Tsu Feier des Tages...

  • Mein Granada macht Murks, zum ersten mal in drei Jahren hatte ich ehrlich keinen Bock mehr zu fahren, nicht einmal 10 Kilometer. Sense. Aus. Die Lenkung ist so ausgenuddelt und auf beiden Seiten ausgeschlagen das sich beim Fahren nimmer rauchen läßt. Das Lenkrad Vibriert und Schüttelt, beim Bremsen noch mehr, läßt sich nimmer mit einer Hand lenken, alles Arsch.
    Eine Ersatzlenkung wurde in Windeseile beschaffen, aber war wohl überlagert, so habe ich die Dame vor 3 Wochen in's Loch geschoben und den kleenen Wichser gefahren. Nu steht er immer wieder draußen und tut wie ein erwachsenes Auto. Sehe den immer duch das Fenster beim pissen gehen, und mir fiel ein das ich eigentlich noch niemals über das Auto berichtet habe, also schon, aber nicht wirklich.
    Mag sein das es daran liegt das von all meinen Wagen der Sausack das Anspruchslose Fahrzeug ist, oder ich bewege den zu wenig, oder ich weiss nicht. Nun denn... Tsur Wiedereröffnung des Forums, dies ist die Geschichte von meinem kleenem Knudsen.


    Ich wollte keinen Führerschein.


    Jaaa, ich wurde regelrecht dazu gezwungen eine Fahrerlaubnis zu machen. Mich kotze das dermaßen an, daß ich es schleifen ließ, selbstredend in der Hoffnung das meine Eltern aufgeben und mich in Ruhe lassen.
    Ich habe immer wieder von Vorne anfangen müssen, ich schlief während der Theorie, ich habe die Prüfungen gnadenlos verkackt, ich ging nicht zu den Fahrstunden…
    Die erste Farprüfung war nach einer Rekordzeit von 14 Sekunden und 2 Meter hinter der TÜV Mauer vorbei. Bei der Zweiten bin ich in einer Autobahnbaustelle gerast. Nach der zweiten verschissenen Fahrprüfung musste ich meinen Führerschein selbst bezahlen. Das war glaube ich denn auch der Grund warum ich mich bei der Dritten doch benommen habe, und den Lappen entgegennehmen durfte.
    Wieso ich keinen Führerschein wollte, des weiß ich nit mehr. Wäre auch nicht auszudenken was wäre wenn ich keinen hätte. Ich, der 400km am Wochenende unterwegs ist, und ich, dem seine liebste Freizeitbeschäftigung mit Volltanken und Zigarettenkaufen anfängt.


    So oder so, alte Autos mochte ich schon immer. Ich war vom Käfer regelrecht gefesselt. Ich erinnere mich noch sehr dunkel an den Krabbler von meinem Onkel, der war rot und hatte vorne auf der Schnauze zwei Augen drufgeklebt…



    Ich war mir jahrelang sicher das genau so ein Käfer, in verhasstem Rot, mein erstes Auto sein wird. An jedem gefundenem Käfer habe ich mir damals die Nase plattgedrückt. Wo meine Freunde den ersten glänzenden Westwagens hinerhergeschaut haben, da konnte mir nix besseres passieren wie einen verroteten Volkswagen zu sehen.
    Zu diesem Zeitpunkt als ich die ersten Automarken erkennen konnte, und auch bewußt wahrgenommen habe was da vor mir steht, gab es vier Autos die mir keine Ruhe ließen: der Käfer, ein Taxibieger Stricher den die Eltern meiner Tante fuhren, der Granada von meinem Onkel, und der 126er Fiat vom Vaddä…



    Das war ein Kasten, manmanmanachim. Giftgrüner geht nicht, der hatte noch jahrelang nachdem die Polen den Phiat Schnauzgeliftet haben, immer noch die Chromstoßstangen, die mir auch irre gefielen. Eine zentrale Uhr gab es noch, und diese bekloppten Trichterförmigen Stahlfelgens die mein Alter irgendwann gegen neuere, “normale” getauscht hat. Ich kann mich wirklich sehr gut an das Auto erinnern, und auch war ich, so glaube ich zumindest, der Einzige in der Familie dem es gefiel das der Vater ein “Chromverstoßstangtes” Vehikel sein eigen nennen durfte. Ich weiß noch das ich es damals auch klasse fand das der hinten ein quadratisches Kenneichen hatte. Zu der Zeit hatten die 126er schon normale, also langgezogene, Nummernschilder.
    Das erste Westauto das mein Vater fuhr war ein IIIer Escort den er irgendwo in Köln aufgetrieben hat:



    Leider kann ich nimmer lesen was die Nummer auf dem Kennzeichen sagt, kein Plan wann der Vater das Ding geholt hat, muss Ende 80er gewesen sein, hatten den auch recht lange, aber nicht so lange wie ein Priester den Fiat vom Vater. Was danach folgte war recht beschaulich, Ier Fiesta, ein bekackter Passat 32B, den weder ich noch meine Mutter ausstehen konnten, ganz kurz ein 123er Benz 300D für den ein Schneepflug sein leben ließ, weil das Ding keinen Boden vorweisen konnte, und dann kam der Wagen den ich über alles geliebt habe.
    Mein Onkel hat eine halbe Ewigkeit für Focht in Köln gearbeitet. Einen Tag vor seiner Pansioniereung hat er seine Kumpels zusammengepfiffen und hat sich mit deren Hilfe sozusagen “neben” dem Fließband einen Granada aufgebaut. Die Geschichte wie die das angestellt haben ist mittlerweile sehr krumm, meine Familie gehört nicht zu denen die sich um alte Autos scheren, und betroffene Personen kann man ja nimmer fragen. Der Granada hat angeblich die ganzen Tauchstationen mehrmals durchlaufen, wurde mit Ghia Dämmatten gedämmt, bekam den perfekten U-Schutz und alle Komponenten wurden vor dem Einbau noch extra geprüft. Garniert wurde das ganze mit dem Zwoeinhalblidä Diesel und ab ging der Fisch.
    1990 hat sich der Onkel einen neuen Sierra gekauft, und der Granada ging zu seinem Sohn. Der mochte die schwerfälige Sau aber garnicht lieden, und so wurde der Wagen 1992(?) meinem Vater anvertraut. Ich weiß noch das aufgrund der damaligen Einfuhrbestimmungen nach Polen das Ding komplett in Teilen auf einem Trailer angekommen ist, und nochmals zusammengebaut werden musste. Ich weiß das es eine Zeitlang nicht möglich war Räder mit dem richtigen Durchmesser zu finden, und so fuhr das Ding ein paar Tage auf so minirädern, und, und, und…
    Ich weiss auch das es der rste Wagen war mit dem ich ganz alleine fahren durfte, hatte das Ganze einer dummen Lüge zu verdanken, die im endeffekt aufgeflogen ist weil ich nicht sagen konnte wie die Gänge eines Warszawa geschaltet werden… Egal. Das war der Wagen. Der Traumwagen. Die geilste Hure die mein Vater jemals besessen hat. Nichts davor, und auch garnichts danach konnte sich mit deisem Wagen messen:




    Als wir 1995 nach Deutschland zogen, hat mein Vater den Wagen an einen Bekannten verkauft. Ich habe geheult wie ein Schloßhund, ich konnte nicht verstehen warum das Auto nicht mitkommen kann. Ich war wütend, unglücklich und gefrustet. Leider wurde das Auto meines wissens weiterverkauft und geschrottet, aber bis ich nicht genau so einen besitze, werde ich auch keine Ruhe finden.
    Alles was danach kam war langweiliger Scheiß, den auch nicht der V8 Audi mit ordentlich Dampf erheitern konnte.
    Den Audi durte ich aber auch nur ein paar Mal fahren, zu der Zeit hatte mein Großvater noch einen blöden Fiesta der dritten Generation, den sollte ich Schrotten. Meine Schwester durfte den Audi benutzen damit dem Ding nichts passiert, und, ist das Leben nich’ verrückt, Sie hat dem Ding einen Todesschuß verpasst. Genauso wie allen anderen Autos die Sie jemals fuhr…
    So… Ja… Gaynau. Autos, mich zog es immer zu den nicht alltäglichen Vehikeln, aber ganz anders wie die anderen Kinder und Jugendlichen zu meiner Zeit, die einen Lambo oder Ferrari als die höchste evolutionsstufe des Automobils eingestufft haben. Ich fand ich immer ältere Autos genial. Ein Warszawa war schon immer ganz oben auf der Liste der Fahrzeuge die ich sehr mochte…



    Zu der Zeit war es ein Vehikel der in Polen regelrecht gehasst wurde. Klar alles was aus dem Westen kam war natürlich “besser”, sogar ein dämlicher Wartburg. Außerdem erinnerte das Auto an die Kommunisten, Oldtimerei war bis dahin in Polen nicht erfunden, und in der Zeit als Walesa anfing Stunk zu machen, da hatten die Leute auch was besseres zu tun als Ihr Herz an alte Autos zu verlieren. Somit durfte ich anfang der Neunziger der einzige Mensch gewesen sein der einem Warszawa hinterhergesabbert hat.
    Niemand wollte so ein Ding, wenn es wer fuhr, dann waren es Leute die entweder an denen gehangen haben (höhö), oder Leute die sich schlichtweg nichts Anderes leisten konnten.
    Genauso eine Anziehungskraft auf mich hatte einfach Alles was Keiner sonst gut fand, oder wollte. Ich habe bis heute ein Buch über Autos wo ich mit Papierstücksche’ die Autos markiert habe die mir damals gefielen. Dazwischen kann man Autos finden, die mag ich noch heute. Granada, Model A Fords, einen 59er Cadillac Coupe, 1920er Bootsheck Renner und… Alle(!) Abbildungen vom Bentley 4,5 litre…



    Die kleinen dreckigen Fingerabdrücke und Bleistiftreste laßen darauf schließen das ich die Kiste mehr als ein mal gezeichnet habe. Schon bescheuert, erstens, weil der Bentley in meinen Kinderbüchern einem Hot Rod, zu denen ich heute sabbern tue, am nächsten kommt, und zweitens, in den Büchern gibt es allerelei Zeug das einen kleenen Jungen zu der Zeit begeistern müsste. Countach, Formel 1 Renner bevor die Schwul wurden, Luxuskarren…
    Der Bentley sieht dazwischen, zumindest aus Kindersicht, nunmal uninteressant und altbacken aus. Ich war begeistert.
    Ein Motor wo vorne ein Kompressor und die hälfte der Maschine raushängt? Die Gitter vor den Scheinwerfern? Die Hebeleien die aussen am Cockpit kleben? Die Haube die mit Gurten festgeschnallt wird?
    Alter Spalter Verwalter. Was eine geile Hure!
    Kann der arschglatte 300SL mit Flügeltüren auf der nächsten Seite abstinken. Außerdem steht da das der Benz im Stadverkehr zum überhitzen neigte, wer will schon so einen Scheiß?

  • So… Ja… immer noch Autos. Mein erstes Auto kam wie gerufen.
    Ich habe mich um einen Studienplatz gekümmert und wurde denn auch auf der UNI Wuppertal aufgenommen, Bahnfahren liegt mir nicht. Wusstet Ihr das die alle fünf Minuten hält um irgendeinen Junkie rauszulassen?
    Zu diesem Zeitpunkt habe ich den Fiesta vom Großvater halb totgeritten, und alle meinen Abneigungen gegen das Besitzen eines Führrscheins verworfen. Die Freiheit, die begeistert.
    So hat sich schon zu diesem Zeitpunkt dieses bescheuerte “Hobby” entwickelt, ich fuhr immer der Sonne hinterher, habe laute Musik gehört, Zigaretten geraucht und mir ging es gut. Ich konnte mich komplett von der Aussenwelt und meinen Problemen abkapseln.
    Der Wunsch nach einem Vehikel das ich mein Eigen nennen durfte wurde immer deutlicher. Ein Auto wo ich nicht fragen muss, wo ich Heim kommen kann wann es mir passt, und nicht wann mein Großvater meinte das Auto wiedr haben zu wollen.
    Ein Käfer… Käääääferrrr… Ein Volkswagen. Ich war das Volk, ich wollte meinen Wagen…
    Aber es kommt ja bekanntlich immer anders wie man denkt. Meine Eltern wollten von einem Käfer nichts hören.
    Einen “Oldmobil”, wie es hieß, den könnte ich mir holen wenn ich Zeit dazu habe und wenn ich fertich studiert habe. Also im Klartext wenn ich in Rente gehe. So sah’ es aus.
    Da halfen auch keine Argumente wie 190 Doppelmark an Steuern (oder damals noch Mark), und günstige Versicherung. Nenene… So war ich auf dem bestem Weg meinem Großvater den Fiesta abzukaufen. 400 Euro sollte der bringen, garniert mit TÜV und garantiert von mir höchstpersönlich versaut. Klathe. Super. Ausnahme. Fein… Scheißdreck.
    Wie der Zufall so wollte starb der Onkel von dem Granada um die selbe Zeit rum als ich die Wahl hatte, entweder Bahn, oder den Scheißfocht. Es blieb ein 14 Jahre alte Sierra Dieselkuh übrig den kein Mensch haben wollte. So wurde Sie mir kurzerhand anvertraut.
    Zack, ich hatte in Auto zum Nulltarif. Bis die Strafsteuern kamen. Aber mich juckte es nicht. Hauptsache ich musste den Scheiß Fiasko nie wieder fahren, und der Sierra war das was man auf dem Gebrauchtwagenmarkt einen Traumwagen nennen würde. Rentnerwagen, Top gepflegt, Scheckheft, mit einer Austauschmaschine (das erste Triebwerk kotzte seine Innereien aufgrund eines Ölmangels mitten auf die Autobahn) und mit gefühlten 50 litern Hohlraumfett eingesult.



    Die Dieselkuh hat mich Jahrelang treu begeleitet. Es war das Einzige Auto auf dem UNIparkplatz das älter war wie der neue Mini, Sie ging niemals kaputt, die größten Schäden die ich wieder in Ordnung bringen mußte war ein weggeroteter Auspuff und ein Blinkerrelais. Ansonsten habe ich nur Öl nachgekippt und Reifen gewechselt. Mit 110 dahintrödelnd begnügte Sie sich mit 5 litern Diesel. Zu meiner Zeit hatte ich das Tacho zwei mal genullt. Heute sind es dick über 400000 Kilometer, und Sie fährt immer noch im UNIeinsatz, nur ist mein Cousin der Mann am Steuer. Als ich damals das Jobangebot bekam fuhr ich Sie noch ein halbes Jahr, bis Anfang Sommer hier oben auf Kölner Kennzeichen. Damit mich die Nachbarn nicht verpetzen schraubte ich die Dinger immer wieder an und ab, so vor der Haustür stehend fiel das nicht auf das das Auto in Deutschland zugelassen ist. Keine Ahnung wie lange ich das durchgezogen hätte wenn man mich nicht bei erwischt hätte. Aber ich wurde ja erwischt.
    Beim Reinfahfren nach Dänemark gab es eine Kontrolle, ich wurde gezielt rausgewunken, man hat mich mim Namen angesprochen, jede Lüge zwecklos.
    Das Auto sollte zunächst garnicht nach DK, dann innerhalb von 24 Stunden raus aus dem Land, die hohe Strafe gab es nur nicht weil der Wagen auf meinem Großvater zugelassen war, und weil ich nachweisen konnte das meine Mutter zwei Tage zuvor operiert wurde, so ergab meine Geschichte (Mama krank, musste runter, kein Flug zurück, Auto geliehen) irgendeinen Sinn…


    Von da an wurden Nägel mit Köpfen gemacht, ich hatte schon ne Weile zuvor nach einem Altwagen gesucht, mich informiert, und vor allem Geld zusammengekratzt. Ein echtes Altmetall musste her.
    Nu hatte ich meine eigenen Pinundzes, Ich war weeeeeeeit weg, wenn ich einen gekauft hätte, würden es meine Eltern zunächst garnicht merken, und ja… Ich bin nunmal alt genug um zu wisen wo ich meine Kohle versenke.
    Beim Telefonieren mit den Eltern hatte ich erfahren das ich mir doch einen Focus zulegen soll und es gab noch mehr wenig hochgeistige Vorschläge für das Ausgeben meiner Devisen.
    Irgendwann nachdem ich mich, aus bis heute ungeklärtem Grund, auf einen Taunus eingeschossen habe, rief ich meinen Vater an.


    “Du? Such’ mal einen Taunus”


    “Taunus? So wie einen Ford Taunus?”


    “Ja.”


    “…”


    “Was?”


    “Hast schon welche im Auge?”


    “Ja…”


    Und so habe ich meinem Vater, ohne es zu wissen, ein Hobby verpasst. Man müsste anmerken das mein Vater schon damals sehr schwer krank war, und nach mehreren erfolgslosen Chemos, die in nur noch mehr Schnibbeln und noch mehr Medikamenten, resultiert haben, ziemlich neben der Spur war.
    Er sprach entweder Wochenlang nicht, oder war nur Wütend, oder dies oder Jenes. Er hatte nie ein Hobby wo er drinne aufgehen konnte. Wenn man mich heute Fragt was mein Vater gerne gemacht hat, ich würde ich mit einem Fragezeichen antworten. Formel 1, Politik und… Nichts.
    Aber in der Alteimerei, da ging er voll auf. Wo auch immer die ausgesuchte Kiste stehen würde, Vater fuhr hin, machte hunderte Bilder wenn er meinte die Kiste wäre es wert, oder gar keine wenn er nichts von dem Wagen hielt.
    Ich fand immer wieder neue Links im Postfach, ich habe immer öfter mit Ihm telefoniert und ich bin mir sicher das es Ihm gut getan hat.
    Auch die Gespräche mit der Mutter bestätigten das diese Beschäftigung dem Alten Herrn voll auslastet. Hätte ich nicht gedacht. Und wenn ich das, und was später noch folgen sollte, gewusst hätte, wäre ich Jahre zuvor mit dem Altauto rausgerückt.


    Die Suche selbst war recht langwierig. Zunächst war ich mir zwar im klarem was die Kiste können muss, war mir aber nicht ganz klar was die Kisten können.
    Ich habe bewußt auf einen V6 verzichtet. Beim “V” denke ich unweigerlich an Tankstelle, und so ein 1,6er mit 68PS hat gerademal 7 Pferde weniger wie mein Sierra, aber auch 400 Kilo weniger Speck. Dies versprach souveräne Fahrleistungen bei moderatem Verbrauch. Jaaa, ich habe vorher gelesen und Kataloge gewälzt.
    Es wäre ein Einfaches sich in einem Forum zu melden und auszufragen, abr ich wollte alles alleine bewältigen. Ich wollte nicht als eine Forumsleiche enden, zumal es durchaus sein könnte alles zu wissen auch als Schuss nach hinten gehen könnte.
    Vielleicht würden mir solche Leute den Taunus auslabern? Oder ich würde vor dem Aufwand ein solches Vehikel auf der Straße zu halten kapitulieren?


    Wer weiß.


    Ich war mir im klarem das ein 30 Jahre altes Auto nicht zum Nulltarif bewegt werden kann, wollte aber gleichzeitig nicht Alles in das Ding reinstopfen. Mein Budget lag bei 2500-3000 Euro, und in den entsprechenden Preiskategorien haben Wir denn auch gesucht. Ab und an haben Wir die Suche auch ausgedehnt, P7, Stricher, Käfer waren auch dabei, genauso wie Badewannen die mit Wurstdicken Schweißnähten abschreckten, und allerlei IIIer Taunus die mir nicht gepasst haben weil Viertürer.
    Ich wollte zwei Türen, auf keinem Fall einen Coupe sondern einen Keek Taunus. Ich war fast schon Geldwedelnd nach Mölln gefahren um einen Onyxgrünen 1,3er Knudsen zu holen der im Endeffekt als Teileträger was taugen würde.
    Ich war Geldwedelnd unterwegs als ein Weißer, gnadenlos tiefer und abgerockter 1,6er von 1980 in Dänemark angeboten wurde.
    Ich war 1300km nach Bayern gefahren um einen braunen 1,3er Knudsen zu holen der im Endeffekt zu verrotet war, und erst Monate Später einen Käufer fand.
    Wie der Zufall so wollte war es Jemand aus der “Taunus Szene” und der hat den auch komplett neu aufbauen lassen, so eine Verschissene Hure habe ich noch niemals gesehen, wäre mein Alter nicht dabei, wäre er mir. Ich hätte 2k bezahlt, und die wären jetzt weg, und ich wäre bis heute keinen Meter mit gefahren…
    So etwas wollte ich auch nicht. Ich wusste das ich mir keine Resto an die Backe schmieren will. Erstens, es fehlt mir an Verstand für so etwas.
    Und zweitens, ich wollte fahren. Es gibt meiner Meinung nach nichts was dämlicher ist wie eine Vollresto für Anfänger. Ein Auto kaufen, vier Jahre werkeln, Geld versenken und erst dann zum erstem mal bewegen? Was ist wenn so ein Auto Scheiße fährt?
    Das wäre ja nur Hirnverbrannt. Abgesehen von der, durchaus realistischen Möglichkeit das ich die Kotflügel abschrauben würde nur um das Teil später inner Bucht als “keine Zeit” für einen Bruchteil des Ankaufspreises zu verhökern.
    Wieviele Leute haben sich denn schon mit so Etwas übernommen? Mehr abgekaut wie die schlucken können… So nicht.


    Anscheinend ist alles richtig gelaufen. Ich bin immer noch dabei, und sah’ hunderte von Leuten die sich so eine Kiste zugelegt haben weil “Keek” einen hatte, und bei großartigen Ideen, Wünschen, einem Satz dicken Alurädern und einem zerpflücktem Teileträger ises dann geblieben…

  • Meinen Knudsen fand ich zufällig genau eine Woche nachdem es mit dem Bayern Knudsen nicht geklappt hat.
    Wir sind damals runter nach Bayern und gleich wieder nach Köln. Ich hatte mir eine Woche Urlaub genommen weil ich so sicher war das es DER KNUDSEN ist und ich den erstmal fahren wollte. Ausserdem mußte der Sierra auch dringend nach Deutschland. Der Braune wurde ja nichts, so haben Wir uns am Sonntag einen 2.0 V6 aus Ebay angeschaut auf den ich dann auch geboten habe.
    Geile Scheiße. Automat, Gold, braunes Vinyldach, GXL… Bei 3100 habe ich es sein lassen… Die Kiste ging für lächerliche 3 Euro mehr weg. Der neue Besitzer hat sich darauf gleich beim Hecktriebforum gemeldet, hat die Kiste zerpflückt und nach zwei Beiträgen hat es sich dann auch erledigt. Ich wette das Teil steht immer noch irgendwo rum und verstaubt.
    Dann habe ich noch ein Coupe angeschaut, aber so einen wollte ich partou nicht haben. Genausowenig wie den IIer. Finde die bis heute hässlich. Dann lieber einen IIIer, mag die Dachlinie besser leiden und vor allem die Schnauze ist so herrlich Achtziger. So hatte ich die Woche vertrödelt, noch ein Paar ausgeguckt die ich auf dem Weg nach DK anschauen könnte, und am Samstag ging es wieder nach Dänemark.
    Mein Vater fuhr, den Sierra durfte ich nicht mitnehmen. Auf dem Weg haben wir noch einen Knudsen aus Schweden in Norddeutschland beguckt, der zwar Fahrbereit sein sollte, aber das Blech war Morsch. Der Jung hat zwar erzählt das er auf Achse aus Schweden kam, aber der Haufen stand schon eine Weile, die Bremsen waren am Ende und der Tüp ließ nicht mit sich reden. 2800 Euro und keinen Cent weniger.
    Dafür gäbe es einen IIIer im Topzustand. Dankeschön, auf nimmerwiedersehn’.


    Samstag Abend fuhr mein Vater wieder Heim weil es schon am Montag für Ihn und Mutter anner Zeit war für 10 tage in Urlaub zu fliesche’.
    Sonntag Nachmittag haben wir dann noch gesprochen und dabei Kleinanzeigen gewälzt. Als ich die Seite aufgefrischt habe war auf einmal ein Auto mehr dazwischen.
    Ein Knudsen. Der Traum… Bronzemetallic, 52000 km, XL, Vinyldach, Spochtstahl, fahrbereit, 1,6er, Rostfrei, Erstbesitz und och und ach! Hach war der hypch!
    Aber mit 3800 Euro auch nicht billig. Die Anzeige ließ wissen das der Besitzer weiß was er da hat und wenn man handeln wolle, sollte man Ihm garnicht erst auf den Sack gehen.
    Mein Vater meinte nur ich soll dran bleiben und er ruft an. Aber der Preis! Alter, das sind 800 Mehr wie ich ausgeben mag!


    “Du willst doch so einen? Wir haben jetzt X angeschaut, die waren alle Scheiße. Leg’ mehr hin und habe genau das was Du Dir ausgedacht hast!”


    “…”


    “ich rufe an.”


    Drei Minuten hing ich anner Quäke… Dann meldete sich der Vater wieder…


    “So, ich fahre jetzt los, erzähle Dir gleich wie es war.”


    “War? Was war? Wie? Hach?”


    Aufgelegt… Ich wusste nit was er vor hatte, der wird doch nicht am Sonntag Abend 400km fahren?
    Tat er nicht. Wie sich herausstellte ist mein bekloppter Vater zu einem Neffen von dem Besitzer gefahren, der Typ hat in der Nähe von Köln gewohnt und der Opa dem die Karre gehört hat, hatte zugestimmt das mein Vater dem Neffen eine Anzahlung hinterläßt, und der Karrn’ wird dann nach dem Urlaub abgeholt… Mein Vater wäre aber nicht mein Vater wenn er nicht gehandelt hätte. Was mir peinlich ist, hatte der Papa richtig drauf. Bei 3600 hat er eingeschlagen. Ich wurde Knudsenbesitzer.


    Die nächsten Tage konnte ich vor Aufregung nicht pennen. Ich habe mir die Fünf Bilder die ich hatte ausgedruckt und war nur noch am Tagträumen. Jeden Tag ging ich auf Mobile und schaute nach ob in der Anzeige immer noch “Verkauft” kundet.
    Die fünf Fotos wurden am Ende so fettig von dauerndem Antatschen das man darauf Suppe kochen könnte. Am Mittwoch habe ich mich am nachmittag bei meinen Eltern gemeldet. Die wären am Morgen gelandet, mein vater sollte am Donnerstag um 6 am Morgen Chemo haben, wollte halt wissen wie der Urlaub gewesen ist. Palaber halt. Guter Sohnemann.
    Als ich nach dem Vater fragte meinte meine Mutter der wäre doch unterwegs um ein Auto zu holen.


    “Hä? Wie jetzt?”


    “Ja. Dein Auto? Er holt das jetzt mit dem Bernard.”


    “Wat?”


    “Ja, der Bernard hat den dicken Volvo, und der hat sich beim Kumpel einen Hänger ausgeliehen, und die Beiden sind um zwei hier los. Der Bernard schläft dann hier auch”


    Ich war baff. Ich wusste das mein Alter für allerlei Scheiß zu haben ist, aber das er die Karre holt wo er ma nächsten Tag Chemo kriegt das hätte ich nicht erwartet. Zumal der immer zwei Tage vor der Therapie vor Angst unbrauchbar gewesen ist.
    Also Händy und angerufen. Jau, sind unterwegs, melden sich dann wenn die beim Knudsen sind.


    Um Acht konnte ich nimmer. Ich musste nachhorchen.


    “Ja?”


    “Ich, wie ises? Wo seid Ihr?”


    “Hör mal, hier haste’ den Bernard.”


    “Adam?”


    “Ja?”


    “Ja, das Auto ist klasse, eben von unten gesehen, hammer. Alles schon geregelt und bezahlt, sind gerade am Verladen, müssen uns aber bissl’ beeilen, weil der Opa, der heult. Und wenn wir noch 2 Minuten hier bleiben, dürfen Wir den gleich wieder vom Hänger schmeißen, weil ich jetzt nicht weiß wer dem Herrn dem Herrn sagen soll das er das Auto nicht behalten darf…”


    “Ja.”


    “…”


    10 Minuten vergingen da kam eine SMS:


    “Sind auf der Autobahn, das Auto ist mit, melden Uns wenn wir in Köln sind”


    Ich flog nach Hause. Isch schwör. Ich war am Schweben. Habe nur irre gelacht und konnte es nicht fassen. Die heiß ersähnte SMS kam jedoch nicht. Um 2 Uhr Nachts kam eine Email:


    “Adam, Dein Auto ist wunderschön. Es ist wie neu. Der Chrom Glänzt, die Farbe ist so hübsch, das Dach, sowas kenne ich nicht, ist Schwarz und rhau. Es regnet hier, mir tat es so leid das der Wagen so naß geworden ist. Aber er steht jetzt in der Garage und ich habe den abgetrocknet. er ist auch von alleine in die Garage gefahren. Ich war jetzt drei mal in der Garage nur um zu sehen ob er wirklich da steht. Ich melde mich morgen. Mama”


    Ich wusste nicht was ich mit mir anstellen soll. Wer ist denn so bescheuert und freut sich so sehr auf ein Stück Eisen?


    Noch am Wochenende hat sich mein Vater rausgequält und mir Bilder geschickt:








    Porno! Geile Sow! Der Hammä!
    Am Montag habe ich gleich eine Flug gebucht und wiederum 10 Tage Urlaub genommen. Der Vogel ging zwei Wochen später, bis dahin hat mein Vater alles erledigt und schickte mir fleißig Bilder zu.


    Von Kennzeichen:



    Von neuen Rädern:


  • Von allem Dreck. Einen Tag bevor ich nach Köln kam, musste mein Vater in die Kur für eine Woche, und der Knudsen stand bereit zu seinen ersten Ausfahrten. Angemeldet, bezahlt, versichert. Immer noch Feuerspeiend, immer noch mit notdürftig geflicktem Auspuff, aber geil.
    Meine Mama hat mich in Köln am Bahnhof abgeholt, zuhause bin ich nicht einmal ins Haus um meinen Krempel abzulegen. Es ging sofort in die Garage und rein in den Kasten. Den hatte ich die nächsten 5 Stunden nimmer verlassen. Ich habe das Ding stolz wie Oskar durch ganz Köln geprügelt. Ganz anders wie beim Granada hatte ich mich sofort an das Teil gewöhnt. Ich fuhr mein erstes altes Auto. Ich allein. Mein eigenes. Fenster runter, Wetter wunderschön. Die Welt war so wie Sie sein sollte.
    Den Sonntag drauf ging es zu meinem ersten Treffen. Ich fuhr zu A.R.T wo ich den Sascha und Krücke kennengelernt habe, aber schon nach einer Stunde habe ich mich verpißt. Ich schämte mich furchtbar. Weiß der Geier wieso. Ich kannte keinen, ich wußte nix über die Karren, ich hatte keine Ahnung was ich mit den Leuten alles reden soll.
    An dem Tag habe ich mich dann auch bei Hecktrieb angemeldet, und habe mich zwischen das Volk gekämt. Der Zombie, mit seinem Taunus.
    In der folgenen Woche bin ich bloß gefahren. Irgendwann Mitte der Woche haben wir den Knudsen nochmal umgesohlt, ein Bekannter hatte die Spochtstahl gepulvert und dann die anderen felgen zum Schwarzmachen geholt.
    Geil die Unterhaltung mit dem Reifenfutzi:


    “So? Welche farbe sollen die Andren Felgen haben?”


    “Schwatz”


    “So? Nicht besser Silber?”


    “Nö.”


    “Junger Mann, ist doch das Auto von Ihrem Vater, er soll bestimmen was Ihm besser gefällt.”


    “Wat? Is mine Karre.”


    “Aso? Er sagt ist Ihm”


    Hrhrhr… Am Samstag morgen hatte ich noch Bilder von Dem Knudsen gemacht und gegen Mittag ging es per Vogel wieder Richtung Norden.












    Geile Hure. Immer noch. Die ganze Zeit über lief der Karrn’. Nur bei Schnee durfte er in der Garage verweilen. Ich hörte Stories von Freunden die meinten ich wäre in Köln weil der Knudsen mal hier, mal dort gesichtet wurde. Ich wurde “angepöbelt” weil obwohl das Auto auf Treffen gesichtet wurde und ich nicht aufzufinden war. mein Alter ging voll auf in der Alteimerei. Er verbrachte Stunden in der Garage, und rief an um jeden Piß zu melden. Es war klasse. Der Vater machte mal dies mal jenes an dem Auto, Öl, Ventilschaftdichtungen, Kerzen, Kabel, Gaser, Auspuff, Fahrwerksbüchsen, blabla.




    Es gab ein mal Streß. Da kaufte er ein Satz brandneue NOS Scheinwerfer für 250 Euro. Ich war am kochen. Die Dinger hätte ich bei einem Kumpel für nen Zwanni das Stück gekricht. Habe natürlich angerufen um den zusammen zu Scheißen. Hat sich brav entschuldigt und die Sache war gesgessen. Bis in den Abend. Da rief die Mutter an:


    “Adam? Hast Du mit Vater geschimpft?”


    “Tut mir leid.”


    “Hast Du das Geld? Ich meine für die Teile?”


    “Ja, schon, aber man muss doch nit…”


    “Dann lass ihn machen. Er geht so darin auf, er ist jede freie Minute an dem Ding, Du kannst Dir nicht vorstellen wie gut Ihm das tut. Wie gut uns das tut. Er ist wie ausgewechselt, quaselt immer zu darüber was er als nächstes macht, und er ist stolz, und glücklich…”


    Das war krass. Im Endeffekt war diese Änderung so spürbar, wenn ich es geahnt hätte das so ein Eimer so viel Gutes tun kann, hätte ich Jahre zuvor so ein Ding geholt, mir zwei Tage lang angehört wie dämlich ich bin, und dann mehr Zeit mit meinem Vater gehabt.
    Ich hatte mein Leben lang das Gefühl das Wir immer auf dem Selben Meer in selbe Richtung geschwommen sind, aber immer auf verschiedenen Schiffen.
    Die ersten 26 Jahre meines Lebens habe ich nur wenige gute Erinnerungen an meinen Vater. Ist aber was, das hat hiermit recht wenich zu tun.
    Aber die Zeit, die gute Zeit meine ich, die mit dem Knudsen und Ihm, die war viel zu kurz.


    Anfang Mai stand eine große Fahrt an. Ich flog am Morgen nach Köln und am Nachmittag war ich zusammen mit einem sehr gutem Freund auf der Bahn richtung Norden. Die ganze Fahrt war nur geil, wir haben gewitzelt, gelacht, der Knudsen sollte zum TÜV, dan auf Dänische Nummern. Bis Flense ging alles Klasse. Noch bei Mackes angeeckt und wieder uph die Bahn. 3 Kilometer vor Billund, keine Sau auf der Straße, gemütliche 70km/h, Stockdüster…





    Klatscher. Irgendein Tier ist auf die Straße, ich habe noch kurz gebremst und das Vieh knapp verfehlt schon war ein zweites im Kühlergrill.
    Ich war nur abgefuckt, wütend, traurig. Da überlebt das Ding 31 Jahre, ein Kölner Winter, ohne Kratzer, ohne nix, und dann kaum in Dänemark schon kapott. Ich war so wütend. Ich verstand die Welt nimmer, wieso kann ich nix gutes haben?
    Hat mich aber nit wirklich davon abgehalten middem Ding weiterhin gnadenlos zu eiern. Schon zwei Wochen darauf war der Knudsen beim ersten F.A.T…



    Die Kohle die ich von der Versicherung bekommen habe, die hatte ich meinen Eltern geschenkt. Ich wollte den Knudsen mal ausbeulen, aber es gab wichtigere Sachen. Das Pflaster klebt da noch jetzt. Mals ehen wann ich mich dazu aufraffen kann den wieder gerade kloppen zu lassen…


    Am ersten August war Zick für Urlaub. Habe das Ganze so geplant das ich auch in Siegen auf dem Hecktriebtreffen anecken kann, und so ging es nach Köln. Diesmal alleine, wohlwissend das der Knudsen so eine Strecke meistern wird.
    Ausfahrt Tarp, die Kiste läuft wie geschmiert, Schönstes Wetter, Arm raus, 130km auf der Uhr…




    Bis der Karrn' bei ADAC inner Werkstatt stand, sah es denn so aus:



    Ich war nimmer wütend. Zack Versicherung, hier Leihwagen, nach Köln, Woche drauf wieder nach Norden, Auto geholt, Samstag wieder Köln, kurz daheim angegeckt und um vier war ich in Siegen…



  • In der Nacht fuhr ich wieder Heim. Wenn ich schon damals den Holgi oder Carsten gekannt hätte, die Scheibe ist mir auf der Ausfahrt geplatzt wo es runter zum Autofriedhof geht, und vielleicht 10km weg von Holgi. Der hätte eine Scheibe, Carsten hätte das Werkzeug, und ich wäre nicht eine Woche ohne die Kiste, dafür aber ‘ne Stunde später gut gelaunt auf der A7 richtung Köln…


    Im Oktober bin ich mit meinem Vater zu unserem letzten gemeinsamen A.R.T. Vater fuhr den Sausack, ich die Gräfin...



    Das Dezember A.R.T. musste Ich denn alleine anfahren...


    Im Endeffekt haben sich beim Zerlegen und zusammenstecken vom Knudsen, das immer wieder gemacht werden mußte, jede Menge Überraschungen offenbart. So wusste ich zwar das mein Vater da mim Hohlraumfett dran war, aber als Wir mim Holgi die Scheiben ausgebaut hatten, zum einem weil die Heckscheibendichtung eimerweise Wasser in den Kofferraum ließ, und zum Anderem um den Pfusch von der Werksatt an der Frontscheibe zu beseitigen, verloren wir auch mal eben eine Ratsche im Seitenteil, erst dann haben wir gesehen das alleine in den Ecken das Wachs 5cm Tief ist. Dann sind die Schweller wohl komplett geflutet. Der Boden ist braun, alles wie neu…
    Beim Ausbauen dr Wasserpumpe gab es neuwertige Wasserkanäle zu bestaunen, beim einstellen der Ventile eine neue 35 Jahre alte Nockenwelle usw…




    Was eine geile Karre…


    Ich war schon ein paar mal am überlegen ob ich den nicht verkaufen soll. Er fuhr mir zu wenig, er ist Pflegeintensiv, weil man ihn doch so erhalten mag, da es mit ziemlicher Sicherheit kaum einen zweiten gibt er so gut im Schuss ist, man mag nicht in der Stadt parken, er ist nicht grün, er ist kein GXL, er ist kein Granada, er hat keine Automatic…


    Fakt ist, hätte ich damals einen Granada gekauft, würde ich wohl niemals einen Taunus kaufen, der Granada passt mir einfach besser. Aber dieses Auto ist irgendwie besonders. Es war mein erster Altwagen, er hat mich mit meinem Vater zusammengebracht…
    Dazu ist das Fahren mim Knudsen etwas weniger “verweichlicht”, Er hat, verglichen mim Granada, ein Scheiß Fahrwerk, polternde Hinterachse, der Motor dreht anders wie beim Granada, er ist unberechenbarer, hat einen eigenen Charakter… Eigentlich ein richtig geiler Wagen…


    Und seien Wir mal ehrlich, so eine Mühle finde ich niemals wieder, es war ein Sechser im Lotto, den gibt man auch nit her.


    Und wie das Leben so ist, einen Käfer, den fuhr ich bis heute nicht einmal als Beifahrer…






  • Hast du den Schaden am Knud nun ganz weg ? Sonst hätte ich noch billig n Liter Farbe für dich

  • Da könnte man glatt ein Buch draus machen... die Vater-Geschichte geht ans Herz. Toll geschrieben!


    Und das jemand, der geschmacks- und designtechnisch so viel Ahnung hat, den IIIer lobpreist, gefällt mir auch sehr. 8)

  • wenn ich mal zeit hab, hol ich ne komplette kiste hansa ans sofa und les das.
    proost!