Mein Ford Consul-Fred...Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft

  • Hey Leute...


    4 1/2 Jahre ist es jetzt her das mich das Ford-Fieber gepackt hat.
    Damals in jungen Jahren noch an Käfern geschraubt, eine ganze Zeit abstinent und dann war es wieder soweit meiner Leidenschaft, Hobby und Liebe zu alten Karren aufleben zu lassen.
    Eigentlich hatte ich mich nie so richtig mit Ford Granada / Consul beschäftigt, doch dann stand er vor mir. Ein Ford Consul 2 TL in Sahara-Beige, braunem Vinyldach, Bj. 1975 mit V4 1.7 Motor. Und das ganze auch noch im Nachbarort!


    "Den schau ich mir an", war mein Gedanke und so begann eine Geschichte von Ford-Leidenschaft, Forum, Freundschaft, manchmal Frust, aber auch Glück ,Teilemessi-Dasein und anderen Dingen. Diese möchte ich euch erzählen!


    So stand er damals in der Anzeige.


    Damals wusste ich noch nicht, was für ein Glücksgriff dieses Auto sein sollte. Gut im Blech und Lack, nicht perfekt aber gute Basis, schliesslich wollte ich ja auch schrauben, basteln und nicht nur fahren. Dat kann ja jeder ;) . V4 Motor...ok-wird schon ausreichen, da sollte ich mich täuschen, aber das wird später erzählt.


    Nun war ich stolzer Besitzer eines Ford Consul's.

  • Das Erste was geändert wurde und wo ich auch gleich die Hilfsbereitschaft des Forums kennenlernen durfte, waren die kleinen Radkappen. Einmal Grosse bitte!
    Vorher:

    Nacher:

    Viel besser!


    Es folgten immer wieder kleine Änderungen, wie hier mal ne neue Zierleiste, da mal ein neuer Schalter. Die Tachoblende durfte dabei auch nicht fehlen.
    Beige, in Beige, in Beige, in Beige:


    Jetzt Holzfunierimitat:

  • Blechmässig und auch Technisch hat der Consul bis dahin mich nicht geärgert. Bis auf einen festsitzenden Bremssattel nach dem Winterschlaf. Also neue Bremsen einmal komplett gemacht.


    In dem Zuge auch gleich mal mit Fluid Film rumgesaut.

  • So ging die Zeit ins Land und die Idee auch einen Granada im Alltag zu fahren wurde geboren. Ein Dailydriver sollte her und wieder mit Hilfe des Forums wurde ich fündig. Der jüngere Bruder kam dazu.

    Ford Granada, 4TL, Bj. 1980, 2.3 V6
    Aber das ist ne andere Geschichte und zu finden unter " Mein Dailydriver...Die Geschichte meines goldenen 2er Granada"


    Da man ja total bekloppt ist musste jetzt auch noch ein Kombi her.

    Ist aber auch ne andere Geschichte.

  • Zwischendurch meinte der Consul, er müsste mich ärgern. Der V4 Motor machte zicken. Fehler war schnell gefunden. Gebrochener Kolbenring am 3.Zylinder der Riefen in der Laufbahn hinterlassen hat X/ .
    Damals stand ich vor der Frage was jetzt tun. Motor revidieren, anderen V4 suchen oder gleich auf V6 upgraden. Wollte Original bleiben und ein neuer V4 Motor zog in den Consul ein. Nachzulesen in " Consul V4 auf V6 umbauen oder doch lieber Motor überholen..."


    Ob es eine gute oder schlechte Entscheidung war so vorzugehen, mag ich jetzt nicht mehr zu beurteilen. Auf jedenfall hat es Erfahrung in die Technik gebracht, die Saison war gerettet und hat mir geholfen das letzte Projekt besser zu verwirklichen!

  • So kommen wir zum jetzigen Stand des Consul's.
    Zwischendurch ging es noch mal an die Optik. Gelbe Nebelscheinwerfer und Sportstahlfelgen.

  • Irgendwie geisterte immer der Gedanke durch meinen Kopf, doch einen V6 in den Consul zu implantieren. V4 ist zwar lustig, aber die Laufkultur meiner anderen Granada V6 fand ich viel, viel besser.
    Mir wurde die Entscheidung abgenommen, da mir letzten Winter ein 2.3 V6 mit Getriebe und Anbauteilen zu einem Preis angeboten wurde, wo man schlecht "Nein" sagen konnte.


    Und so war ein neues Projekt geboren...man hat ja sonst nix zu tun :dc:


    Also V4 mit Getriebe raus.

    In der Zwischenzeit ist der 2.3 V6 bei mir angekommen.


    Ja...aufhübschen wollte ich den Motor sowieso, aber den definitiv :dc:
    Beruhigend bei der Sache war, das der Motor aus einem laufenden Wagen ausgebaut wurde. Somit...aussen Pfui innen Hui. Sonst wäre mir jetzt Angst und Bange geworden.

  • naja, ganz nett. aber längst nicht so spannend wie die sache mit tims deckenventilator.
    da hat man aber auch ewig nix gehört.

  • Also frisch ans Werk. Motor und Getriebe trennen, Anbauteile ab und den Motor erstmal an den Motorträger gespaxt.


    Der Dreck muss runter. Ein Gemisch aus Benzin, Bremsenreiniger, Kaltreiniger + Dampfstrahler brachten dann das zum Vorschein




    Die Wasserpumpe machte natürlich auch Ärger. Die Schrauben die ich versucht habe mit Knarre zu lösen, sind natürlich abgerissen. Mit dem Schlagschrauber ging es besser. Zum Glück sind nur die Köpfe abgerissen und es schauten noch ca. 3-4 Gewindegänge aus dem Block. Ich konnte jeweils eine Mutter aufdrehen, festschweissen und dann vorsichtig rausdrehen.
    Dann erste Schicht Lack. Baumarktlack 3 und 1 und Pinsel. Vorher natürlich bestimmt 5 mal entfettet den Klotz mit Bremsenreiniger und Silikonentferner

    Nach 3 Tagen die 2. Schicht

  • Das Getriebe habe ich dann mit Bremsenreiniger und Drahtbürste auch bearbeitet. Vorderen Teil wieder mit 3 und 1 gestrichen, hinteren Teil mit Klarlack besprüht.



    Sieht hinterher kein Schwein, aber mir gefällt es .

  • Die Trockunsphasen mussten ja Sinnvoll genutzt werden und somit habe ich mich mit der Achse und der Lenkung beschäftigt. Der gekaufte Schlachter hat eine Servolenkung + S-Stabi gespendet. Neue Achsträgerbuchsen sollten auch verbaut werden. Obere konnte ich als Original Ford besorgen, bei den unteren habe ich auf MM-Ware zurückgegriffen. Original war nicht zu bekommen. Wenn man die unteren Originalen mit den Repros vergleicht, fällt auf das die Repros von MM etwas härter sind. Der Gedanke Pu unten zu verbauen war erst da, der Preis für die Dinger hat das aber verworfen.
    Also ran ans Werk. Achse drunter weg nehmen kein Problem. Schrauben gingen alle einfach los. Da zahlt es sich doch aus, wenn die Karre nur ein Schönwetterauto ist. Untere Gummis kein Problem, viel Silikonspray, eine Knarrenverlängerung und ein Vorschlaghammer reichten. 3 Schläge und raus waren die. Die Oberen wollten mit dieser Methode natürlich nicht :TufkaP: . Alte Scheiße und nun?
    Da ja natürlich kein Austreiber/ Einziehwerkzeug zur Hand war, musste jetzt die " Doityouself " Methode her.


    Ein Tip als Instrumente zum Einziehen war eine Gewindestange und ein Ölfilterschlüssel. Womit rein, damit auch raus. Funktionierte nicht :cursing: . Selbst eine 10.9 Gewindestange setzte über. Fehler daran war bestimmt das ich nur eine M6 Gewindestange hatte, M8 passte leider nicht durch die Öffnung des Ölfilterschlüssels. Also kurzerhand dann doch die dicke Lippe weggeschnitten und siehe da, jetzt ging die Schlagmethode.

  • Mit Reifenwichse die Gummis richtig eingeflutscht und die ganze Sache retour.


    Keine 5 min. waren die unteren drin. Man muss sich nur auf den Gummis von MM Markierungen selber machen, damit man Sie in der richtigen Einbaulage einzieht.


    Die Oberen gingen so auch gut rein. Schwerer aber auch kein Thema.

  • Die Servolenkung hatte ich im Winter schon sauber gemacht. Neue Manschetten und Spurstangenköpfe montiert.

    Upgrade von 20iger auf S-Stabi :thumbsup:
    Alles an die Achse geschraubt und rein damit ins Auto.

  • Am Motor ging es zwischenzeitlich auch weiter. Da er ja aus einem laufenden Wagen ausgebaut wurde, hab ich mich nur auf die Sachen konzentriert, die wirklich nötig waren oder man einfach macht, wenn der Motor aus einem Auto raus ist. Simmeringe waren beide kaputt, Ölwanne bekam direkt auch ne neue Dichtung, neue Kupplung und die Ansaugbrückendichtung. Hab eine von Reinz verbaut. Man merkt schon den Unterschied in der Qualität zu anderen Dichtungen. Kann ich nur empfehlen.
    Motor und Getriebe wieder verbunden und nun konnte der Motor rein ins Auto.

  • mal so als Frage:
    Wenn die Ölwanne eh ab war, hast du dir mal die Haupt- und Pleuellager angeschaut? Mehr abschrauben brauchst du nicht zum wechseln, und die Pleuellager sind "Verschleißteile".

  • Ehrlich...nö.
    Klar sind die Lager wichtig, aber dann kann man noch mal eben das anschauen, hier was tauschen, hier was auswechseln und schon ist man bei einer Revidierung des Motors.


    Er läuft und dat war mir wichtig.

  • schön, so eine Zusammenfassung von so viel Schweiß, Arbeit, Freude (und bestimmt auch manches Leid) über n paar Jahre.
    Dein Consul schaut super aus und macht bestimmt auch zum Fahren Spass. Und schön ist doch auch, dass es trotzdem immer wieder Grund gibt, irgendwas zu schrauben ;-)

  • @ChristschnBale
    Danke, Danke...zu den leidigen Themen komme ich auch noch. Ist dann doch nicht alles glatt gelaufen beim Umbau X/ .
    Plus Narbe an der Stirn, einmal voll mit dem Drehmoment-Schlüssel abgerutscht und getestet ob mein Dickschädel härtet ist als Stahl :la:

  • Da der Motor und das Getriebe aus einem 83iger Granada stammen, stand ich vor der Frage welche Getriebetraverse ich nehme. Vorher einen Fred von Dulle gelesen, das er Probleme mit der Schraubengrösse beim MK1 hatte. Selber das ganze verglichen und kann es nur bestättigen. Löcher in der Traverse bei der 83iger Traverse kleiner. Mit Bibo noch mal geschrieben und mich dazu entschieden die alte Traverse vom MK1 zu nehmen. Ich hatte da auch mal ein neues Gummi für besorgt. Vergleich mit dem gebrauchten Gummi ergaben leichte Höhennterschiede und auch im Härtegrad.

    Ob es jetzt die richtige Entscheidung war kann ich noch nicht beurteilen. Vibrationen beim Fahren habe ich, nur das kann ja mehrere Ursachen haben. Ich bin noch in der Testphase und werde euch auf dem Laufenden halten.