Nachruf
Wo fängt man bei einem Nachruf an? Vermutlich bei der Person, um die es geht. In Anbetracht unserer Gesamtmitgliederzahl kannten wohl nur einige den Klingonen persönlich. Aber dieser harte Kern kannte ihn umso besser und nur diese Menschen sind wohl in der Lage einzuschätzen, um wen es sich bei Thomas handelte.
Die Gründe und Hergänge sollten meiner Meinung nach allein im Familien- und engsten Freundeskreise bleiben. Daher bitte ich hier von jeglichen Diskussionen und Kommentaren abzusehen. Kondolenz darf natürlich überbracht werden.
Die, die Thomas kannten, wissen dass er einer der wenigen echten Originale war. Nein, er war nicht angepasst und eckte das eine oder andere Mal an, aber er hatte seine Linie, sein Leben. Und das hat er gelebt bis zum Schluss, gekämpft „bis zur letzten Patrone“ wie er gerne immer selber zu sagen pflegte und hat am Ende doch verloren.
Seine Das-Boot-Monologe, seine ganz besondere Art aufzutreten machten ihn in der Regel zu einem gern gesehenen Gast auf vielen Treffen und den vielen privaten Veranstaltungen.
Ich persönlich kannte Thomas seit vielen Jahren sehr gut und zähle ihn zu meinen besten Freunden mit dem ich sehr viel erlebt habe. Ich möchte keine Minute davon missen. Er war einer der Menschen mit dem ich auf einer Linie schwamm, wir verstanden uns bis in den letzten Winkel der kruden Geister, die war darstellen. Ich schreibe bewusst nicht in der Vergangenheitsform, da Thomas für mich immer einer der besten Freunde bleiben wird, da gibt es im Grunde keine Vergangenheitsform.
Mehr weiß ich selber nicht zu schreiben, manchmal versagen selbst mir die Worte. Daher möchte ich zum Schluss nur noch aus einem Lied zitieren, dass wohl eines unserer liebsten war, es gab die eine oder andere Nacht, die wir das Lied gemeinsam auf Treffen gegrölt haben… Ich bin sicher, er hätte es so gewollt:
Angstgepeitscht bin ich erwacht
denn ich träumte heute Nacht
dies sei mein letzter Tag
Heut an meinem Todestage
stell ich weiter keine Frage
verschwende keine Zeit
ein jeder stirbt auf seine Weise
einer laut der andre leise
das muss man akzeptieren
das Leben war zu mir sehr hart
jetzt wird es schön
ich bin ein andrer Mensch als ihr
ihr werdet sehn
Kommt wir machen eine Reise
träge wird man niemals weise
lasst uns mal was riskieren
glaubt mir doch ihr lieben Leute
Tote sind die besten Freunde
da gibt's nichts zu verlieren
zu Leben macht doch wirklich keinen Sinn
und irgendwann ist nun mal jeder hin
die die da an Wunder glauben
all die Blinden, Lahmen, Tauben
Ihr werdet' s nie verstehen
Bei aller Nächstenliebe
Ihr seid mir so was von egal
und das ist keine Lüge
nein das ist Schicksal
Und alles dreht sich um mich rum
und geht entzwei
das alles rührt mich wenig an
es bleibt dabei
ich kann und will nicht mehr
nie mehr zurück
nur noch ein Stück zum absoluten Kick
und vielen Dank für Euren treuen Blick
ein jeder springt und bricht sich das Genick
die die mir die Hoffnung nahmen
all die Unveränderbaren
heut seid Ihr endlich dran
die die da auf Hilfe warten
all die Feinen, Lieben, Zarten
Ihr kommt bei mir nicht an
Bei aller Nächstenliebe
Ihr seid mir so was von egal
und das ist keine Lüge
nein das ist Schicksal
Thomas, ich hoffe Du hast es nun besser dort, wo Du nun bist! Wir werden uns wideersehen, aber es wird noch einige Jahrzehnte dauern, aber wir WERDEN uns wiedersehen - und dann trinken wir wieder gemeinsam Bier. Zuviel Bier... Und singen Lieder...
Ruhe in Frieden!