Ich war tsum Grillen weg. Ja. Tat ich. Bzw. Ich bin immer noch ned ganz daheim, aber das wird auch schon. Diese Woche. Oder so.
Ich wagte mal wieder ein Experiment, habe mir selbst bewiesen das man kann wenn man will... Circa 1200 Kilometer Altauto in eine Richtung. Und wenn einem den sein Arsch keinerlei Ansprüche auf Komfort erhebt, denn ginge es wohl auch mim Taunus.
Petrolheads rufen tsum BBQ, wir eiern hin.
Die Idee zum fahren ist mir spontan gekommen, hatte halt Lust, also habe ich es gewagt ein Kölnisches Klopsmobil in ein fremdes Land zu lenken. Sollte mit X Mann hin, mal wollte Dieser, denn Jener, am Ende blieben Sie alle Heim. Also fuhr ich alleine lous. Das ich ausgerechnet Townuth fuhr war eher ein Zufall, ab Billund ging es midder Cracknutte nach Friedhof (144km), dort keinerlei Blinker rechts (auch Ficken und Tod ned) festgestellt, also das Rote Ding am Friedhof zu Ollo dem seinem Bastelvergnügen gelassen, und das Ferd ausgeholt.
Umgeladen und ab nach Köln (562km). Ist zwar ein Umweg von 150km oder was, aber alleine wollte ich mir die 1000+ Kilometer am Stück ned geben.
Am Samstag fiel das Aufstehen auch ned sehr schwer, Freunde haben Kinder, Kinder stehen zeitich auf, so war ich schon um Punkt Neun am lenken.
Der Tscharly meinte er würde auf'm Weg wohnen und ich solle mich melden wenn ich losfahre, irgendwie Kolonne und so. Tat ich.
Die Zeit bis nach Nürnberg verbrachte ich mit Singen (kein Radio), mit Rasten (Nichtraucherfahrzoig), mit am ungleichmäßigsten fahren (mit 80 rauf auf'n Berg, mit 160 rundä), mit Schwitzen (Vinyldach), und mit Staustehen.
Ab Frankfurt bis Würzburg ist die A3 eine bessere Umgehungsstraße. Es ging nur schleppend voran, ab Würzburg bis Nürnberg war es noch beschissener, 3 Stunden dauer 10km/h. Zum Glück ging es meist bergab, so konnte ich mit ausgekügelter Fahrtechnik, und gekonntem auskuppeln einen 1,6er Automatik vortäuschen. Toll.
Die Käsköppe aufer Bahn konnte ich dennoch nirgendwie überlisten. Was wollen die hier? Ich habe ernsthaft noch niemals in meinem Leben so viele Holländer auf einem Haufen gesehen, und ich war schonmal in Amsterdam. Irre. Und was die ales im Schlepptau haben! Das Wundern wie die deren Wanderdünen mit allerlei Zeug bepacken, das könnte ja glatt als Unterhaltug während der Fahrt gelten...
So oder so, gegen drei Esemest der Tscharly das man sich auf der Raststätte "Feucht" befindet und auf mich wartet. Feucht wie Mutti oder Muschi. Dürfte ich mir aussuchen.
Just in diesem Moment befand sich das Ferd schon auf dem Zubringer nach A9, und schon fünf Minuten danach lief ich den Jungens in die Arme. Noch'n Kippsche und feststellen das Keiner so richtig weiß wo mir lang müssen, und es ging lous. In einer Kolonne, wie versprochen. Tollst!
Man verfolgte:
Wurde verfolgt:
Man hielt auch 2km vor der Abfahrt an, weil Matze meinte sich Beine vertreten zu müssen, und man genoss die Aussicht:
Man muss zu sagen das das Stück Autobahn zwischen Nürnberg und Ingolstadt bei dem herllichem Wetter einfach traumhaft ist, genauso wie das Stückchen Landstraße nach Geisenfeld. Zum Cruisen ideal, kein Wunder das es so viele von den Misthaufens dorthin verschlagen hat. Außerdem geniesse ich Kolonnefahrten mit Alteimers, man schwebt in einer anderen Welt, kommt gerade kein Plastikauto entgegen, kommt es einem vor wie 1979. Wären da ned die Kippen mit Warnungen auf der Ablage, wäre es das, was einer Zeitreise am nächsten käme...
Ich würde an dieser Stelle am liebsten schreiben "And he arrived, covered in bugs, dust and glory", aber die bugs blieben aus, zu feucht, und auch das Arriven blieb aus.
Schon beim Abfahren schaltete sich der Kahn ungewöhnlich, der Schalthebel schien länger und labbriger. Kalter Schweiß am Rücken, dieses Defekt ist unter Fochtfahrern legendär, ich weiß genau was folgen wird, versuche sachte und präzise zu schalten, aber nach der dritten Kreuzung wo wir einer Umleitung folgen, und ansatt rechts doch links müssen, was ja ein Runterschalten erzwingt, habe ich einen Schalthebel der nur midder Gummimuffe am Auto fest ist. Ausrollen, abhupen, stehn' bleiben.
Noch bevor die Jungens umdrehen können, hält neben mir ein Audi an und man spricht zu mir in einer fremden Sprache. Danny ist der Jung, an seiner Stimmlage erkenne ich das er nix böhses will und wohl helfen mag, an seinem T-Shirt erkenne ich einen von "Unseren". Umdrehen und anschnüren, nach 529 Kilometern geht es den letzten im Schlepptau.
Panik das es nicht gebaut werden kann habe ich nicht. Sind alles Fordmongos, ein Vierganggetriebe wo man den Schalthebel samt Kugel abspaxen kann werden die Wohl liegen haben, die Sprachbariere werde ich wohl mit Schrift, oder mit Tscharlys Hilfe meistern.
Am Hof werden wir denn herzlich begrüßt, alle um mich herum labern was, kennen sich, belabern mich mit deren Dialekt an dem ich mich noch gewöhnen muss, wird wohl irgendwie werden.
Aso, ich gebe dem Matze die Schuld, hätte er uns wegen seiner Gicht ned zum Halten gezwungen, hätte ich dieses ein mal hoch und runterschalten noch gemeistert. So.
Da ich ned ganz kommunizieren kann, sowas schrauben sowieso nicht, mache ich mal eine Runde und tu mal Bilder. Etwas das ich für gewöhnlich mehr mache, aber an diesem WE nur sporadisch machn' werde... Warum wird sich noch tseigen.