Neuerwerbsstück Escort MK2 in olympic blau

Hab ich das Ganze hier in der Tat etwas vernachlässigt.

Nundenn, es hat sich einiges Getan. Kurz umrissen:

1. Für teuer Geld in UK einen 2.1'er Motor gekauft mit Wössner Schmiedekolben, Cossie Pleuel, HD Ölpumpe, mega leichte Schwungscheibe und "gemachtem" Kopf.
2. Probleme mit durchgeblasenen Kopfdichtungen. Bei 93 mm Bohrung ist die Auswahl an Lieferanten seeeehr überschaubar.
3. Festgestellt, dass der Kopf ausgeschlagene Führungen und 2 krumme Ventile hat. Also, Kopf wirtschaftlicher Totalschaden
4. In Norddeutschland auf Verdacht einen anderen 2.0 OHC mit Eingespritze gekauft. Aussage Verkäufer: Jo, wurde mal was am Kopf gemacht und ist ne Nocke drin .... Bilder? Gerne:
Nach Abnahme der Einspritzung festgestellt, dass es ein Vergaser Kopf ist ...

Und es ist ein 205'er Block .... yeah ... Dummerweise ein LC. Aber später dazu mehr ....

Bereits mit Bronze Ventilführen:

Doppelten Ventilfedern:

Großen Ventilen:

Und einer dbilas Nockenwelle, von der ich nicht wusste, welche Steuerzeiten sie hat ...

Der Plan war also, den Kopf auf den sackteuren Rumpf aus UK zu setzen ...

Aber wieder kam alles anders .....

Das Elend geht weiter ...

Die Nockenwelle ist eine relativ zahme mit 276° Einlass und geringem Lift. GottseiDank. Weil ......Ihr erinnert euch, dass es ein LC Block war? Demnach haben die Kolben einen gewissen Kolbeneinstand, d.h. bei OT sinds noch xx mm bis zur Blockoberkante.

Nun hat der findige Kopfbearbeiter ja für alles ne Lösung ... generell muss die Verdichtung Hoch. Hohe Verdichtung = Höhere Leistung. Ein Kopf lässt sich nunmal besser einspannen, als ein Block. Also wurde der Kopf entsprechend geplant. Naja, es war eher ein Abschneiden ... Kleinerer Brennraum = Höhere Verdichtung. Sie verstehen!

Das wurde aber erst bewusst, als der 2.1'er mit den Kolben die Elektroden der Kerzen plattgedrückt hat

Also, ganze Geschichte nochmal raus ausm Escort. Kopf und Rumpf getrennt, Rumpf in die Ecke gestellt (hatte ich bereits erwähnt, dass da das sackteuere Zeug drin war?)

Jetzt werkelt also der 2.0 LC mit dem extremst geplanten Kopf im Mexikaner .... Nach einer Saison dann festgestellt, dass die Pleuellage hinüber sind (nein, ich bin nicht viel damit gefahren und hatte vorher auch EIN Lager geprüft. für mich sah das normal aus. Hätte ich mal besser ALLE geprüft ....

Dann kam erstmal die Nuss und damit verbunden die Unlust, an dem Gussklumpen weiter zu machen.

In der Zwischenzeit kommt mal auf viele Ideen. Mal dumme, mal weniger intelligente. Zwischenzeitlich alles an Artikeln, Freds und Büchern über OHC und Kopfbearbeitung gelesen. Natürlich auch die "Bibel" ...

"Bist ja nicht dumm", hab ich gesagt. "Kriegste auch hin" hab ich gesagt.

Also entsprechendes Werkzeug gekauft. Oldstyle ... Handarbeit. Nix CNC. Was früher ging, muss heute auch noch gehen. Ich bin nun also Besitzer eines Ludwig Hunger VD1 Ventilsitzdrehgeräts mit diversen Piloten und Drehstählen ...

Also, zugeschaut und mitgebaut:

Nach dem Drehen des eigentlichen Sitzes mit 45° erfolgt das Drehen des inneren Korrekturwinkels mit 75°, danach der äußere Korrekturwinkel mit 15°:

Hier mal die 45° Dichtfläche mit blauem Edding angemalt:

Und nach dem Einschleifen mit feiner Einschleifpaste, könnte dicht werden

Und eingesetztem Pendil

Soweit, so gut. Jetzt steht erstmal die Lieferung der neuen Einlassventile von MM aus ....

CheeRS

Zitat von Kowalski

Nen Block kannste günstig aus nem 1,8er und 2l HC Kolben baurn hane ich gelesen.

Jaja ....

Wenn ich alles so viel hätte wie 2.0 OHC Blöcke .....

Beim Auftragen im Mondschein rechtsrumdrehend sinds ca. 0,48 KW. Linksrum sinds nur 0,24 ... ?(

So, zugeschaut und mitgebaut ....

Den Frankensteinkopf mal ausgelitert:

Ergab exakt 48 ccm ... also quasi Standard dabei sollte der Kopf doch geplant gewesen sein ....
Naja egal, ergibt rechnerisch eine Verdichtung von 10,53/1 ... ich hätte eigentlich gerne wenigstens 11 gehabt. Nun isses halt so, laufen wird er so oder so.

EIGENTLICH sollte eine nicht ganz so scharfe Welle verbaut werden. FR1 lag noch hier im Schrank, 300° sollten reichen. Wollte etwas mehr Drehmoment. Also den Klumpen verbaut und bei den letzten 2 Auslassventilen festgestellt, dass ich da kein Ventilspiel mehr einstellen kann. Warum das? Der Grundkreis dieser (alten) Welle ist größer als bei den neuen Wellen ... FUCK. Rumbutschen wollte ich nicht, also raus und die HT1 Welle mit 314° einbauen. Wird halt mehr der Drehzahlmotor dann ....

Also flugs das Spezialwerkzeug rausgesucht:

Maximaler Lift auf Einlass Pendil 1 liegt bei 106° (muss man einstellen bei verstellbarem NW Rad).

Und der Frankenstein läuft. Jetzt erstmal ein bisschen rumbummeln ....

Mir ist schon zuviel Zugekauftes kabott gegangen. Da ich das Ding (eigentlich) primär zum fahren habe, wollte ich dieses Jahr mehr als 500 km damit machen ...

Da ich den Kopf jetzt selbst gezimmert hab, erwarte ich mir keine High-End Höchstleistung. Aber wenn er am Ende 150 PS drückt, wäre ich schon ganz froh. Auf das reine Fahrgefühl verlasse ich mich ungern. Wenn er jetzt mal 2 Wochen am Stück hält (toitoitoi), wird der Mexikaner mal auf die Rolle gestellt.

CheeRS