Sommer 2011, endlich mal 2 Wochen gemeinsam mit der Frau Urlaub haben.
Also wird tatsächlich mal eine kleine Reise ins Auge gefasst.
Da Geld nach wie vor knapp ist soll es nur eine kleine Reise werden.
Ein mehrtägiger Berlinbesuch war geplant.
Nachdem die Nachichten dort aber täglich neue Autobrände meldeten wurde kurzerhand umdisponiert. Zumal das Wetter hier ja auch eher dem Herbst als dem Sommer zuzuordnen wäre.
In den Süden sollte es gehen, soviel stand fest. Italien wäre ganz schön gewesen, wurde aber verworfen, nachdem fast die gesamte erste Urlaubswoche für die Escort-Instandsetzung draufging. Abfahrt erst Freitag mittag, da kann man bei einer Fahrt nach Süditalien ja direkt wieder zurückfahren wenn man angekommen ist. Also Österreich. Ohne festes Ziel, heute hier, morgen da.
Als Reisefahrzeug wurde der Taunus DOHC gewählt.
Erstens ist er der PS-stärkste unter den fahrbereiten und zweitens der sparsamste, was bei längeren Strecken ja auch nicht ganz unerheblich ist.
Zu Alex hab ich dann noch gesagt das Sie Ihren Wagenschlüssel auch mitnehmen soll, falls man mal einen verliert oder damit Sie auch mal selbstständig ins Auto oder an den Kofferraum kommt. Eine weise Entscheidung, wie sich ca. 100 Km vor Passau auf einem Rastplatz zeigt :
Da geht man mal eben kurz aufs Klo und zieht danach einen halben Schlüssel aus der Tasche
Naja, die Nacht dann erstmal im Auto auf dem Rastplatz verbracht, da eine Ankunft um ca. 2:00 Uhr morgens in Passau für wenig sinnvoll erachtet wurde.
In Passau dann der erste Dämpfer. Die letzten Tage war hier strahlender Sonnenschein, aber jetzt grau in grau.
Erstmal die Stadt besichtigen und dabei ein T-Shirt gesichtet das perfekt zum Se passen würde :
Nach kurzer Zeit dann heftiger Regen, wir nass bis auf die Knochen. Also erstmal in den Bayerischen Löwen, ein typisches Gasthaus in dem man übrigens lecker Essen kann.
Und da entstand dann auch dieses Bild mit Seltenheitswert :
Ich trinke ein Bier ! Das erste dieses Jahr, und vermutlich auch das letzte.
Aber ich hatte Lust drauf und ja, es hat geschmeckt.
Nachdem wir während des Essvorgangs einigermaßen getrocknet waren, es draussen aber immer noch in Strömen regnete sind wir kurzerhand in die nebenan liegende Einkaufspassage gestürmt um uns zwei Regenschirme zu kaufen.
Trotzdem machte die Stadtbummelei keinen wirklichen Spass, also erstmal ein Hotelzimmer organisieren. Das günstigste, was in Passau auf die Schnelle zu finden war, war das Rotel Inn, ein Hotel das von der Gebäudeform einem ruhenden Menschen nachempfunden ist.
Das Rotel Inn wurde vom Erfinder der RotelTours ins Leben gerufen und entspricht dem gleichen Prinzip. Kleine Schlafbuchten die wirklich nur dem Übernachten dienen.
So ist das Doppelzimmer genauso breit wie das Bett (ca.1,40m) und hat vor dem selben noch ca. einen Meter Bewegungsraum. Die Deckenhöhe beträgt geschätzte 2.00m. Dusche/WC befinden sich auf der anderen Seite des Ganges. Das Zimmer kostet für die Nacht und zwei Personen 50,- Euro ohne Frühstück. Zimmernummer 326 :
Wenigstens war der Zustand einwandfrei.
Am nächsten Tag kam tatsächlich die Sonne wieder durch, so das wir noch mal durch die Stadt marschiert sind.
Hier gibts Hotels mit komischen Namen
Straßen mit lustigen Namen
sowie ein ehemaliges Autohaus das wir nur durch Zufall gesehen haben.
An der Fassade kann man noch erahnen wo mal die Reklame gehangen hat.
Innen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
So steht da ein Weltkugeltaunus, ein alter Peugeot den ich auf die 60er Jahre schätzen würde, irgendetwas englisches das ich auf anfang 70er schätzen würde sowie weitere Karossen die man aufgrund des Blickwinkels nicht genau sehen kann.
Der geflieste Boden sieht vom Muster aus als wäre er auch schon uralt. An den Säulen alte Luftdruckprüfer und unter der Decke eine Reklametafel mit der (sinngemäßen) Aufschrift :
Ihr Partner für gebrauchte Kraftfahrzeuge seit 1928 (!)
Leider lässt es sich mit Blitz schlecht durch Scheiben fotografieren
Ob da nun irgendjemand stilecht seine Sammlung untergestellt hat, oder aber die Firma geschlossen wurde und die Fahrzeuge seitdem unberührt stehen ist unklar.
Ansonsten gabs nur wenig Altblech zu bewundern
Gegen Nachmittag gings dann weiter nach Linz.
Kurz ein Foto mit Taunus (im Halteverbot) vor der Marmorsäule am Hauptplatz gemacht
und dann den Wagen erstmal ins Parkhaus gestellt um die Stadt zu besichtigen.
Hier gabs sogar mehrfach Altblech
Außerdem viel sehenswertes wie z.B. ein Kunstprojekt namens Höhenrausch, bei dem man die Stadt von oben besichtigt.
Da oben wollen wir hin :
Holzstege führen über Dächer und durch einen Kirchturm
Da hat wohl einer von der Atomenergie zur Fastfood-Ernährung gewechselt
Dieser Parkscheinautomat stellte mich dann vor ein Rätsel : Müssen nur 1er Fiestas hier Parkscheine ziehen ?
So langsam wurde es Zeit eine Unterkunft zu besorgen. Laut Touristeninfo soll der Wienerwald das günstigste Hotel der Stadt sein.
38,- Euro das Doppelzimmer für die Nacht, ohne Frühstück.
Also dort hin gefahren und nach einem Zimmer gefragt. Ja es wäre was frei, ob wir schonmal dort genächtigt hätten. Nein? Dann bitte erst Zimmer besichtigen ob wir es wirklich nehmen wollen.
Kurzer Blick, nunja, es ist alles etwas "älter" und "leicht verbraucht" aber der Preis ist unschlagbar und die Betten augenscheinlich sauber. Diesmal gabs Zimmer Nummer 6.
Außerdem ist ein Bad (ohne Toilette) direkt am Zimmer
und im Schrank (!) steht sogar ein Fernseher (oder was davon übrig ist)
Das WC ist wieder auf der anderen Seite des Ganges. Egal, ist ja nur für eine Nacht. Immerhin wird das Haus wohl gerade renoviert. Wahrscheinlich wird danach auch die, seit 2007 gültige Preisliste überarbeitet
Am nächsten Tag dann noch ein bischen durch die Linzer Stadt gerannt, auf der Suche nach einem Internetcafe. Beim ersten war auch 45min. nach angegebener Öffnungszeit noch alles dunkel und geschlossen, das zweite hatte offen, dafür aber keine Internetverbindung
Beim dritten gings dann, also kurz die PN vom Psycho-Huhn abgefragt, das ich um Reisetips gebeten hatte.