Weber Vergaser 32 36 DGAV tropft aus Zerstäuber

  • Hallo,


    ich bin ganz neu hier in dem Forum, das mir nun mehrfach wegen meiner Frage von Bekannten empfohlen wurde.


    Ich habe letzten Herbst ein älteres englisches Auto gekauft und über den Winter wieder hergerichtet. Die Technik stammt aus einem Ford Cortina mit dem 2 Liter Reihenmotor OHC und einem Weber 32 36 DGAV Vergaser drauf. Der Vergaser war das einzige Teil, das ich weggegeben hatte zur kompletten Überholung, da er recht verdreckt war und auch Falschluft an den Lagern der Drosselklappe gezogen hatte. Die Überholung wurde in einem Fachbetrieb der nur Vergaser überholt durchgeführt. Nach dem Einbau und der Einstellung lief er für gut 100km und dann lies mich das Auto stehen als ich an einer Kreuzung vom Gas musste. Er sprang zwar sofort wieder an und lief auch, aber ohne Gas ging er auch sofort immer wieder aus.
    Vermutlich hatte der Vergaser da schon mindestens 2 Probleme.
    Nach langer Suche hatte ich festgestellt, dass die sekundäre Drosselklappe nach Erwärmung angefangen hat zu klemmen (die wurden ja beim Vergaserüberholen neu gelagert). Also kam der Vergaser noch mal ganz raus und ging zurück in die Werkstatt, die die Überholung gemacht hatte. Nun geht die Klappe. Ich kann auch den Motor starten und könnte fahren.
    Bei der Suche haben wir aber auch festgestellt, als wir bei abgebautem Luftfilter auf den Vergaser gesehen haben, dass vom Zerstäuber der ersten Stufe Sprit eintropft.


    Die Sache treibt mich zur Verzweiflung, weil ich die Ursache nicht finden kann. Auf der ersten Stufe bzw. der Primärseite tropft aus dem Zerstäuber im Leerlauf immer Sprit. Habe den Luftfilter abgebaut, wenn ich starte fängt es sofort an aus dem Zerstäuber zu tropfen, egal ob nach Kaltstart, nach einem Warmstart oder beim Stop beim Fahren. Wenn ich nun nicht ganz falsch informiert bin darf aus dem Zerstäuber im Leerlauf kein Sprit kommen soll (leider habe ich da keine Erfahrung oder eine Möglichkeit zum Vergleichen, ob das stimmt).
    An der elektrischen Benzinpumpe hängt ein neuer Druckminderer der nur knapp 0,2 bar Druck zum Schwimmer durchlässt (hab das mit 2 verschiedenen Manometern aus der Arbeit kontrolliert). Der Schwimmer soll oben bei einem Maß von 35mm die Schwimmernadel schließen (nachdem die Nadel etwas federt, weis ich nicht genau für welchen Zustand der Wert von 35mm gilt). Nach der Überholung war sogar etwas mehr ca. 36mm eingestellt. Inzwischen habe ich am Schwimmer noch etwas nachgebogen, so dass der Schwimmer schon bei einem Abstand von 39mm zum Deckel oben die Schwimmernadel schließt, so ist das Flüssigkeitsniveau auf jeden Fall noch tiefer. Ich habe den Deckel des Vergasers auch testweise auf ein Glas gesetzt und die Pumpe laufen lassen, der Schwimmer steigt und die Nadel macht zu, das funktioniert. Das Flüssigkeitsniveau in der Schwimmerkammer ist mehr als 10mm tiefer als der Zerstäuber. Mit den 39mm habe ich jetzt zwischen Deckelkante und dem oberen Flüssigkeitsniveau im Glas 28mm gemessen (vielleicht weis jemand wo bei dem Vergaser das Flüssigkeitsniveau in der Schwimmerkammer liegen sollte). Trotzdem kommt im Leerlauf aus dem Zerstäuber Sprit.
    Wenn ich nur die elektrische Pumpe anschalte läuft der Sprit in die Schwimmerkammer und die Nadel macht zu. Es läuft nicht weiter aus. Testweise habe ich mal den Motor mit dem Anlasser gedreht (ohne Zündung), das hat schon ausgereicht, dass Sprit eingetropft ist.


    Motor habe ich wie oben gesagt den 2 Liter Ford Reihenmotor und einen Weber 32 36 DGAV Register Fallstromvergaser. Die Bedüsung ist der Standard für den Vergasertyp: Auf der Primärseite/ Stufe 1 Zerstäuber 3,5 Hauptdüse 1,4 Korrekturdüse 1,7 Leerlauf 0,6 Mischrohr F50 Schwimmernadel 2,0. Wenn ich in der Werkstatt die Überholt hatte nachfrage bekomme ich nur die Info der Vergaser soll nicht tropfen und der Schwimmerstand ist zu hoch bzw. der Pumpendruck zu hoch. Beides scheint auf jeden Fall nicht zu groß zu sein.


    Nun bin ich langsam ratlos wie ich weiter suchen kann. Ist die Bedüsung ok? Der Schwimmer ist nicht Messing, sondern der Kunststoff (bei Messing weis ich dass man über 40mm einstellt) aber ist es möglich, das ich bei dem Kunststoffschwimmer auch noch weiter muss. Die Entlüftung der Schwimmerkammer sollte auch ok sein, da ich von oben durch einen Spalt den Sprit sehe.


    Schon mal vielen Dank für Tips.


    schöne Grüße
    Sigi

  • ich kann mich dunkel erinnern über dieses Problem hier schon mal bei einem Solex EEIT gelesen zu haben. Allerdings lief der Motor top trotz tröpfeln. In der Suchfunktion müsste man wohl Vergaser tröpfelt oder tropft eingeben.
    Die Lösung war beim Solex glaub ich die Verstellung der Vorspannung der Beschleunigermembran, da ist eine Gewindestange die mit einer Mutter gesichert/gekontert ist. Willi hatte damals die Lösung des Problems.....ob es beim Weber auch so ist?

    Einmal editiert, zuletzt von ford17m ()

  • Hallo,
    danke schon mal für die schnelle Antwort und diesen Hinweis. Da muss ich mal sehen, ob es sowas in der Art bei meinem Vergaser gibt.
    Der Motor springt auf jeden Fall trotz des tropfens gut an und auch wenn man am Gas zieht passt es. Nur eben im Leerlauf fällt es auf, dass er nicht rundläuft, weil ja immerwieder durchs eintropfen zu viel Sprit kommt. Da schwankt er zwischen fast ausgehen und hochdrehen auf etwas über 1000 Umdrehungen.

  • mea culpa, da hab ich wohl was verwechselt, bei dem Solex tropfte es aus dem Einspritzröhrchen, ich schätze du meinst aber das Zerstäuberrohr das direkte Verbindung mit den HD hat...

  • bei dem Plastikschwimmer sind die Maße 35/51mm, senkrecht hängend ohne Dichtung gemessen. Korrigiere das mal, beobachte was passiert und tue es hier kund


    Cheers, Jürgen

  • da wird der deckel oder der kleine schlach der unterdruck gesteuerten beschl.pumpe verzogen / undicht sein.


    die membran wird ja durch den unterdruck gegen die federkraft gezogen. fällt der unterdruck
    weg, wenn sich die drosselklappe öffnet, drückt die feder auf die mebran und die pumpe spritzt ein.


    wenn der deckel undicht ist wird der unterdruck nicht gehalten und die pumpe fängt an zu tropfen...

  • Nachdem hier und auch in einem anderem Forum, in dem ich die Frage gestellt hatte, die Düse der Beschleunigerpumpe ins Spiel gebracht wurde, wollte ich noch einmal ganz sicher sein, dass ich keiner optischen Täuschung unterliege und evtl. nicht richtig erkenne, wo der Sprit austropft.
    Ich habe bei laufendem Motor ein kleines Stück saugfähiges Papier mit einer langen Pinzette unter den Auslauf der Beschleunigerpumpe und unter den Zerstäuber gehalten. Es ist eindeutig der Zerstäuber der eintropft.


    Überdruck kann in der Schwimmerkammer eigentlich nicht sein, da ich den Sprit in der kleinen Öffnung neben den Starterklappen in der Schwimmerkammer sehen kann. Die Benzinpumpe hat nicht zu viel Druck, die Nadel schließt mit dem Schwimmer. Die Maße mit 35 und 51mm kenne ich. Vom Instandsetzer waren ca. 36 und 50 eingestellt.


    Habe schon überlegt, ob es sein kann, dass der Kunststoffschwimmer schwerer als normal ist. (Die werden aus Nitrilkautschuk geschäumt, wenn bei der Fertigung etwas mehr Material in die Form kommt, dann wäre er nicht nur schwerer, sondern er könnte auch nicht so gut aufgeschäumt werden, was wiederum weniger Lufteinschluss und weniger Auftrieb bedeuten würde. Ein solcher Schwimmer müsste dann, wie auch die Messingschwimmer, ein größeres Maß für die Einstellung haben, weil er tiefer liegt). Interessant wäre das Flüssigkeitsniveau in der Schwimmerkammer als Maß/Abstand zum Deckel zu kennen, dann könnte man den Schwimmerstand sicher kontrollieren und einstellen.


    Deshalb habe ich mal vorsichtig etwas nachgebogen und habe nun oben 39mm wenn der Schwimmer die Nadel schließt. Dabei ist zwischen Schwimmerdeckelkante und Flüssigkeitsniveau ein Abstand von 28mm. Leider habe ich bis jetzt nichts gefunden, wo bei dem Vergaser das Niveau idealerweise sein sollte. Ich denke ist das Niveau zu hoch drückt der Sprit mit zu viel Druck auf die Düsen und kommt in den Zerstäuber rein. Dann müssten die Düsen enger sein. Oder stimmt das so nicht, weil das Niveau in der Schwimmerkammer ohnehin tiefer (mehr als 10mm) als der Zerstäuber liegt?

  • Moin,
    ist der Motor Serie, oder ist eine andere Nockenwelle oder ähnliches verbaut?
    Es gibt unten in der Schwimmerkammer dieses Anreicherungsventil "Power Valve", welches über die Membrane (mit der langen Stange/Feder dran) oben im Schwimmerkammerdeckel über Unterdruck betätigt wird. Das ist recht empfindlich auf schwankenden Motorunterdruck durch eben eine schärfere Nockenwelle oder eine ausgelutschte Fliehkraftverstellung im Verteiler (wandernder Zündzeitpunkt) und kann dann durch die entstehende Pumpbewegung des Anreicherungsventils Sprit bis in den Zerstäuber fördern. Bin mir jetzt aber nicht sicher, ob das Anreicherungsventil nur zum Zerstäuber der ersten Stufe geht :wonder: Könnte aber sein, vielleicht könntest du das Anreicherungsventil ja mal probehalber irgendwie deaktivieren um das auszuschliessen.

  • Hallo,
    in wieweit der Motor Serie ist kann ich leider nicht sicher sagen. Ich weis das der Kopf vom Zweitbesitzer in England überholt wurde und auf Bleifrei umgebaut, was sonst evtl. noch geändert oder ob was geändert wurde ist mir leider nicht bekannt. Dieser ist leider auch schon verstorben, da kann ich keine Infos mehr bekommen. Aufgebaut wurde das Auto von jemanden aus dem Mc Laren Formel 1 Team, er hatte den Motor komplett revidiert, das hat er mir geschrieben, nachdem mir gelungen ist ihn ausfindig zu machen. Ventilspiel, Zündzeitpunkt usw. ist alles Standard.
    Vielleicht ist mein Verdacht, dass die neu eingebauten Schwimmer doch schwerer als die alten sind doch richtig. Ich habe den Schwimmerstand nun um einige Millimeter weiter gebogen (so dass die Schwimmernadel schon früher zu macht) und so scheint es zu funktionieren. Nach dem Kaltstart kommt zwar noch was über den Zerstäuber rein, aber ich vermute dass das ok ist, weil kalt ja auch die Drehzahl noch höher ist und so der Luftstrom was reinzieht. Nach einem kurzen Warmfahren habe ich den Luftfilter runter und gesehen, dass nun nichts mehr tropft. Gas nimmt er an, da scheint noch genug zu kommen. Werde das nun die nächsten Tage weiter beobachten und testen.
    Wenn mir noch was vernünftiges einfällt, wie ich die Sache mit dem Anreicherungsventil richtig testen kann werde ich das machen und es hier posten.


    Schon mal vielen Dank an alle die mir hier mit Tips und Ratschlägen geholfen haben.