Servopumpe Taunus/Granada reparierbar?

  • Es geht um die pumpe mit dem Blechreservoir, siehe Bild unten, die hat bei mir gezickt:
    Die Servolenkung ging nach dem Starten gar nicht, erstmal mit voller Kraft hin und her lenken, dann kam die Unterstützung. Habe dann die Pumpe getauscht und jetzt geht wieder alles wie es soll.
    Es sieht so aus als müsste man die alte Pumpe entsorgen, oder kann die jemand reparieren oder braucht ein Pfandteil für ne reparierte?
    Ich schmeiße ungern Sachen weg.


  • Ehrlich gesagt klingt das nach zu wenig Suppe im System. Hat die alte vielleicht auch noch dabei geschrieen?


    Grundsätzlich kann man die Pumpen reparieren.

  • nein, das wars nicht. Habe sogar verschiedene ATF ausprobiert, dünnere (Dexron IV) und dickere (Liquimoly 1300) aber immer das gleiche.
    Schätze der Druck war zu gering oder da ist vllt ein Filter drin der zu ist.

  • Gebrauchte Pumpen hab ich selber noch vier Stück. Mit einer solchen gehts ja jetzt auch wieder. Wollte nur wissen, ob ich die defekte Pumpe wegwerfen muss oder ob die jemand reparieren kann
    oder sonstwie braucht.

  • Kürzlich hatte hier mal jemand ein ähnlich gelagertes Problem, da hing das Überdruckventil bei warmem Öl fest, weil sich ein Grat gebildet hatte.
    Oder warst das sogar Du???

  • Nein, ich hatte ein Problem mit meiner P7 Servopumpe. Genaugenommen mit dem Filter im separaten Vorratsbehälter. War ganz was Anderes.




    Nachdem hier niemand die defekte Taunus-Pumpe braucht oder richten kann, klopp ich sie jetzt in die Tonne.

  • Und wieder auf. Der Fred und die Pumpe.

    Ich wollte schon immer wissen, wie die Blechpumpen von innen aussehen. :biggrin

    Ausserdem fand ich die Fehlerbeschreibung interessant.



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    Der rückseitige Schlauchanschluss stellt gleichzeitig eine Kombination aus Überdruck- und Regelventil dar. Ausserdem hält es, zusammen mit dem Stehbolzen, das Gehäuse an der Pumpe.



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    Der Verschlusstopfen hat unten einen Stift mit Feder. Der Steuerkolben wird von der grossen Spiralfeder gegen den Stift vom Verschlusstopfen gedrückt. Wenn man den Sechskant an der Rückseite des Steuerkolbens öffnet, findet man das Überdruckventil.


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    Der Kunststoffantrieb trennt Pumpe und Gehäuse


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    Der verschleimte dunkle Knopf ist nichts anderes als ein Kühlschrankmagnet und soll wohl Späne an der Saugseite der Pumpe aufsammeln.



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    Der rückseitige Deckel wird von einem Sprengring gehalten und von einer inneren Feder gegen den Sprengring gedrückt. Durch eine seitliche Bohrung kann man den Sprengring nach innen drücken um ihn zu greifen.



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    Die beiden Stifte sind nur gesteckt und hindern die inneren Bauteile am verdrehen.


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    Das gestreifte Muster ist einfach nur Dreck und lässt sich mit dem Lappen abreiben. Ich würde auf ein Magnetfeld tippen, denke aber das hätte eine runde Form.


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    Der Pumpendeckel von der Innenseite.


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    Voilà, eine Flügelzellenpumpe. Der Rotor wird von einem weiteren Sprengring gesichert.


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    Die Drehschieber sind nur gesteckt.


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    Rotor, Stator und Bodenplatte


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    Der Dichtring der Welle. Die Welle sitzt in einem Gleitlager und wird permanent über einen zusätzlichen Kanal von der Pumpe geschmiert


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    Schleifspuren am Drehschieber


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    Nichts auffälliges gefunden, Pumpe zusammengebaut und mittlerweile werkelt sie wieder in Rainers Auto.

    Das Problem war wohl nur ein verschmutztes Ventil.

  • Danke Gregor! :spitze:


    Das hat mich schon ewig interessiert.


    Wenn Du möchtest darfst Du das auch gerne noch mal mit einer Hobourn-Eaton-Pumpe machen :biggrin

  • :thumbsup
    die Flügel im pumpenrad werden nur durch die Fliehkraft nach außen gedrückt? Erstaunlich, dass das dann mit einem relativ großen hub so gut funktioniert.

  • Nur Fliehkraft und ohne Feder, wollte ich schreiben.

    Aber wenn ich mir die beiden Platten anschaue, die den Rotor einklemmen, entdecke ich diese kreisrunde Nut. Auf der Seite ohne Bohrung für die Welle, ist die Nut wirklich rund. Auf dem Bild, wo der Rotor entfernt ist und nur noch einzelne Flügel in der Pumpe stehen, hat das Gegenstück der kreisrunden Nut zwei gewollte Engstellen, ungefähr dort, wo der Stator wieder Raum gibt.


    Aufgrund Deiner Frage, wäre ich geneigt, zu vermuten, die Fliehkraft wird hydraulisch unterstützt.

    Diese zweite Platte hatte ich zwar, genauso wie die Welle in der Hand, aber da gibt es leider keine Fotos von. :crying

  • Vielen Dank für diesen lehrreichen Beitrag. Ich hätte eine Zahnradpumpe da drin vermutet. Vielleicht noch eine Anmerkung:

    Diese Pumpen scheinen auf die Ölviskosität empfindlich zu reagieren, zumindest wenn sie älter sind. Ich habe an einer anderen Pumpe mit dem gleichen Fehlerbild Versuche gemacht mit

    -Dieselöl (geringste Viskosität, am dünnsten) ->ging gar nicht

    -ATF VI ->ging sehr schlecht

    -Dexron II ->ging sehr schlecht

    -ATF1300 ->ging schlecht

    -Hydrauliköl HLP68 (höchste V., am dicksten) ->geht gut

    also: Je dickflüssiger desto besser die Funktion.

    Ich vermute: je älter die Pumpe, desto mehr Leckmenge geht zwischen dem Flügel-Rotor und dem Pumpendeckel bzw. -boden durch.

    Ich habe das HLP68 dringelassen und es geht auch bei Kälte sofort nach dem Starten.

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  • Ich glaub die Verbindung in den Hohlraum hinter jedem Plättchen ist nötig, damit sie sich frei bewegen können, aber ist irgendwo in der Pumpe höherer Druck vorhanden, der die Flügel drücken kann? Unwahrscheinlich.

    Die Abdichtung am Umfang ist somit relativ verschleißunempfindlich, was für die Stirnseiten eher nicht gilt. Aber das läßt sich ja offensichtlich mit dickerem Öl ausgleichen.

  • Die Pumpe drückt auf alle Fälle Öl durch einen gesonderten Kanal an der Welle vorbei. Das Gleitlager der Welle ist dabei auch gezogen, wie ein Kanonenrohr. Gut möglich, daß d auch Druck für die Flügel abgezweigt wird.

    Ausserdem müssen die Flügel ja auch nicht die Pumpe überdrücken, sondern es braucht dort maximal einen kleinen Anschubser.