Im Herbst letzten Jahres stellte sich wieder die Fräge: Wolln wir mal wieder rüberfliegen?
Na klar doch.
Mit 4 Kerlen zur größten Classic Car Show des Südostens(Turkey Run Daytona Beach) und anschließend noch ein paar Tage den Ranzen in die Sonne halten, klingt nicht verkehrt.
Also schnell was gebucht und an einem kalten Morgen Ende November in aller Frühe nach Düsseldorf geschraddelt, um den Flieger nach Miami zu entern.
11 Stunden endlich da, wolkenloser Himmel und 27 Grad. Soweit so gut.
Nach gefühlten 3 Stunden Schlange stehen beim Alamo Schalter endlich einen fast neuen weißen Suburban bekommen, man will ja schließlich bequem sitzen.
400km bis Daytona Beach, leider sehr viel Verkehr, da es der Mittwoch vor dem langen Thanksgiving Wochenende war, so dass gefühlt halb Florida auf der Straße war.
Spät abends am Hotel angekommen, noch n schnelles Bierchen und dann erstmal pennen.
Donnerstag morgen, ab zum Speedway.
Der Turkey Run findet im gigantischen Innenfeld des legendären Daytona Speedway statt. Es ist eine Kombination aus Treffen, Teilemarkt und Verkaufsareal mit geschätzten 10.000 Autos übers lange Wochenende. Die Teilnehmer kommen von überall her, das heißt ganz Daytona quillt über mit geilen Karren.
Hier bekommt man einen Eindruck des Ausmaßes:
http://www.turkeyrodrun.com/ae…os_files/aerial-photo.jpg
Hier ein paar Eindrücke vom Platz, ein paar Bilder haben sich vom Vorjahr dazwischengemogelt:
Treffen und Teilemarkt finden tagsüber statt, abends gehts dann an der "Bell Air Plaza"(großes Einkaufszentrum in Strandnähe) und auf den Parkplätzen der benachbarten Hotels weiter. Praktischerweise gibts auch dort Getränkestände mit Dosenbier und Hochprozentigem. Mit Alkohol in der Öffentlichkeit wird hier wesentlich lockerer umgegangen als man das sonst aus den USA kennt.
Dort stehen immer einige hundert Autos, es herrscht ein ständiges Kommen und gehen und es wird die Hauptstraße rauf und runter gecruist.
Es ist schwer, dieses Spektakel mit Worten und Bildern wiederzugeben.
Natürlich will man nicht mit leeren Händen zurückkommen, wenn man schon mal dort ist und über 1000 Autos im "Car Corral" zum Verkauf stehen.
Zudem hatte man ja extra einen Haufen Geld umgetauscht. Der dicke Umschlag im Stiefel drückte schon.
Also am nächsten Morgen wieder ab zum Speedway, viel überteuerten Schrott begutachtet, noch mehr Schrott begutachtet, oben hui und unten pfui. Auch ein paar tolle Autos gesehen, die aber meistens überteuert waren oder überm Budget lagen. So denn, nachdem ich es mir mit Hilfe der zahlreich vorhandenen Budweiserbuden schöngetrunken hatte, erwarb ich dieses top gepflegte Rentnerfahrzeug.
Ne Stunde später war einer der Mitreisenden auch so weit und meinte auf einmal, er benötige dringend dieses Fragment. Geil.
Abends erstmal mit dem 41er Ford die Cruising Meile rauf und runter und zur Bell Air Plaza. Genial.
Am nächsten Tag nochmal auf den Auto- und Teilemarkt.
Nach 4 Tagen voller Breitseite Autoprogramm war es dann Zeit, nochmal was anderes zu sehen.
Also "mal eben" die 700km nach Key West runtergefahren. Es lohnt sich!
Gutes bezahlbares Hotel in fußläufiger Nähe zur Vergnügungsmeile gefunden.
Hässliche Scooter gemietet und zum Affen gemacht
Am Strand rumgelungert.
In komischen Kneipen gewesen.
Über kreative Weihnachtsdeko und kreative Fahrzeuge gewundert.
Wenn bloß der Rückflug nicht immer wäre. In Düsseldorf natürlich erstmal den Arsch abgefroren und im Schneeregen frühmorgens nach Hause gefahren
Letzten Freitag war es endlich soweit, die Autos sind in Rotterdam verzollt und fertig zur Abholung.
Also früh morgens mit zwei Gespannen nach Holland geeiert, und vor Ort schwoll mir erstmal der Kamm.
Die Blödmänner habens natürlich geschafft, ein anderes Auto im Container drüberzustapeln und mir mit nem Scheiß Holzbalken das Dach einzudrücken.
Als wenn das nicht genug wäre, ist natürlich auch noch Bremsflüssigkeit oder was ähnlich aggressives auf die Haube getropft :cursing:
Also erstmal das HB Männchen gemacht, aber nützt ja nix. Also den Kram verladen und ab auf die Bahn. Zwischendurch noch nen 63er Galaxie eingesammelt und mit roter Nummer in die Kolonne eingereiht.
Nach diversen Zwischenstopps, freiwillig und unfreiwillig(man sollte halt mit dem Gespann nicht mit 120 an nem Streifenwagen vorbeiziehen ) irgendwann nach 11 Stunden wieder zuhause gewesen.
Samstag dann Bestandsaufnahme. Der 41er Ford braucht ein paar kleinere Schweißarbeiten am Unterboden, ist aber ansonsten ziemlich gut beisammen mit ner Menge verbauter Neuteile. Der wurde dann erstmal trocken untergestellt.
Der Caprice lief direkt nach dem Kauf nicht so richtig, setzte zwischendurch aus wegen Benzinmangel. Tatsächlich, der Schlauch hinten am Tank war undicht und fing an bei schnellerer Fahrt Luft zu ziehen. Also schnell ein paar Schläuche rein. Ansonsten ziemlich gut von unten, könnte sogar einfach so übern Tüv gehen. Heute erstmal ne große Runde gedreht. Ich hatte noch nie nen alten Amerikaner, der so gut fährt.
Was gibts sonst noch zu sagen? Wenn man für diesen Scheiß lebt so wie ich, bereut man garnix