beinahe sinnloses gedankenexperiment

1. offizieller Beitrag

    achtung, jetzt wirds theoretisch/nerdig - wer unterhalten werden will, sollte nicht weiter lesen.





    hab grad in der badewanne über rechts/linksgewinde nachgedacht.
    und zwar konkret über solche an achsen.


    der zweck, dass mann auf der rechten seite rechtsgewinde und links linksgewinde benutzt, ist ja, dass sich schrauben beim fahren nicht lösen sollen.
    so. nehm wir mal z.b. die radbefestigung mit zentralmutter
    wenn ich mir jetzt die rechte seite vorstelle und beschleunige, dann beginnt die radnabe (auf der das gewinde sitzt) in uhrzeigersinn zu drehen.
    das rad, bedingt durch trägheit und gegenkraft von der straße, "will erstmal nicht mitdrehen" (tut es ja tatsächlich wenn das rad/zentralmutter lose ist). also dreht rad und mutter verhältnissmäßig gesehen linksrum und....... moment mal. das is ja löserichtung? :gruebel:
    ...
    ach ja logisch: beim bremsen (ergo umgekehrter kräfterichtung - die trommel hält die nabe fest das rad will weiter rotieren) sind die zu übertragenden drehmomente ja viel höher. jetzt zieht die mutter das rad fest.
    grob vereinfacht dargestellt ist die radnabe eine schraube und das rad eine mutter.


    der granada hat ja auch zentralmuttern mit L/R-gewinde . nur verbinden diese nicht das rad mit der nabe sondern die antriebswelle mit der nabe. jetzt ist die antriebwelle die schraube und die nabe die mutter
    der unterschied mag marginal erscheien, ist aber enorm. egal ob ick beschleunige oder bremse. die kräfte wirken immer in die gleiche richtung.
    (die antriebswelle will rechtsrum drehen, und nabe wirkt bedingt durch straßengegenkraft oder bremskraft immer entgegen)
    das ergibt keinen sinn - außer im rückwärtsgang


    ich vermute, dass ich mich in der badewanne in einem denkfehler verstrickt habe. :wonder:
    oder soll den fordingenieuren aus gewohnheit in konstruktionsfehler unterlaufen sein?

    chrysler hat bei seinen us produkten bis 1970 auf der fahrerseite linksgewinde-radbolzen verbaut. hab mich auch immer gefragt was der blödsinn soll.
    hier kann man es nachlesen, wer dem englischen mächtig ist, ab seite 3 wirds interessant:
    http://www.moparmax.com/columns/magnante/v_5-1.html


    kurzversion: es ist ein sicherheitsfeature. wenn ein depperter mechaniker vergessen hat die räder mit dem korrekten drehmoment nachzuziehen, neigen nur die räder auf der fahrerseite dazu, sich komplett zu lösen bzw die radbolzen zu demolieren und im extremfall abzuscheren.
    hat man aber linksgewinde auf der fahrerseite, soll das laut dieser alten testreihe nicht passieren.
    ich hab sowas leider schon mehr als einmal erlebt, man hat ja schon viel blödsinn gemacht und kennt auch diverse experten, und wenn ich drüber nachdenke, war es tatsächlich immer die fahrerseite, auf der zuerst ein rad drohte abhanden zu kommen. waren natürlich alles produkte mit rechtsgewinde auf der fahrerseite.

    Einmal editiert, zuletzt von Jupp ()

    Möglicherweise geht es nicht um Reibung, die die Mutter wieder festzieht, sondern um Vibration.


    Warum werden Bolzen, immer von vorne nach hinten durchgesteckt und auf der Rückseite mit einer Mutter verschraubt? Damit der Fahrtwind einen losen Bolzen trotzdem noch in Position drückt?


    Geh lieber Duschen! Verbraucht nicht so viel Wasser und man spült sich den Dreck von den Füßen nicht an den Hals. :hu:

    Es ist lange her und ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass deine Überlegungen so weit ganz richtig sind, außer dass im speziellen Fall der Antriebswellen R und L andersrum verteilt sind. Dann passt das Puzzle zusammen.


    So ganz sinnlos scheint das auch nicht zu sein, denn ich weiß von einem, der eine Granni-Antriebswelle auf der falschen Seite eingebaut hat und prompt flog ihm das Zeug um die Ohren ^^

    Das Ganze beruht anscheinend auf Tests und die Dipl.Ings. wissen selbst nicht so ganz genau was die tatsächliche Ursache ist. Jedenfalls ist es Müll. ich möchte nicht wissen wie viele Radbolzen schon überstreckt wurden weil beim Löseversuch falschrum gedreht wurde und mit Verlängerungen versucht wurde die Muttern zu lösen.
    Akufelgen kann man mit sowas sogar sprengen.


    Was das mit Granni Antriebswellen zu tun hat erschliesst sich mir nicht. Da gibts kein Linksgewinde und auch keine linke oder rechte. Nur das Gelenk mit der äusseren Ringnut soll an der Radseite sitzen...warum? keine Ahnung. Wenn man die Wellen komplett zerlegt kann man keinen Unterschied erkennen....


    ...oder war das nur ein Insiderwitz????

    Zitat von Bibo

    Was das mit Granni Antriebswellen zu tun hat erschliesst sich mir nicht. Da gibts kein Linksgewinde


    doch gibts. strengenommen nicht die welle selbst, sondern der stummel der durchs radlager gesteckt wird

    2 Mal editiert, zuletzt von Jim Goose ()

    bei radmuttern kan icks mir auch noch erklären. auch wenn da m.E. ein anderes prinzip zu wirken scheint als bei zentraler radbefestigung

    mir fällt gerade ein, dass es richtig sein muss.


    wenn ich bisher lose antriebswellen nachgezogen habe (rechtgewinde), dann immer auf der fahrerseite

    Zitat von Bibo

    Jedenfalls ist es Müll. ich möchte nicht wissen wie viele Radbolzen schon überstreckt wurden weil beim Löseversuch falschrum gedreht wurde und mit Verlängerungen versucht wurde die Muttern zu lösen.
    Akufelgen kann man mit sowas sogar sprengen.


    Das passiert immer dann wenn die Menschen glauben alles zu können und zu wissen.
    Ich weiss auch nicht wie es bei anderen Autos ist, aber beim Transit MK1 z.B. ist in den linken Bolzen oben ein L eingeschlagen.
    Damit könnte jeder noch so trottelige Monteur wissen das es sich um Linksgewinde handelt, sofern er denn mal seine Augen auf macht.

    Zitat von Jim Goose

    doch gibts. strengenommen nicht die welle selbst, sondern der stummel der durchs radlager gesteckt wird


    Du hast recht, da ist sogar eine umlaufende Nut auf der Mutter. In meiner Schlosserlehre wurde mir mal beigebracht, dass solch eine Nut an einer Mutter oder Schraube Linksgewinde bedeutet...auf eingschlagene L`s auf Radmuttern würde ich nie achten...nach 10 Jahren sind die eh nicht mehr zu lesen. Das mit dem Linksgewinde am Transit war mir aber bekannt...eben weil schon etliche Leute drauf reingefallen sind...

    Bolzen, nicht Mutter :uwe:
    Wenn Du auf die Muttern guckst dann lacht dich in der Mitte mit einem schönen großen L der Bolzen an ;)