Weil Bilder ja immer gerne gesehen sind gibts hier mal ne kleine Geschichte.
Es war einmal ein schöner Capri 1
der "mal kurz" wegen einiger Kleinigkeiten (kleinere Roststellen, Lackabplatzungen auf der gesammten Karosserie, kleiner Frontunfall durch Nachbarn der den 1. mit dem Rückwärtsgang verwechselt hat und ins parkende Auto fuhr) überholt werden sollte.
"Besser jetzt wo es noch einfach ist als später wenn die Schäden größer sind" war die Devise.
Also wurde der Capri artig vorm Winter abgemeldet, für Ihn trat erst der Jägermeister-Sierra und dann der 2er Escort seinen Ersatzdienst an.
Aber irgendwie mochte die Alex nicht so wirklich anfangen, eine Kleinigkeit wurde demontiert, eine andere wieder angebaut. Und immer wieder kam der Gedanke einer Wiederanmeldung in den Sinn.
Um Ihr den Start zu erleichtern hab ich dann kurzerhand die Türen ausgebaut...
Von da an gings dann voran.
Innenausstattung raus und Standräder montiert...
Frontscheibe raus
Noch mehr Innenkram raus
Problemzonen freilegen (Der Schraubendreher ging später durch)
und die andere Seite
Dann kam unerwartet und vor allem ungewollt eine Zwangspause durch ein gebrochenes Handgelenk
Ja, im Vergleich zu anderen Ländern haben wir ein gutes Gesundheitssystem. Aber als Kassenpatient muß man halt schon mal fast ein halbes Jahr warten damit man einen Termin für eine Kernspintomographie bekommt.
Um sich dann hinterher anzuhören das, wenn man den Befund gleich gesehen hätte, man hätte wohl noch was machen können. So bleibt aber eine dauerhafte Schädigung zurück.
Nach ca. einem Jahr dann wieder erste, zaghafte Versuche mit dem Wagen weiter zu machen.
Der Lack sollte komplett runter, da er eh überall auf dem Dach aufplatzte und der Originallack in grünmetallic durchkam.
Tja, und dann ging das Drama erst richtig los.
Abschleifen wollte nicht klappen, egal wie.
40er Papier auf der Maschine setzte sich in kürzester Zeit zu und der Lack sah an der bearbeiteten Stelle aus wie poliert und nicht wie abgeschliffen.
Einzig die Flex mit Schruppscheibe brachte (versuchsweise) Blankes Blech hervor, wurde jedoch nicht weiter benutzt, da das Blech ja in Form bleiben sollte.
Also Lackprofis befragt und verschiedene Abbeizer ausprobiert.
Aber egal ob Baumarkt- oder Industrieware (mit reichlich Warnhinweisen drauf), nichts wollte diesen Lack wirklich ablösen.
Selbst Tips wie, das mit Abbeizer eingestrichene Fahrzeug in Folie einzuwickeln damit der Abbeizer nicht so schnell verdampft, blieben wirkungslos.
So zogen Jahre ins Land, immer wieder wurde mal was probiert und immer wieder Fehlschläge.
Dann haben wir, mehr oder weniger durch Zufall, einen Sandstrahler kennengelernt, der auch schon andere Autos gestrahlt hat.
Anfangs waren wir skeptisch, man hört ja immer wieder von Karossen oder Anbauteilen die durchs Strahlen hoffnungslos verbeult worden sind.
Also erstmal andere Arbeiten des Strahlers beäugt und für gut befunden.
Endlich ein Hoffnungsschimmer !
Jetzt ging plötzlich wieder alles ganz schnell. Die mitlerweile zum Teilelager gewordene Karosse leer geräumt, Motor, Getriebe und Vorderachse raus und die Karosse mit geliehenem Transporter zum Strahler gebracht.
Das war letztes Jahr im April.
Der Strahler machte ein gutes Angebot, dafür sollte die Karosse "irgendwann mal zwischengeschoben" werden.
Tja und so vergingen wieder einige Monate.
Dann irgendwann ein Anruf : "Was ist denn das für ein Lack ? Der geht ja gar nicht runter. Dafür brauche ich anderes Strahlgut, es wird etwas teurer werden"
Tja und irgendwann war er dann, bis auf die Heckpartie ("da muß ich nochmal bei") gestrahlt.
Und es fanden sich doch noch ein paar weniger schöne Stellen.
Also erstmal Blecharbeiten :
Neue Scheinwerferrahmen
Scheibenrahmen instandsetzen
A-Säule geschweisst
Diverse Arbeiten die wir vergessen haben zu fotografieren,
neue Radläufe hinten, und weil es keine RS-Radläufe mehr gibt wurden die normalen solange bearbeitet bis sie ähnlich wie RS-Radläufe aussahen und vor allem die Räder wieder abgedeckt haben
Außerdem wurden die Türen instandgesetzt
die Kofferraumklappe
sowie der linke Kotflügel
Die anderen Stellen des Kotflügels hab ich wieder mal vergessen zu fotografieren.
Für die rechte Seite hatte ich ja vor Jahren einen Repro-Flügel erstanden.
Der wurde zwar schon mal grob angepasst, konnte den Blechkünstler aber nicht so wirklich überzeugen.
"Original ist besser" war die Aussage, "auch mit Beulen und Löchern"
Also wurde der rechte Kotflügel auch noch neu aufgebaut.
Demnächst wird dann also ein rechter Repro-Flügel im Angebot sein.
Hier wieder mit rechtem Original-Flügel
Eine kleine Blase am Federbeindom zeigte sich auch noch, Der Hammer gab der oberen Blechschicht den Rest, also wurde auch hier nachgearbeitet
Die Räder passen wieder
Und auf diesem Bild sieht man dann auch die linke Heckpartie die übelst verdellt ist.
Ein Seitenteil hat sich bis heute nicht gefunden so das diese Partie wohl oder übel wieder glatt gespachtelt werden wird.
Wobei hier schon reichlich Ausbeularbeiten stattgefunden haben.
Erste Spachtelarbeiten an den vorderen Kotflügeln
Demnächst dann mehr ....