Was mag ein TÜV-Prüfer so verdienen?

  • Tach zusammen,


    irgendwer hier im Forum sprach mal davon, einen Prüfer bei GTÜ zu kennen. Aber ich denke, die Organisation, bei der der Prüfer arbeitet ist nicht ganz so wichtig.


    Also, wenn einer ne Vostellung hat, was so ein Mensch verdient => her mit der Info.


    Würd schon gern mal wissen, was man dafür bekommt, aus ner Mücke nen Elefanten zu machen (oder mal ein Auge zuzudrücken, gibt ja immer beide Seiten einer Medaille).


    Gruss,


    Chris

  • Wär echt interessant, so weiß man beim Bestechen genau die unterste schmerzgrenze... :O :D

  • Die meisten die ich in Berlin kennengelernt hab, hatten den Meistertitel, nicht wenige waren zuvor schon Sachverständige, einige wenige Ing., aber allesamt beim TueV, andere Prüfstellen hab ich eher gemieden :D. Aber ich denke mal, dass bei dem Verein keiner von den genannten Zertifizierungen weniger als 1.500 netto mit nach Hause nimmt.

  • Zitat

    Original von Boris
    Die meisten die ich in Berlin kennengelernt hab, hatten den Meistertitel, nicht wenige waren zuvor schon Sachverständige, einige wenige Ing., ...

    Wenn mich nicht alles täuscht, dann muss man Ing. sein, um AAS werden zu können.


    Gruß, Arne

  • Zitat

    Original von piratte

    Wenn mich nicht alles täuscht, dann muss man Ing. sein, um AAS werden zu können.


    Gruß, Arne


    Keine Ahnung, das waren halt "so Antworten", die man zw. Bremstest und Unterbodenstochern zugeworfen bekommen hat. ASS = Sachverständiger? Hm... ich würd eigentlich behaupten, dass man dafür nicht Ing. sein muss, aber wer weiss...


    Boris

  • Ich hab nen Prüfer von der GTÜ, der zeitgleich meine Kunde ist. Was der so verdient kann ich nicht sagen. Hab ihn nicht gefragt. Wahrscheinlich wird er aber auch mit den Schultern zucken, weil er neben der Prüfereinoch eine KFZ-Werkstatt und nen Metallbaubetrieb leiten und dort verdienen muß. :O

  • AAS = Amtlich anerkannter Sachverständiger


    Aber nicht alle, die da beim TÜV durch die Gegend wackeln sind AAS; da gibts zumindest noch die Prüfingenieure und die Amtlich anerkannten Prüfer (AAP). Glaube, AAP kann man auch als Meister werden.
    Weiterhin gibt es selbst beim AAS noch Unterschiede: Als Dipl.-Ing. TU (Absolvent Technische Uni) kann man uneingeschränkter AAS, als Dipl.-Ing. FH (Fachhochschule) zumindest zu Beginn nur mit Teilbefugnissen (AASmT) werden.


    Gruß, Arne

  • Hallo zusammen,


    eigentlich sind alle Prüfungen, die ich in der letzten Zeit bei Auto und Mopped hab machen lassen (DEKRA), von Dipl.-Ing.(FH)s gemacht worden.


    Meine Frage geht auch nicht um sinnvolle Bestechungsgelder, ich frage mich vielmehr, ob der Prüferjob vielleicht sowas wie ein Notanker ist. So nach dem Motto: wenn mich der Rest der Wirtschaft nicht will, gehe ich eben für kleineres Geld als Prüfer.


    Wollte halt ausloten, ob ein Prüfer gleich gut Kohle verdient wie vielleicht ein Vertriebs- oder Konstruktionsingenieur bei einem "normalen", eben nicht aufs Prüfen spezialisierten Unternehmen.


    Gruss,


    Chris

  • Puuh, ich denke, dass das nicht mal vergleichbar ist. Ing. und Ing. sind eh zwei verschiedene Tassen Tee (siehe TU-Ing. und FH-Ing. / was ich im Übrigen gar nicht wusste). Aber ein guter Maschinenbauingenieur kann nahezu unbegrenzt gut verdienen. Ich tippe mal, dass die bei diesen Organisationen nach irgendwelchen öffentlichen Tarifen entlohnt werden (tippen ist gut, ich rate mal).


    Boris

  • Womöglich kann ich Euch in absehbarer Zeit etwas über die Tarife verraten. Die absehbare Zeit ist allerdings gestaffelt bis einige Jahre ;)
    Sieht so aus: Ich strebe das Dasein als AAS an. Damit kann ich Dir, taunitreiber, auch versichern, daß der Job nicht unbedingt ein Notanker ist; habe nämlich momentan nicht vor, es in der Restwirtschaft überhaupt zu versuchen ;)
    Aber ich kann natürlich nicht für andere sprechen...


    Boris
    Gibt tatsächlich ordentlich Unterschiede in den Kompetenzen der Ings TU/FH. Das heißt aber nicht, daß der TU-Ing prinzipiell mehr verdienen kann. Uns (bin FH-Student ;) ) wird immer wieder erzählt, daß viele Unternehmen gezielt nach FH-Absolventen suchen, da diese das ausgeprägtere Fachwissen haben, während TU-Absolventen ein sehr viel breitgefächerteres Wissen vorweisen können.


    Gruß, Arne

  • Hi Arne,


    ich hatte das auf die Frage bezogen, ob ein Ing. als ASS bei einem der Prüfvereine mehr Geld als in der freien Wirtschaft verdienen würde, was ich mir eigentlich eher nicht vorstellen kann. Aber alles in allem auch eine Frage des Studienganges (daher die Anspielung auf zwei verschiedene Tassen Tee) und der Referenzen. Ein Bekannter von mir hat Maschinenbau über die Vollverpflichtung bei der BW studiert und ist danach gutdotiert in die US Staaten entschwunden. *seufz*


    Ah ja, hört sich nach Zukunftsplanung an... dann wünsch ich Dir auf alle Fälle viel Glück!!!!!


    Schönen Abend
    Boris

  • Danke.


    Das ist natürlich wahr. Ein Informatik-Ing wär sicher eher unpassend beim TÜV ;)


    Will auch mal behaupten, daß man beim TÜV oder einem der andren Ü-Vereine bei weitem nicht das Spitzengehalt erzielen kann, wie in nem Konzern.

  • Es gibt - wenn man ehrlich ist - zweierlei Typen, die beim TÜV/Dekra usw. anfangen. Die einen benutzen es als eine Art Notanker und andere finden die Arbeit an sich nicht schlecht. Nicht zu vergessen ist dabei natürlich der relativ sichere Arbeitsplatz ...


    Ich persönlich kann piratte nur zustimmen und Teile auch seine Zukunftsplanungen. Ich bin zur Zeit im Praxissemester in einer sehr interessanten Abteilung in der Fahrwerksbranche tätig und ist schon klasse - aber was so allgemein in der Autoindustrie abgeht in nicht wirklich gesund. Ich verdiene da lieber etwas weniger und gehe dafür entspannt nach Hause, was meine Arbeitskollegen nicht tun - soviel steht schonmal fest. Ich will auf alle Fälle immer was mit Fahrzeugen zu tun haben und muss auch keine Karierre machen - was bietet sich also anderes an? Später als Gutachter kann man sicherlich wieder in die verschiedensten Sparten eintauchen (Versicherungen, Selbständigkeit,...)


    Aber zum eigendlichen Thema zurück. Bei der Dekra ist es so, das die eine Art Grundgehalt haben und den Rest am Umsatz beteiligt sind. Jeder Prüfer ist quasi selbständig und muss eine bestimmte Summe im Jahr erwirtschaften. Alles, was über diese Summe verdient wird, wird zu einem Anteil am Jahresende ausgeschüttet. Ein Bekannter von mir ist gerade in seinem ersten Jahr und es sind wohl (ledig, keine Kinder) um 1800 Euro netto. Das hört sich nicht viel an, es wird aber auf alle Fälle etwas mehr (schätze, das man nach ein paar Jahren auf seine 2200 Euro kommt) und zudem darf man wirklich nicht vergessen, welchen Stress man in der freien Wirtschaft "ausgeliefert" ist - den hat man da nicht ...


    Und nochwas: Ein Meister wird da sicherlich kein Stellenangebot mehr bekommen - das sind noch die letzten alten Hasen. Prüfer sind immer Dipl. Ing´s ...


    Grüße, Tomas

  • Hm, naja... immerhin 3600 DM Netto über den Daumen. Nicht wenig Geld für eine immerhin nicht ganz schmutzige Arbeit (:D), das schon vor 10 und auch 20 Jahren nicht leicht zu verdienen war. Na egal, ein Beruf den ich respektiere, solange draus kein Selbstzweck wird (manischer-auto-aus-dem-verkehr-zieher). Ich hatte in Berlin schon ein paar echt nette. War früher ein Boxer-BMW-Freund. Eines Tages musste ich zum Tüv und zwei Dinge waren ziemlich undicht, die Dichtringe (stecken in den Tauchrohren und streifen die Standrohre ab) der Gabel und der Kardan. Den Karden konnte ich ad hoc nicht machen, weil der Dichtring (im Gegensatz zu anderen Modellen) eingepresst werden musste, den Gabeldichtring hab ich dann gemacht. Nach ein paar Vollbremsungen (damit die Gabel voll zusammennickt) war der Dichtring wirklich noch dicht. Als sich der Typ beim Tuev-Tempelhof auf die Karre setzte, im Stand die Bremse zog und drei mal sanft die Gabel wippte, waren dann plötzlich beide Standrohre nass ( ;( ). Normalerweise muss man das Fahrzeug dann neu vorstellen und nochmal Prüfgebühr bezahlen. Der Typ hat mich nach Haus geschickt und mich nach zwei Stunden nahtlos und ohne Neubezahlen die BMW wieder vorstellen lassen. Den undichten Kardan hat er durchgehen lassen gegen das Versprechen, dass ich ihn zeitnah überhole.

  • Ah, schön, es kommt Leben in die Sache :-)


    piratte: Bei mir verhält sich das sehr ähnlich wie bei dir. Stehe auch vor der Entscheidung, ob ich meiner Kfz-Manie in dieser Richtung freien Lauf lassen soll... Bin bald FH-Ing. und überlege, wo ich mich hin orientieren soll. Ich hab früher mal Kfz-Mech gelernt und jetzt ein zugegeben recht langes Studium draufgesetzt (musste halt mein Geld verdienen).


    Ich hätte den Thread auch weiter fassen können, um die Frage, was frisch gebackene FH-Absolventen in der Wirtschaft verdienen, aber das schien mir zu Auto-abwegig.


    Gruss, Chris

  • Zitat

    Original von taunitreiber
    Ich hätte den Thread auch weiter fassen können, um die Frage, was frisch gebackene FH-Absolventen in der Wirtschaft verdienen, aber das schien mir zu Auto-abwegig.

    ...und zu unterschiedlich ;)