TC3 1.6 ruckelt und beschleunigt nicht

Bei mir ist der Elektrodenabstand eine Daumennageldicke, die wiederum 0,7mm entspricht...

Einstellung der Ventile überprüfen, Schlepphebel kontrollieren und Druckverlustprüfung vom Zylinder der nicht arbeitet.

Die französische Lösung greift nicht unbedingt. Kopf ab ist immer erst der letzte Schritt. Wenn ein Zylinder nicht befeuert wird, sieht der zwangsweise schmierig ais, weil der Sprit die Ölkohle/den Ruß anlöst.

Mach erstmal einen Kompressionstest. Der ist zwar nur bedingt aussagekräftig, sollte aber reichen.
Beim Kompressionstest wird gemessen, welchen Druck der Zylinder kurzfristig aufbaut. Die Druckverlustprüfung arbeitet mit externer Druckluft. Die wird durch das Kerzenloch in den Zylinder gegeben, der Kolben geht nach unten und man schaut ob der Zylinder den Druck hält.

Kompressionstest geht hauptsächlich auf Ventile und Kopfdichtung, die Druckverlustprüfung nimmt auch die Kolbenringe mit rein.

Die Ventilschaftdichtungen sorgen nur dafür, daß kein Öl entlang des Ventilschaftes in den Brennraum gelangt.

Dein Thema ist die Zündung. Warum läuft der eine Zylinder nicht mit? Solange der Kolben nicht aussieht wie ein pickeliger Jugendlicher, sollten die Ventile zumindest ausreichend in Ordnung sein, als daß es keine Ausrede gibt, warum jener Zylinder im Ruhestand ist.
Wenn die anderen Zylinder laufen, kommt Sprit in den Motor und das Gemisch stimmt grundsätzlich.
Wenn die anderen Zylinder laufen, kann es nicht am Zündzeitpunkt liegen.
Es bleibt das Ventilspiel, wozu auch der Schlepphebel und die Nockenwelle selbst gehören, Zündkabel und die Kerze.

Mal blöde Frage: sind alle Nocken an der Nockenwelle gleich hoch?
Wenn Du die Ventilhaube abnimmst, befindet sich darunter, unter anderem, ein dünnes Röhrchen welches die Nockenwellenlagerböcke im oberen Bereich verbindet. Das Röhrchen hat kleine Löcher seitlich und darüber erfolgt die Schmierung des Ventiltriebs nach dem Giesskannenprinzip. Ist eines dieser Löcher verstopft, wird eine Nocke/Schlepphebel/Ventil nicht geschmiert und sowohl Nockenwelle als auch Schlepphebel laufen ein. Schleifen sich gegenseitig ab. In der Folge wird aus der Nocke ein rundes Ding. Dann kann man zwar lustig den Abstand zwischen Schlepphebel und Ventil einstellen, aber das Ventil wird nicht gedrückt.

Könnte auch sein das ein Einlassventil Probleme macht (undicht), weil er ja in den Vergaser zurückdrückt wie oben geschrieben wurde.

Wenn wirklich ein Einlassventil abpfeift, dann ist es was großes, da die Ventile ja schon bespielt wurden. Zeigt aber der Kompressionstest.

Wenn die Viskokupplung fest ist, dann überhitzt der Motor dadurch garantiert nicht, denn dadurch läuft das Lüfterrad permanent voll mit, d.h. man hat immer so viel Wind wie geht, keinesfalls zu wenig.
Die originalen Kopfdichtungen sind eigentlich auch sehr unanfällig (der Reprokram taugt teils nur für die Mülltonne, zumindest beim v6 gibt´s da derben Mist zu kaufen).
Ich empfehle immer die Viskogeschicht ezu entsorgen und auf E-Lüfter oder starren Lüfter umzubauen, die Viskokupplungen sind teuer und in einem Alter in dem die scheinbar nur noch kaputt können.

btw gibt es mindestens 2 Versionen Viskokupplungen, da wäre also auch erstmal zu klären welche du hast.

von dieser Version:
https://www.motomobil.com/kueh…umpe,2669,15911190-4.html
sollte ich noch einen guten gebrauchten übrig haben.

Hallo beachte auch das die dicke Schraube vom Viscolüfter Linksgewinde haben müsste , und das mit dem Öl bei Kompressionstest machen

meist unseriöse A...händler, weil durch zusätzliches Öl im Zylinder die Kompression immer etwas höher geht.

ich fahre immer starr. Visko haette man der Welt auch ersparen koennen

Die Idee vom Visko ist an sich nicht schlecht, nur taugen tut das mittlerweile halt nix mehr und E ist noch besser.

Das Deutsche Museum zu Minga hat ein wunderbares Mitmachmodell zur Videokupplung. Allerdings nicht mit Wachsstift, sondern mit Kurbel zum Antrieb.

Ist die Kompression mindertoll, so könnte Öl im Zylinder die Kolbenringe zu mehr Dichtigkeit motivieren. Obenrum hat es weniger Einfluss, da es sich dort nicht dauerhaft festsetzen kann. Ergo wäre der Folgeschluss, daß bei deutlich verbesserter Kompression in der Wiederholungsprüfung, die Kolbenringe nicht mehr vernünftig abdichten.

Ist aber nicht Dein Problem. Verschlissene Kolbenringe sorgen für erhöhten Ölverbrauch und eine entsprechende Fahne an der Esse, hindern den Motor aber nicht an seiner Funktion. Gebrochene Kolbenringe hinterlassen zusätzlich Spuren in der Zylinderwand. Aber auch damit läuft der.

Abgerissenes Ventil siehst Du im Kolben, mehr Möglichkeit die Kompression unter die Funktionsgrenze zu reduzieren gibt es fast nicht.

Mal angenommen, das entsprechende Auslassventil öffnet nicht, dann würde der Kompressionsdruck wieder über das zugehörige Einlassventil abblasen, alsbald sich dieses öffnet. Aber alles nur Theorie.

Manchmal ist zwar ein Zündfunke sichtbar, wenn man die Kerzen einzeln gegen den Motorblock testet, aber dessen Intensität reicht zur Zündung nicht. Tausch mal Kerzen und Kabel untereinander und schau, ob dann evtl ein anderer Zylinder den Dienst verweigert.

Kompression, jetzt mit eingestelten Ventilen, noch mal messen.