Da hier alle gerne Bilder gucken und ich immer wieder gefragt werde wie das geht, zeige ich es hier für alle die sich ein individuelles Teil basteln wollen. Der Bau des folgenden Teils hat etwa eine woche, immer 2-3 Stunden nach Feierabend gekostet.
Hier erstmal der vorher nachher Vergleich:
Grundsätzlich muss man sich zunächst überlegen, ob das Bauteil am Fahrzeug verbleiben soll, oder ob es abnehmbar sein soll. Soll es abnehmbar sein, muss zunächst die Fläche großzügig mit Frischhaltefolie und anschließend mit Alufolie abgedeckt werden. Danach muss mit Blechstreifen, Lochband, oder Röhrchen eine abschraubbare Verbindung zum Fahrzeug geschaffen werden. In meinem Fall war dies nicht nötig, da der Lampenträger am Camper verbleiben sollte. Dann könnt ihr mit Styropor und Bauschaum das Bauteil basteln und formen. Zum formen eigent sich nahezu alles, was ihr finden könnt. Zum Beispiel eignet sich für eine Lampeneinfassung oder eine Armatureneinfassung HT-Rohr oder leere Klopapierrollen. Das Styropor wird zunächst grob zugeschnitten und ans Fahrzeug gepappt. Dazu eignet sich der Leim, den ihr später noch braucht. Dieser sollte Seewasserfest sein, damit er das Harz aushält. Das ist der Eimer links im folgenden Bild. Mit dieser Mänge hätte ich locker zwei Lampenträger machen können.
Ist das Styropor, eure Formteile und oder der Bauschaum angebracht, könnt ihr das ganze mit einer Flex mit Drahtbürste zunächst grob in Form bringen und anschließend mit 40.er Schleifpapier und Schlichtfeilen die konturen ausarbeiten.
Kleinere Styroporteile lassen sich auch prima mit dem Leim anbringen.
Anschließend bekommt das Ganze eine Pappmaschehülle. Allerdings wird es nicht wie herkömmlich mit Tapetenkleister und Zeitungspapier hergestellt. Ihr nehmt dafür den Seewasserfesten Leim und zeitungspapier. Je kleiner die Zeitungsfetzen, desto Formgetreuer das Resultat. Das Papier muss beim verkleben vollkommen umschlossen sein. Diese Pappform verleiht dem Bauteil Stabilität, trotz einer gewissen Flexibilität, schützt das Styropor vor dem Harz, Spart gewicht und massenhaft Geld und unangenehme Arbeit mit den Glasmatten. Es sollten etwa 7-10 Lagen Zeitung sein.
Anschließend, wenn das Ganze getrocknet ist, kommen die Glasmatten (ca 560g/m) mit dem Epoxidbharz drauf. 2 max. 3 Lagen sollten reichen. Es sollten Glasfasermatten sein und keine Gewebematten. Gewebematten sind zwar stabieler, lassen sich aber bescheiden formen. Die Glasmatten werden einfach mit einem Pinsel per tupfen aufgetränkt. Auch hier gilt wieder, je kleiner die Schnipsel, desto formgetreuer das ganze. Achtet drauf, dass es keine Luftblasen gibt.
Leider habe ich davon keine Bilder gemacht
Anschließend wird alles mit Karosseriespachtel, so dünn wie möglich, gespachtelt und in form geschliffen. Ist das erledigt, wird alles mit Spritzspachtel besudelt und fein geschliffen. Damit ist die Geschichte lackierfertig.
Wenn ihr ein abnehmbares Teil baut, müsst ihr das Teil vorm Spachteln natürlich vom Fahrzeug abnehmen und die Rückseite laminieren, damit kein Wasser eindringen kann. Bei einem Festen Teil, wie bei diesem Beispiel hier, könnt ihr natürlich nach dem Lacken das ganze mit einer sauberen Silikonnaht abdichten (oben im zweiten Bild zu sehen).
Ich hoffe, dass ich nichts vergessen habe...