Kardan-Gefuchtel am Granni-kombi mit Massagefunktion.

  • Hallo leutz,


    ich bekomme die 60 km/h-Unwucht am Granada nicht in den Griff.
    Bei 20-25 km/h schüttelts auch mal kurz beim Gas geben.
    Letzte Saison hatte ich sie draussen, neue Hardy und Mittellagergummi gemacht.
    Danach war es aber nicht ganz so schlimm. Anfang diese Saison war der Bock nach dem Winterschlaf UNFAHRBAR, nach dem
    wachküssen ging es dann einigermaßen.


    Jetzt habe ich erstmal knappe 200 Eusen für eine komplette Wuchtung hingelegt zusammen mit Hardy und Getriebestummerl etc.
    Is aber immer noch da, das Gerappel. Wenn es wärmer ist gehts noch, morgens ist es schlimmer.
    Ich vermute evtl. das die Mittenzentrierung der Wellenstücke innerhalb der Hardy ausgeschlagen ist, würde die Temperaturempfindlichkeit erklären
    weil eine warme und weichere Hardyscheibe sich evtl. besser selbst zentriert aufgrund der eigenen Spannung.


    Bevor ich aber wieder alles zerrupfe wollte ich von euch noch Erfahrungsberichte hören wie es mit der Mittellagerausrichtung aussieht, ist die Millimeter-Empfindlich oder völlig überbewertet? Links-rechts schieben bringt z.b. schonmal keine Änderung aber
    hoch und runter?


    Und ne, die Reifen sind es nicht, soweit bin ich schon :no:


    Danke fürs lesen und antworten erstmal, Grüße,
    Christoph.

  • Das Mittellager schwimmt im Gummi. Insbesondere wenn der Gummiklotz schon älter und weicher ist dürfte das nicht ganz so viel ausmachen.
    Der vordere Teil der Kardan muß sehr grade zum Getriebe stehen. Hardy ist kein Gelenk, sondern nur ein Schwingungsdämpfer. Check mal Motorlagergummis, Getriebelagergummi und ob die Shims unter dem Mittellagerbock für eine grade Ausrichtung vorhanden sind.
    Sitzt der Boomerang mit dem Diff grade zum Getriebe?

  • saß diese kardanwelle schon unterm auto und es war ruhig?
    der mitellagerhalter wurde wohl mal geändert, dadurch ergibt sich beim munteren kardangetausche wohl auch ruppelei.
    sind die lager an den kreuzgelenken alle noch intakt und auch leicht beweglich?

  • Das Diff war zwar ab vom Träger, aber auszurichten war da nicht viel, habe es so wieder montiert wie es fest war.
    Shims hatte ich keine unter dem Mittellager, sonst hätte ich sie wieder rein gemacht.
    Es ist also praktisch alles wieder so reingekommen wie es war, es sei den du sagst mir jetzt das das Diff um einiges zu verschieben ist auf dem Träger.
    Laut aktuellem Wissensstand macht die Hardy bis 3 Grad Verrenkungen mit, deshalb auch gerne als Gelenkscheibe verschrien :uwe:
    Deshalb habe ich mir von der Seite eigentlich noch keine Sorgen gemacht.
    Wie genau hätte es das Mittellager denn gerne bzw. wie dick sind die Shims?

  • Jip,
    alles Okinal-Ware die unterm Auto war, alles war schön....

  • Diff an Träger geht nur in eine Richtung. Theoretisch könnten die Gummis aussen am Träger an Härte verloren haben.
    Das Mittellager hätte es nur gerne "spannungsfrei, grade". Die Shims justieren den Winkel zwischen vorderem Wellenteil und Getriebe. Dicke? Passend zum Auto. Klügere Antwort habe ich dazu nicht. :no:;(
    Ja, ein wenig Verrenkung macht Hardy mit. Aber je weniger, destso besser. Knick mal einen Blechstreifen 10000x. Oder die Lasche von Deiner Butterbrotdose.....

  • Eine kompette Welle ausleihen und schauen. Meine ich ernst. Sparst Zeit, Geld und vor allem schonst Du Deine Nerven. Ich habe es hinter mir, 2 Jahre Fehlersuche. Wäre ich bloß von Anfang an so schlau gewesen.


    Das Mittellager macht schon einiges mit, die Hardyscheibe hat nur eine Funktion, dein korrekten Einbau der Welle unmöglich und nervig gestalten.
    Am besten baust Du das auch in einer Grube, wenn der Haufen auf allen vierern steht, und nicht in der Luft baumelt. Tut sich beim Granada ned viel, aber die 2mm machen auf der Länge Zentimeter aus.

  • Die Hardyscheiben von MM oder aus Belgien sind von zweifelhafter Qualität. Wenn Du so eine verbaut hast kannst Du dich totfummeln bis die Unwucht weg ist. Am besten eine Ford-Scheibe oder eine von Gromex verbauen.
    Bei den Nachgemachten kann man probieren die jeweils ein Loch versetzt einzubauen...manchmal hilft das.


    Noch wichtiger ist der richtige Winkel zwischen Getriebe und Kardanwelle. Der darf keineswegs 0 Grad betragen sondern muss leicht geknickt sein. Das kann man ausprobieren indem man Scheiben zwischen Getriebetraverse und den Längsträgern legt...Ich habs auch nicht geglaubt, ist aber so. Rein von der Logik her hätte ich die Hardy auch so knickfrei wie möglich ausgerichtet...Anscheinend benötigt der Stummel im Getriebe eine gewisse Vorspannung um sauber zu laufen...und nein, die Buchse im Getriebehals war nicht ausgeschlagen....


    Ausserdem kommt es noch darauf an, dass der zum Baujahr passende Mittellagerkäfig verbaut ist. Die Käfige vom Ier, IIer und IIIer sind von der Bauhöhe her unterschiedlich!!!
    Das Mittellagergummi selbst sollte so weich wie möglich sein, auch hier sind die Nachfertigungen oft suboptimal...

  • Tja wie geschrieben, alles wurde zusammen ausgewuchtet, auch mit der Hardy von MM. Montiert habe ich das ganze auch von der Grube aus, alle Reifen waren auf dem Boden.
    Und die Gummis der Diff-Traverse können ja auch nicht innerhalb 2 Stunden plötzlich den Geist aufgeben.
    Ich glaube die Höhe des Mittellagers spielt auch keine große Rolle, mittlerweile denke ich es ist unmöglich
    die 100% Position zu finden da beim Be- und Entladen der Karre ja das Mittellager seine Position verändert im Kardanstrang.
    Ich werd den Bock nochmal auseinandernehmen, die Zentrierung checken und mich wieder zum Gespött der Nachbarn machen
    da ich keine Grube oder Garage mehr habe.
    Übrigens, eine andere Hardy hatte ich schonmal in Angriff genommen, beim Teiledealer bestellt.
    Lieferbar ist allerdings fast überall nur noch die von Febi die nur halb so dick ist, allerdings einen viel wertigeren Eindruck macht.
    hat die jemand drin? Es würden ja ca. 2 Zentimeter an Länge fehlen. Würd mich interessieren.
    Berichte morgen oder übermorgen wieder wie es gelaufen ist.
    Grüße,
    Christoph.

  • So was ähnlches habe ich auch:
    Letztes Jahr starke Vibrationen von der Kardanwelle, Hardyscheibe total im Eimer, neue rein, alles gut. (Kreuzgelenke geprüft, alles leichtgängig, Mittellager ok)
    Habe jetzt den Granni mal für 2 Wochen in der Garage gelassen, danach rausgeholt und - starke Vibrationen, die nach dem "Einfahren" verschwinden.
    Was mich wundert ist, dass die Vibrationen nach etwas fahren nahezu weg sind, wie bei dir.
    Hab noch nicht druntergeschaut, aber deine Beschreibung klang ähnlich. Bin mal gespannt ob noch ein paar Tipps kommen.

  • da beim Be- und Entladen der Karre ja das Mittellager seine Position verändert im Kardanstrang.

    :uwe: It's not a Taunus! Oder doch? :gruebel: Beim Granada jedenfalls behält das Diff beladungsunabhängig seine Position.


    Irgendwer hat hier mal was von einer BMW-Hardy geschroben, die evtl passen könnte. Mach mal Recherche auf'm Recyclinghof.

  • Aber Mittellager ist nicht das Differential. Ich rede vom Mittellager das mit der Karosse hoch und runter geht.
    So, der Kleine schläft, die Große spielt, Mutti ist auf dem Trödelmarkt....Granada, jetzt mach ich dich laufen... :sinnlos:

  • Hallo,
    das Gummi vom Mittellager von MM ist vieeeel zu hart. Wechsel das aus gegen eines von Ford, dass ist wesentlich weicher. Hatte das selbe Problem und danach war es so gut wie weg. Des weiteren empfehle ich auch die Hardyscheibe von Cromex. Die von MM ist absoluter mist. Die von Cromex (original Goetze) hat sogar die original Teilenummer von Ford drauf stehen, d. H also Du bekommst dort die original vom Werk verbauten von Ford. Goetze war Zulieferer damals.
    Weiterhin haben die Mittellager eine Scheibe von 2 mm Dicke auf jeder Seite, dies gilt für alle Granadas.

  • Aber Mittellager ist nicht das Differential. Ich rede vom Mittellager das mit der Karosse hoch und runter geht.
    So, der Kleine schläft, die Große spielt, Mutti ist auf dem Trödelmarkt....Granada, jetzt mach ich dich laufen... :sinnlos:


    Das issn Denkfehler, beim Granada geht beim Einfedern alles mit runter...Getriebe, Mittellager und Diff....die Winkel verändern sich also (fast) garnicht weil keine Starrachse !!
    Ich kann nur nochmal betonen, dass diese Art der Vibrationen mit der Qualität der Hardyscheibe und dem Winkel Getriebe/Hardy/ Kardanwelle zusammenhängen. Im Granada-Szene Forum gibts einen ganzen Thread zu diesm Thema...und da wurde nahezu jede Konstellation getestet....
    Das die Karren wenn kalt mit Vibrationen laufen, die nach 5-10km verschwinden hängt unter anderem genau mit der Hardyscheibe und deren (gewolltem) Knick zusammen.
    Ich bemerke auch immer, dass der Granni auch nach Kaltstart von Anfang an viel geschmeidiger läuft wenn er ein paar Stunden in der prallen Sonne geparkt war. Ob das mit einem Verzug oder Vorspannung der Karosserie zu tun hat oder den durch Wärme weicheren Gummis an Fahrwerk und Antrieb, konnte ich noch nicht verifizieren....

  • 1)Vibrationen beim anfahren bis ca 50 KMH:
    Fehler liegt im mangelden Winkel vom Getriebeausgang zur Kardanwelle. Hier MUSS ein leichter Winkel sein von ca. 2-3 Grad. D.H. das Getriebe MUSS im eingebautem Zustand leicht nach unten zeigen. Es ist ein falscher Glaube wenn man meint, dass hier die Kardanwelle mit dem Getriebe in einer Linie laufen muss. Habe diesen Winkel jetzt auch bei folgenden Fahrzeugen festgestellt: Taunus, Capri, Sierra und unverbastelte Granadas. Sobald man den Winkel begradigt, fängt die Welle zwischen 30-50 KMH zu vibrieren.


    2) Vibrationen und Dröhnen zwischen 60-80 KMH
    Fehler liegt überwiegend im Gummimittellager. Entweder ist dieses verschlissen oder ausgehärtet oder es wurde ein zu hartes Gummi aus dem Zubehör verbaut (Z.B. Motomobil usw.) Hier muss ein sehr weiches Gummi eingebaut werden. Habe jetzt die Erfahrung gemacht beim silbernen, dass von der Firma Quinton Hazel dieses Mittellagergummi offiziell noch zu bekommen ist und dieses relativ weich ist. Beim Wechsel auf dieses Gummi waren die Vibrationen und Dröhnen praktisch weg. Falls beim anfahren zwischen 30-50 KMH wie oben beschrieben trotzdem ein Vibrieren auftritt, so muss man mit Ausgleichsscheiben von 1-2 mm unter dem Mittellager ausgleichen. Hier kann es sein, dass sogar die originalen Scheiben entfernt werden müssen oder welche hinzu gefügt werden sollten. Dies sollte man testen und man merkt ja, beim hinzufügen oder wegnehmen ob es besser oder schlechter wird.


    3) Ford hat im laufe der Jahre verschiedene Härtegrade für die Mittellagergummis heraus gebracht- anscheinend je nach Fahrzeugmodell ( Capri, Granada usw.). Diese sind daran zu erkennen, dass auf den Gummirand aussen eingegossene Noppen oder Nocken vorhanden sind. Es gibt welche mit keinen Noppen sowie mit 2 Noppen und sehr sehr selten auch mit 3 Noppen. Die mit 3 Noppen sind am weichesten und wurden speziell zwischen 1974 und 75 für den Granada gefertigt wegen dem Vibrieren. Leider wird dieses Gummi nicht mehr hergestellt und man bekommt überwiegend nur noch das ohne Noppen. Habe noch eins mit 3 Noppen zufällig für den blauen bekommen und es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
    Die Gummis mit 3 Noppen wurden ab 75 durch das sogenannte Freudenberglager ersetzt (schmale Ausführung mit integriertem Kugellager, siehe Foto im Workshop). So wie es aussieht, scheint dieses Freudenberglager weicher zu sein als die standard breiten Gummilager. Das Freudenbergprinzip wird übrigens heute noch bei vielen Fahrzeugherstellen genutzt (z.B. BMW, Mercedes usw) , vielleicht gibt es hier sogar ein ähnliches, was beim Granada passen könnte.


    Als Tip: Wenn jemand die Hardyscheibe vorne wechselt und Vibrationen oder Dröhnen hat, so sollte er auch möglichst das Mittellager mit wechseln und darauf achten, dass er ein sehr weiches Lager verbaut. Ausgleichen mit den Scheiben hilft dann ebenfalls. Wichtig auch, wie bereits auch schon im Workshop beschrieben, die Hardyscheibe so genau mittig zu zentrieren wie möglich. Die Zubehör Hardyscheiben taugen nicht viel und haben eine geringere Vorspannung. Wenn man ein originales von der Firma Goetze/Ford nimmt, so hat man eine wesentlich bessere Qualität und eine höhere Vorspannung. Es ist wesentlich besser, wenn man eine gebrauchte original Hardyscheibe von Ford/Goetze verbaut, als diese Zubehörteile.


    PS: Das die Vibrationen weniger werden liegt daran, dass diese sich durch den Auspuff erwärmen und dadurch geschmeidiger werden. Die Vibrationen werden dann besser aufgefangen.

  • Hmmm, viel Text der mich überlegen lässt wo die Infos herkommen..(?)
    Stutzig macht mich das ein weicheres Gummi mehr auffangen soll, ja klar, aber die Welle kann dann auch viel weiter ausholen beim taumeln und die Kräfte werden ja nicht eleminiert sondern nur in weichere Schläge verpackt....weg sind sie damit nicht.
    Wenn ich Nachmittags wieder in mein Auto steige nach der Arbeit ist der Auspuff ja kalt, die Welle läuft trotzdem besser als morgens...
    Ist ja auch nicht so wichtig, nachher wird sich zeigen ob etwas an der Welle nicht stimmt oder an der Einbaulage.

  • Solche Infos kommen davon das es Leute gibt die eine ähnliche Odyssee hinter sich haben wie ich, und alles, aber auch alles ausprobiert haben um das nervige Dröhnen loszuwerden.

  • ist doch ganz einfach.


    wenn die kw leicht unter spannung steht,kann sie sich nicht so stark bewegen wie wenn sie frei ohne spannung läuft.


    dann: ein weicheres kw-lager schluckt schwingungen besser als ein hartes.


    denkt doch mal nach, was ist komfortabler beim auto, eine weiche oder eine harte federung? was schluckt stösse besser...?


    da das kw-lager genau an der sitzbefestigung der vordersitze sitzt, merkt man logischerweise die vibrationen im "popometer"


    also: kw wie oben gesagt mit leichtem winkel und verspannter guibo-kupplung einbauen, weiches kw-lager rein und weg sind die bad vibrations.


    peace!

  • Hmmm, viel Text der mich überlegen lässt wo die Infos herkommen..(?)
    Stutzig macht mich das ein weicheres Gummi mehr auffangen soll, ja klar, aber die Welle kann dann auch viel weiter ausholen beim taumeln und die Kräfte werden ja nicht eleminiert sondern nur in weichere Schläge verpackt....weg sind sie damit nicht.
    Wenn ich Nachmittags wieder in mein Auto steige nach der Arbeit ist der Auspuff ja kalt, die Welle läuft trotzdem besser als morgens...
    Ist ja auch nicht so wichtig, nachher wird sich zeigen ob etwas an der Welle nicht stimmt oder an der Einbaulage.


    Ausnahmsweise sollte man hier die Logik mal aussenvor lassen, so sind der Mitleser und ich nämlich seinerzeit auch drangegangen ohne dass es was genützt hatte. Dabei bin ich sogar halbwegs vom Fach (Maschinenbautechniker) und nach Roloff-Matek und anderer Fachliteratur die sich mit Kardanwellen beschäftigt ist das vom Mitleser und mir geschriebene unlogisch....
    However, diese Angaben basieren auf selbstgemachten Erfahrungen und mehrdutzendmaligem Aus,-und Einbau der Kardanwellen weil wir beide in dieser Hinsicht pingelige, haarspalterische Perfektionisten sind...

  • Solche Infos kommen davon das es Leute gibt die eine ähnliche Odyssee hinter sich haben wie ich, und alles, aber auch alles ausprobiert haben um das nervige Dröhnen loszuwerden.

    So ist es, dem kann ich absolut nichts mehr hinzu fügen und schliesse mich an. Es war und ist bei mir genau so gewesen.
    @ Maiximum-Vitesse: Probiere es aus wie ich es beschrieben habe oder versuche Deine eigene Theorie umzusetzen, ich denke jedoch Du wirst wieder da landen , was ich beschrieben habe. Ich beschäftige mich schon ewig mit diesem Problem und nicht erst seit letzter Woche. Mit meinen Tipps und die von Bibo wirst Du eine menge Zeit und Nerven sparen.
    ZU den Härtegraden der Gummis: Ich habe die verschiedensten Gummis im Mittellager eingebaut und kann euch eindeutig sagen, je härter die Dinger sind, umso mehr dröhnt es. Ist Dein Mittelgummi von MM kannst Du es sofort in den Eimer schmeissen, denn damit habe ich es auch schon versucht..