweglichen teile im verteiler völlig trocken liefen. sowas ausgenudeltes hatte ich noch nicht gesehen. sh. foto Nr. 3.


    also ratsam auch hier mal fett zu erneuern. da jetzt aber nicht jeder den verteiler rausrupfen will,

    hier ein paar hinweise wie man das für den wartungsfall von oben machen kann:


    die trägerplatte des unterbrechers lässt sich nach oben ausbauen, was ich vorher auch nicht wusste.

    das geht aber nur wenn man weiss, dass die platte wie eine art bajonett (nach ausbau aller gehäuseschrauben aussen)

    gegen den uhrzeigersinn ein stück gedreht werden muss.

    erst dann lässt sich die platte ausbauen und man erreicht die fliehgewichte.

    am besten vorher alles etwas mit sprühöl einnebeln, dann lässt sich die platte leichter lösen und drehen. siehe foto Nr. 2.


    nach ausbau der platte kann man die aufnahmen der fliehgewichte prüfen. spiel? -> schrott.

    wenn ok, kann man die welle von oben seitlich etwas ölen. dort kommt das öl vom oberen schmierfilz nämlich nicht an...

    edith ergänzt: mit dem schmierfilz oben wird nur die welle oben geölt, alles andere bewegliche bleibt trocken. siehe fotos...

    einbau der trägerplatte dann wie umgekehrt.


    vielleicht taugt es dem einen oder anderen, bevor der verteiler aufgrund 40 bis 50 jahre alten, nicht mehr vorhanden fetts im eimer ist.

    bzw. spart es die ewige suche nach dem problem am gaser (nach der alten us- regel: most carburator- problems are ignition- problems...)


    da es drehende teile sind, wäre das sündhaft teure haftschmierfett von Bosch FT1V4 ideal. das soll es wieder geben. normales fett ist da nicht ideal, aber besser als nix....

    verteilernocken fetten dann nich vergessen.

    wenn sich einer ne grosse tube kaufen mag, ich kaufe ihm gerne 1/5 davon ab, das reicht mir bis über die rente :rolleyes


    siehe fotos:


    img_39818pjsc.jpg">1- trägerplatte vor ausbau


    verteilerloesengrundoikw9.jpeg">2- lösen der trägerplatte


    img_39822nmkud.jpg">3- trägerplatte ausgebaut, ausgenudelte fliehgewichte



    jruss.

    5 Mal editiert, zuletzt von fochtfahrer () aus folgendem Grund: zum besseren verständnis :)

  • Verteilt der Filz das Öl an allen nötigen Stellen? Hab meinen letztens in Getriebeöl getränkt nachdem er wohl lange nichts abgekriegt hat.

  • moin.


    also nochmal, da es nicht so richtig angekommen scheint:

    der filz oben schmiert nur den oberen teil der welle,

    der bereich mit den fliehgewichten, da wird nicht geschmiert oder geölt, das läuft sich trocken.


    taunusrainer: guter tip, danke. mal schauen obs so ein fett im haushalt gibt. hatte nur normales sprühfett.

    2 Mal editiert, zuletzt von fochtfahrer ()

  • Ich glaub ab Granada 3 steht ATF im WHB anstatt Motoröl für den Schmierfilz.

    Das Zeug sollte dann wohl überall hinkommen wo es nötig ist.

  • mal schauen obs so ein fett im haushalt gibt

    Ansonsten hab ich immer einen 6Pack von diesem Zeug parat: Ist preiswert und kannst für fast alles verwenden. Ich sprüh das überallhin wo was rosten könnte oder quietschen. Das kriecht überall rein und man bekommt es fast nicht mehr weg, nur mit nem Benzinlumpen. Sogar für meine Heckenschere Motorsäge und Frauchens Fahrrad gut geeignet...

  • jo, ist alles ohne schmierung in der regel. und dann leiert die geschichte umso schneller aus.

    bei problemen sucht man dann ewig am gaser herum... wie ich auch vorher...


    seit tausch des verteilers: gutes starten, schöner leerlauf, sauberes beschleunigen.

  • Mein Bosch-Verteiler hat unten seitlich ein eingepresstes Blechdeckelchen.

    Wenn man das heraushebelt, müsste man prima an die Schmierstellen kommen :spitze:

  • ja, den gibt es auch, nur ist dem blechdeckel meist schwierig beizukommen, ggf. muss man den verteiler erst drehen.

    wenn man die platte oben abbaut, und das war ja der sinn des freds damit man erstmal weiss, wie die ausgebaut wird.

    damit muss man nichts neu einstellen bzw. höchstens den kontaktabstand.

  • Hier ein Bild aus dem Knudsen WHB. Der Yogi auf Seite 398 mag zwar für den Kent gedacht sein, aber weil niemand da das Rad neu erfunden hat, sind alle mehr oder weniger gleich aufgebaut.

    Der Schmierfilz (2) bekommt zwei Tropfen Motoröl, die durch die hohle Welle des Nocken (4) auf die Grundplatte mit den Fliehgewichten (9) gelangen. Die gleiche Fliehkraft, die die Gewichte den Nocken verstellen lässt, schleudert das Öl ins Gehäuse (21), von wo es unter der rotieren Grundplatte durch entlang der Welle (10) in den Motor läuft.

    Hr179m.png


    Und genau deshalb nimmt man auch Motoröl. Steht unter anderem so im Granada '75 oder, wie hier, im TC'80 WHB. (5. und Abb.21)


    SFSk0g.jpg


    Regelmäßige Pflege ist natürlich Pflicht, aber nicht soviel daß der Verteiler absäuft.

    ATF verharzt übrigens an der Luft und klebt dann auch wunderbar. Es würde vermutlich nicht die Fließgewichte komplett festhalten, aber vermutlich doch bremsen. Oder eben die Kontaktplatte an der Verstellung hindern.


    Auch wenn hier exemplarisch ein Kontaktverteiler gezeigt wird, gilt gleiches auch für die Verteiler der Transistorzündung.

    2 Mal editiert, zuletzt von DC ()

  • ATF verharzt übrigens an der Luft und klebt dann auch wunderbar.

    Das höre ich zum ersten Mal. Sprichst Du aus Erfahrung?

    Ich hatte ein Döschen mit ATF (am Getriebehals aufgehängt um hinauslaufendes ATF aufzufangen) sicher 15 Jahre der Luft ausgesetzt und habe keinerlei Anzeichen von Verharzung bemerkt.

    Falls ich es noch nicht entsorgt habe, werde ich mal nachschauen.

  • super dass ihr da nochmal drauf eingeht.

    war gedacht um zu erinnern dass man da mal schauen sollte. der verschleiss ist ja schleichend... und ich hatte natürlich eiwg am gaser rumgedreht, da die zündung sonst in ordnung schien...

    bei meinem verteiler war das alles trocken gelaufen, trotz tropfen im filz. vielleicht auch verstopft.

  • Für mich war und ist der Beitrag super, denn ich baue gerade meinen 2,6er Turbo wieder auf, hatte den Verteiler auch schon in der Hand und den Filz auch "nur" geölt.

    Ich werde die Platte jetzt auch einmal abnehmen und drunter schauen. Wäre ja Mist, wenn der Motor nach der Revision nicht richtig läuft und der Fehler nicht gefunden wird.


    Danke für den Beitrag! :thumbsup:


    Gruß schmidtla