Weber 32/36 reinigen und selber Überholen

    Du magst vielleicht die Vergasertypen besser kennen als ich und vielleicht auch die Teilenummern und was weiß ich noch. Aber wie Vergaser funktionieren, davon hast du keine Ahnung von.


    Wenn die Gemischeinstellung auf Zylinder 1 das Gemisch in Zylinder 2,3 und 4 an deiner Honda beeinflussen soll wie du sagst, wie kommt denn der Spritt von Vergaser 1 in die Brennkammern 2,3 und 4?


    Denk Mal drüber nach...

    Bei meinem Granada kommt ein Teil des Gemischs durch die linke Vergaserhälfte und den linken Teil der Ansaugbrücke, der Rest geht durch die rechte Seite.

    Beim Taunus geht alles durch einen Vergaser und einen Ansaugkrümmer.

    Deshalb hänge ich auch lieber den CO-Tester in die Esse.

    Zitat von DC

    Bei meinem Granada kommt ein Teil des Gemischs durch die linke Vergaserhälfte und den linken Teil der Ansaugbrücke, der Rest geht durch die rechte Seite.

    und genau an der Stelle müsste man das Gemisch der rechten und linken Bank getrennt einstellen. Wenn du den co-Tester dafür nimmst und beide gleichzeitig misst, kann die eine Hälfte zu mager laufen und die andere zu fett. Aber der co-Tester sagt: alles tutti, läuft perfekt.

    GAS1H mir gefällt nicht dass Du taunusrainer hier unterstellst von Vergasern keine Ahnung zu haben. Hier 3-4 Tage angemeldet sein und dann so auf die Kacke hauen, Du solltest vielleicht mal etwas runterfahren... ich bin mir sehr sicher dass er mit "gegenseitig beeinflussen " die Synchronisation der Vergaser mittels Uhren gemeint hat. Am Schluss wird dann jeder Vergaser gemischtechnisch abgestimmt, gleichzeitig sieht man das Ergebnis dann an den Colortune Kerzen....

    Du hast mit Deinen Aussagen in Bezug auf CO Messungen , welche hinten am Endtopf sozusagen Mischmessungen sind, natürlich recht .. was die Doppelvergaser der V6 betrifft, ne vernünftige Reinigung, Überholung und Grundeinstellung der Vergaser reicht hier meist aus um einen vernünftigen CO Wert zu erzielen, sofern sozusagen "beide" Vergaserklappen sich auch synchron bewegen, kein Hohlkopf falsche Düsen reingeschraubt hat, und vor allem auch die Basics wie Zündung und Ventilspiel stimmen.

    So eine Colortune Kerze hab ich noch nie gebraucht um einen Köln Klumpen vernünftig zum Laufen zu bringen.

    Ich schließe aus Reiners Aussagen, vier Kerzen zum synchronisieren zu brauchen, dass er meint mit der Colortune-Kerze synchronisieren zu können. Und das geht nun mal einfach nicht. Diese Kerzen zeigen lediglich die Flammenfarbe, welche Rückschluss auf die Brenntemperatur und somit aufs Gemisch zulassen. Zu dem sitzen sie natürlich, für den Zeitraum der Messung, im Brennraum und nicht im Ansaugtrakt. Wie soll man an der Stelle und noch dazu mit einem Glasklumpen den Unterdruck messen?


    Ich denke nicht das Dinge, die ich Jahre lang gemacht habe und mir in meiner Lehre so beigebracht bekommen habe sich plötzlich ändern, weil ich nicht lange genug in einem Forum angemeldet bin um eine Meinung haben zu dürfen. Wenn jemand schreibt, dass der Himmel grundsätzlich grün ist, habe ich das nicht anzuzweifeln und darf ihm nicht sagen das er farbenblind ist, weil ich nicht lange genug angemeldet bin?

    Vielleicht atmen alle mal durch die Hose und ihr bastelt einfach nen Zugang für die lambdasonde an die Hosenrohre.


    Keine Verfälschung der Werte durch weite Wege oder Filter und niemand muss bunte Kerzen, die er nicht gut kennt oder mag nutzen.

    Durch die Hose atmen?

    Damit könnte man dann schonmal die Grundfunktion der Lambdasonde testen...:thumbsup:

    tim, hast du mein eigentlich noch? dann kann der captain die auch mal testen. ich kann damit eh nicht umgehen :michi:



    Zitat von Boybetterknow

    Hat die lambda dann nich das gleiche problem wie der co - zb für den fall v6 ..

    eigentlich schon, ginge nichtmal mit fächerkrümmer, wenn du vier lamdasonden installierst. aber was soll der quatsch bei dem motor auch

    Ok, mal durchgeatmet und auf wesentliche konzentriet.

    Dieses Forum ist doch zum Gedanken und Erfahrungsaustausch unter Laien. Und mit dem, was wir hier abgeliefert haben ist Raketentier nicht geholfen.

    Hier also die Überholung im Überblick:


    Am ausgebautem Vergaser drehst du, sofern dir die Grundeinstellung nicht bekannt ist, die Mehrmengenverstellschraube, umgangssprachlich auch als Gemischschraube bekannt, vorsichtig rein und zählst die Umdrehungen. Das stellt sicher, dass du ohne großes Rumpelbieren den Eimer wieder ans Laufen bekommst, um ihn anschließend vernünftig einstellen zu können.


    !!!!Sei äußerst vorsichtig beim eindrehen!!!!


    Wenn du zu fest zudrehst, kann es sein, dass die Spitze abbricht. Wenn du die Grundeinstellung kennst, lass diesen Schritt ausfallen.


    Als nächstes wird der Vergaser in alle Einzelteile zerlegt. Eingeschrumpfte Bauteile natürlich ausgeschlossen. Was dabei aber gern vergessen wird: die Venturi-Röhrchen auch. Danach wandert alles, abgesehen von den zu ersetzenden Bauteilen ins Ultraschallbecken. Hierfür kommt ein stark entfettender Reiniger ins Ultraschallbecken. Du solltest das Becken nicht wärmer als 60 Grad machen, da sonst der Schwimmer Schaden nehmen könnten. Dort verweilt der Vergaser nun einige Stunden.


    Nach dem Bad bläst du die Teile mit Pressluft ab. Am Vergasergehäuse werden alle Kanäle gründlich ausgeblasen!


    Die nächste Station ist der Waschtisch, wenn vorhanden. Dort werden alle Teile gründlich mit Kaltreiniger gewaschen und gespült. Anschließend wird dann wieder mit Pressluft abgeblasen. Und auch sämtliche Kanäle werden wieder gründlich durchgeblasen. Der sehr dünne, ölige Film der dabei entsteht, schützt das Material vor erneutem anlaufen.


    Danach baust du alles wieder so zusammen, wie du es zerlegt hast. Bewegliche Teile wie die Achse der Drosselklappe werden mit einem dünnen Öl (kein WD40. Das ist flüchtig) benetzt. Gegebenen Falls vorhandene Labyrinthe vom Gasgestänge werden natürlich gefettet und nicht geölt.


    Hast du den Vergaser wieder zusammen und die Grundeinstellung gemacht, wird er wieder montiert.


    Lass den Motor warmlaufen und kontrolliere anschließend das Gemisch, bei Leerlaufdrehzahl mittels Abgastester oder Colortune-Kerze.


    Korrigiere gegebenen Falls das Grundgemisch bis der CO-Gehalt stimmt, oder die Colortune-Kerze richtig schön dunkel blaue Flammen zeigt.


    Hier findest du die Einstellwerte für deinen Motor: https://www.motomobil.com/mein-ford,17.html


    Du solltest es auch in Erwägung ziehen das Ventilspiel und die Zündung vorher einzustellen, da sich das Strömungsverhalten und der Zündzeitpunkt natürlich auf die Verbrennung auswirken.


    Ich wünsche dir viel Erfolg...

    Zitat von GAS1H

    Du solltest es auch in Erwägung ziehen das Ventilspiel und die Zündung vorher einzustellen, da sich das Strömungsverhalten und der Zündzeitpunkt natürlich auf die Verbrennung auswirken.

    das ist eigentlich das entscheidende. vergaser sind selten wirklich verstellt

    Zitat von OnkelB

    das ist eigentlich das entscheidende. vergaser sind selten wirklich verstellt

    Aber nach einer Überholung und Reinigung sind sie das defenitv, da alles auseinander war.

    Wenn die colortune Kerzen noch zu haben sind, besteht Interesse die aufzuteilen, mit V6/8 reichen ja Zwei...ich hätte da nämlich Interesse!

    Ansonsten nehme ich auch vier und würde gegebenenfalls zwei wieder abgeben...

    Zitat von GAS1H

    Mit der Colortune-Kerze stellst du nur das Gemisch ein. Das hat nix mit dem synchronisieren zu tun

    Habe nie was anderes behauptet.

    Also:

    Zuerst stellt man die Grundeinstellung laut Vorgabe ein, dann montiert man die Vergaser.

    Etwas rumspielen, bis Motor läuft, warmlaufen lassen.

    Uhren anschließen, synchronisieren.

    Kerzen raus, colortune rein, Gemisch einstellen.

    Genau so wirds gemacht und nicht anders.


    Beim Gemisch einstellen wirst Du erstaunt feststellen, dass beim Drehen an der Schraube von z.B. Vergaser 1 sich auch das Flammenbild von z.B Zylinder 2 ändern kann, zusammen mit der Drehzahl. Das liegt unter anderem an der Pilot-Fuel-Jet. Deshalb immer alle vier Zylinder im Auge behalten, dazu sind vier Colortunes praktisch unerlässlich, wenn du nicht zig mal die heißen Dinger rein und raus schrauben willst.

    Zitat von taunusrainer

    Genau so wirds gemacht und nicht anders.


    Beim Gemisch einstellen wirst Du erstaunt feststellen, dass beim Drehen an der Schraube von z.B. Vergaser 1 sich auch das Flammenbild von z.B Zylinder 2 ändern kann, zusammen mit der Drehzahl.

    Doch. Es wird defenitv anders gemacht. Lass die Uhren Mal dran und Dreh an einer Gemischschraube. Dann wirst du feststellen, dass sich da gewaltig was am Unterdruck tut. Du änderst damit den Luftdurchlass des Beipasses, nicht etwa die Sprittmenge. Die ändert sich durch die Durchströmung des Beipasses auf Grund des Venturieffekts.


    Und die Änderung der Flammenfarbe in Zylinder 2 (aus deinem Beispiel) ändert sich nicht wegen der Gemischveränderung an Vergaser 1, sondern nur und ausschließlich wegen der geänderten Drehzahl.


    Wenn man es richtig machen will, ist das was du geschrieben hast bis zum warm laufen lassen korrekt. Danach geht es wie folgt weiter:


    Schritt 1: Zündkerze von Zylinder 1 gegen die Colortune-Kerze tauschen


    Schritt 2: Vergaser Nr.1 wird mittels Gemischschraube eingestellt


    Schritt 3: Colortune-Kerze raus und die Zündkerze wieder rein


    Schritt 4: Leerlaufdrehzahl wird erneut eingestellt


    Diese vier Schritte werde wiederholt, bis alle Zylinder eingestellt sind. Und erst dann kann synchronisiert werden.


    Wenn du mir nicht glaubst, frag einen anderen Zweiradmechaniker. Oder ich kann Mal gucken, ob ich mein Fachkundebuch noch finden kann. Ist sehr lehrreich was da so drin steht.

    Bebildert ist's auch...