Habe ein Problem:
Letzte Juliwoche Kappe, Finger, alle Zündkabel,
Kerzen, (Kontakt schon vorher ausgetauscht) und Zündung abgeblitzt.
Brauchte den Zündschlüssel nur anzuschauen, da lief das Ding schon. Am
Folgetag zum ersten Mal im Leben Ventile eingestellt, danach sprang er
sofort an (mit regulärer Startprozedur: Zündung an, zweimal Pumpen, dann
starten) und geht nach 5 Sekunden immer wieder aus, bleibt aber bei
höherer Drehzahl an und auch beim permanentem Gasstoßgeben. Ist auch
oben rum agressiv und hängt dann auch gut am Gas, besser als früher?
Läßt man die Drehzahl sinken, merkt man, daß er unrund läuft und
Aussetzer hat. Alle Schläuche sind intakt/dran. Habe dann zuerst auf zu
stramme Ventile getippt und das Einstellen wiederholt, nichts, dann auf
einen Zündungsfehler getippt und wiederholt ZZP, Kontaktabstand etc.
kontrolliert, die neuen Kerzen gegen andere neue getauscht, das auch
immer einzeln und dann wieder getestet, um nicht eventuell beim Tausch
von sechs Kerzen wieder irgendwo dazwischen eine defekte zu erwischen.
Alte Kabel, Kappe, Finger wieder eingebaut, getestet und ausgebaut,
bestimmt hundert Mal die Kabelsteckverbindungen/ Zündungsreihenfolge
kontrolliert. Nach diversen Abenden des Testens im Ausschlußverfahren
festgestellt, das die Karre (wenn auch beschissen laufend) alleine
anbleibt, wenn ich den Luffi mit nem Lappen zustopfe, also Leerlaufdüsen
kontrolliert, sind aber frei. Vergaser aufgemacht, Schwimmerkammer ist
voll, Krümel drin, gereinigt, immer noch keine Besserung. Dichtsatz
bestellt, Vergaser zerlegt, alle Dichtungen, Schwimmernadelventil ,
Beschleunigerpumpenmembrane, Schwimmerkammerentlüftungsventil trotz noch
intaktem Zustandes getauscht, alle Düsen rausgeschraubt und
durchgeblasen, Schwimmerniveau ist korrekt, keine Besserung. An keiner Einstellschraube hatte ich etwas verändert/gedreht.
Vielleicht
bin ich auch nur zu blöd zum Ventileeinstellen und habe nicht aus
Unachtsamkeit, sondern aus Unwissenheit beide Male ein Einlaß mit einem
Auslaßventil vertauscht, weil für mich das Krümmeröffnungsnähere Ventil
immer das Auslaßventil war und ich mich vielleicht beide Male mit den
nur zwei Krümmeröffnungen bei drei Zylindern pro Bank vertan habe. Läuft
der Motor bei eventuell zu knappen Steuerzeiten dann vielleicht nur,
wenn ich ihn mit zugestopftem Luffi oder über die Beschleunigerpumpe
überfette? Ich bin zwar Metallbaumeister und Zweitaktrollergott, setze
mich aber halt so richtig mit für mich als Laien "tieferer"
KFZ-Viertakt-Technik erst seit und mit diesem Auto auseinander, hatte
vorher nie so Probleme. Mich läßt das auch nicht mehr in Ruhe
(schlafen), so eine Scheiße....so viele Stunden für die Katz....
Hat noch einer einen Tip? Ist ein
2Liter V6 HC 66kW 90PS mit frühem Kühlsystem (sog. "Wasserrohrmotor")
von 09/69. Zum Beispiel, sicher ist sicher, hat einer mal eine Skizze des
Zylinderkopfes, wo die Ventile nach Ein- und Auslaß sortiert markiert
sind? Das Werkstatthandbuch gibt da nichts her. Oder vielleicht hat noch
einer eine andere Lösung parat? Aus der Garage raus und in eine
Werkstatt mit professionellen Meßgeräten bekomme ich den Wagen
wahrscheinlich nicht, der steht in einer schmalen Einbahnstrasse in
einer einzelnen Kellertiefgarage mit ganz kurzer steiler Auffahrt durch
den Vorgarten, kein Platz für nen Abschlepper mit Winde.....
Werde aufgrund eines Tipps jetzt mal eine neue Zündspule besorgen und
austauschen, vielleicht hat die alte durchs Ab- und Wiederanklemmen der
Batterie einen weg. Und wenn nicht, was dann?