Nachdem "Erzähl-mir-was"-Threads hier ja recht beliebt sind, täte mich mal eines von Euch interessieren:
Wer von Euch sammelt, fährt und fricklelt am Taunus, Granada und sonst einem Altford, weil er einfach nur das Modell cool findet, er deswegen auch vielleicht mehrere von diesem Typ besitzt, seine Leidenschaft aber nicht unbedingt auf ein spezifisches Auto projezieren muss, und wer bezieht seine Liebe auf ein einziges Auto, einem einzigen Ford, den er in jedem Fall durchbringen will, egal was auch kommt?
Bei mir scheint sich nämlich genau diese Art von Leidenschaft zu entwickeln.
Bisher hätte ich meinen Granni mühelos gegen einen gleichwertigen Capri oder Taunus tauschen können, da ich ja auch diesen Modellen sehr zugetan bin. Aber schon nach diesem feigen Farbanschlag im Oktober begann sich dieses Verhältnis zu verändern, vor allem jetzt, nachdem ich zigeunermäßig aus Bückeburg "geflohen" und bei einem Kumpel untergeschlüpft bin, meinen Wagen vor der niedersächsischen Finanzbehörde versteckt und mir auf eigene Faust ohne jegliche amtliche Unterstützung einen Job besorgt habe, auf meinen wirklich allerletzten Kröten um jeden Liter Sprit kämpfe (bis zur ersten Abrechnung), und meine treue Kiste des Nächtens an der Strasse stehen muss, entwickelt sich so eine "wir-schaffen-das-zusammen"-Mentalität. Letztlich ist er auch das einzige, was mir aus meinem "bisherigen" Leben übrig geblieben ist, weil ich ja wieder komplett von vorne anfangen muss.
Es soll mal DER Granada werden, der mir zuverlässig wie eine Axt zur Seite stand, als ich mich mühsam wieder bekrabbeln musste, und ich will ihn auf jeden Fall irgendwie mit durchbringen, obwohl bei meinem Einkommen und einer eigenen Bude (Beziehung spart Miete!) der Granni nur schwer zu halten sein wird.
War meine Beziehung zu diesem Auto bisher eher von hobbymässiger Natur, scheint er jetzt wirklich DAS Auto zu werden, mit dem ich einen sehr schwierigen Lebensabschnitt zu meistern habe. Es ist echt unglaublich, wie mühelos dieses fast 28 Jahre alte Auto alle Widrigkeiten erträgt.
Ging es einem von Euch ähnlich?
Ist so ein "persönliches" Auto mehr als nur ein Schönwetterobjekt? Kann so ein Auto ein echter Kumpel für alle Lebenslagen sein?
Denn plötzlich ist dieser goldene Granada nicht einfach nur mein Luxuszweitwagen, den ich schützen und behüten will, damit er möglichst schonend noch viele Jahre erreicht...plötzlich ist dieser Wagen so viel mehr für mich geworden.
Nicht das ich hier eine philosophische Diskussion vom Zaun brechen will (ich hab ja nicht mal studiert...), aber meine Einstellung zu "meinem" Auto scheint sich ernsthaft zu verändern. Und da würde ich gerne mal Eure Meinung zu hören...