V6 Nockenwellenlageraus- und Einzieher Maße und Anleitung

  • Moin!


    Um die Lager der Nockenwelle beim V6 aus- und einzuziehen sollte man möglichst genau gefertigte Druckstücke verwenden.

    Ich habe vier Druckstücke, zwei Zentrierstücke und zwei Auszieher gedreht.


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    Folgende Maße sind herausgekommen.

    Länge des Absatzes a 10mm, des Absatzes b 40mm.


    Druckstücke:

    1. a 47,00 b 43,90

    2. a 46,60 b 43,53

    3. a 46,20 b 43,15

    4. a 45,80 b 42,75


    Führungs- bzw Zentrierstücke:

    6. a 49,50 b 45,75

    7. a 49,50 b 43,90


    Auszieher:

    Für Lager 1 und 2: Durchmesser 46,40mm, angefast dass er quer nicht breiter als 40mm ist

    Für Lager 3 und 4: Durchmesser 45,60mm, angefast dass er quer nicht breiter als 40mm ist.


    Dies sind die Maße der Motoren ab 82 mit 43,9mm Lagerdurchmesser. Wenn man sich Werkzeug für Motoren bis Baujahr 81 mit 41,9mm Lagerdurchmesser bauen will muss man die o.g. Werte um 2mm verringern, außer die Länge der Teile, die ist ja nicht relevant.


    Die Drehteile waren zwar schön geschlichtet aber noch rillig genug dass ich alles lieber nochmal mit Schmirgelleinen und Schleifvlies auf der Drehbank bearbeitet habe.


    Zum Ausziehen benötigt man dann noch eine Gewindestange, dazu passende Muttern und einen Flachstahl als Zugstück mit passendem Loch für die Gewindestange sowie eine Distanzhülse (oder ein kurzes Rohr) mit Innendurchmesser 50mm oder größer.
    Gewindestangendurchmesser so groß wie möglich wählen, ich hab M18 genommen und alle Drehteile auf 17,9 aufgebohrt. M16 sollte auch gehen. Bei M12 wird wohl alles etwas wackelig und man kann die Lager versauen. Kann klappen und problemlos gehen, muss aber nicht.


    Einziehen in folgender Reihenfolge:


    Lager 3

    Lager 2

    Lager 1

    Lager 4


    Nach jedem Lager den Block aufrichten und die Nockenwelle sacht einführen und drehen. Nicht dass Lager 3 versaut ist und man Lager 2 und 1 auch wieder raushauen darf. Dabei alle Lager etwas mit Getriebeöl einschmieren, das haftet gut an den Lagerstellen.

    Wenn alles gut ist und die Nockenwelle läuft macht man dann das dritte Bier auf.


    Hier noch ein Bild mit den Ausziehern drauf, diese seitlich abgefrästen Drehteile:


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    Zum Ausziehvorgang:


    Nockenwelle ausbauen, hinteren Lagergassendeckel von vorne her ausschlagen (möglichst nicht mit der Gewindestange die man für die Lager verwenden will!). Idealerweise baut man auch die Kurbelwelle aus dass man die Ölbohrungen kontrollieren kann. Bei Lagern mit umlaufender Nut nicht unbedingt notwändig aber bei mir war der Block eh so nackt wie an dem Tag als der Gießer ihn schuf also beschreibe ich genau mein Vorgehen.


    Für das vordere Lager benötigt man eine weitere Distanzhülse mit Innendurchmesser 50 oder ähnlich da man sonst das Lager nicht sonderlich weit ausziehen kann...
    Ausziehstück quer reinschieben, hinterm Lager wieder aufrichten, Gewindestange mit Mutter von hinten durch das Loch schieben, vorne Distanzhülse und Flachstahl drauf und das Ganze dann mit einer Mutter rausziehen. Eventuell 2 Muttern auf der Stange kontern dass die Stange sich nicht mitdreht, das passiert sehr gerne wenn die Lager sehr fest sitzen.

    Das zweite Lager ausziehen ist ein Scheiss, man schafft es kaum den Auszieher dort hinzuschieben und aufzurichten, aber irgendwann hat man es dann geschafft und man geht wie beim ersten Lager vor, nur die 50mm Distanzhülse kann man entfernen da man den Flachstahl direkt auf den vorderen Lagersitz Auflegen kann.

    Für Lager 3 und 4 nimmt man dann den kleineren Auszieher und schiebt ihn von hinten rein wie es hier ja generell beliebt ist. Zurecht.


    Nach dem Ausziehen unbedingt alle Lagersitze mit Bremsenreiniger oder Ähnlichem säubern. Das geht durch die Bohrung der Stößel recht gut. Eventuelle Grate in der Lagergasse mit Schmirgelpapier subern wenn man drankommt.


    Einziehen geht dann im Endeffekt andersrum:

    Hinten ins Lager 4 das Führungsstück 6 rein, Druckstück 3 mit zwei Muttern auf der Gewindestange fixieren, Lager drauf, Lochposition des Lagers mit einem Strich auf dem Druckstück und die Position des Lagers auf dem Druckstück mit einem Stift markieren. So kann man das Loch von der Kurbelwelle her beleuchten und sehen ob das Druckstück richtig steht und das Lager sich auf dem Druckstück nicht verdreht hat. Sollte man Lager mit umlaufender Nut gekauft haben (sehr empfehlenswert!) ist es nicht ganz so wichtig mit der Lochposition bei Lager 2 und 3. Das Lager langsam einziehen und immer wieder alles auf korrekten Sitz kontrollieren. In die Bohrungen von der Kurbelwelle und von den Kipphebelwellen her reinleuchten ob die außen umlaufende Nut genau mittig sitzt. Wenn ja ist das Lager weit genug eingezogen und idealerweise sieht man von der Kurbelwelle aus das Loch das die Nockenwelle mit Öl versorgt. Block aufrichten und schauen ob die Nockenwelle leicht läuft.


    Bei Lager 2 folgt das Gleiche vorgehen, nur mit Druckstück 2. Ebenso wieder den Lauf der Nockenwelle kontrollieren.


    Bei Lager 1 in Verbindung mit Druckstück 1 geht das Ausrichten des Loches schon leichter, man kann ja alles passend hindrehen und beim Einziehen schön beobachten. Bei mir war es so dass sich das Lager kein bisschen verdreht hat sobald es einmal angesetzt war, ist also alles nicht so wild. Tiefe dann so dass das Lager ca 1-2mm innerhalb der Kante des Lagersitzes steht. Und wieder die Nockenwelle rein...


    Für das Lager 4 muss man das Zentrierstück 7 ins Lager 1 setzen (schön schmieren dass man nichts verkratzt) und das Lager 4 mit dem Druckstück 4 von hinten einziehen. Hier auf die Position der beiden Löcher achten aber das ist wie bei Lager 1 sehr leicht. Wieder 1-2mm weiter als den Absatz reinziehen.


    Dann die erneute Kontrolle ob die Nockenwelle dreht. Wenn ja dann den hinteren Lagergassendeckel mit etwas Dichtmasse einschlagen und fertig ist die Arbeit.



    Hier noch weitere Bilder:



    hier das Zentrierstück 6 in der Lagerbohrung 4. Ging leider nicht ganz rein weil es minimal zu groß gedreht wurde. Habe das Maß für die Anleitung schon entsprechend korrigiert.

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    Deshalb habe ich dann meinen Motorhalter gefleddert und als Verlängerung missbraucht. Sonst hätte ich statt des Lagers mein Zentrierstück eingezogen...


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    Hier wird gerade Lager 1 eingezogen. Bleistiftstrich auf dem Lager um ein eventuelles Verdrehen des Lagers beobachten zu können. Dem war aber nicht so, alles gut gegangen.


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    Lager 1 am Platz, ein bisschen über den Rand gezogen

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    So sieht es am Schluss idealerweise aus


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    Fazit:

    Hab mich bisher nicht an das Thema rangetraut aber mit dem richtigen Werkzeug ist es wirklich kein Hexenwerk. Genug Zeit lassen und man kriegt es hin.

    4 Mal editiert, zuletzt von Mafijoosi93 ()

  • Mafijoosi93

    Hat den Titel des Themas von „Nockenwellenlageraus- und Einzieher Maße“ zu „V6 Nockenwellenlageraus- und Einzieher Maße und Anleitung“ geändert.
  • Masse fuern Essex hab ich- bei bedarf als Datei per mail.. Auch n Satz Aus/Einzieher. Keine Zentrierstuecke- macht ne Platte, mittig aufgesetzt.

  • moin rainer,

    ausleihen, oder so. ja. ich will daran nicht reich werden.

    ist nur im moment unguenstig, da ich in kuerze mal den herren auf‘m dampfer abloesen muss, welcher dort schon 5 monate festsitzt.

  • Abend!


    Hab nun auch nen Satz für die kleinen Lager, allerdings nur ohne die seitlich abgefrästen Auszieher. Probiere die Tage mal ob er taugt.


    Kann also bald beide Sätze verleihen.