So dumm wie das Leben - Die Forums-Mini-Reality-Soap

  • Einige können sich doch bestimmt noch an meinen 79er Firebird erinnern, den ich 2007 an meinen besten Kumpel verkauft habe - dieses Auto wurde jetzt Gegenstand einer Schmonzette, wie sie doch eigentlich nur im Fernsehen läuft. Leider ist diese hier aber wahr.
    Also, beginnen wir mal von vorn:


    Das hier ist der Herr Bär. Herr Bär ist stolzer Besitzer dieses nordamerikanischen Rohölrecyclers - so stolz, dass er sich die Mühle sogar tättoovieren lässt. Doch eines Tages wird ihm das Auto, dass er im Alltag fährt, einfach zu teuer - so meldet er es zuerst auf roter Nummer an und verkauft es schliesslich schweren Herzens an seinen alten Marinekumpel - nennen wir ihn Herrn M.



    Herr M. hat von Autos aber leider so gar keine Ahnung und lässt den Targa, nachdem er ihn eine Weile als Spassmobil genutzt hat, in seiner Garage verrotten. Herr Bär kümmert sich anfangs noch um seinen ehemaligen Liebling, zieht dann aber in eine andere Stadt und verliert Herrn M. sowie seinen Ex-Bird für eine Weile aus den Augen.




    Während Herr Bär nun so durch die Weltgeschichte tingelt, hat Herr M. eine Affäre. Und eine zweite. Und eine dritte. Und betrügt Affäre Nummer 3 mit Affäre Nummer 4. Als Affäre Nummer 4 Herr M.'s Hauptfrau wird und dieser fortan auf ein Kind-Köter-Kombi-Dasein umsattelt (Affäre Nummer 4 bringt zwei Kinder mit), muss er feststellen, das die Hauptfrau sein ganzes Haus kindergerecht umgestaltet, was sein Budget aber ziemlich beansprucht. Also beschliesst Herr M., den US-Vogel gewinnbringend zu veräussern. Weil er zeitlich aber zu sehr eingespannt ist, bittet er Affäre Nummer 3 naiverweise um einen Gefallen, da er weiss, dass Affäre Nummer 3 einen Freund mit einer kleinen Werkstatt in Krefeld hat, welcher den Pontiac tüven und in Kommission verkaufen soll. So weit, so gut.
    Im Herbst 2011 findet Herr Bär jedoch per Zufall sein Ex-Auto im Weltnetz wieder - irritierenderweise mit einer Fünftages-Platte aus Honnis ehemaligem Reich - und wird stutzig. Also ruft Herr Bär seinen Kumpel Herr M. an und erkundigt sich um den Aufenthaltsort des Pontiac; Herr M. versichert ihm, dass der Wagen immer noch in Krefeld stehe, weil ein Interessent derzeit eine gewisse Summe X in Raten an den Werkstattbesitzer abstottere, bis er den vollen Kaufpreis gezahlt habe und erst dann den Firebird abholen dürfe.



    Auf die Frage, ob Herr M. noch die Fahrzeugunterlagen habe, muss dieser mit Schrecken feststellen, dass diese aus seinem Schreibtisch verschwunden sind - vermutlich entwendet von Affäre Nummer 3, die ja vollen Zugang zu seiner Wohnung hatte.
    Richtig interessant wird es aber erst jetzt: Herr Bär wird neugierig und beginnt, im Weltnetz herumzuschnüffeln - und findet weitere Fotos vom Firebird, der dort mit einem ostdeutschen H-Kennzeichen zu sehen ist. Der Link des Bildes führt Herrn Bär zu einer Ami-Club-Seite, auf der sich der neue, etwas untergrosse Besitzer stolz wie Oskar mit seinem Neuerwerb präsentiert - und diese Bilder sind auf den August 2011 datiert.
    Derweil muss Herr M. dummerweise erkennen, dass er durch den "Verlust" seiner Fahrzeugpapiere jetzt weder Besitzer noch Eigentümer ist - und offensichtlich um seine Verkaufssumme beschissen wurde. Darum geht Herr M. zum Anwalt.
    Dieser Anwalt findet heraus, dass der Kaufinteressent (nennen wir ihn Herr A.), der dass Auto abstotterte, nach dem Abstottern feststellen muss, dass es gar keinen Firebird mehr gibt - und erstattet Anzeige. Darum kontaktiert der Anwalt nun Herrn A., welcher ihm bereitwillig schriftlich bestätigt, dass der Pontiac in Kommission verkauft werden sollte - was wiederum gut ist für Herrn M. Dieser hat zwar vermutlich keine guten Chancen, dem Werkstattbesitzer eine Unterschlagung nachzuweisen und somit die von ihm unterschlagene Summe zurückzubekommen, aber Herrn M.'s Versicherung schaltet sich ein und stellt in Aussicht, den Zeitwert des Spassmobils zu erstatten, der in etwa die gleiche Höhe hat wie die einst vereinbarte Verkaufssumme.
    Zum Trost aller Beteiligten geht es wenigstens dem Pontiac gut, der auf allen Bildern einen glänzenden Eindruck macht, weil sich der ostdeutsche untergrosse Neu-Besitzer rührend um das Mobil kümmert. Nur möchte Herr Bär Herrn M. jetzt am liebsten eine reinhauen, weil dieser den Firebird Herrn Bär nicht zum Rückkauf angeboten hat, wie es einst abgesprochen war; Herr M. wiederum möchte jetzt Affäre Nummer 3 am liebsten den Hintern versohlen, muss aber höllisch aufpassen, dass die ehemailge Affäre Nummer 4 und derzeitige Hauptfrau von Herrn M. diesem nicht den Hintern versohlt, weil Herr M. ein unfassbarer Trottel ist.
    Zwischenzeitlich hat Affäre Nummer 2 nun Herrn M. gewarnt, dass ehemailge Affäre Nummer 4 und derzeitge Hauptfrau ebenfalls dafür bekannt ist, ihre Hauptmänner (meistens die grössten Trottel der Stadt) nach Strich und Faden zu betrügen - aber das ist eine andere Geschichte.

    5 Mal editiert, zuletzt von Grannibaer ()

  • Geile Story...und ich dachte immer sowas gibts nur im Fernsehen bei Verdachtsfälle oder wie das heisst...wildes Durcheinandergevögele und Autoverschiebereidingsda..

  • ...Zwischenzeitlich hat Affäre Nummer 2 Herrn M. gewarnt, dass ehemailge Affäre Nummer 4 und derzeitge Hauptfrau ebenfalls dafür bekannt ist, ihre Hauptmänner (meistens die grössten Trottel der Stadt) nach Strich und Faden zu betrügen - aber das ist eine andere Geschichte.

    ...die will ich auch lesen... :D


    und danke, dass du das blöde "Ex-Ex-" aus deinem Namen gelöscht hast. Entweder du bist Grannibaer oder nicht.

  • Du musst das Auto wirklich lieben! :inlove:
    Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen - könnte wir ja meinen blauen V6 Taunus auf die Wade malen lassen, ich hab nur nicht soviel Platz wie du, aber brauche ich ja auch nicht bei einem "kleinen" Taunus... ;)