Jaja. Ist schon soooo oft beschrieben worden. Nur ich verstand es nicht. Was ist Zylinder Überschneiden? Wie? Alles Scheisse. Ich brauche Sowas in Farbe und Bunt, und mit viel Bildern.
Also hier eine Anleitung die simpler nicht sein kann. Alles an Info habe ich aus verschiedenen WHB Kapiteln ausgesucht, habe das Ganze nun mit Mo und Katzten gemacht. Es wurde auch von einem Mechaniker gelesen und für richtig befunden.
Als denn.
Der Patient ist der Silberfisch, 2,8 V6, letztes Ventileeinstellen 15000 Kilometer her.
Werkzeug: 21er Kerzennuss fuer die Kerzen, einen 10er T Schlüssel (Kann auch Ratsche sein, bei mir hat sich der T bewährt, finde ich gut) für die Ventildeckel (Jeweils 7 Schrauben), eine 19er Nuss zum Motor drehen (Ja, man kann angeblich am Keilriemen drehen, eine Kunst die mir noch niemals gelang), einen 11er für die Einstellschrauben. Selbstredend auch eine Fühlerlehre, Lappen, Bier und einen Schraubenzieher für den Luftfilterkasten.
Ersma' alles raus was im Weg ist, Luftfilter, Zündkabel, Ventildeckel, Kerzen, beim 2,8er auch den Peilstab, weil sonst kann man die Ventildeckel nicht løsen.
Wenn man so unfassbar klug ist wie ich, schreibt man eben mim Edding auf die Ventildeckel und den Verteiler die korrekte Reihenfolge. Ich weiss, ist auch am Motor eingeschlagen (jeweils über dem Zylinder, auf der Ansaugspinne), aber wenn’s wo steht muss ich nicht denken.
DER MOTOR WIRD KALT EINGESTELLT! Das WHB hat irgendeine Minutenangabe, 30-60 oder was, und das Metall soll 20 bis 30 Grad haben. Ich lasse den ein Paar Stunden kalt werden. Immer fleissig Bier trinken, polieren, Handschuhfach ausmisten. Keine Ahnung.
Gang Raus, Automaten auf N, sonst dreht man sich den Wolf.
Also. Um zu verstehen was man da tut muss man erstmal verstehen was vor sich geht.
Wenn der Moder läuft, denn feuert er ja nach einer Reihenfolge, immer ein Zylinder, da geht halt das Auslass zu, und der Einlass auf. Diesen Moment brauchen wir. Die Ventile bewegen sich zusammen, aber nur für einen Moment. Das heisst Überschneiden. Das WHB gibt an man solle so lange kurbeln bis der 1 Zylinder am OT steht, denn soll der Fünfte überschneiden. Man kann zwar so lange Kurbeln bis irgendeiner überschneidet, aber wenn man mit dem ersten auf OT anfängt denn gibt es eine ganz nette Reihenfolge.
Also. Wenn ein Zylinder überschneidet, sagen Wir mal 3, so ist der Zylinder nummer 4 einzustellen. Wenn die 6, denn stellt man die 2 ein usw. Reihenfolge wie die Überschneiden ist immer die Selbe. Halt Zündreihenfolge, Sollte 3 zuerst überschneiden denn wird 6 gleich danach überschneiden,m denn 1,4,2,5... Wenn zum Beispiel nr. 5 zuerst überschneidet, denn kommt 3,6,1,4,2... Klingt kompliziert, ises aber nicht. Wenn man sich die Zeichnung anschaut:
Ja? Simpler geht nicht. Am besten ausdrucken (Ich male es ja auf), und die abhacken die man schon gemacht hat, dann kommt man nicht durcheinander. Ich habe auch draufgemalt wo die Ein und Auslässe sitzen (Die Köpfe beim V6 sind ja gleich, und haben diese doofen siamesischen Kruemmer, deshalb sitzen die Ventile auch nicht ganz logisch... Zumindest für mich ises ein Kampf mich am Krümmer zu orientieren, mit der Zeichnung hatte ich es leichter.
So den 19er einstöpseln, und per Hand motor Richtung Uhrzeigersinn drehen, auf Pfoten aufpassen, tut weh wenn man sich am Thermostatdeckel die Knochen stößt.
Da messen, drei Zungen bereit halten (0,35 - 0,40 - 0,45). Die Zunge der Fühlerlehre soll mit leichtem Schmatzen in den Schlitz geschoben werden kønnen. Und zwar ises erst dann richtig eingestellt, wenn beim Einlass der 0,35 Sschmatzt und 0,40 garnicht rein passt, und beim Auslass der 0,40 schmatzt und der 0,45 nimmer passt. Ab irgendwie Sommer 1983 Sind die Einstellwerte für die V6er korrigiert worden, da gillt 0,40 für alle Ventile.
Da mim 11er drehen zum Verstellen. Achtung fuer Alle die bissl Triggerhappy sind, es geht nicht darum eine ganze Umdrehung zu zelebrieren, sondern nur ein wenig hin oder her drehen, das Reicht aus um die hundertstel Millimeter zu verstellen die es braucht.
Das Ganze dauert je nach dem wie pingelich Ihr seid so um die 30 Minuten. Wenn alles gemacht ist und alle Ventile abgehakt sind, denn werden die paranoiden unter Euch nochmal drehen und messen, und alle Anderen können mit zusammenspaxen beginnen.
Das geschieht natürlich in der verkehrten Rheienfolge von Auseinanderspaxen. Ventildeckel reinigen, Bissl. Bremsenreiniger oder was, Schräubchen auch reinigen, das ist die größte Kotze wenn man die dann reinfummeln muss und ein Sandkorn oder sonstwelcher Dreck im Gewinde sitzt. Ich putze das während der Moder abkühlt, dann brauche ich mich nicht zu beeilen.
Die Dichtungen schmiere ich mit einem spritzer Motorøl ein. Das habe ich vom Holgi, und speziell bei Motoren die gerne oft eingestellt werden ist es sinnvoll das zu machen, weil die Dichtung nicht am Motor, bzw. Deckel festbackt, und 2-3 mal benutzt werden kann.
Die Deckel sollten nach Möglichleit immer mit den originalen Unterlegscheiben montiert werden. So drückt man sich die Dichtung nicht bloß platt unter der Schraube, denn leckt es gleich irgendwo daneben... Das Einschrauben geschieht in einem Kreuzverfahren. Erst die drei Schrauben die den Deckel in der Mitte halten, dann die vier außen. Nicht zu feste drehen, drückt nur die Dichtung platt. Lieber probefahren und nachdrehen wenn's sein muss...
Die Hassschraube. Die reinzudrehen bedeutet gleich viel Arbeit wie die restleichen 13... Soll Welche geben die die weglassen, der Silberfisch hat nach 15000 gefahrenen Kilometern nur 4 Ventile minimal justiert haben wollen, also wird es noch ein halbes Jahr dauern bis ich da wieder dran muss, also kam das Ding da rein. Bei einem Motor der alle 3 Wochen Ventile eingestellt haben will würde ich es echt lassen...
Vor'm Kerzeneinschrauben den Elektrodenabstand kontrollieren, und ggf. korrigieren. 0,6 mm ist die Macht. Køln Klumpen schmeckt das.
Ist alles wieder an seinem Platz, kann man sich vergewissern ob man seinen ganzen Scheiss aus'm Motorraum geraeumt hat, und denn kann man auch den Schlüssel drehen. Wenn man alles richtig gemacht hat denn wird er auch laufen, und man kann eine Runde fahren. Einen 10er mitnehmen, nach paar Kilometern Haube auf und schauen ob's wo sifft.
Wie Ihr sieht, alles keine Teufelei. Ich traue mir das mittlerweile zu am Strassenrand, und wie immer gillt: Wenn ich es kann, dann kann es wirlich Jeder hier...