Zombies Zombie Granada.

  • Der Granada. Ein Vehikel aus Stahl und Eisen das der Bastelwut der Vorbesitzer zum Opfer fiel, um sich später durch schnödes Blinken eines der unscheinbaren, aber Ach-so-wichtigen Organe zu entledigen.
    Das Zündschloss, weil von diesem ist hier die Rede, hat stinkend unmissverständlich gezeigt das die Zeit seines Lebens nun vorbei ist. Wir vermuteten vieles, doch nicht dieses. Dennoch fand sich ein Schmied der Uns Ersatz auf'm Weg gab, und erklärte wie die Schose am Platz der Alten zu montieren wäre. Der Idiotensichere Plan der von einem Blinden mit drei linken Füßen auszuführen wäre ist gescheitert. Das Auseinanderschrauben der betreffenden Bereiche war schnellst erledigt, doch das was Wir da vorgefunden haben, wollte so gar nicht zu der Beschreibung des Schmiedes passen.
    Das Zündschloss starb nämlich anscheinend nicht zum ersten mal, und es gab Beweise dafür das das Wiederbeleben mit nicht ganz so koscheren Methoden vonstatten ging. Gelb auf rot, blau auf weiß. Sprich, ein Kabelsalat der Einen von unserer Sorte einfach nur mit offenem Mund vor sich stehen, oder wie in diesem Fall, sitzen lässt.
    Denn soweit Wir uns mit dem Gedanken vertraut machen konnten das es nich' immer Jemanden geben wird der Uns Händchenhaltend beim Schrauben beisteht, und demnach es mittlerweile so ein Paar Sachen gibt die Uns denn doch wenig Probleme bereiten, und wo sich während des Aktes selbst, sowas wie gute Laune und Spaß an dieser Kleckerei und Bastelei breitmacht, so ist die Elektrik ein Teufel der Uns schwitzende Hände und Kopfschmerzen gepaart mit Würgereflexen bereitet.
    Ein weiser Entschluss also unsererseits da die Finger von zu lassen, noch dadurch bestärkt das der Granada ausgerechnet unter Dach sein Leben aushauchte, also da wo er eh den Winter über zu stehen hatte, weil es ja noch den feinen Frontkratzer gab. So schubste man das Tier wieder an seinen Platz und das Fahrzeug geriet in Vergessenheit. Wie so oft kam das Leben dazwischen, und da der kleine Fiesta dem VW Spruch vom Laufen und Laufen alle Ehre macht wurden weitere Versuche das Monster aus'm Carport wieder in's Leben zu rufen immer wieder verschoben... Man könnte meinen es ergab sich einfach nicht. Auch Hilferufe beim ortsansässigem Ford Club und das Locken mit kaltem Hopfensaft und eventueller Mahlzeit haben keinerlei Erfolg gezeigt. Das Volk scheint nachm' Prinzip zu arbeiten das ich "einer für Alle, Jeder für sich selbst" betiteln würde.
    Da es das Volk des Nordens war der mein Zündschloss verpfuscht hat, wahrscheinlich auch gut so, die Hilfe war demnach in Germanien, dem Land des TÜVs zu finden. Aber auch die Germanen hatten mit Zeitnot zu kämpfen, und den Patienten 180km weit weg zu besuchen tut man ja nicht eben so. Genauso wenig lässt sich der Patient runtertragen. Was soll ich sagen, in den Fiesta passt wohl das Zündschloss, aber der ganze Granada eher wenig bis gar nicht.
    So ergab es sich erst nun das die Hilfe und der Kaputtmacher Ihre freie Zeit so koordiniert haben das ein Treffen wie in alten Tagen in der heimischen Garage zustande kommen konnte, und die Beiden Akteure Ihrer Bastelwut freien lauf lassen konnten.
    Durch unsere fantastische Frau hat der Verfasser trotz harten Minusgraden und wenig freundlicher Umgebung, eine Garage die es möglich macht auch im Winter nach Herzenslust zu basteln und kaputtmachen. Die Jacken der Beteiligten konnten ausbleiben, freilich erst nachdem man den Taunus aus'm Winterschlaf riss und zum wahrscheinlich ersten mal in 5 oder auch 6 Jahren im Frost stehen ließ, um eben Platz für den silbernen Fisch in der Garage zu schaffen. Experimente mit Stapeln und rangieren um beides in der Garage stehen zu haben ließen Wir sein. Hat der Granada doch seinen Platz im Carport, und der Taunus wird schon nicht draußen verrosten in den paar Stunden wo Wir beschäftigt waren.
    Und Wir waren beschäftigt, obwohl mit klugen Büchern und allerlei Zeugs bewaffnet hat sich die Reparatur ungleich simpler gestaltet als Anfangs angenommen, nach der Demontage des Armaturenträgers, unter dem Wir den Teufel persönlich erwarten hatten, konnte neben allerlei Kirmes doch tatsächlich der originale Stecker gefunden werden, nur eben nicht an seinem Platz. Das Rausreißen der unnötigen Bastelei und das Durchführen des Kabelbaumes an seinen ursprünglichen Platz stellte denn unseren erfahrenen Helfer vor keine unlösbare Aufgabe, eine Formalität möchte man fast meinen, während Unsereiner dazu verbannt wurde das zu machen wo er am wenigsten Schaden einrichten konnte. Im Klartext. Birnchen putzen und die Uhrensammlung auf Vorder man bringen, inklusive unter's Glas schauen und die dort befindlichen Krümel zu entfernen die Uns schon ewig auf den Sack gingen. Und was soll ich sagen, nachdem die Dänische Kabelei entsorgt war und der Krimskrams mit Ford Teilen zusammengesteckt wurde, konnte der Fisch mit einem simplen Schlüsseldreh' wieder in's Leben gerufen werden. Das tat er denn auch mit unheimlichen Getöse und so wurde die Richtigkeit der Reparatur bestätigt, so überzeugt haben Wir denn den ganzen Schrott wieder zusammengesteckt um schleunigst eine Probefahrt zu machen, denn Frontkratzern ist ganz gut, aber Granaden eben besser. So eine Fahrt in einem Automobil das mal grösser ist wie die Toilettentasche der Frau ist nicht so ganz ohne. Außerdem fehlte Uns der Sprit um denn die Basteleien die an diesem Tag noch folgen sollten auszuprobieren. Es darf doch nicht unerwähnt bleiben das der Ausbau der Armaturenblende nur schwer zu erledigen war, der Drehnknopf der Heizungsgeschichte ließ sich nur mit Müh und Not von seinem Platz lösen, und da wurde flugs einer von diesen Plastikhaltern abgerissen, dies ließ den Schalter lustich hin und her wackeln, und dies ging nicht, also hat man sich einen feinen Keil aus einer Wäscheklammer zusammengeschnitzt, und somit darf nun behauptet werden das der Silberne Fisch der einzige Ghia Kombi weit und breit sein dürfte der echtes Holz unter der Plastikholzblende tragen tut.


    Alsdenn. Zeit für die Probefahrt. Bremsen bremsten, das Fahrzeug bewegte sich. Welch ein Gefühl malwieder beim Gas geben eine tatsächliche Veränderung der fahrenden Geschwindigkeit festzustellen. Welche ein Gefühl schon im drittem Gang den Zeiger Richtung Hundert klettern zu sehen. Nur beim Tanken wurde das Glücksgefühl ein kurzes Wenig getrübt, die 20 Liter reichen nun mal beim Granada zum Feuchtmachen der Tankwände, aber kaum zum Ausschlagen des Zeigers. Da sind Wir vom Fiesta doch besseres, oder halt Anderes gewöhnt. Die Fahrt nach Hause ließ das kleine Manko doch vergessen, immerhin steht das frontgetriebene Dinks zum Fahren bereit, somit kann man denn auch nur 20 Liter tanken wenn man denn den Zeiger ganz oben stehen haben will. Es wäre auch wenig nett den Selben Spritbedarf vom Granada wie vom Fiasko zu erwarten, immerhin sind die Brennhallen der Kölschen Vausexer Aggregate einskommaachtmal grösser, da erstaunt es den geneigten Betreiber das der Dicke Motor sich denn nur mit ein Mal mehr Benzin begnügen tut um die 92 Pferde mehr zu produzieren.


    Der Verbrauch liegt denn auch wahrscheinlich bei so Siebzehn. Oder neunzigkommazwei. So circa. Bei warmen Sitzen weniger wenn die Reifen voll auftragen. Aber der Lenker ist nur schlecht aufgepustet weil Sommer war ja vorgestern, deshalb habe ich 20 zu 9 Diesel Zweitaktöl eingeschenkt, denn ging er was anders, obwohl der Lärm leiser war. Das hat der Det schon so gesagt wo er den Scorpio kaufte als Ihn der Fordfreddy dabei beschissen hat. Hätte wenigstens acht Tausend verlangen sollen als es um das kaputte Getriebe ging, das hatte auch die falsche Farbe. Wir bescheißen halt alle Anderen, Kreislauf.

  • Mittlerweile hat die beste Frau von allen ein Festmahl vorbereitet um die Schrauber mit Energie zu füllen die nötig war um den Endspurt auch noch zu überstehen.
    Es ging naemlich um das Vergaserdichtmachen. Das ist Uns schon vorher nicht gelungen, nun sollten originale Dichtungen dabei helfen.
    Das Abschrauben ging flott, das ist eine der Sachen die Wir nie machen wollten, es geht um Sprit, das führt zu Feuer, aber nachdem Wir es mittlerweile an die Hundertmal gemacht haben, war es nu ein Klacks, und der Gaser war flugs runter und auf der Werkbank zu weiteren Durchschauen und Zerlegen bereit. Nachdem im WHB sich doch keine Zeichnung fand wo die Realität im Bild zu bestätigen wäre, hat man sich Gedanken darüber gemacht, und die Anordnung der einzelnen Komponenten für irgendwie logisch befunden, also alles wieder mit neuen, Maschinell geschnittenen Dichtungen versehen, wobei nicht unerwähnt bleiben darf das unter mindestens einer Dichtung Zeugs gefunden wurde das darauf schließen lässt das es da doch undicht war. Als alles wieder an seinem Platz war wurde denn noch eine große Runde gedreht, einfach nur um die Maschine wieder warm zu fahren, eventuelle Undichtigkeiten zu finden, und auch nur so. Weil’s ja sonst nix mehr zu tun gab. Der Wagen geht ganz gut. Sehr gut wenn man die Standzeit mit einrechnet, immerhin 3 Monate bei Wind und Wetter, obwohl das Dach drüber war, muss man doch die ordentlichen Minusgerade mit einrechnen, das Carport ist nun mal keine Garage.


    Noch Kekse und Kaffee, und schon hat sich der Helfer auf den Weg in die Heimat gemacht, und der Herr hat noch ‚ne Weile die vielen Fahrzeuge wieder an deren Plätze rangiert. Denn das der Granada wieder fährt, muss nicht heißen das er in dem Wetter weiterhin ackern muss, zumal die nächste Fahrt eher in eine Werkstatt sein sollte, wo man mit richtigen Messgeräten und wenigstens Etwas Ahnung den Vergaser zum freudigen Mitmachen überreden sollte, denn das er arbeitet, bedeutet immer noch nicht das er das komplett richtig tut.


    So oder so. Der Kombi fährt. Er beglückt wieder graue Straßen die mit Eiern auf Rädern wie Sie allenthalben zu sehen sind gefüllt wurden, mit einer klaren kantigen Seitenlinie und dumpfen Grollen aus’m Auspuffrohr das unmissverständlich davon kündet das sich vorne unter der großen Haube ein Kraftwerk versteckt das noch keine Pipapo und Tuedeledu zum Fahren braucht.


    Ein Dank gilt dem unerschrockenem Holgi der seit Jahren für alle Fragen rund um den Ford auch eine Antwort hat, und wenn’s nich‘ weitergeht auch mit anpackt.


    Hier ganze drei Lichtbilder.


    Der Taunus beim frieren, des Helfers Kutsche, und der Fisch. als Beweis mit Asphalt unter den Rädern.




  • Schöne Geschichte!
    Vielen DAnk für den schönen Nachmittag, es hat viel Spaß gemacht- und nochmal meine Empfehlung an die Frau Köchin!!!!
    (Hättest die Zeit ja nutzen können, mein Auto sauber zu kriegen, bevor du ihn hier verewigst, sieht ja aus,wie Sau)