Hat hier schonmal einer (erfolgreich) Wein selbst gemacht ?

    98 Stöcke sind es, ein kleiner Wingert, selbst gepflanzt im Jahr 2006. Das wirft in guten Jahren 300 Liter ab, in schlechten so um die 200 bis 250 Liter. Ich kaufe dann beim Winzer immer den Rest als Most zu, damit ich das Fass vollkriege.

    Hab heute die beiden Ballon in einen gefüllt,
    natürlich mit Schlauch abgezogen, ohne den Bodensatz.
    Schmeckt schon ganz ordentlich,
    meine bessere Hälfte (bzw. Drittel) meint, wie Muskateller.


    Gärung war heute bei einem Blubb so alle 2-3 Minuten.
    Wenn ich einfach warte bis nix mehr gärt,
    wird der Wein noch lieblicher, oder ändert sich am Geschmack
    ohne Zuckerzugabe nichts mehr?
    Gärt es beim Nachzuckern wieder genauso sehr wie am Anfang,
    und hab ich dann wieder soviel "Bodensatz" ?

    Der Wein wird immer herber (saurer), weil immer mehr Zucker in Alkohol verwandelt wird. Wenn die Gärung vorüber ist, nennt sich das Ganze Jungwein und müsste sich geklärt haben, also nicht mehr trübe ausschauen. Der Wein reift nun und verändert seinen Geschmack nicht mehr in Sachen süß-sauer, sondern in vielschichtigen Nuancen. Wenn du nachzuckerst, kann wieder eine Gärung in Gang kommen. Allerdings verändert sich damit auch der Geschmack, die Brühe kann eine Fehlgärung entwickeln. Das kann eklig schmecken und Kopfweh erzeugen. Ich würde auf jeden Fall nach der Gärung schwefeln und froh sein, dass das Zeug schmeckt:-) Und nicht mehr während der Gärung abziehen, der Wein braucht den "Bodensatz" bis zum Ende der Gärung!

    Allmählich mach ich mir Gedanken darüber, womit ich die Flaschen verschließe.
    In Letzter Zeit haben sich viele Flaschen von badischem Federweißer angesammelt,
    da bietet es sich doch an, selbige auch wieder zu nutzen.
    Bräuchte also nur diese Dichtplättchen für die Schraubdeckel.
    Hab allerdings noch keine gefunden.
    Oder sollte ich doch besser Korken nehmen?
    Wobei hier wieder die Frage nach Kunststoff, oder "richtigem" Kork aufkommt. :gruebel:

    Kunststoffkorken bekommst du nur maschinell in die Flasche, ein Fall für Abfüllanlagen. Für den kleinen Hausgebrauch gibt es im Werkzeughandel (Westfalia u.ä.) günstige "Korkmaschinen", mit denen du Korken in die Flasche pressen kannst. Nimm dazu Naturkorken, die lassen sich leichter pressen, wie eben schon erwähnt. Allerdings ist es nicht so leicht, neue Korken in geringen Mengen zu erhalten. Ich kaufe meine Korken immer bei Raiffeisen, dann aber einen Sack mit 300 Stück. Du kannst auch alte Korken sammeln und dazu verwenden. Für die geringe Menge reicht das aus, und du willst es ja auch nicht zehn Jahre lagern ...

    Für den ersten Ballon hab ich genug Weinflaschen mit Schraubverschluss.
    Für die Federweißerflaschen besorg ich mir neue Schraubdeckel mit Dichtung.
    Sollte der beste Weg sein.
    Hab nämlich am Sonnabend 10 Liter Äpfel angesetzt.
    Liegen ja zentnerweise rum und soviel können die Kühe auch nicht fressen. 8|
    Diesmal hab ich keine Hefe genommen, sondern nur den Saft + etwas Zucker.
    Nach einem halben Tag kam schon der erste Blubb, jetzt sinds 3 in der Minute.