Ich will mir einen Capri III kaufen -> Technikfragen

    Guten Abend Freunde des Alteisens,




    ich darf mich vorstellen: Mein Name ist Benji, 21Jahre alt und Sachsen-Harley und Simson Fahrer aus dem OWL.
    Ich selber komme aus dem Zweirad Oldibereich und will mir demnächst mein erstes Auto kaufen.


    Das Fahrzeug was in meiner engeren Auswahl steht ist ein Capri III S Bj.79 Goldmetallic, Vinyldach und 2L V6 90Ps.


    Nach langen studieren diverser Kaufberatungen sind mir einige Fragen offengeblieben:


    -Generell wird bei den Köln V6 Motoren ein Wechsel der Novotex Stirnräder
    empfohlen. Ist dies mit einem hohen Aufwand verbunden, bzw. bei einem Bruch der
    Räder würden da die Ventile in den Kolben einschlagen?


    -Wie ist die generelle Qualität der Ersatzteile für die Zündung? (Unterbrecher,
    Kondensatoren, Verteilerfinger usw.) Aus meiner Erfahrung bei Simson/MZ sind
    Teile aus Aktueller Fertigung zum :nick:


    -Das Fahrzeug besitzt Serienmäßig kein Radio. Sind bei einer Nachrüstung die entsprechenden
    Leitungen im Kabelbaum vorhanden?


    -Ist auch schon ein Antennenkabel, bzw. Irgendwo am Fahrzeug eine Antenne
    vorgesehen?


    -Neben den bekannten Schwachstellen im Capri (Rost an Stehblechen, Kotflügel
    usw.) hat dieser Typ noch weitere Punkte auf die ich achten sollte?


    Das war’s erstmal und schon mal Danke für eure Antworten.


    PS:
    Meine Sachsen-Harley (ES250/2 Trophy)

    Guten Tach
    nettes Avatarbild mit Schwanz und Kimme


    Son Maurer Porsche ist ähnlich robust wie Ostschrott.
    Stirnradwechsel kann man machen, wenn nicht läuft der Motor frei.
    Zündungsteile auch kein Problem, viele gehen gleich auf kontaktlos.
    Radioschacht beim Capri hat nicht die heutige DIN Norm, viele haben deswegen die Blende ausgesägt,
    wenns bei dir noch nich so is, lasses (weil selten) und besorg dir ne Ersatzblende wo du das Radio reinfriemelst.
    wenn kein Radio drin war, keine Vorbereitung Antenne, Strom.




    Schwachstellen beim Capri sonst: A-Säule, Dome, Rahmen vorn, Schweller innen und außen, Sitz-, Blattfeder-, Wagenheberaufnahmen, Fahrerfußraum, Spoilerbefestigung, Endspitzen, Front-, Heckblech, Lampentöppe, Scheibenrahmen, Türunterkante, Heckklappenunterkante, Batterieblech, Reserveradmulde, ...

    Zitat von Dulle

    Stirnradwechsel kann man machen, wenn nicht läuft der Motor frei.


    Dulle hat es richtig beschrieben.
    Soll heissen: Ventile und Kolben ueberschneiden sich nicht. Wenn die Stirnraeder brechen, dann bleiben die Ventile heil und schlagen nicht auf den Kolben auf.

    Hab Jahrelang Capri gefahren und hab noch 2 Stück - Technik ist leicht zu machen, und meistens Dank Baukastenpoltik von anderen Ford Modellen übernehmbar. Generell würde ich sagen - lieber ne gute möglichst rostfreie Karosserie ist das Wichtigste, Technik ist bis auf ein paar Ausnahmen relativ leicht verfügbar...

    Passende Radios gibts auch mit Kassette öfters in der Bucht. Kabel braucht man nun wirklich nicht viel. Antenne geht auch als Klebedings inner Frontscheibe. Beste Musik kommt sowieso aus´m Motorraum ;)

    Hi,


    grundsätzlich haben die Vorschreiber schon das Wichtigste gesagt.
    Der 2.0 V6 gilt als robust und standhaft, ist von den Fahrleistungen her ein Cruiser.


    Wichtig ist das Blech und auch das der Wagen nicht verbastelt ist.
    Originale Kotflügel sind kaum noch zu bekommen und Repros passen oft schlecht.
    Lieber paar Euro mehr für ein ordentliches Auto ausgeben, das spart meist hohe Folgekosten.


    Gruss Diethardt

    Servus,


    Also Stirnrädergeschichte -> Okay soweit.
    Radio-> Einbau eines alten Kassenetradios sollte kein Problem sein (bis auf Position der Lautsprecher, ist aber ne andere Geschichte)
    Bekannte Roststellen ->Auch erledigt.
    Moto und Getriebe -> Haben mir mehrere Bestätigt, sind sehr langlebig. (Außer bei einem, dem hat es seinerzeit beim Anfahren aus der Kellergarage die Getriebeeingangswelle abgeschert.)


    Weitere Fragen:


    -Wenn ich den Wagen bei der Besichtigung auf der Bühne oder Grube haben, gibt es besondere Stellen die man auf der Unterseite prüfen sollte? (Unterboden Rostbefall, Verstärkungen/Traversen, Ablaufbohrungen, Leitungen usw.)


    -Gibt es am Antriebsstrang neben Öl Undichtigkeiten und spiel in der Kardanwelle weiteres zu beachten?


    -hat das Fahrwerk des Capris gewisse Punkte auf die man achten sollte?


    -Das Stahlschiebedach bei alten Ford´s hat ja so seine Macken (Undichtigkeit -> Rost). Wie steht es hier mit Ersatzteilen und Dichtungen bei Fahrzeugen mit Vinyldach?


    -Die Kraftstoffpumpe beim Capri ist nach Studieren der Teilelisten und des WHB eine durch einen Nocken angetriebene Membranpumpe, richtig? Lohnt sich hier der Umbau auf eine Elektrische Pumpe wenn nötig?


    -Ist es mit viel Aufwand verbunden, die Rücksitzbank mit 3 Punkt Gurten nachzurüsten?


    -Doofe Frage: Mit welchem heutigen Kraftstoff sollte man den 2L V6 Fahren? Super oder SuperPlus?

    2 Mal editiert, zuletzt von Duo Maxwell ()

    Die Pumpen gehen nie kapott. Fast nie. Beschränke er sich auf den Rost. Es ist sehr viel einfacher zu erklären, wo die Eimer nicht rosten. Heiterkeit in Fe2O3 findt sich im Prinzip in jeder Ecke, jedr Sicke und jeder Kante. Wobei mir persönlich ne verfaulte A-Säule lieber ist als ein verfaulter Scheibenrahmen. Einen vergammelten KOTflügel kann man tauschen, eine Hinterachsaufnahme... naja. Willkommen bei den bekloppten. Mit dem blauen Eisenschwein biste hier richtig. Die sind auch trinkfest und arbeitsscheu.

    Zitat von Duo Maxwell

    -Ist es mit viel Aufwand verbunden, die Rücksitzbank mit 3 Punkt Gurten nachzurüsten?


    -Doofe Frage: Mit welchem heutigen Kraftstoff sollte man den 2L V6 Fahren? Super oder SuperPlus?


    Die Nachrüstung sollte kein Problem sein, mein '77er hat auch schon Gewindeaufnahmen in der C-Säule.


    Der 2.0 V6 ab 1979 war für damaliges Normalbenzin vorgesehen ( vor '79 Super ), mit heutigem Super dürftest Du auf der sicheren Seite sein.


    Intakte A-Säulen und Kotflügel sind Gold wert, Sanierung der A-Säulen ist dank angeschweißter Kotflügel extrem aufwendig.


    Es gibt von der Insel praktisch jedes Blechteil in neu aus Nachfertigung, aber nicht gerade billig.

    N´abend zusammen,


    ich hole diesen Thread noch mal aus der Versenkung, da einige Fragen noch unbeantwortet sind.
    -Also das Nachrüsten mit Rücksitzgurten wäre kein Problem.
    -Super reicht für den Betrieb aus, Okay.

    Zitat von Duo Maxwell

    -Wenn ich den Wagen bei der Besichtigung auf der Bühne oder Grube haben, gibt es besondere Stellen die man auf der Unterseite prüfen sollte? (Unterboden Rostbefall, Verstärkungen/Traversen, Ablaufbohrungen, Leitungen usw.)


    Wie Pinochat schon gesagt hat, Blattfederaufnahmen vorne und hinten. Gibt für beides Reparaturbleche von einen Engländer auf Ebay.


    Verfaulte Blattfederaufnahme vorne soll aber laut einer anderen Kaufberatung auf ein Wrack hindeuten.


    Federbeindome sind gerne durchgerostet.


    Brems- und Kraftstoffleitungen kann man tauschen.


    Die Hinterachse sollte möglichst ruhig sein.


    Also bei mir waren die hinteren Federaufnahmen, die A-Säulen und zwei Stellen vor der vorderen Hinterachsaufnahme durch, sowie die Motorraum-Stehbleche auf Höhe des vorderen Querträgers durch.


    Außerdem war die hintere Sitzaufnahme durch.


    Die seitlichen Ausleger des vorderen Längsträgers sind meistens verdrückt, weil fälschlicherweise als Auflagepunkt für die Hebebühne benutzt.


    Der Wasserkasten vor der WSS war oben durch, dank direkt aufs Blech aufgeklebter Dämm-Matte S_M


    Für sich genommen alles nicht so wild, aber um an die Sachen ranzukommen muss man meist viel ausbauen.